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Dorothee Krings
Politik-Redakteurin
12. August 2022
Liebe Frau Do,
bald endet das Sommermärchen bei der Bahn: Viele Menschen nutzen die letzten Tage des 9-Euro-Tickets, um noch ein paar Fahrten in die Umgebung zu unternehmen oder günstig zur Arbeit zu pendeln. Aus der Frage, was aus dem Ticket werden könnte, ist eine unerquickliche Debatte geworden. Statt ein tragbares Modell zu entwickeln und den Schwung aus den vergangenen Monaten mitzunehmen, werden immer neue Preis-Ideen ins Spiel gebracht – und verworfen. Die NRW-Verkehrsverbünde warnen nun vor einem Finanzloch von 600 Millionen Euro im kommenden Jahr, weil die Kosten steigen und weiterhin viele frühere Passagiere ausbleiben, schreibt mein Kollege Reinhard Kowalewsky . Das könnte sogar höhere Preise bedeuten – oder Kürzung des Streckenangebots. Wie der Bund ins 9-Euro-Abenteuer hineingestolpert ist, stolpert er wieder raus. Eine Verkehrswende gelingt so nicht.
Ein 9-Euro-Ticket., FOTO: dpa/Arne Dedert
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Heute wichtig
Lebensmittel: In einigen Fußgängerzonen sucht man schon länger vergeblich nach einem Fleischer oder einem guten Bäcker. Die aktuellen Krisen treffen die Betriebe hart. Weil Personal fehlt und Weizenmehl sehr teuer ist, geraten viele Bäckereien und Metzger unter Druck. Jana Marquardt erklärt die Zusammenhänge.
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Meinung am Morgen
Offene Flanke: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine erste Sommer-Pressekonferenz gegeben. Souverän fand Holger Möhle seinen Auftritt, allerdings prognostiziert er, dass Scholz noch viele Fragen zu seiner Rolle im Cum-Ex-Skandal um massive Steuertrickserei der Hamburger Warburg-Bank wird beantworten müssen . Das Thema sei eine offene Flanke. Aktuelle Unstimmigkeiten in der Ampel gehörten zum Koalitionsgeschäft, müssen Scholz allerdings auch deswegen interessieren, weil seine Wiederwahl davon abhängig werden könnte, wie stabil das Bündnis bleibt.
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So gesehen
Vielleicht ist Deutschland gar nicht das Land der Dichter und Denker, sondern der Musikhörer. Das Geschäft mit Audiostreams wächst, der Gesamtumsatz der Musikindustrie auch, wie aktuelle Zahlen der Branche zeigen. Zwar schwächelt der Verkauf der kleinen Silberlinge, aber auch Vinyl ist weiter gefragt. Das dürfte akustische und nostalgische Gründe haben. Schließlich gab es mal eine Zeit, da waren Tonträger alles. Wer seine Platten nicht gehegt und gepflegt hat, musste auf seine Lieblingsstücke verzichten. Musik war nicht verfügbar, dafür kostbar. Jetzt wieder auf Vinyl zu setzen, ist eine schöne Reinszenierung dieser Zeit. Ich wünsche Ihnen einen Wochenausklang mit Zeit für ein paar sentimentale Momente!
Herzlich
Ihre
Dorothee Krings
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