Die Olympia-Spezialausgabe am Sonntag, dem 4. August
| Was jetzt? | Die Olympia-Spezialausgabe am Sonntag, dem 4. August | |
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von Laura Sophia Jung Olympiaredakteurin ZEIT ONLINE |
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Guten Morgen! Jahrelange Strapazen, akribische Vorbereitung, hartes Training und dann muss man in nicht mal zehn Sekunden alles abrufen, um eine Chance auf Gold zu haben: Heute Abend starten die Sprinter im 100-Meter-Finale und wir das vielleicht schnellste Liveblog der Welt, um sie zu würdigen. |
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Worüber reden heute alle? |
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Einen goldenen Tag für Deutschland mit der wohl knappsten Entscheidung beim Teamwettbewerb der Dressur, die es je gab. Jessica von Bredow-Werndl ritt mit Dalera die Deutschen zu Olympiagold. Die Teamkollegen Frederic Wandres und Isabell Werth konnten es erst gar nicht glauben, verrechneten sich beim Überprüfen. 0,121 Punkten Vorsprung vor Dänemark waren es am Ende. Derart knapp wurde es, weil sich bei allen Reitern kleine Fehler eingeschlichen hatten. Letztlich aber brachten auch eine unsaubere Galopp-Pirouette und ein verstolperter Galoppwechsel das Team nicht nachhaltig aus Balance und Tritt. Isabell Werth ist mit ihren acht Gold- und fünf Silbermedaillen nun die deutsche Rekordolympionikin. |
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| © picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd |
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Sein allererstes Olympiagold holte der Ruderer Oliver Zeidler im Einer. Und das mit nur acht Jahren Rudererfahrung. Erst als 20-Jähriger wechselte er aus dem Schwimmbecken ins Ruderboot. Und zog gestern doch allen davon. Eine großartige Erfolgsgeschichte, die sicherlich die irrationalen Ambitionen vieler Sofaathleten schürt. |
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Lange Zeit sah es so aus, als würde noch eine dritte Goldmedaille für Deutschland dazukommen. Am Ende holte Leo Neugebauer im Zehnkampf Silber. Leo The German, wie man ihn an seiner Uni in den USA nennt, musste sich dem Norweger Markus Rooth geschlagen geben. Mit sieben Bestleistungen innerhalb des Wettkampfs war Rooth nicht zu besiegen. Nun wird sich bestimmt auch jemand einen Spitznamen für ihn überlegen. |
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Novak Đoković und Carlos Alcaraz. Zum High Noon des Tennis treffen sie auf dem Court Philippe-Chatrier aufeinander (12.00 Uhr). Es ist ein Finalduell, das Fred Zinnemann nicht besser hätte skripten können. |
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Für Đoković ist es bei seiner fünften Teilnahme das erste olympische Finale. Er ist nur im Einzel angetreten, um alle Kraft in diesen Wettbewerb zu werfen. Denn olympisches Gold würde seine Karriere krönen. Er könnte nach Andre Agassi der zweite Tennisspieler werden, der wirklich alles erreicht hat: Platz eins der Weltrangliste, Siege bei allen Grand-Slam-Turnieren und den ATP-Finals – und Gold bei Olympia. |
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Allein Carlos Alcaraz steht ihm noch im Weg und der ist ein ziemlich großes Hindernis. Nicht nur, weil er in diesem Jahr im Stade Roland Garros schon die French Open gewann, sondern vor allem, weil er kurz darauf auch Wimbledon für sich entschied. Im Finale besiegte er – Novak Đoković. Und auch im bisherigen Turnierverlauf wirkte Alcaraz souveräner, fegte im Halbfinale Félix Auger-Aliassime mit 6:1 und 6:1 vom Platz. |
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Đoković glaubt trotzdem an seinen Sieg: "In Wimbledon hat er mich geschlagen, aber das hier sind andere Umstände, und ich weiß, dass ich ein besserer Spieler als in Wimbledon bin", sagt er. |
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| © Ben Stansall/AFP via Getty Images |
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Was machen die Deutschen? |
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Noch mehr Medaillen ins Visier nehmen. Florian Unruh hat nach Silber im Mixed Bogenschießen mit Michelle Kroppen heute im Einzel nochmal die Chance auf eine Medaille. Dafür muss er aber erstmal den Briten Tom Hall im Achtelfinale besiegen (10.48 Uhr). Nele Wißmer steht nach dem ersten Qualifikationstag im Skeet Schießen an der Spitze der Konkurrenz und zielt damit aufs Finale (9.30 Uhr). |
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Und die Reiter steigen heute schon wieder in den Sattel. Sie wollen im Einzel-Dressurwettbewerb einen Platz auf dem Podium erreiten (10.00 Uhr). Als Beste der Qualifikation ist Jessica von Bredow-Werndl klare Goldfavoritin. |
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Die Hockey-Männer treffen im Viertelfinale auf Argentinien und hoffen, es den Fußballerinnen nachzutun, die gestern im Elfmeterschießen gegen Kanada den Halbfinaleinzug klarmachten. Die Heldin des Spiels: Ann-Katrin Berger. Die Torhüterin, die zweimal den Schilddrüsenkrebs besiegte, rückte erst zu Olympia ins Nationalmannschaftstor. Viele halten sie für die beste Elfmeter-Killerin der Welt. Warum, zeigte sie gegen Kanada. Da hielt sie zwei – und verwandelte dann auch noch in bester Hans-Jörg-Butt-Manier den entscheidenden Elfmeter selbst. |
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| © Sylvain Thomas/AFP/Getty Images |
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Die verschwundene Sportart |
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Tonnenspringen. Bei den Olympischen Spielen von St. Louis war neben Sackhüpfen und Tabakweitspucken auch das Tonnenspringen Teil des Programms. Die Spiele wurden wegen ihres Austragungsorts (erstmals nicht in Europa) und der extravaganten Disziplinen verächtlich "Yankee-Spiele" oder "Western-Spiele" genannt. Vermutlich von Leuten, die Spaß im Sport wie im Leben verachten und High Noon nie gesehen haben. Beim Tonnenspringen absolvierten die Sportler jedenfalls einen vierhundert Meter langen Lauf, bei dem sie alle 50 Meter Kopf voraus durch an Seilen aufgehängte Tonnen (ohne Boden) springen mussten. Eine buchstäblich halsbrecherische Variante des Hindernislaufs, die mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen ein Comeback verdient hätte. Vielleicht ja schon bei den Spielen in Los Angeles 2028? |
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Das IOC-Mitglied des Tages |
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Prinzessin Anne ist nicht nur Teil einer royalen, sondern auch einer Sportlerdynastie. Das britische Königshaus mag dank Königin Elisabeth II. vor allem für seine Corgizucht bekannt sein, hat aber auch hervorragende Pferde im Stall – und die passenden Reiterinnen dazu. |
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Ausgebildet an der Spanischen Hofreitschule gewann Prinzessin Anne 1971 einen Europameistertitel im Reiten. Auch bei den Olympischen Spielen von Montreal 1976 war sie dabei. Ihr erster Mann Mark Phillips war da schon Olympiasieger: Im Teamwettbewerb erritt er 1972 Gold. Die Tochter der beiden, Zara Tindall, holte 2012 bei den Spielen in London Silber mit dem Team. |
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In diesem Jahr sind keine royalen Reiter aus Großbritannien dabei, aber Prinzessin Anne als langjähriges IOC-Mitglied schon. Sie reiste zu den Spielen, trotz einer Kopfverletzung nach einem Reitunfall. Einer von vielen in ihrem Reiterinnenleben. Die Prinzessin im Sattel ist definitiv keine auf der Erbse. |
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| © Francois Nel/Getty Images |
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"Dalera ist auch nur ein Mensch." | | |
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Jessica von Bredow-Werndl über ihr Pferd, dessen vorübergehender "Beinsalat" die deutschen Dressurreiter beinahe die Goldmedaille gekostet hätte. |
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Der Fotograf Sebastian Wells ist während der Olympischen Spiele exklusiv für ZEIT ONLINE in Paris unterwegs. Wir zeigen hier jeden Tag ein besonderes Bild vom Vortag. Heute vom Straßenradrennen, das an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten von Paris vorbeiführte: dem Eiffelturm, dem Louvre, über die Seine, hinauf auf den Montmartre und entlang der Basilika Sacré-Cœur. Dort jubelten Tausende Zuschauer den Radfahrern zu. |
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| © Sebastian Wells für ZEIT ONLINE |
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Wo werden heute Medaillen vergeben? |
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9.00 Uhr: Runde vier der Männer |
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10.00 Uhr: Dressur Grand Prix Kür, Einzel |
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Ab 12.00 Uhr: Spiel um Platz drei, Doppel der Frauen |
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Finale, Einzel der Männer |
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Finale, Doppel der Frauen |
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12.04 Uhr: Bantamgewicht (-54 kg), Halbfinale der Frauen |
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12.20 Uhr: Fliegengewicht (-51 kg), Halbfinale der Männer |
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12.36 Uhr: Halbweltergewicht (-63,5 kg), Halbfinale der Männer |
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12.52 Uhr: Halbschwergewicht (-80 kg), Halbfinale der Männer |
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13.08 Uhr: Schwergewicht (-92 kg), Halbfinale der Männer |
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16.34 Uhr: Bantamgewicht (-54 kg), Halbfinale der Frauen |
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16.50 Uhr: Fliegengewicht (-51 kg), Halbfinale der Männer |
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17.06 Uhr: Halbweltergewicht (-63,5 kg), Halbfinale der Männer |
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17.22 Uhr: Halbschwergewicht (-80 kg), Halbfinale der Männer |
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17.38 Uhr: Schwergewicht (-92 kg), Halbfinale der Männer |
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13.30 Uhr: Einzel, Spiel um Platz drei der Männer |
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14.30 Uhr: Einzel, Finale der Männer |
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14.00 Uhr: Straßenrennen, Frauen |
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14.33 Uhr: Einzel, Spiel um Platz drei der Männer |
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14.46 Uhr: Einzel, Finale der Männer |
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15.00 Uhr: Doppel, Finale der Männer |
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15.00 Uhr: Ringe, Finale der Männer |
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15.40 Uhr: Stufenbarren, Finale der Frauen |
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16.24 Uhr: Sprung, Finale der Männer |
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15.30 Uhr: Skeet, Finale der Frauen |
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18.30 Uhr: 50 Meter Freistil, Finale der Frauen |
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18.37 Uhr: 1.500 Meter Freistil, Finale der Männer |
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19.10 Uhr: 4 x 100 Meter Lagen Staffel, Finale der Männer |
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19.32 Uhr: 4 x 100 Meter Lagen Staffel, Finale der Frauen |
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19.10 Uhr: Florett, Teamfinale der Männer |
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19.55 Uhr: Hochsprung, Finale der Frauen |
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20.30 Uhr: Hammerwurf, Finale der Männer |
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21.50 Uhr: 100 Meter Sprint, Finale der Männer |
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Das war die heutige Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zu den Olympischen Spielen 2024. Wenn Oliver Zeidler Sie inspiriert hat und Sie sich fragen, welche Sportart denn nun Ihre werden könnte, haben wir etwas für Sie: Der Sport-o-Mat verrät Ihnen, welche Sportart zu Ihnen passt. Auf geht’s! |
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