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Schadenmanager
12. Jahrgang, Nr. 46
 
 
 

Editorial


Guten Tag Herr Do,

2011, also vor genau fnf Jahren, kam das Thema Ablenkung am Steuer durch Allianz-Schadenvorstand Mathias Scheuber erstmals in die breite ffentliche Diskussion. Seinerzeit ging es um unterschiedlichste Ursachen, welche unter wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgewertet und als auslsende Faktoren fr Verkehrsunflle herausselektiert wurden. Das Schminken whrend der Fahrt stand seinerzeit noch "hoch im Kurs", Zigarettenrauchen war ein anderes Thema unter vielen - die weiterhin alle gltig sind.

Bei der heutigen Pressekonferenz im Ismaninger Allianz-Zentrum fr Technik (AZT), die Mathias Scheuber und AZT-Geschftsfhrer Dr. Christoph Lauterwasser unter die Prambel "Ablenkung 2.0" gestellt hatten, sah das - wohlgemerkt fnf Jahre nach der Erstprsentation - ganz anders, deutlich dramatischer aus: Smartphone-Nutzung und das Rumgeierei an der Navi bei der Fahrt sind heute die absolut unschlagbare "Nummer Eins", mit denen die Autofahrer in einen Crash hineinrauschen, weil sie zu wenig auf den Verkehr geachtet hatten, sprich: durch den ganzen Technik-Schnickschnack sich hatten ablenken lassen. Die jahrzehntelange Top-Unfallgefahr Alkohol ist damit als Hauptrisiko abgelst. Man staune und horche auf!

Natrlich ist die kommunikative Erreichbarkeit eine wichtige Errungenschaft unserer Zeit. Und ich mchte gleichermaen auch nicht auf den Komfort verzichten mssen, mich durch ein Navigationssystem stressfrei von A nach B lotsen zu lassen! Nur: Alles eben mit Ma und Ziel! Die Navi kann man vorab justieren. Und das Checken von E-Mails, das Lesen und Schreiben von Nachrichten kann auch whrend der berhmten "Pinkelpause" erledigt werden. Es muss "zwingend" nun wirklich nicht whrend der Fahrt auf der Landstrae oder bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn sein - auch wenn's meist nur stramm geradeaus geht! Wie schnell man dabei trotz allem von seiner eigenen Spur abkommt, hat jeder von Ihnen wahrscheinlich schon selbst bei sich oder anderen feststellen knnen.

Man sollte deshalb whrend der Fahrt immer den eigenen "worst case" durchspielen: Welche Folgen hat ein Crash wegen einer letztlich - im Vergleich dazu - windigen Nachricht auf dem Handy? Straf- und zivilrechtlich, aber auch versicherungstechnisch in puncto Regress kann das ungeahnte Ausmae annehmen! Und denken Sie dabei auch an Ihre "Psyche": Wrden Sie wohl damit zurecht kommen, durch einen Ablenkungsunfall, quasi in einem unachtsamen Moment eines Wimpernschlages gleich, andere Verkehrsteilnehmer dauerhaft geschdigt oder womglich tdlich verletzt zu haben?

Mathias Scheuber hat 2011 eine Diskussion angestoen, die seither von allen anderen Versicherungen thematisch als Gefahr und Treiber von hohen Schadenkosten aufgegriffen wurde. Das zeitigte weit ber Deutschland hinaus politische und gesellschaftliche Wirkung. Sein aktuell neuer Vorsto und seine Forderungen nach gesellschaftlicher chtung des Smartphones am Steuer (hnlich dem Alkohol) und neuen Rahmenbedingungen auch zur technischen Beschaffenheit der Gerte sowie Ausstattung der Fahrzeuge sind wichtig und richtig! Die heutige Pressekonferenz und deren mediales Multiplikatoring werden nicht ohne Wirkung bleiben. Auch das ist wichtig und mit eine Aufgabe von uns als Journalisten, denn die Teilnahme am Straenverkehr soll schlielich sicherer und nicht gefhrlicher werden, sonst bleibt "Vision Zero" lediglich eine Vision, der wir uns nicht weiter annhern, sondern die uns Lichtjahre zu entschwinden droht!

Fahren Sie vorsichtig, verantwortungsbewut und bleiben Sie in Ihrem eigenen Interesse und dem aller anderen Verkehrsteilnehmer unfallfrei!

Ihr


 
 
 
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