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Bankenbrief

Wichtiges vom 29. April 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Deutsche Bank informiert über Rechtsstreit – Aktie sinkt    
  • Inflation verharrt bei 2,2 Prozent
  • Hessen stärkt Helaba-Eigenkapital
  • Bundesregierung lehnt Macrons EZB-Pläne ab
  THEMA DES TAGES  

Deutsche Bank informiert über Postbank-Rechtsstreit – Aktie sinkt

Ein womöglich teures Nachspiel der Postbank-Übernahme hat heute zeitweise für Kursverluste bei den Aktien der Deutschen Bank gesorgt. Die Titel des Geldhauses gaben heute zeitweise um rund 6 Prozent auf 15,49 Euro nach. Bereits am Freitag waren die Titel unter Druck geraten, nachdem die Deutsche Bank mitgeteilt hatte, dass sich das Oberlandesgericht Köln mit Klagen früherer Postbank-Aktionäre befasse und das Gericht angedeutet habe, dass es Teile dieser Ansprüche in einer späteren Entscheidung für begründet befinden könnte. Während die Deutsche Bank einer solchen Einschätzung weiterhin nachdrücklich widerspreche, "beeinflussen die Ausführungen des Gerichts die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Zahlung durch die Bank", hieß es. Die Bank werde daher im zweiten Quartal 2024 eine Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten bilden. Diese Rückstellung werde Auswirkungen auf die Profitabilität und die Kapitalquoten der Bank für das zweite Quartal und das Gesamtjahr haben. Den Gesamtbetrag aller Forderungen inklusive aufgelaufener Zinsen werde auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt.

Test

Management: Keine signifikanten Auswirkungen auf Strategiepläne

Nach Angaben des Instituts würde die gesamte Rückstellung auf einer Pro-forma-Basis zum 31. März 2024 die harte Kernkapitalquote (CET1) der Bank um rund 20 Basispunkte auf 13,25 Prozent verringern. Auf derselben Basis läge die Verschuldungsquote zum 31. März 2024 bei 4,42 Prozent. Angesichts der Komplexität dieses Rechtsfalls und der kurzen Zeitspanne seit den Aussagen des Gerichts wolle das Management der Deutschen Bank die rechtlichen Argumente sowie die möglichen Auswirkungen auf die Finanzberichte nun weiter prüfen. Das Management erwarte grundsätzlich keine signifikanten Auswirkungen auf die strategischen Pläne oder Finanzziele der Bank. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert)

[boersen-zeitung.de]
[bloomberg.com]
[handelsblatt.com]
[ft.com – bezahlpflichtig]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Inflationsrate verharrt im April bei 2,2 Prozent 

Test

Die Inflationsrate in Deutschland bleibt nach drei Rückgängen in Folge unverändert. Die Verbraucherpreise lagen im April wie bereits im März um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Niedriger war die jährliche Teuerungsrate zuletzt im April 2021 mit damals 2 Prozent. Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Rate noch bei 3,7 Prozent gelegen und war seither stetig gesunken. Für Nahrungsmittel zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im April 0,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Preise für Haushaltsenergie sanken dagegen um 1,2 Prozent – trotz des Auslaufens der temporären Mehrwertsteuersenkung für Gas und Fernwärme. Seit Anfang April gilt für diese Güter wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. (Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt)

Hessen stärkt Helaba-Eigenkapital

Das Land Hessen baut nach der Kritik von Europas Bankenaufsehern seine Beteiligung an der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) um und nimmt dafür neue Schulden auf. Mit 2 Milliarden Euro frischen Geldern sollen die von der Aufsicht in Zweifel gezogenen stillen Einlagen in gleicher Höhe ersetzt werden, wie Hessens Finanzminister Alexander Lorz heute in Wiesbaden erläuterte. 1,5 Milliarden Euro steckt das Land als Bareinlage in die Helaba, für weitere 500 Millionen Euro wird eine sogenannte AT1-Anleihe der Bank gekauft. Durch die Investition in das Stammkapital der Helaba wird sich der Anteil Hessens an der drittgrößten deutschen Landesbank von 8,1 Prozent auf 30,08 Prozent erhöhen. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert)

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NordLB: Neue Investmentplattform für Immobilienkredite

Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) will über eine neue Plattform einen Teil ihrer Immobilienkredite bei externen Investoren platzieren. Wie die Nord/LB heute mitteilte, wurde die Investmentplattform für institutionelle Investoren gemeinsam von der Deutschen Hypo – Nord/LB Real Estate Finance und der Nord/LB-Tochtergesellschaft Caplantic aufgelegt. Über die Plattform könnten sich Kapitalsammelstellen wie Pensionskassen und Versorgungswerke an einem Kreditportfolio, das bestehende Wohnimmobilienportfolios in Großstädten finanziere, beteiligen. Das Zielvolumen betrage zunächst 250 Millionen Euro.

BBVA erzielt Gewinnsprung 

Die Zinswende hat der spanischen Großbank BBVA zum Jahresstart ein deutliches Gewinnplus beschert. Wie das Geldhaus heute in Madrid mitteilte, stieg der Überschuss im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Die Erträge aus Zinsen, Provisionen und Handelsgeschäft legten um 18 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zu. Allerdings erhöhten sich auch die Betriebskosten infolge der hohen Inflation um 12 Prozent. In ihrem Hauptmarkt Mexiko verdiente die Bank dank eines florierenden Kreditgeschäfts mit mehr als 1,4 Milliarden Euro so viel wie nie zuvor. 

Neue Schuldenregeln für EU-Staaten beschlossen

In der Europäischen Union (EU) gelten künftig neue Vorschriften für Staatsschulden und Haushaltsdefizite der Mitgliedsländer. Der Ministerrat nahm heute in Luxemburg Reformpläne für den sogenannten Stabilitäts- und Wachstumspakt abschließend an, wie Medien unter Berufung auf EU-Diplomaten berichteten. Die Bestätigung durch den Rat war der letzte notwendige Schritt für die lang geplante Reform des Regelwerks. Es schreibt den Staaten unter anderem Obergrenzen für Schulden vor. Demnach sollen künftig etwa klare Mindestanforderungen dafür gelten, wie hoch verschuldete Länder ihre Schuldenstandquoten senken. 

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief
 

Bundesregierung grenzt sich von Macrons EZB-Reformvorschlägen ab

Die Bundesregierung lehnt die Vorschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (Foto) zu einer Reform der Europäischen Zentralbank (EZB) ab. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte heute in Berlin, es gebe in der Europa-Rede Macrons eine ganze Reihe von Punkten, in denen man übereinstimme. In Fragen wie der EZB gebe es allerdings "sehr unterschiedliche" Positionen. "Wichtig ist immer, dass wir am Ende zu gemeinsamen Lösungen kommen", betonte Hebestreit. Macron hatte in seiner Europa-Rede gefordert, dass die EZB ihre Geldpolitik künftig nicht nur an der Inflation, sondern auch an einem Wachstumsziel und der Dekarbonisierung der Wirtschaft ausrichten sollte. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte in einer ersten Reaktion auf die Rede von "guten Impulsen" gesprochen, ohne Details zu nennen. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler)

Verband der Privaten Bausparkassen bestätigt Vorstand

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Bernd Hertweck (Foto) ist für weitere drei Jahre als Vorstandsvorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen wiedergewählt worden. Dem Verbandsvorstand gehört er seit 2013 an. 2018 übernahm er den Vorsitz. Hertweck ist Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse und Leiter des Geschäftsfelds Wohnen im Wüstenrot & Württembergische-Konzern. Ebenfalls in den Verbandsvorstand wiedergewählt wurden Mike Kammann, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Dietmar König, Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse, und Jörg Phlippen, Mitglied des Vorstands der Debeka Bausparkasse. (Foto: picture alliance/dpa/Marijan Murat)

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Nachhaltigkeitsrisiken aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder gute Unternehmensführung (ESG) sind aus dem Risikomanagement der Banken nicht mehr wegzudenken. Denn eine wesentliche Aufgabe von Banken sei, ihre Risiken zu messen und zu managen, erläuterte der Bankenverband heute in einem Beitrag. Der lange Zeithorizont, das Fehlen von Erfahrungen aus der Vergangenheit sowie die Verfügbarkeit und Qualität der erforderlichen Daten würden die Geldhäuser dabei allerdings vor Herausforderungen stellen. Lesen Sie hier, wie Banken mit der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in ihr Risikomanagement vorankommen und welche Anforderungen die Europäische Bankenaufsicht (EBA) in ihrem Leitlinienentwurf zum Management von ESG-Risiken vorsieht:

[bankenverband.de]
 
  POSTS DES TAGES  

IMF

Almost 40% of global employment is exposed to AI – about 60% in advanced economies. The IMF’s new AI preparedness index shows wealthier economies are better equipped for AI adoption than low-income countries.

 

EU Economy & Finance

In April 2024, the Economic Sentiment Indicator (ESI) declined marginally in the EU (minus 0.3 points to 96.2). The marginal decline of the ESI reflected slightly lower confidence in industry and services.

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

In Frankfurt lädt die Commerzbank zu ihrer Online-Hauptversammlung, die erstmals unter der Leitung des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Jens Weidmann stattfindet. – In Wiesbaden veröffentlicht das Statistische Bundesamt Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das 1. Quartal 2024. – In Luxemburg gibt Eurostat eine Schnellschätzung zum BIP für den Euroraum und die EU im 1. Quartal bekannt. – In Berlin legt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sein Konjunkturbarometer vor. – Zudem ziehen die spanischen Geldhäuser Banco Santander und die CaixaBank, die britische Großbank HSBC Holdings sowie die Erste Group Bank in Wien Quartalsbilanz. – Im kalifornischen San José legt der Online-Bezahldienst PayPal seine Geschäftsergebnisse für das erste Vierteljahr vor.

  NACHSCHLAG  

So werden Sie mutiger im Job

Sind Sie zu mutig im Arbeitsleben, könnte es Ärger geben. Sind Sie jedoch zu zögerlich, könnten Sie sich über sich selbst ärgern. "Mut lässt sich trainieren", sagt Karriereberaterin Stephanie Huber. Eine mutige Entscheidung sei oftmals nicht bequem. Doch wer sich traue, neue Wege zu gehen, habe die Chance, über sich hinauszuwachsen. Ihr Tipp: Lassen Sie sich von mutigen Vorbildern inspirieren. Hier lesen Sie, wie Sie Ihre Bedenken, dabei abgelehnt zu werden oder sich zu blamieren, überwinden können: