12|2018

Ausstellungsvorschau: "Saum der Zeit" ab 23. März 2018

Buchpräsentation des Instituts für moderne Kunst & Vorschau Lesung mit Adeline Schebesch

Liebe Kunstfreunde,

zart und poetisch mutet der Titel unserer neuen Ausstellung an, die wir Ihnen ab 23. März 2018 im Neuen Museum präsentieren: Saum der Zeit entstand in enger Zusammenarbeit mit ARTER, Istanbul und bezieht sich auf eine Metapher des großen Philosophen Michel Foucault, der vom "Saum der Zeit" spricht, der die Gegenwart von der Vergangenheit trennt. Wir freuen uns auf eine Ausstellung, die mit Bilge Friedlaender, Füsun Onur und Ahmet Doğu İpek drei sehr verschiedene türkische Künstler vorstellt und eine einmalige Begegnung ermöglicht. Termin der Eröffnung ist am Donnerstag, den 22. März 2018 um 19 Uhr. Bitte vormerken!

Zu einer Buchpräsentation lädt das Institut für moderne Kunst am Donnerstag, den 15. März 2018 um 19 Uhr ins Neue Museum ein. Im Rahmen der Foyer-Ausstellung Der Mensch in der Revolte, mit der das Institut derzeit bei uns zu Gast ist, stellen Schriftsteller Joshua Groß und Institutsleiter Manfred Rothenberger die Publikationsreihe unendlich unwahrscheinlich vor. Der Eintritt ist frei.

Und noch ein Ausblick auf kommende Woche: Eine besondere Lesung mit Adeline Schebesch erwartet Sie am Dienstag, den 20. März 2018 um 19.30 Uhr. Unter dem Motto Wie "klingen" die 68er? liest die Kammerschauspielerin ausgewählte Texte zur Musik aus der Zeit. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Bildungszentrum Nürnberg, Karten erhalten Sie direkt über das BZ oder an der Abendkasse.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Dr. Eva Kraus und das Team des Neuen Museums

Führung
KURZFÜHRUNG ZU DEM OBJEKT "AND BABIES" VON MICHAEL E. SMITH

Di 13.03.2018, 17 Uhr
Die Kosten sind im Eintrittspreis enthalten.

Jeden Dienstag findet eine 20-minütige Kurzführung zu ausgewählten Werken aus den Sammlungen und aktuellen Ausstellungen statt.

Veranstaltung
BUCH­PRÄSENTATION

Do 15.03.2018, 19 Uhr
Im Rahmen der Foyer-Ausstellung des Instituts für moderne Kunst Nürnberg. Der Eintritt ist frei.

Buchpräsentation der vom Institut für moderne Kunst Nürnberg heraus­gegebenen Publikationsreihe unendlich unwahrscheinlich, die im SuKuLTuR Verlag erscheint.

Mit Joshua Groß und Manfred Rothenberger

Begleitprogramm zur Foyer-Ausstellung Der Mensch in der Revolte, mit der das Institut für moderne Kunst bis 25. März 2018 zu Gast im Neuen Museum ist.

Vortrag
WIE "KLINGEN" DIE 68ER?
Adeline Schebesch liest Texte zu Musik aus der Zeit

Di 20.03.2018, 19:30 Uhr
Adeline Schebesch liest ausgewählte Texte zur Musik aus der Zeit.

Als Jahr der Studentenbewegung ist 1968 im geschichtlichen und kulturellen Gedächtnis Deutschlands fest verankert. Wenigen Protest­bewegungen kann man nachsagen, dass sie eine ganze Generation prägten und ihr sogar ihren Namen gaben.

Doch Achtundsechzig entwickelte gerade in den Folgejahren einen immensen Einfluss, den man bis heute mit der gesamten Epoche verbindet, Studenten politisierten sich in großer Zahl, der Terrorismus der RAF veränderte die Bundesrepublik nachhaltig, freie Liebe wurde zu einem großen Thema und neue kollektive Lebensformen entstanden. Viele deutsche und internationale Literatinnen und Literaten haben sich intensiv mit "1968" beschäftigt, haben die Stimmung und Strömungen der Zeit in ihren Texten verarbeitet und wiederaufleben lassen – und so zur Entstehung des "Mythos ’68" beigetragen.

Adeline Schebesch, Schauspielerin am Staatstheater Nürnberg, liest ausgewählte Texte. Mit passenden Bildern und Musik schafft DJ Micha, der seit 30 Jahren in Clubs auflegt, den Rahmen für diesen literarischen Abend: Eine Zeitreise für alle Sinne.

Karten über das Bildungszentrum Nürnberg (8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Veranstaltung Nr. 00081), Restkarten an der Abendkasse.

Eine Kooperation des Neuen Museums mit dem Bildungszentrum Nürnberg

Ausstellung
SAUM DER ZEIT
Bilge Friedlaender - Ahmet Doğu İpek - Füsun Onur

ab 23.03.2018 bis 10.06.2018

Die Ausstellung stellt drei Künstler vor, die aus der Türkei stammen: Mit Bilge Friedlaender und Füsun Onur sind es zwei Grandes Dames der türkischen Gegenwartskunst, denen Ahmet Doğu İpek als junger kurdischer Künstler zur Seite tritt. Gemeinsam sind ihnen die eher leisen Töne, die ihre Kunst anschlägt. Der von dem großen Philosophen Michel Foucault geborgte Titel "Saum der Zeit", der die Gegenwart von der Vergangenheit trennt, bildet den poetischen Horizont der Schau. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit ARTER, Istanbul.

Bilge Friedlaender (1934–2000) entfaltet in ihrer stillen Kunst eine Reflexion über das Verhältnis des Menschen zur Natur aus weiblicher Perspektive. Die Relativität von Raum und Zeit ist bei Bilge Friedlaender nicht Theorie, sondern körperliche Erfahrung, die sie beim Laufen oder Tauchen sammelte. Ihrer Sinnlichkeit ntwortet eine nie spekulative Spiritualität. Ihre Geometrie, die das Quadrat in den Mittelpunkt rückt, kennt die Verwandlung und die Rhythmen, wie sie die Beobachtung der Natur lehrt. Bilge Friedlaender ging schon 1958 in die USA. Erst kurz vor ihrem frühen Tod kehrte sie nach Istanbul zurück. Ihr Werk ist in Deutschland noch weitgehend unentdeckt.

Gleiches gilt für Ahmet Doğu İpek (geb. 1983), der in schwarzen Quadraten die Erinnerung an 157 Tage versiegelte. Einem Ritual gleich schuf der Künstler jeden Tag in einem meditativen Akt ein Aquarell, das die überzeitliche Ikone des schwarzen Quadrats von Malewitsch in den Schatten eines einzelnen Tages umdeutet.

Füsun Onur (geb. 1938) ist die große alte Dame der türkischen Gegenwartskunst. Abgesehen von einem mehrjährigen Studienaufenthalt in den USA (1962–67), blieb sie ihr ganzes Leben in Istanbul. Die Ausstellung stellt in ausgewählten Arbeiten einige ihrer zentralen Themen vor: das Rahmen und Teilen von Raum sowie diverse Aspekte der Zeit – die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit, das Transitorische und Kinematographische. Füsun Onurs Kunst ist ungemein wandlungsfähig, mal konzeptuell, dann wieder musikalisch oder erzählerisch. Der
Grundton ihrer Objektkunst und Installationen ist privat, ja intim und immer voller Poesie und einer höchst kultivierten Sentimentalität.

Eine Kooperation des Neuen Museums mit ARTER, Istanbul