Sehr geehrter Herr Do,
Henning Baum wurde als Mick Brisgau einer größeren Öffentlichkeit bekannt. In der Sat.1-Krimi-Serie „Der letzte Bulle“ fällt der von Baum verkörperte Fernseh-Polizist im wahrsten Sinne des Wortes aus der Zeit. Bei einem Einsatz mit einem Kopfschuss niedergestreckt, erwacht der Essener TV-Bulle 20 Jahre später aus dem Koma. Und muss feststellen, dass sich in der Zwischenzeit doch so einiges in der Welt geändert hat. Feng Shui, Internet, Frauenfußball? Führen bei Mick Brisgau nur zu irritiertem Kopfschütteln. Der letzte Bulle ist ein charmanter und pfiffiger Ermittler – aber eben auch ein Macho alter Schule.

Henning Baum ist nicht Mick Brisgau. Mit dem TV-Bullen verbindet den männlich-markanten Schauspieler aber tatsächlich mehr als die Geburtsstadt Essen, nämlich auch die Sympathie für klare Kante. Gerade im PLAYBOY formulierte der mehrfach preisgekrönte Film- und Fernsehdarsteller immer wieder Gedanken, die so gar nicht dem Ideal-Bild des weichgezeichneten, „neuen Mannes“ entsprechen wollen. Für den Schauspieler Henning Baum kommt nach eigener Aussage auch eine Filmrolle als Schwächling nicht in Frage: „Das geht nicht, weil es nicht meiner Natur entspricht – die Lappen müssen andere spielen“, gestand er uns vor zwei Jahren im Interview.

Baum verwehrt sich allerdings dagegen, dass man ihn aufgrund seiner Filmrollen, seiner Statur und seines kernigen Auftretens automatisch in die Expertenrolle in Sachen Mannsein drängt. Das sei er „zu Unrecht, denn eigentlich verstehe ich nicht viel davon“. Man befrage ihn zwar immer wieder dazu, aber für ihn sei folgendes viel wichtiger: „Bevor es darum geht, herauszufinden, was Mannsein bedeutet, geht es darum, was Menschsein bedeutet – das ist die entscheidende Frage.“

Klare Kante und kluge Gedanken liefert Henning Baum – anlässlich seines TV-Comebacks als Der König von Palma (ab 24. Februar bei RTL +) – auch aktuell wieder im PLAYBOY-Interview. So vermisst der meinungsstarke Schauspieler zunehmend Witz und Gelassenheit in unserer Gesellschaft. „Mich nervt in Deutschland diese Abwesenheit von Humor“, verrät der 49-Jährige im Interview in der aktuellen PLAYBOY-Ausgabe. „Die Toleranz gegenüber dem abwegigen Witz ist geringer geworden, und an ihre Stelle ist eine Art Empörungsbereitschaft getreten. Und dabei geht es gar nicht mehr darum, sich gegen Ungerechtigkeiten zu empören, sondern darum, sich durch das Echauffieren und das Mit-dem-Finger-auf-andere-Zeigen besser zu fühlen.“

Henning Baums Gesellschaftskritik trifft ins Schwarze, wie aktuell ein Fall beweist, der in diesen Tagen viele Gemüter erhitzt. Stein des Anstoßes: das Werbevideo einer Krankenkasse zum Thema Hodenkrebsfrüherkennung. Klingt erstmal eher dröge. Es ist auch vielmehr die Umsetzung, die die Speerspitze der hyperventilierenden Empörungsgesellschaft in Stellung bringt: „Diese Werbeaktion […] ist ethisch und medizinisch äußerst fragwürdig, sexistisch noch dazu. Sie ist beschämend für Männer und herabwürdigend für Frauen“, kritisiert die als solche bezeichnete „Diversity-Expertin“ Inge Bell auf der Plattform Linkedin. Es ist eine von vielen empörten Stimmen, die sich über das Video der Techniker Krankenkasse echauffieren. Schnell schwoll die Entrüstung im Netz zu einem gewaltigen Shitstorm an. Konsequenz: Die Techniker Krankenkasse, Auftraggeber des Werbespots, entfernte das umstrittene Video aufgrund der Heftigkeit des öffentlichen Protests schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Netz.

Ist der Spot tatsächlich sexistisch und frauenverachtend? Schauen wir ihn uns an: Der Clip beginnt in einem Bad. Eine junge, attraktive Frau (verkörpert von der Pornodarstellerin und Influencerin Anny Aurora) steht unter der Dusche, als es klingelt. Anny Aurora geht – nur in ein Handtuch gehüllt – zur Tür, wo sich der neue Nachbar vorstellt. Die beiden kommen schnell ins Gespräch und sich schon einen kurzen Moment darauf auf der Wohnzimmercouch sitzend näher. Die Dialoge, die Story, das Setting – wenig deutet darauf hin, dass es sich hierbei um einen Aufklärungsfilm einer deutschen Krankenkasse handelt, einem Video also mit einer ernsten Botschaft. Vielmehr erinnert die Machart an einen von Anny Auroras Erwachsenenfilmen, die Kennern unter Titeln wie „Bums Bus 2“ oder „Sex Games“ ein Begriff sind. Das TK-Werbevideo mit dem Namen „Life-Saving Handjob“ – bis hierhin also nicht gerade Oscar-verdächtig. Aber eben typisch Porno, wie mein Kollege David Goller in seinem Kommentar zum „Skandal-Video“ feststellt.

In diesem Stil geht es auch weiter. Die weibliche Darstellerin bittet den jungen Mann darum, aufzustehen, und beginnt lustvoll die Hose des neuen Nachbarn zu öffnen. Doch plötzlich bricht der Film ab, und es erscheint folgender Text: „Die Techniker Krankenkasse präsentiert: Der Handjob gegen Hodenkrebs.“ In den verbleibenden zwei Minuten leistet die Erotik-Influencerin unverfängliche Aufklärungsarbeit und zeigt an einem Plastikmodell, wie man Hoden abtastet und etwaige Risiken frühzeitig erkennt.
Sexistisch? Erniedrigend? Oder gar ekelhaft, wie die Meute der selbsternannten Sexismus-Beauftragten reflexartig ins digitale Universum brüllt? Mitnichten. Merke: Nicht überall, wo „Sex“ draufsteht, ist Sexismus drin! Warum ich diesen Werbespot gerade aufgrund seiner Machart für äußerst gelungen, die öffentliche Reaktion auf das Video für exemplarisch und gefährlich halte – und warum die Sexismus-Keule der woken Haltungs-Elite immer öfter die falschen trifft: All das lesen Sie hier auf playboy.de.

An dieser Stelle habe ich auch noch einen passenden Hör-Tipp für Sie: Meine Co-Verlegerin Myriam Karsch erläutert in der aktuellen Ausgabe des turi2-Medien-Podcasts ebenfalls den feinen, aber entscheidenden Unterschied zwischen Sex und Sexismus und verrät, warum gerade bei jüngeren Feministinnen heute noch sehr viel Aufklärungsarbeit in Sachen Selbstbestimmtheit geleistet werden muss.
Kommen wir zu einem weiteren Aufreger dieser Tage. Seit Freitag ringen Athleten aus der ganzen Welt in Chinas Hauptstadt Peking um olympisches Edelmetall. Selten war die Austragung Olympischer Spiele so umstritten wie diesmal. Einerseits heißt es, der Zeitpunkt sei unverantwortlich, Covid und seine Folgen würden einen fairen Wettbewerb kaum möglich machen. So durfte etwa die österreichische Skispringerin Sara Marita Kramer – Weltcupführende und Top-Favoritin auf Olympia-Gold – erst gar nicht zu den Spielen anreisen. Sie war wenige Tage vor der Eröffnungsfeier positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Andererseits wird die katastrophale Menschenrechtslage in dem totalitären Regime als Hauptgrund für die Ablehnung der Spiele im Reich der Mitte angeführt. Nicht nur Menschenrechtsorganisationen finden es aberwitzig, den Machthabern in Peking diese Weltbühne für ihre Propaganda-Show aufzubauen.

Ich bat auch Sie, liebe Leser, mir Ihre Meinung zum Thema Olympia 2022 mitzuteilen. Frank D. schrieb mir daraufhin, dass es albern sei, jetzt über die Spiele in Peking zu diskutieren: „Das hätte man zum Zeitpunkt der Vergabe machen müssen, und da war die Situation in China kaum anders.“ Ralph-Peter M. erinnert daran, dass Deutschland (mit Garmisch-Partenkirchen) ebenfalls die Chance hatte, sich für Olympische Winterspiele zu bewerben, diese aber durch einen ablehnenden Bürgerentscheid zunichte gemacht wurde. Ein Boykott der Spiele in Peking treffe jetzt nur die, „die gar nichts dafürkönnen – die Sportler!“. Uwe S. schlägt sogar vor, den Sportlern künftig mehr Mitsprachemöglichkeiten bei der Vergabe der Olympischen Spiele einzuräumen. Ein spannender, wenn auch wenig praktikabler Gedanke.

In jedem Fall zu leiden haben unter den beschriebenen Umständen aber die Hauptpersonen des Events: die Athletinnen und Athleten. So sind Olympische Spiele in der Karriere vieler Sportler, die nicht ihr Geld mit Fußball, Tennis oder Golf verdienen, bekanntlich der Höhepunkt ihres Wettkampflebens.

Auch unsere beiden Titelheldinnen Lisa Buckwitz und Janine Flock fiebern auf ihre olympischen Wettkämpfe hin. Für die österreichische Skeleton-Pilotin Janine Flock geht’s bereits am kommenden Freitag auf die Eisbahn. Nachdem sie vor vier Jahren in Pyeongchang mit einem undankbaren vierten Platz noch hauchzart an einer Medaille vorbeigeschrammt war, soll es diesmal mit olympischem Edelmetall klappen. Einen goldwürdigen Auftritt legte die rasend schöne Spitzenathletin bereits in der aktuellen PLAYBOY-Ausgabe hin. Aber sehen Sie selbst:
Ich wünsche Ihnen weiterhin goldene Aussichten,

Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
 

Mit über 145 Stundenkilometern – und immer Kopf voraus – rasen Skeleton-Athleten wie unsere Titelheldin Janine Flock durch den Eiskanal. Woher kommt dieser Extremsport? Und wie funktioniert diese rasante Schlittenfahrt? Lesen Sie hier die wichtigsten Fakten …
ZUM SKELETON

Die Playmate-des-Jahres-Wahl ist in vollem Gange – nur noch wenige Wochen können Sie für Ihre Favoritin abstimmen und ihr damit helfen, den begehrten Titel zu ergattern. Doch auch für Sie selbst ist bei der Abstimmung des Jahres der ganz große Gewinn drin. Jeder Teilnehmer hat nämlich die Chance, einen der exklusiven Preise im Wert von mehr als 85.000 Euro abzuräumen. Der Hauptgewinn: ein Lexus NX 450h+. Sechs Highlights, auf die Sie sich bei diesem Auto freuen können …
ZUR PLAYMATE-DES-JAHRES-WAHL
 

Nur noch ein paar Mal schlafen: In der Nacht von Sonntag auf Montag (14. Februar ab 00:30 Uhr) findet das weltgrößte Vereinssport-Event des Jahres statt – der Superbowl. Das Saison-Finale der NFL. Im 56. Superbowl kämpfen diesmal die Cincinnati Bengals mit den Los Angeles Rams um den Titel. Der Hamburger Ex-Profi Patrick „Coach“ Esume – eines der bekanntesten Gesichter im deutschen Football und Kolumnist der deutschen Ausgabe des Sport-Magazins „Sports Illustrated“ – stimmt Sie schon jetzt hier auf den Superbowl 2022 ein …
ZUM SUPERBOWL-FINALE
 
Kriminelle Gangs aus Russland und Afrika ködern mit Fake-Profilen im Internet Beziehungssuchende – und nehmen jedes Jahr Tausende aus. Dahinter steckt ein ausgeklügeltes System, in dem Drehbücher, Psychologen und Fälscher zum Einsatz kommen. Unser Reporter verschaffte sich Einblick in die Welt der sogenannten Love-Scammer …
ZUR NEUEN AUSGABE
 
 
Mit Fast Food verbindet viele eine Hassliebe. Denn das im wahrsten Sinne des Wortes schnelle Essen ist durchaus praktisch (und oft auch lecker) – leider aber mindestens genauso ungesund. Die Ernährungspioniere von Organic Garden um Spitzenkoch Holger Stromberg machen es nun besser: Sie servieren veganes Fast Food, das auch Fleischfreunden schmeckt. Uns verrieten sie ihr Rezept für vegane Hot Dogs
ZUM REZEPT

Richtig. Und zwar mein Lieblingswitz der Woche: Ein stockbetrunkener Autofahrer ruft nachts bei der Polizei an: „Ich muss ein Geständnis ablegen: Ich habe gerade einen Dinosaurier überfahren!“ – „Was haben Sie?“ – „Ich habe gerade einen Dinosaurier überfahren!“ – „Die Dinosaurier sind ausgestorben!“ – Da fängt der Betrunkene schrecklich zu weinen an und schluchzt: „Oh, mein Gott, das hab‘ ich doch nicht gewollt!“ – Weitere Playboy-Witze finden Sie hier
NOCH MEHR SPASS
 
 
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