es ist an der Zeit, sich von der Idee zu verabschieden, China sei ein einziges Absatz-Schlaraffenland. Selbst wenn die vergangenen Dekaden von diesem Gedanken geprägt waren, gilt dies im Kontext der neuen, qualitativen Globalisierung nicht mehr. China handelt ambivalent, die Strategie des Landes ist mit europäischem Denken kaum zu fassen. Allein durch die Wucht seiner Größe bestimmt China zunehmend die Spielregeln – von Investitionen über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu kulturellen Entwicklungen. Die Beziehung zum erschöpften Europa wird immer mehr vom Riesen China dominiert. Klar ist auch, dass sich ohne China keine echten Innovationen mit Blick auf CO₂-Reduktion entwickeln lassen. Was sich hier also einstellt, ist ein neues, zweiseitiges Verhältnis.
Die Einblicke in unseren Megatrend Research lassen den Schluss zu, dass die Hebelkraft Chinas weiter zunehmen wird. Die Beziehungen, die nun nötig sind, um dieser Kraft etwas entgegenzusetzen, sollten pragmatischer Natur sein und letztlich individuelle Vertrauensbeziehungen ins Zentrum rücken.
Harry Gatterer und Stefan Tewes
Aufstieg und Ambivalenz Chinas
China bestimmt den globalen Takt, gleichzeitig wird es selektiver. Wer mitspielen will, sollte Risiken und Nebenwirkungen kennen. Zum Artikel
GLOBALISIERUNG
Europa ist unvollkommen. Was kann daher unser Anspruch sein?
Politics of Hope ist ein Konzept, das eine zukunftsorientierte, optimistische und eben hoffnungsvolle Herangehensweise an politische Problemstellungen empfiehlt. Die Idee ist somit ein konstruktiver Gegenpol zu einer Politik der Angst, die auf Konflikt, Spaltung und Pessimismus setzt. Sie erinnert uns daran, dass eine bessere und klimafreundlichere Welt möglich ist, wenn wir bereit sind, für sie zu arbeiten. Erfolgreich sein kann eine Politik der Hoffnung nur, wenn sie sich realistisch mit den gegebenen Bedingungen auseinandersetzt. Zum Beispiel damit, dass die UN-Rechte derzeit kaum Durchsetzungskraft besitzen. Oder dass westliche Werte weder unbegrenzt in der Welt Verbreitung finden noch per Dekret oder durch Moral durchgesetzt werden können. Politics of Hope fördern daher den Dialog – und damit das Verständnis für andere Wertesysteme.
Bleiben wir bei den Fakten
Only good news is good news
Frankreich versucht mit einem Reparaturbonus für Textilien seinem Problem von jährlich etwa 700.000 Tonnen weggeworfener Kleidung gegenzusteuern. Es wurde ein Fonds in Höhe von 154 Millionen Euro geschaffen, um die Reparaturhilfen zu bezahlen. Für einen neuen Schuhabsatz etwa gibt es von Oktober an 7 Euro, für das Innenfutter einer Jacke 25 Euro. Geplant sind die Hilfen in Form von Nachlässen, die direkt von der Reparaturrechnung abgezogen werden.
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