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Liebe/r Leser/in,

von einem Taucher entdeckt. Auf dem Meeresboden vor der israelischen Küste nahe der Hafenstadt Haifa. Etwa 900 Jahre muss es dort gelegen haben, versunken in Geröll, Sand – und den Gezeiten der Ewigkeit. Die Nachricht von dem gefundenen Schwert eines Kreuzritters, ich gestehe es, haut mich um. Die Waffe ist vollkommen eingehüllt in eine Kruste aus Muscheln und Kieseln. An ihr haften aber auch Schicksale. Jemand muss dieses Schwert geführt haben. Woher kam er? Welchem Heer folgte er? Gelangte er je nach Jerusalem? Nur weil wir die Antworten auf diese Fragen nicht kennen, heißt das nicht, dass es keine Antworten gibt. Auf dem Schwert, erst einmal gereinigt, könnten sich Gravuren befinden, die auf den einstigen Besitzer deuten. Die Geschichte der Kreuzzüge – eine Geschichte, von der Bauwerke, Bibliotheken und Museen berichten – steht plötzlich direkt vor unseren Augen. Sie ist mit den Händen zu greifen. Wie dieses Schwert. Ist sie dadurch auch leichter zu begreifen? Ein israelischer Archäologe, der in einem Video die Waffe ehrfürchtig anhebt, sagt, das Schwert habe ein enormes Gewicht. Er frage sich, wie ein Ritter in voller Rüstung diese Waffe habe nutzen können. Jene Menschen, so sein demütiges Fazit, seien definitiv ziemlich stark gewesen. Sie waren anders. Von jenen Kräften (den physischen, religiösen und politischen), die dafür nötig waren, dieses Schwert zu tragen und damit tödliche Hiebe auszuführen, können wir zwar lesen – aber wir können sie nicht mehr nachempfinden. Der britische Schriftsteller Leslie Poles Hartley, von dem ich sonst nichts kenne, hat die wunderbaren Sätze geschrieben: „Die Vergangenheit ist ein fremdes Land; sie machen dort alles anders.“ Die Waffe vom Meeresboden kommt aus diesem Land – das uns zwar fremd, das aber offenbar nicht verschwunden ist und dem Land, in dem wir leben, dem Land der Gegenwart, ganz nahe liegt.

Ich frage mich: Was werden die Menschen in 900 Jahren von uns wissen? Welche Relikte aus unserer Zeit werden überdauern – und zufällig von einem Taucher entdeckt? Vielleicht ein verrosteter Verbrennungsmotor. Ein Bündel in Plastik eingeschweißte Masken. Ach ja, und eine nicht geöffnete Box mit Wahlzetteln aus Berlin-Charlottenburg.

Nicht nur die Vergangenheit ist ein fremdes Land. Die Zukunft ist es auch. Mit diesem Land aber müssen wir uns vertraut machen. Wir sind dorthin unterwegs. Mein Kollege Bernhard Borgeest nimmt Sie in dieser Woche mit auf die Reise in ein Deutschland, das sich in der Folge des Klimawandels in eine gefährliche und unwirtliche Zone verwandelt. Wie müssen wir uns wappnen, um mit Dürre, Flut und extremen Temperaturwechseln leben zu können? Lesen Sie „Die Jahrhundertfrage“ ab Seite 72.

Wissen ist überlebenswichtig. Aber es geht auch eine Nummer freundlicher: Wissen ist wichtig für den eigenen Erfolg. Dass sich die Welt der Arbeit dramatisch wandelt, dass neue Techniken und neue Fertigkeiten verlangt werden – diese Erkenntnis ist so wahr wie banal. Aufregend aber ist die Tatsache, dass der Wandel nicht aufhört. Die Halbwertzeit der „neuen“ Fertigkeiten wird immer kürzer. Wer im Job bestehen will, muss bereit sein, seinen Job immer wieder neu zu lernen. Viele Millionen Menschen lernen deshalb neben und nach der Arbeit. Sie investieren ihre Zeit und ihr Geld. FOCUS hat sich die deutschen Weiterbildungseinrichtungen angesehen. Die Listen der Top-Institute finden Sie ab Seite 44.

Bleiben Sie neugierig.

Mit vielen Grüßen

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Markus Krischer
stv. Chefredakteur FOCUS Magazin

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Newcomer der Woche

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Als Elfjähriger floh Muhanad Al-Halak mit seiner Familie aus dem Irak, landete 2001 im niederbayerischen Grafenau. Dort arbeitete er sich später zum Abwassermeister hoch, engagierte sich in der FDP und lebt inzwischen seinen Aufsteigertraum. Über die FDP-Liste ist der 32-Jährige jetzt für den bayerischen Wahlkreis Deggendorf in den Bundestag eingezogen .„Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass sie auch unabhängig von ihrer Herkunft mit einer Ausbildung gute Chancen haben, aufzusteigen“, sagt er.

Absteiger der Woche

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Bundesbankpräsident Jens Weidmann bat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um seine Entlassung zum 31. Dezember 2021. Zuletzt hatte der promovierte Volkswirt immer wieder die lockere EZB-Geldpolitik kritisiert. Jetzt wirft er das Handtuch. Seine Nachfolge könnte nun eine Frau antreten. Die ehemalige Wirtschaftsweise Claudia Maria Buch, seit 2014 Vizepräsidentin der Bundesbank, gilt als aussichtsreiche Kandidatin. Auch Isabel Schnabel, seit 2020 Mitglied des EZB-Direktoriums, hat gute Chancen.

Aufsteigerin der Woche

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SPD-Politikerin Bärbel Bas soll Schäubles Amt übernehmen. Bereits am kommenden Dienstag wird sie der Bundestag in einer konstituierenden Sitzung wohl zur neuen Bundestagspräsidentin wählen. Die 53-Jährige wäre nach Annemarie Renger (SPD, 1972 bis 1976)
und Rita Süssmuth (CDU, 1988 bis 1998)
erst die dritte Frau an der Spitze des Parlamentes. Rolf Mützenich, 62, der zuvor öffentlich großes Interesse am Amt des Bundestagspräsidenten zeigte, wird damit voraussichtlich SPD-Fraktionschef bleiben.

Zitat der Woche

„Uns geht es nicht um die Legalisierung eines Rechts auf Rausch, sondern um Kriminal- und Gesundheitsprävention“

Termine der Woche

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Am Sonntag, den 23. Oktober, verleiht der Deutsche Buchhandel Autorin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe den Friedenspreis (Preisgeld: 25 000 Euro).

Am Montag, den 24. Oktober, wird am Oberlandesgericht München im Strafverfahren gegen IS-Heimkehrerin Jennifer W. (Verdacht auf Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung im Ausland) ein Urteilsspruch erwartet.

Papst Franziskus empfängt am Freitag vor dem G20-Gipfel in Italien den US-Präsidenten Joe
Biden zu einem Gespräch.

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