‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
Newsletter im Browser öffnen
alt_text

Liebe/r Leser/in,

heute haben wir für Sie die positiven, erstaunlichen und visionären Aspekte der Wissenschaftswelt gesammelt. Wir berichten, wie ein Start-up das Eis der Arktis retten will und warum man in Köln nun den Mond entdecken kann. Wir stellen faszinierende archäologische Funde vor und erzählen Ihnen, wie es ein Tierchen schafft, wovon wir Menschen träumen – alterslos zu bleiben.

Viel Vergnügen wünscht Ihnen

Sonja Fröhlich,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

alt_text

1. Wiedervereisung in der Arktis

Ein britisches Start-up arbeitet an einer Technologie, die das rapide Abschmelzen des arktischen Meereises angeblich stoppen könnte. Wie das im Jahr 2021 gegründete und von den Vereinten Nationen unterstützte Start-up Real Ice am Dienstag berichtete, seien erste Tests in der kanadischen Arktis erfolgreich gewesen.

Die Idee: Das Unternehmen sendet Unterwasserdrohnen aus, die von unten Löcher ins Eis bohren. Die Drohnen werden mit grünem Wasserstoff betrieben und von schwimmenden Plattformen aus gestartet. Durch die Löcher wird Wasser unter dem Eis angesaugt, auf der Eisoberfläche versprüht und gefriert dann in den eisigen Wintertemperaturen. Indem sich der Schnee verflüssige und Wasser zur Oberfläche hinzugefügt werde, bilde sich eine neue Eisschicht, die Gesamttemperatur des Eisblocks werde gesenkt, wodurch seine Dicke zunehme.

Nach Angaben des Unternehmens haben die Tests die Idee bestätigt: Ein Pilotbohrloch in der Cambridge Bay auf Victoria Island in Kanada hat das Schelfeis zwischen Januar und Mai im Vergleich zu einer Kontrollstelle um 50 Zentimeter dicker gemacht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Technik ein natürliches Eiswachstum von 25 Zentimetern an der Unterseite des Schelfeises auslöste.

Sonja Fröhlich,
Wissen & Gesundheit

Foto der Woche: Von Köln zum Mond

alt_text

Bislang hat noch kein europäischer Astronaut seinen Fuß auf den Mond gesetzt. Nun soll sich das ändern, allerdings erst einmal nur in Form einer Simulation: Die Europäische Weltraumagentur ESA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben am Mittwoch ihre Mondhalle LUNA eröffnet. Die 700 Quadratmeter große Anlage in Köln, die der Mondoberfläche nachempfunden ist, dient der Vorbereitung von Astronauten und anderen Missionsexperten auf das Leben und Arbeiten auf dem Mond.

In Zukunft wird die mit 900 Tonnen mondähnlichem Staub, Sonnensimulator und Schwerkraftabwurfsystem ausgestattete Anlage auch mit dem Lunar Gateway, der geplanten Mondstation im All, oder sogar mit dem Mond selbst verbunden sein. Bei der Artemis-2-Mission im September 2025 sollen erstmals wieder Raumfahrer zum echten Trabanten fliegen, ein Jahr später auch dort landen – vermutlich mit einem europäischen Astronauten an Bord.

Foto: DLR

alt_text

2. KI entdeckt rätselhafte Muster

Fachsprachlich heißen sie Geoglyphen oder Scharrbilder. Sie zählen zum Weltkulturerbe und stellen eines der reizvollsten Rätsel der Archäologie dar. Linien im Boden, die durch die hügelige Landschaft in der Umgebung der peruanischen Stadt Nazca gezogen sind, ergeben überdimensionale Abbilder von Tieren, Menschen, Pflanzen und Werkzeugen. Die ältesten sollen 800 vor Christus entstanden sein, entsprechend schwer sind viele von ihnen zu erkennen. Jetzt berichtet ein Team von Anthropologen, Archäologen und Informatikern, mithilfe künstlicher Intelligenz 303 Erdbilder neu entdeckt zu haben.

Genüsslich schreiben Masato Sakai von der Yamagata-Universität in Japan und Kollegen in ihrer Studie, es habe nahezu 100 Jahre gedauert, bis 430 Nazca-Figuren identifiziert waren. Sie und die KI hingegen hätten für 303 Geoglyphen nur ein halbes Jahr benötigt. Einige der Neuzugänge zeigen abgeschlagene Köpfe.

Unterstützt von dem Computerriesen IBM trainierte das Team ein künstliches neuronales Netzwerk mit Bildern bekannter Erdzeichnungen und legte ihm dann Luftaufnahmen vor. So fand die KI auch nahezu gänzlich überwachsene Werke. Über ihren Sinn existieren vielerlei Theorien und Mutmaßungen. Die meisten inkludieren einen religiösen Hintergrund. Vielleicht handelte es sich um Bewässerungssysteme, in denen Opfergaben hinterlegt wurden. Manche Experten schließen aus den Ausmaßen der Bilder, dass ihre Erschaffer fliegen konnten, etwa mit Drachen oder einer Art Heißluftballon.

Aus dem benachbarten Nordchile kommen Meldungen, dass dortige Geoglyphen kürzlich durch die Reifenspuren von Auto- und Motorradrennen zerstört wurden.

Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit
alt_text

3. Das Tier, das die Uhr des Lebens anhalten kann

Er ist ein höchst seltsames Wesen: Der Axolotl lebt nur in zwei mexikanischen Seen, sieht aus wie ein bleicher Clown und kann geschädigte Gliedmaßen und Organe komplett regenerieren. Ein Team um den Deutsch-Amerikaner Steve Horvath, einem Star unter den Langlebigkeitsforschern, wies nun nach, dass der kuriose Schwanzlurch einen wichtigen Prozess des Alterns anzuhalten vermag. Nach vier Jahren stoppt seine epigenetische Uhr. 

Ähnlich wie beim Menschen lassen Veränderungen am Erbgut bei dem Amphibium auf sein biologisches Alter schließen. Der biochemische Vorgang nennt sich Methylierung. Während diese Uhr des Lebens beim Menschen unbarmherzig weitertickt, ließ sich ihr Fortschreiten beim Axolotl nur am Anfang seiner Lebensspanne beobachten. Die Tiere leben im Schnitt acht weitere Jahre, scheinbar alterslos. „Niemand weiß, woran sie letztlich sterben“, sagt die Co-Autorin der jetzt im Preprint erschienenen Studie, die Molekularbiologin Maximina Yun von der TU Dresden. 

Die Forscher untersuchten auch die Zellen nachgewachsener Gliedmaßen. In ihnen schien die Zeit zurückgedreht, sie waren epigenetisch jünger als die Zellen im übrigen Körper der Tiere. „Ein Beispiel für natürliche Verjüngung“, sagt Yun. Noch haben die Forscher nicht verstanden, wie der Axolotl die Pausetaste des Alterns drückt. Und noch ist es zu früh, um zu spekulieren, ob dem Mensch je etwas Ähnliches gelingen könnte.

Bernhard Borgeest,
Wissen & Gesundheit

Mehr vom FOCUS

alt_text

Das aktuelle Heft

Hier geht es zum FOCUS-Magazin

Ganz einfach als PDF herunterladen oder in der App auf Ihrem Tablet oder Smartphone lesen.

alt_text

Special Deal

Jetzt Lesevergnügen für 1,00 € sichern!

Jetzt FOCUS digital für 1,00 Euro pro Ausgabe lesen und 75 Prozent sparen!

https://mailings.focus-magazin.de/go/hsu7e7ptumjn7tlx1ei9koh0178b4ungf2doosc8s25e/4000032?t=0,1