Thomas Hummel über Wege aus der Kunststoffkrise - und was Tübingen besser macht
| | | | | 2. Juni 2023 | | Klimafreitag | | Alles zu Klimakrise und Umweltschutz | | | |
|
| | | | Guten Tag, Sind wir auf dem Weg ins Plastikzeitalter? Mit Schwung hinein ins Plastozän? Oder sind wir da schon mittendrin? Die Zahlen legen das nahe. 2019 wurden weltweit 460 Millionen Tonnen Kunststoffe produziert. Doppelt so viel wie im Jahr 2000. Nur ein Zehntel des anfallenden Mülls wird recycelt. Der Rest wird verbrannt (wobei klimaschädliches COâ entsteht), deponiert oder irgendwo in die Umwelt geworfen. Pro Minute landen vier Lkw-Ladungen Plastikmüll neu in Flüssen, Seen, Meeren oder im Boden. Etwa acht Prozent des jährlich geförderten Erdöls geht heute in die Chemie- und Verpackungsindustrie, um Kunststoffe herzustellen. Die OECD prognostiziert, die Plastikproduktion könnte sich bis 2060 verdreifachen. Den Erdölproduzenten kommt das gelegen: Wenn irgendwann tatsächlich die meisten Autos und Heizungen mit Strom laufen und dieser fast nur noch aus erneuerbaren Quellen kommt, könnte die Plastikproduktion die Geschäfte mit fossilen Rohstoffen retten. Es gibt aber auch Gegenwind. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer landete einen Coup, als das Bundesverwaltungsgericht kürzlich seine kommunale Verpackungssteuer für rechtmäÃig erklärte. Ein Sieg über McDonaldâs! Bald dürften weitere Städte und Kommunen folgen. Tübingen ist schon jetzt ein Mehrweg-Paradies, wie ich diese Woche vor Ort erleben durfte (SZ Plus). Am globalen Problem der Plastikflut werden vereinzelte kommunale Initiativen indes nur wenig ändern. Schon eher ein Plastikabkommen der Vereinten Nationen, das in der vergangenen Woche in Paris verhandelt wurde und bis Ende 2024 stehen soll. Das Ziel: Bis 2030 die jährliche Plastikproduktion um 80 Prozent zu reduzieren und zum Beispiel lieber auf nachwachsende Rohstoffe setzen. Warum das nicht so einfach ist, hat meine Kollegin Vivien Timmler vor zwei Jahren recherchiert. Ihr Text zur Verpackung der Zukunft ist nach wie vor lesenswert (SZ Plus). Aus den Verhandlungen zum Plastikabkommen ist zu hören, dass Länder wie Saudi-Arabien, China, Russland oder Brasilien von Einschränkungen der Plastikproduktion eher wenig halten. Und dass etwa der Lobbyverband American Chemical Council nicht einmal die chemische Zusammensetzung von Kunststoffen vereinheitlichen möchte, um Recycling besser zu ermöglichen. Aktuell können Plastikprodukte mehr als 13 000 verschiedene Chemikalien enthalten. Ob die Welt die Kraft hat, sich dem Plastozän entgegenzustemmen? Kann Palmers Verpackungssteuer wenigstens ins Deutschland etwas bewirken? Was halten Sie von der Debatte rund um die Kunststoffe? Bitte schreiben Sie Ihre Meinung an klimafreitag@sz.de. Vielen Dank und herzliche GrüÃe
| |
|
| Thomas Hummel | | Redakteur Politik |
| |
---|
| |
|
| | | | | | | | | | | | "Letzte Generation": HeiÃ, heiÃ, Baby | | Ãngstlich sein, Konten sperren, "kriminelle Vereinigung" labeln: Zur religiösen Ãberhitzung in Sachen "Letzte Generation". | | | |
|
| | | | | | | Umwelt: Sieben von acht Grenzen des Erdsystems sind überschritten | | Wasser, Boden, Luft: Forscher haben berechnet, wie unsere heutige Lebensweise die Stabilität des gesamten Planeten gefährdet - und legen dar, wie es besser ginge. | | | | |
|
| | | | | | | | | | | | | | "Die Menschen tappen im Dunkeln" | | Wärmepumpe, Wasserstoff, Fernwärme? Für deutsche Heizungen braucht es verschiedene Lösungen, findet Kerstin Andreae, die Chefin des Energieverbands BDEW. Sie verlangt Ãnderungen am Gesetzentwurf. | | | |
|
|
| | | | | | | | | | Entdecken Sie unsere Apps: | | | |
| |
---|
| | | Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner StraÃe 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com. Wenn Sie den âKlimafreitagâ-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. | Datenschutz | Kontakt | |
|
|
|