Außen Groko, innen SPD
Liebe Frau Do, Angela Merkel hat es geschafft. Der Vertrag für eine große Koalition steht. Nun steht einer vierten Kanzlerschaft „nur“ noch die SPD-Basis im Weg. Damit die Sozialdemokraten überzeugt werden, war die CDU-Vorsitzende wieder einmal sehr großzügig beim Aufgeben von Grundsätzen und Positionen. Dieser Koalitionsvertrag ist tiefrot
szmtag

8. Februar 2018

Liebe Frau Do,

Angela Merkel hat es geschafft. Der Vertrag für eine große Koalition steht. Nun steht einer vierten Kanzlerschaft „nur“ noch die SPD-Basis im Weg. Damit die Sozialdemokraten überzeugt werden, war die CDU-Vorsitzende wieder einmal sehr großzügig beim Aufgeben von Grundsätzen und Positionen. Dieser Koalitionsvertrag ist tiefrot gefärbt, und mit dem Außen-, dem Finanz- und dem Sozialministerium übergibt die CDU-Vorsitzende ihrem 20-Prozent-Partner auch die wichtigsten Ressorts für das Budget der künftigen Bundesregierung, die Leitlinien der Europapolitik und Maßnahmen für Millionen Beschäftigte und Rentner. Nur gut für Merkel, dass sie den Vertrag nicht ihrer Basis vorlegen muss. Und Martin Schulz? Der macht es wie einst Guido Westerwelle: Er gibt das Parteiamt ab, das doch angeblich Herz und Seele eines Sozialdemokraten ist, um im Kabinett die Insignien der Macht zu erfahren. Obwohl er natürlich nie unter Angela Merkel regieren wollte. Bei so viel Wendigkeit dürften sich die Genossen auf ihre neue Chefin freuen. Andrea Nahles soll den Parteivorsitz übernehmen und wäre dann die wichtigste Partnerin für Angela Merkel. Und sie ist nicht in die Kabinettsdisziplin eingebunden. Das dürfte spannend werden. Meinen Kommentar zur Groko lesen Sie hier. Was die drei Parteien inhaltlich durchgesetzt haben und wer im Kabinett Platz nehmen soll, haben unsere Kollegen aus dem Berliner Büro zusammengetragen. Und was die SPD-Basis in einem Kölner Ortsverein dazu sagt, beschreibt Kirsten Bialdiga.

Dass zwei Frauen künftig das Sagen in der Bundesrepublik haben werden, passt gut zum heutigen Tag. Denn heute übernehmen im närrischen Rheinland die Damen das Zepter. Weiberfastnacht! Vor allem in den Hochburgen des Frohsinns wird heute gebützt, gefeiert und geschunkelt, also in Düsseldorf und Köln. Dass die Karnevalisten der beiden Städte in liebevoller Rivalität verbunden sind, ist bekannt. Aber was macht wirklich den Unterschied aus? Wir haben unseren Kollegen Thorsten Breitkopf, Wirtschaftsredakteur in Düsseldorf, in den Kölner Karneval geschickt. Umgekehrt darf hier Stefan Worring, stellvertretender Lokalchef des „Kölner Stadt-Anzeiger“, schreiben, wie er als Kölner die Jecken in Düsseldorf erlebt hat.

Und wenn Sie zum Abschluss noch wissen wollen, welche Karnevalstypen es bei uns so gibt, dann schauen Sie sich dieses nicht ganz ernst gemeinte Video über die Bützmaschine, den Schluckspecht, den Hyperjeck und den Karnevalsmuffel an.

Helau!

Ihr

Michael Bröcker

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