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Bankenbrief
Wichtiges vom 3. November 2017

Das Thema

BaFin: MiFID-II-Regeln helfen Bankkunden

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erwartet erhebliche Verbesserungen für Bankkunden durch die neuen Regeln für Wertpapiergeschäfte MiFID II. "Auf der Anlegerseite wird es deutliche Verbesserungen bringen, für die Banken und Sparkassen ist es durchaus mit Aufwand verbunden, das alles umzusetzen", sagte die Leiterin der Wertpapieraufsicht der Behörde, Elisabeth Roegele, heute in Frankfurt. "Insgesamt sind wir in Deutschland auf gutem Wege, was die MiFID-II-Umsetzung angeht. Aber man kann nicht verhehlen, dass da durchaus große Kraftanstrengungen stattfinden mussten, um dieses rechtliche Rahmenwerk anzuschieben." Hauptziele der EU-Richtlinie MiFID II sind Anlegerschutz und mehr Transparenz in den Märkten. In Deutschland gelten die neuen Regeln ab dem 3. Januar 2018. Die Vorgaben sehen unter anderem vor, dass jedes Telefonat eines Kunden mit einem Wertpapierberater einer Bank aufgezeichnet und für mindestens fünf Jahre archiviert wird. Der Bankenverband rechnet wegen der Neuregelungen mit einmaligen Umstellungskosten von einer Milliarde Euro für die deutschen Banken. Der Verband mahnt, dass in Anbetracht der zusätzlichen Belastungen alle Häuser gezwungen seien, ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen. Nach Einschätzung des Verbandes zeichnet sich bereits ab, dass Banken künftig nicht mehr allen ihren Kunden jede Dienstleistung und jedes Finanzprodukt zur Verfügung stellen können.

Die Meldungen

Positive Reaktionen auf Nominierung von Powell als künftiger Fed-Chef

Die Beförderung des langjährigen Fed-Direktors Jerome Powell zum Chef der US-Notenbank ist an den Märkten und von Ökonomen überwiegend positiv aufgenommen worden. Die Anleger an der Wall Street reagierten erleichtert auf die kurz vor Börsenschluss erfolgte Nominierung Powells zum Nachfolger von Amtsinhaberin Janet Yellen, deren Amtszeit im Februar 2018 endet. An den Handelsplätzen in Asien sorgte die Berufung Powells heute ebenfalls für Auftrieb. "Er wird als Garant für Kontinuität angesehen", sagte Volkswirt David de Garis von der Bank NAB. In seinen bislang fünf Amtsjahren in der Fed-Führungsetage hat Powell nie gegen einen Zinsbeschluss votiert. Der Republikaner dürfte somit den Kurs behutsamer Zinserhöhungen fortsetzen, falls er vom US-Senat bestätigt wird. Nach Ansicht vieler Experten steht Mitte Dezember die nächste Zinserhöhung der Fed an. Powell kündigte an, bei einer Bestätigung durch den Senat getreu dem Mandat der Fed Vollbeschäftigung und stabile Preise anzustreben.
faz.net     
tagesschau.de     

Société Générale kämpft mit flauem Aktiengeschäft

Ein flaues Geschäft an den Kapitalmärkten und abermals hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten haben die französische Großbank Société Générale (SocGén) im dritten Quartal belastet. So ist der Gewinn der Bank um rund 15 Prozent auf 932 Millionen Euro zurückgegangen. Die Erträge im operativen Geschäft seien trotz eines Anstiegs im Geschäft mit Privatkunden um knapp 6 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gesunken, teilte SocGén heute in Paris mit. Die Bank musste zudem weitere 300 Millionen Euro für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten in den USA zurückstellen.
cash.ch     

Erste Group steigert Gewinn und bestätigt Gesamtjahresziele

Das österreichische Geldhaus Erste Group hat dank der guten Konjunktur im dritten Quartal unter dem Strich einen Gewinnanstieg um 7,6 Prozent auf 363 Millionen Euro verbucht. Das Institut führte dies heute unter anderem auf die Auflösung von Rückstellungen für notleidende Kredite zurück. Das Geldhaus sei auf einem guten Weg, seine Ziele für das Gesamtjahr 2017 – eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 10 Prozent sowie eine höhere Dividende – zu erreichen, erklärte Konzernchef Andreas Treichl. Für 2018 erwartet die Erste Group eine nochmals leicht verbesserte Ertragslage.

VW strebt Banklizenz in Großbritannien an

Volkswagen will für seine Tochter Financial Services eine Bank-Lizenz in Großbritannien beantragen. Der Konzern befinde sich derzeit in Gesprächen mit der zuständigen britischen Regulierungsbehörde, um für den Fall eines harten Brexits vorbereitet zu sein, sagte ein Volkswagen-Sprecher bereits gestern und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times". Der Chef der britischen Sparte von VW Financial Services, David Maloney, sagte der Zeitung, durch eine Banklizenz dort würden sich die Unsicherheiten in Bezug auf den Brexit verringern und VW könne seinen Kunden weiter Finanzierungsprodukte anbieten.

Silicon Valley Bank kommt möglicherweise nach Deutschland

Die Silicon Valley Bank, ein kalifornischer Startup-Investor mit eigener Banklizenz, bereitet offenbar ihren Markteintritt in Deutschland vor. Nach Informationen des Branchen-Newsletters "Finanz-Szene.de" hat der kürzlich ausgeschiedene Gründungs-CEO des Commerzbank-Main-Incubators, Christian Hoppe, bei dem US-Institut angeheuert. Er dürfte eine Schlüsselrolle bei den Deutschland-Plänen der Kalifornier spielen. Zudem suche die Bank in Jobbörsen nach hochrangigem Personal für den hiesigen Markt.

Rossmann kooperiert mit Fintech für Barzahlungen

Kunden der Drogeriekette Rossmann können künftig ihre Online-Einkäufe und Rechnungen an der Kasse bar bezahlen oder Geld von ihren Girokonten bei kooperierenden Banken abheben oder einzahlen. Die Kooperation mit dem Fintech-Unternehmen Barzahlen soll im ersten Halbjahr 2018 beginnen.

Die Köpfe

Nowotny: 2018 stärkerer Preisanstieg im Euroraum möglich

Nach Einschätzung von Österreichs Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny könnte die Inflation im Euroraum 2018 kräftiger ausfallen als bislang erwartet. Als Grund nannte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) heute in einem Fernsehinterview anziehende Energiepreise. Im September hatten die EZB-Volkswirte für nächstes Jahr einen Preisanstieg von 1,2 Prozent vorhergesagt.

Weidmann pocht auf erweiterte Kompetenzen für Euro-Rettungsschirm

Der Euro-Rettungsschirm ESM sollte nach Ansicht von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann mehr Gewicht bei der Budgetüberwachung bekommen. Mit Blick auf die EU-Kommission, die bisher für die Haushaltskontrolle der Mitgliedstaaten verantwortlich ist, sprach der Bundesbank-Chef in einem heute veröffentlichten Zeitungsinterview von Interessenkonflikten. Die Kommission sei gleichzeitig eine Institution, die Politik macht, und müsse ein unparteiischer Schiedsrichter sein, wenn es um die Haushaltsregeln gehe, betonte Weidmann.
finanzen.net     

Hinrichs: Beteiligungsmarkt für deutschen Mittelstand weiter stärken

Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) pocht auf verbesserte Rahmenbedingungen für den deutschen Beteiligungsmarkt, insbesondere für Mittelständler. "Deutschland dürfe im internationalen Vergleich hier nicht ins Hintertreffen geraten", schrieb Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied, in einem Gastbeitrag für den Blog des Bankenverbandes. Ein starker Beteiligungsmarkt sei ein wichtiger Erfolgsfaktor für die gesamte deutsche Wirtschaft. 2016 sei mit 0,93 Milliarden Euro das höchste Volumen seit 2008 erreicht worden. Im laufenden Jahr könne dieses Investitionsniveau durchaus wieder erreicht werden.

Die Tweets des Tages
#Hongkong, #Neuseeland, #Karibik – warum der #Dollar in den verschiedensten Teilen der Erde Landeswährung ist: http://bit.ly/2A4Hehg…(tr)
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Was ist die älteste Währung der Welt? Wo lohnt der #Immobilien-Kauf? Diese und weitere Themen im #Newsletter: http://bit.ly/2zhI64W...(tr)
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Am Vortag meistgeklickt

Coole Konter für provokante Sprüche

Fallen Ihnen schlagfertige Antworten auch immer erst auf dem Nachhauseweg ein? Dabei können witzige oder lässige Antworten in bestimmten Situationen den Alltag enorm erleichtern – sei es im Job oder im Privatleben. Lesen Sie hier, wie Sie ihre Reaktionsfähigkeit trainieren können:
impulse.de     

Was die nächsten Tage wichtig wird
Am Montag tagt die Euro-Gruppe in Brüssel: Auf der Agenda der Gespräche der EU-Finanzminister steht unter anderem die Vollendung der Bankenunion.

Der Nachschlag

Gut gewappnet für die Gehaltsverhandlung

Von der nächsten Gehaltsverhandlung hängt einiges ab. Häufig geht es dabei nicht nur um mehr Geld, sondern auch um den eigenen Stellenwert im Unternehmen. Daher ist es wichtig, gut vorbereitet in das Gespräch mit dem Chef oder der Chefin zu gehen. Lesen Sie hier, mit welchen Strategien Sie Ihre Wünsche erfolgreich durchsetzen können:
capital.de