Editorial
Guten Tag Herr Do, unser Straenverkehr ist erneut sicherer geworden! Am deutlichsten wird die heute erreichte Verkehrssicherheit bei einem direkten Vergleich auf 1970, dem mit 21.332 Todesopfern schwrzesten und gefhrlichsten Jahr, seit in Deutschland der Straenverkehr motorisiert ist und auch statistisch erfasst wird. Den Rckgang um 85 Prozent weist Destatis in seiner aktuellen Jahresbilanz fr das Vorjahr sogar explizit aus. Zu dieser erfreulichen Entwicklung auf dem Weg zu immer hherer Verkehrssicherheit beigetragen haben in allererster Linie die Automobilhersteller und deren Forschungs- und Entwicklungspartner aus der Zulieferwirtschaft, ferner Reparaturforschungszentren aus der gesamten internationalen RCAR-Gruppe (Research Council for Automobile Repairs). In diesem weltweiten Verbund von Versicherungsforschungszentren spielt das Allianz-Zentrum fr Technik (AZT) als Initiator und Grndungsmitglied bis heute eine Schlsselrolle. 1990 kam mit dem Kraftfahrzeugtechnischen Institut (KTI) ein zweiter Partner aus Deutschland hinzu, insgesamt gehren RCAR heute 25 Mitglieder an. Sie kommen aus Asien (z.B. "Das Niken Center" in Japan oder das "IAG Research Center" in Australien), aus Europa (z.B. "Thatcham" in Grobritannien, "Bilskadekomiteen" in Norwegen, "Folksam" in Schweden, "LVK" in Finnland, "Cesvimap" in Spanien und andere), aus Nordamerika (z.B. "Tech-Cor" und "State Farm Research" in USA, "Manitoba Public Insurance" in Kanada) und aus Sdamerika ("CESVI" in Argentinien, Brasilien und Kolumbien). Ebenfalls mit zum deutlichen Rckgang von Verkehrstoten auf deutschen Straen beigetragen haben vom Gesetzgeber erlassene Vorschriften wie beispielsweise die Gurtpflicht oder die Verschrfung der Promillegrenzen und eine immer mehr zunehmende Verkehrsberwachung mit scharfen Sanktionen. Aufklrungsarbeit, Verkehrsfrherziehung, eine intensive Unfallforschung und Prventionsarbeit trugen ebenso Frchte wie ein vernderter Straenbau und - ganz wesentlich! - die periodische Fahrzeugberwachung im Rahmen der Hauptuntersuchung nach 29 StVZO. Nicht zu vergessen ist bei dieser Auflistung verschiedener Manahmen die immer wieder angepasste (und ebenfalls deutlich verschrfte) Rechtsprechung: Was 1980 noch mit einer richterlichen Verwarnung relativ milde ausgehen konnte, fhrt heute nicht selten zu einem bereits einmonatigen Fahrverbot, einhergehend mit empfindlichem Bugeld. Der deutsche Straenverkehr ist in puncto Sicherheit trotz inzwischen chzender Verkehrsdichte auf einem guten Weg, keine Frage. Das muss insbesondere im Vergleich zu verkehrspolitischen Entwicklungslndern gesehen werden, in denen es alleine schon an vernnftigen Straen, einer Fahrschulausbildung und nicht zuletzt an verkehrssicheren Fahrzeugen mangelt. Da fhrt der Tod heute noch bei jedem Kilometer mit! Da geht es hnlich - und noch schlimmer - zu als hierzulande im Jahr 1970, als tglich mehr als 58 Menschen auf den Straen zu Tode kamen. 2016 waren es bei uns pro Tag zwar "nur noch" neun, aber wenn die Zahl irgendwann mal Null lauten wrde, wre das der von allen angestrebte Idealzustand. Dem zuzustreben, sollte unser tgliches Bemhen gelten! Ihr Karsten Thtner
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