Zugegeben, den Börsenplatz Tokio haben wir bislang weniger auf dem Schirm. Grund genug, in meinem heutigen Beitrag Japan aus Investorensicht einmal etwas näher zu beleuchten. Warren Buffett, das Orakel von Omaha, hat seine Vorliebe für japanische Aktien schon vor einiger Zeit entdeckt. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Mischkonzerne bzw. Holdings, die mit einstelligem KGV vermeintlich günstig bewertet sind und eine Dividendenrendite von über drei Prozent ausweisen. Dabei gehören folgende Titel zu seinem Portfolio: Itochu (Osaka, gegründet 1858) - ein Mischkonzern mit zahlreichen Lizenzen, ähnlich wie 3M. Aktiv ist man vor allem in den Bereichen Textil, Maschinenbau, Bau, Metalle, Energie & Chemie, Lebensmittel, Immobilien und Finanzdienstleistungen. Marubeni (Tokyo, gegründet 1858) - ursprünglich ein klassisches Handelshaus, heute ebenfalls ein Mischkonzern. Mitsubishi (Tokyo, gegründet 1870) - in Deutschland eher für Autos bekannt, darüber hinaus auch in den Bereichen Energie, Metalle, Maschinen und Chemikalien tätig. Sumitomo (Kyoto, gegründet 1615!) - in insgesamt sechs Geschäftsbereichen aktiv, nämlich Metall, Konstruktion, Infrastruktur, Medien, Immobilien und Chemie. Mitsui (Tokyo, gegründet 1876) – eine breit diversifizierte Holding mit sogar sieben Geschäftsbereichen: Stahl, Metall, Infrastruktur, Chemie, Energie, Lifestyle Industrie und Finanzen. Buffett hat hier vermeintlich günstig bewertete und breit diversifizierte Unternehmen erworben und hält aktuell um die sieben Prozent der jeweiligen Marktkapitalisierung. Im Grunde deckt er mit diesen fünf Aktien die komplette Wertschöpfungskette der japanischen Wirtschaft ab. Das klingt erstmal nach optimaler Risikostreuung seines Investments und verspricht eine eher geringe Volatilität. Allerdings darf man unter dem Risikoaspekt nicht vergessen, dass Japan auch mit vielen Problemen zu kämpfen hat: Eine hohe Staatsverschuldung mit 250% des Bruttoinlandsproduktes, eine japanische Notenbank, die immer noch an der Niedrigzinspolitik festhält und eine zunehmende Inflation. Sobald die Zinsen steigen, droht dem Staat eine ernste Schuldenkrise. Das immer noch gültige Allzeithoch des Nikkei wurde im Jahr 1989 mit fast 39.000 Zählern erreicht. Damals führte eine Spekulationsblase in Japan zu einem Anstieg aller Vermögenswerte, insbesondere auch der Immobilien. Auf dem Gebiet der Unterhaltungselektronik war Japan führend. Der Slogan „It´s not a trick, it´s a Sony“ war weltweit bekannt. Nach 1989 ging es in Japan dann wirtschaftlich jahrelang bergab, mit weiteren Kursrückgängen ab 2000 durch das Platzen der New-Economy-Blase und der Finanzkrise im Jahr 2008. Erst Anfang 2013 fand der Bärenmarkt ein Ende und es begann ein neuer Bullenmarkt, ebenfalls stark getrieben durch Technologiewerte und einem Comeback der alten Elektronik-Dinos. Die expansive Geldpolitik als Antwort auf den Corona-Crash im März 2020 haben den Nikkei dann in den Rallyemodus versetzt und ihn auf sein 30-Jahres-Hoch getrieben (ca. 30.000). Allerdings könnten die Folgen von notwendigen Zinserhöhungen für die Wirtschaft und den Staat, wie oben bereits beschrieben, enorm sein! Der Name eines japanischen Unternehmens fiel in unseren aktienlust-Dreier-Zooms schon häufiger. Und zwar im Zusammenhang mit dem Wachstumsmarkt für Heizungs-Wärmepumpen. Denn neben einigen nicht börsennotierten Unternehmen (u.a. Viessmann und deren Übernahme durch die US-amerikanische Carrier Global) behandelten wir in unseren Talks unter anderem auch die schwedische Nibe und die japanische Daikin. Das in Osaka bereits 1924 gegründete Unternehmen Daikin ist sowohl auf Klimaanlagen, als auch auf Wärmepumpen spezialisiert und gehört zu den Marktführern in diesen Bereichen. Die drei wohl wichtigsten Industriezweige Japans sind Automobil, Stahl und Technologie. Im Automobilbau sind neben Mitsubishi, dem Investment von Buffet, auf jeden Fall auch Toyota, Nissan, Mazdaund Honda zu nennen, sowie der weltgrößte Reifenhersteller Bridgestone. Ich gebe zu, dass ich das Unternehmen vor meinen Recherchen auf Grund seines Namens eher in den USA vermutete, aber keinesfalls in Japan. Weit gefehlt! Die politische Beeinflussung der Automobilindustrie ist in Japan gering, man zeigt sich technologieoffen. Deshalb setzt man neben E-Autos auch auf Wasserstoff-Autos, Verbrenner- und Hybridmodelle. Im Bereich Stahl ist auf jeden Fall Nippon Steel nennenswert, der weltweit zweitgrößte Stahlhersteller mit Sitz in Chiyoda. Wenn die westliche Welt und seine „Werte-Partner“ das Thema Aufrüstung ernst meint, dann wird man Stahl wohl leider in großen Mengen benötigen. Der Technologiebereich ist in Japan immer noch dominant. Ein bedeutender Tech-Investor ist Softbank, ein Unternehmen, das auch das Team von Aktienlust immer mal wieder auf dem Radar hat, genauso wie Sony, dessen Kurs sich nach 10 Jahren Abwärtsbewegung nun im ebenso langen Aufwärtstrend befindet. Weitere Größen sind zum Beispiel Canon (Bürotechnik, Kameras, Halbleiter, etc.), Panasonic (Fernseher, Klimageräte, Photovoltaik-Module, Halbleiter, etc.) und Toshiba (Bürotechnik, Fernseher, Laptops, Klimaanlagen, Halbleiter, etc.). Auffallend ist, dass fast alle Tech-Unternehmen auch in der Halbleiterfertigung unterwegs sind. Mein Fazit für ein Investment in Japan-Aktien ist nicht eindeutig: Zugegeben, sind eine Menge Chancen vorhanden, zumal bis zum Allzeithoch des Nikkei aus dem Jahr 1989 immer noch eine Menge Luft ist. Allerdings wiegen mir die Risiken zu schwer. Eine Trendwende in der Zinspolitik kann den Markt nochmal deutlich nach unten ziehen, ganz zu schweigen von einer zu befürchtenden Schuldenkrise des Staates. Wie steht Ihr zu Japan aus Anlegersicht? Folgt Ihr den Spuren von Warren Buffet oder überwiegen für Euch die Risiken? Herzlich, Eure Nicole Nicole Straub, aktienlust
P.S.: Darf es etwas Hochprozentiges für Ihr Depot sein? Dann solltet ihr DIESES kostenlose Live-Webinar nicht verpassen. Denn unsere Finanzdiva Katja Eckardt stellt die besten Alkohol-Aktien vor. Schnaps-Investments sind traditionell eher ein Männer Ding. Etwas, das Frauen kaum nachvollziehen können. Ich selbst trinke am liebsten nur Wasser. Wir Frauen verstehen nicht, wieso jemand für irgendeinen sauteuren Macallan Fusel 628.000 Dollar ausgeben kann. Dafür bekommt man schließlich viele funkelnde Tiffany Ohrringe, Manolo Blahnik Schuhe, Louis Vuitton Handtaschen und Burberry Klamotten. Warnung: Dieser Vortrag ist nicht geeignet für Kinder und junge Leute unter 18 Jahren. Inflation, Wirtschaftsflaute, Säbelrasseln: Krisenzeiten erfordern Krisensichere Investments. Die Unsicherheit ist groß - der Bärenmarkt noch nicht vorbei. Die Freude am Investieren bringen wir Ihnen hiermit zurück! Die Finanzdiva stellt in 45 Minuten ihre hochprozentigen Investment-Favoriten aus der Welt von Johnny Walker & Co. vor. >>> Jetzt kostenlos anmelden! <<< |