1. Bakterien-Cocktail gegen Infektionen Das Darmbakterium Klebsiella pneumoniae ist ein gefürchteter Krankenhauskeim, kann es doch bei geschwächten Patientinnen und Patienten schwere Lungenentzündungen, Harnwegsinfekte oder sogar eine Sepsis auslösen. Es ist zunehmend resistent gegen gängige Antibiotika und kann weitere Infektionen begünstigen. Forscher vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung fanden nun ebenfalls im Darm einen natürlichen Gegenspieler: Die Bakterienart Klebsiella oxytoca nutzt zur Vermehrung die gleichen Zuckerverbindungen wie der Krankheitserreger, allerdings so effizient, dass dem Krankheitserreger zu wenig zum Überleben bleibt. In unterschiedlichen Mausmodellen testeten Forscher:innen anschließend das Verhalten der beiden Bakterien, und es zeigte sich, dass die Zugabe von Klebsiella oxytoca die Anfälligkeit für den Krankenhauskeim deutlich verringern kann. Ähnliche Effekte haben bestimmte harmlose Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli. Sie können gefährliche Salmonellen in Schach halten. Entscheidend für die Schutzwirkung bestimmter Bakterien sei jedoch die gesamte Zusammensetzung des Darmmikrobioms, ergaben die Untersuchungen. „Insgesamt verstehen wir nun besser, warum möglicherweise auch Probiotika (lebende Bakterien) bei manchen Menschen gut helfen, bei anderen aber nicht. Grund hierfür ist das mikrobielle Umfeld, welches von Mensch zu Mensch stark variiert“, sagt Bärbel Stecher vom Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität. | Helmut Broeg Wissen & Gesundheit |
|