Liebe Frau Do, jetzt müssen die Deutschen ganz stark sein. Erst übernimmt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die politische Führungsrolle in Europa und begeistert mit Visionen und Tatkraft. Und dann wird auch noch Frankreich Fußball-Weltmeister. Wird Deutschland nun wieder zum „kranken Mann Europas“? Keine Sorge, es ist ja nur Fußball. Aber ein sehr schöner, muss ich sagen. In einem mitreißenden und torreichen Spiel zeigten die Franzosen vor allem in der zweiten Hälfte, warum sie das Maß der Dinge im Weltfußball sind und zurecht den Titel gewonnen haben. Félicitations! Alles zum Finale finden Sie auf RP Online. Immerhin haben wir in der zweitwichtigsten Sportart des Landes mal wieder die Nase vorn. Mit Angelique Kerber gewinnt zum ersten Mal seit 22 Jahren wieder eine Deutsche das wichtigste Tennisturnier der Welt: Wimbledon. Die Experten sind entzückt. Die Vorhand komme „wie mit einer Bratpfanne geschlagen“, schreibt der britische „Telegraph“. Für uns hat sich Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner Gedanken dazu gemacht, warum Kerber gerade jetzt den Tennis-Thron auf Rasen besteigt. Kommen wir also zu Angela Merkel. Die Kanzlerin hat turbulente Wochen hinter sich, und selbst die liberale „New York Times“ rückt von der deutschen Regierungschefin ab. Ein Kolumnist bezeichnet Merkel als „Wirrkopf“ und stuft sie als Risiko für Europa ein. Eine gewagte These. Wir haben einfach mal zwei CDU-Experten um ihre Meinung gebeten. Ist Merkel noch gut für dieses Land? Ruprecht Polenz, der frühere Generalsekretär der CDU, sagt Ja. Der frühere Chef des Wirtschaftsrats, Heinrich Weiß, sagt Nein. Falls Sie es in der Samstagszeitung verpasst haben, können Sie hier noch einmal nachlesen. Die finnische Hauptstadt Helsinki war schon häufig die Bühne für bedeutende Gipfeltreffen zwischen Ost und West. Heute nun für US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Zwei Männer, die zutiefst wesensverwandt sind und einig in der Verachtung der bisherigen Weltordnung. Das macht diesen Gipfel so riskant, wie Matthias Beermann und Klaus-Helge Donath schreiben. Ich nehme für die kommenden Wochen zwei Biografien mit in den Urlaub, die mir bei meiner persönlichen Bewertung der Kanzlerin helfen könnten. Churchill und Trump. Ich ahne bereits, welches Buch mehr Erkenntnisse bringen wird. An dieser Stelle hält Sie mein Kollege Stefan Weigel auf dem Laufenden. Ich tauche ab. Genießen Sie Ihre Sommerferien! Herzlichst, Ihr Michael Bröcker P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |