Der grüne Goldrausch – der Cannabis-Markt braucht einen schnellen, mutigen Gesetzgeber Für meine Mutter ist Cannabis noch gleichbedeutend mit Einsteigerdroge, mit Abhängigkeit und Beschaffungskriminalität. Für die kalifornische Industrie ist es vor allem ein neuer Markt mit unendlichem Potenzial. In elf US-Bundesstaaten und Kanada ist Marihuana inzwischen ganz legal – auch zum sogenannten Freizeitgebrauch – erhältlich. Weltweit soll der Markt schon in fünf Jahren 166 Milliarden Dollar wert sein.
THC, der psychoaktive Wirkstoff der Pflanze, wird in Schokolade oder Tee verarbeitet, es entstehen ganz neue Produktkategorien, die vor allem die Tabak- und Alkoholbranche angreifen. Und CBD, ein Extrakt der Pflanze, das nicht „high“ macht, aber angeblich entzündungshemmend wirken soll, steigt gerade zum Allheilmittel der Wellness- und Beauty-Industrie auf. Sogar der Eishersteller Ben & Jerry's hat ein CBD-Produkt angekündigt. Auch wenn gerade bei Lebensmitteln noch viel reguliert werden muss, Wirkung und Risiken noch nicht ausreichend erforscht sind, kündigt sich hier eine echte Disruption an.
Der Gesetzgeber muss jetzt sinnvolle Regeln, und in Europa vor allem einheitliche Regeln, finden, um dem „neuen“ Cannabis seinen Weg zu bahnen, sonst gehen echte Chancen verloren. Denn aktuell ist es für diese Firmen noch sehr teuer und kompliziert, ihre Produkte zur Marktreife zu bringen. |