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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Beat Balzli
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

was sagen Ihnen die Worte Abgasskandale, Dieselfahrverbote und Quoten? Was bedeutet es, wenn der kalifornische E-Auto-Pionier Tesla inzwischen in den USA mehr Autos im Premiumsegment absetzt, als Audi, BMW und Daimler? Wie ist es zu verstehen, dass Regierungen weltweit den Verbrenner zum Auslaufmodell stempeln: Norwegen will ab 2025 keine Benzin- und Dieselfahrzeuge mehr zulassen; im weltgrößten Automarkt China, in Indien, in den Niederlanden, Island und Irland ist 2030 Schluss, in Frankreich, Großbritannien und Kalifornien 2040? Genau: Der Verbrennungsmotor, danach sieht alles aus, hat seine besten Zeiten hinter sich. 140 Jahre, nachdem die ersten Motoren in Fahrzeuge eingebaut wurden, scheinen die Würfel gefallen: Carl Benz‘ Vierzylinder und auch Rudolf Diesels Selbstzünder können sich auf Dauer nur noch im Automuseum sicher fühlen. Wer aber denkt, Deutschlands Autoindustrie würde sich nun mit geeinten Kräften in die elektrische Zukunft stürzen, der irrt. Deutschland zögert und zaudert. Bangt um seine Tradition. Bittet um Verlängerung. Hadert mit der e-mobilen Zukunft. Stattdessen schaukelt sich die Technologiefrage zu einem regelrechten Religionskrieg hoch: Anhängern der Verbrennungsmotor-Kirche stehen ketzerischen E-Auto-Reformatoren gegenüber. „Was ich gerade in der Autoindustrie erlebe“, sagte ein auf Antriebe spezialisierter Unternehmensberater unseren Reportern Thomas Stölzel, Martin Seiwert und Stefan Hajek, „erinnert mich an Schottland, wenn die Fußballteams Celtic Glasgow und Glasgow Rangers aufeinandertreffen.“ Der Glaubenskrieg ums E-Auto ist voll entbrannt. Wir haben beide Gemeinden besucht. Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
WirtschaftsWoche 05: Aufstand gegen das E-Auto  
 
Aufstand gegen das E-Auto
 
VW, Daimler und Co. versprechen eine Elektro-Offensive. Doch Anhänger des Verbrennungsmotors in Industrie, Politik und Wissenschaft wollen die radikale Wende verhindern. jetzt lesen
 
 
 
Schule machen
 
Ein ganz normaler Vormittag in der Carl-Benz-Schule (der Name ist tatsächlich Zufall und hat nichts mit unserem Titel zu tun) in Koblenz. Die 11b hat Mathe. Lehrerin Birgit Grün bespricht die letzte Klausur, es geht um Funktionen und Ableitungen. „Die Aufgabe hab‘ ich nicht gecheckt“, klagt einer aus der letzten Reihe. Ein Mitschüler soll daher sein iPad mit der Kamera verbinden, damit alle in der Klasse mitlesen können, wie er die Aufgabe gelöst hat. Schöne neue Schulwelt? Klassen mit iPads ausstatten, sie in allen Fächern einsetzen – für die Carl-Benz-Schule ist es nur der jüngste Schritt. Für die meisten anderen Schulen wäre es dagegen ein Meilenstein. Dort hielte man es schon für zukunftweisend, wenn Kreide- oder Filzstifttafeln durch elektronische Tafeln (Smartboards) ersetzt würden. In Koblenz hingegen können die Schüler ihre Arbeitsblätter in einem Schuldatenspeicher sichern, über eine Lernplattform Onlinekurse absolvieren und auch Tests ablegen. Sie können mit Smartphone-Adapter und App radioaktive Strahlung messen, in einem IT-Labor Sprachassistenzsysteme ausprobieren oder dank Virtual-Reality-Brillen buchstäblich in ihren Lernstoff eintauchen. Klingt gut. Und müsste in Deutschlands Schulen längst flächendeckende Realität sein, im Jahre 2019. Stattdessen geht es in den meisten Schulen noch immer kathederhaft und analog zu. Und das hat vor allem zwei Gründe, wie meine Kollegin Sophie Crocoll schreibt: Uneinigkeit und Geld. jetzt lesen
 
 
 
Tempo machen
 
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat dieser Tage wirklich nicht viele schöne Themen: Berateraffäre, mangelhaft gerüstete Flugbereitschaft, das malade Segelschulschiff Gorch Fock. Und dann auch noch Fragen wie diese: Eine Viertelmillion Mitglieder zählt die Truppe, liebe Frau Ministerin, und da ist wirklich keiner dabei, der eine Ahnung hat, wie man die Bundeswehr richtig modernisiert? „Wir haben in allen Bereichen Modernisierungsexpertise“, verteidigt sich die Verteidigungsministerin. Man baue etwa gerade einen Cyber-Studiengang auf, suche Wirtschaftsprüfer und Juristen. Und setzt bei der Hackerabwehr auf aktuell 900 und demnächst bald 2600 Experten aus Unternehmen, Cyber-Reservisten sozusagen. Vor allem aber müsse man die Truppe modernisieren und digitalisieren, nach 25 Jahren des Schrumpfens, erklärt von der Leyen zu Beginn des Gesprächs mit Chefreporterin Elisabeth Niejahr und Chefredakteur Beat Balzli. Damit ist der Ton gesetzt für ein konfrontatives, oft überraschendes und vor allem sehr unterhaltsames Streitgespräch. Pardon: Interview. jetzt lesen
 
 
 
Besser machen
 
Eine Komödie im Ersten, ein Krimi beim ZDF, der NDR sendet die Show „Klein gegen Groß“, der Bayerische Rundfunk tanzt mit „Utta Danella“ auf dem Regenbogen, SWR und SR unternehmen eine „Musikalische Reise von Karlsruhe nach Speyer“ und der WDR rätselt bei „Hirschhausens Quiz des Menschen XXL“ um die Wette. Vielleicht fehlt noch die ein oder andere Florian-Silbereisen-Helene-Fischer-Musik-Hitparade oder ein drittklassiges Sportereignis für eine typische Mischung. Ansonsten gilt: Der morgige Samstag läuft bei den öffentlich-rechtlichen Kanälen des Landes wie gehabt: seicht-plätschernde Unterhaltung für die eher anspruchslose Klientel des linearen Fernsehens. Und genau deshalb hagelt es Kritik, intern wie extern. Eine Reform, die dringend nötig wäre und die diesen Namen auch verdient, wird es dennoch nicht geben, wenn sich Ende kommender Woche in Berlin die Ministerpräsidenten mit den Chefs von ARD, ZDF und Deutschlandradio treffen. Dagegen wehren sich die Sender mit allem, was sie haben. Stattdessen steht eine Erhöhung der Rundfunkgebühren ins Haus. Ab 2021 soll der Beitrag von 17,50 Euro im Monat auf mindestens 18,35 Euro steigen. Mehr Geld, weniger Programm – so übersetzen Kritiker die geplante Novelle. Dabei ließe sich mit ein paar Ideen relativ viel sparen – und obendrein ein besseres Programm machen. Unser Autor Peter Steinkirchner hat sie zusammengetragen. jetzt lesen
 
 
 
Schlanker machen
 
Nach neun Jahren Aufschwung steuern Europa und Deutschland auf ein Ende des Wachstums zu. Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe, die Produktion in der Industrie, der Export – alle Kenndaten deuten auf magere Zeiten hin. Und wenn die Konjunktur abkühlt, verändert sich auch das Klima auf den Konzernfluren. Vorstandschefs, Geschäftsführer und Aufsichtsräte dürften sich in den kommenden Monaten daher immer öfter in der Rolle des Krisenmanagers wiederfinden. So weit, so bekannt. Was aber, fragten sich unsere Autoren Lin Freitag, Kristin Schmidt, Claudia Tödtmann und Daniel Rettig, ist den verunsicherten Angestellten besonders wichtig? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten müssen Führungskräfte mitbringen, um ein Unternehmen erfolgreich durch schwere See zu lotsen? Braucht es vor allem Mut und Entschlossenheit oder Empathie und eine ruhige Hand? „Wenn die Verantwortlichen es richtig anstellen, kann eine Firma gestärkt aus einer Krise hervorgehen“, schreiben unsere Autoren. „Wenn sie versagen, rückt die Organisation näher an den Abgrund – und mitunter sogar darüber hinaus.“ jetzt lesen
 
 
 
Ein Wochenende mit weniger drastischen Entscheidungen wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
   
 
PS: Können Sie 25.000 Euro gebrauchen?
Wenn Sie in den letzten zwölf Monaten Ihre Abschlussarbeit in BWL oder Volkswirtschaftslehre zurückbekommen haben, empfehle ich Ihnen unseren Wettbewerb „Deutschland sucht den Supermaster“. Bis zum 28. Februar können Sie Ihre Wirtschafts-Abschlussarbeit einreichen. Eine kompetente Jury bewertet sie und entscheidet, ob Sie die 25.000 Euro gewinnen - oder auch eine von mehreren Reisen nach China und andere attraktive Preise. Nähere Informationen gibt es online unter wiwo.de/supermaster
 
 
 
PPS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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Autobauer sollten dem Beispiel aus anderen Industrien folgen, die einen ähnlich radikalen Umbruch erlebt haben; sie sollten sich, wie die Energieversorger RWE und E.On, aufspalten.
 
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