, Multiple Sklerose flößt mir regelmäßig den größten Respekt ein. Ich kenne einige Betroffene und die Tapferkeit, Kraft und Leidensfähigkeit, die Patienten brauchen, um mit MS zu leben, ist enorm. Bei der Nervenkrankheit attackiert das Immunsystem eigene Zellen und in der Folge kommt es – meist in Schüben – zu Empfindungs- und Sehstörungen sowie Muskellähmungen. Viele Betroffene landen im Rollstuhl und können im Spätstadium nur schwer atmen. Wie und warum Multiple Sklerose entsteht, ist bis heute nicht genau geklärt. Das Tückische an MS: Die Krankheit wird meist bereits in jungen Jahren diagnostiziert und Patienten mit Multipler Sklerose haben dank moderner Therapie nur eine etwa sechs bis sieben Jahre kürzere Lebenserwartung. Was zunächst nach einer guten Nachricht klingt, ist für die rund 280.000 Betroffenen in Deutschland eine lebenslange Bürde. Um so wichtiger ist ein feinmaschiges Tracking des Fortschreitens der Multiplen Sklerose. Smarte Sensorsohlen als KI-gestützter Biomarker sollen MS-Patienten ganz unauffällig im Alltag begleiten und über die Analyse ihres Gangbildes präzise Vorhersagen für den Krankheitsverlauf treffen. Bruce Ford vom Medtech-Hersteller Celestra Health sagt in unserem Interview: »Die Analyse wäre mit klassischen klinischen Tools undenkbar«. Die Sensorsohlen können präzise und personalisierte MS-Therapien anstoßen – und damit die Lebensqualität von Multiple Sklerose-Patienten deutlich erhöhen. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihnen, Ute Häußler Leitdende Redakteurin Medizintechnik PS: Besonders spannend sind die Sensortechnologien, die in der intelligenten Schuhsohle verbaut sind – die Technik kommt vom Münchner DeepTech-Unternehmen Moticon und wird auch in der bayerischen Landeshauptstadt produziert. |