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Bankenbrief

Wichtiges vom 15. März 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Firmenpleiten 2023 gestiegen
  • Nord/LB verdoppelt Gewinn
  • Scholz sieht Stabilisierung im Wohnungsbau 
  • Habeck hält Klimaziele 2030 für erreichbar
  THEMA DES TAGES  

Mehr Firmenpleiten 2023 – weiterer Anstieg erwartet

Nach dem Ende der Corona-Sonderregeln ist die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, meldeten 17.814 Unternehmen im vergangenen Jahr Insolvenz an und damit gut ein Fünftel (22,1 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. 2022 hatte die Zahl der Insolvenzen nur leicht über dem niedrigen Niveau des von Corona-Sonderregelungen geprägten Jahres 2021 gelegen (plus 4,3 Prozent). Die Statistiker wiesen zudem darauf hin, dass die Zahl der Firmenpleiten im langjährigen Vergleich sehr niedrig sei: Im Jahr 2009, während der Finanz- und Wirtschaftskrise, waren fast 33.000 Unternehmen hierzulande in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 gab es 2023 sogar 5 Prozent weniger Pleiten.

Test

Forderungen legen zu

Die Forderungen der Gläubiger aus den im vergangenen Jahr gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 26,6 Milliarden Euro. Das ist deutlich mehr als 2022 mit rund 14,8 Milliarden Euro. Experten rechnen damit, dass im laufenden Jahr die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland weiter auf etwa 20.000 Fälle steigen dürfte. Geschwächt von den Corona-Jahren, hohen Energiepreisen und gestiegenen Zinsen geraten immer mehr Firmen in Deutschland in Schieflage. Zudem wurden die Ausnahmeregelungen beendet, mit denen der Staat während der Pandemie versucht hatte, eine Pleitewelle abzuwenden. (Foto: picture alliance/dpa/Jonas Walzberg)

[tagesschau.de]
[wiwo.de]
[welt.de]
[zeit.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Nord/LB erzielt höchsten Gewinn seit 2015

Test

Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) hat dank der Zinswende im vergangenen Jahr ihren höchsten Gewinn seit 2015 eingefahren. Das Vorsteuerergebnis sei 2023 auf 271 Millionen Euro gestiegen und habe sich damit, verglichen zu den 104 Millionen Euro vom Jahr davor, mehr als verdoppelt, teilte das Institut heute in Hannover mit. Im laufenden Jahr erwartet Konzernchef Jörg Frischholz einen etwas niedrigeren Vorsteuergewinn als 2023 – vor allem wegen erwarteter Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und Aufwendungen für den weiteren Umbau der Bank. 2023 kletterten der Zinsüberschuss der Nord/LB um 20 Prozent auf fast 1,1 Milliarden Euro und das Provisionsergebnis um 26 Prozent auf 209 Millionen Euro. Für drohende Kreditausfälle – vor allem bei Firmenkunden und im Immobiliengeschäft – wurden 99 Millionen Euro zurückgelegt. 2022 hatte die Bank noch 142 Millionen Euro an Risikovorsorge auflösen können. Frischholz kündigte zudem an, dass das Kerngeschäft der Bank weiter ausgebaut werde. Zudem solle das Geschäft mit Flugzeugfinanzierungen in Eigenregie heruntergefahren und ganz oder teilweise verkauft werden. Eine Entscheidung darüber dürfte "in naher Zukunft" fallen. (Foto: picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert)

 

Bundesregierung erwartet erst im Jahresverlauf Konjunkturbelebung

Die Bundesregierung rechnet erst im weiteren Jahresverlauf mit einer deutlichen Konjunkturerholung in Deutschland. Dann sei "im Zuge weiter rückläufiger Inflationsraten, steigender Löhne und Einkommen, einer anhaltend stabilen Arbeitsmarktentwicklung und zunehmender Impulse von der Außenwirtschaft mit einer spürbarenkonjunkturellen Belebung zu rechnen", heißt es in dem heute veröffentlichten Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Zwar gebe es erste Lichtblicke bei der Industrieproduktion und bei den Exporten. "Diese Entwicklungen stellen aber zum Teil eine Gegenbewegung zu den deutlichen Rückgängen zum Jahresende 2023 dar", hieß es. Für 2024 erwartet die Koalition ein geringes Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent, nach einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent im Vorjahr.

VW-Finanzservice-Tochter rechnet mit leichtem Gewinnanstieg

Die Volkswagen-Tochter Financial Services (VWFS) erwartet für das laufende Jahr ein leichtes Plus nach einem deutlichen Gewinneinbruch im Vorjahr. VWFS-Chef Christian Dahlheim, sagte heute, das operative Ergebnis werde sich wegen eines leichten Anstiegs bei den Auslieferungen verbessern. 2023 erwirtschaftete VWFS einen Gewinn von 3,25 Milliarden Euro – 42 Prozent weniger als vor Jahresfrist. VWFS-Finanzchef Frank Fiedler ergänzte, dies sei das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte, abgesehen von den durch starke Sondereffekte geprägten Jahren 2021 und 2022. Am langfristigen Gewinnziel von 4 Milliarden Euro halte das Unternehmen fest. Die zum Unternehmen gehörende Volkswagen-Bank steigerte ihre Kundeneinlagen um fast die Hälfte auf 37,6 Milliarden Euro und steuerte 740 Millionen Euro zum Gewinn bei. Allein in Deutschland seien mehr als 630.000 neue Einlagenkonten angelegt worden.

Forscher: Bundesbank-Vorgängerin "willfähriger Handlanger" in NS-Zeit

Als Vorgängerin der Deutschen Bundesbank hat die Reichsbank nach Einschätzung von Forschern bedeutend zum Funktionieren des NS-Systems in den Jahren 1933 bis 1945 beigetragen. Seit spätestens 1936 sei die Reichsbank "eine politisch machtlose Institution und willfähriger Handlanger einer zerstörerischen Politik" gewesen, heißt es in einer heute in Frankfurt vorgestellten wissenschaftlichen Studie zur deutschen Zentralbankgeschichte, die 2017 von der Bundesbank in Auftrag gegeben worden war. Die Reichsbank unterstützte demnach die Finanzierung der Kriegsrüstung, die finanzielle Ausbeutung der von Deutschland besetzten Gebiete sowie die Erfassung und Verwertung erbeuteten Vermögens. 

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief
 

Scholz sieht Stabilisierung beim Wohnungsbau

Bundeskanzler Olaf Scholz (Foto) rechnet mit einem Ende der Talfahrt beim Wohnungsbau in Deutschland. "Vieles spricht dafür, dass sich der Wohnungsbau jetzt stabilisiert", sagte Scholz heute in Berlin. Der Arbeitsmarkt sei bemerkenswert robust, in Deutschland seien so viele Frauen und Männer beschäftigt wie noch nie. "Dank steigender Löhne wächst auch die Kaufkraft, und die Baupreise könnten nach Jahren der Steigerung in diesem Jahr endlich wieder sinken", fügte der Kanzler hinzu. Zudem seien viele Baumaterialien mittlerweile günstiger geworden. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler)

Habeck hält Klimaschutzziele 2030 für erreichbar

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Bundesklimaschutzminister Robert Habeck (Foto) sieht die langfristigen Klimaschutzziele Deutschlands machbar. "Wenn wir Kurs halten, erreichen wir unsere Klimaziele 2030", erklärte Habeck heute. Bis dahin soll laut Klimaschutzgesetz der deutsche Ausstoß an Treibhausgasen um 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 sinken. Nach Angaben des Klimaministeriums und Umweltbundesamtes (UBA) senkte Deutschland seinen Treibhausgas-Ausstoß 2023 deutlich und schaffte sein Klimaziel. Mit 673 Millionen Tonnen wurden rund 10 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen als 2022. Dies ist der stärkste Rückgang seit der Wiedervereinigung 1990. (Foto: picture alliance/dpa/Carsten Koall)

Ex-US-Finanzminister trommelt Investoren für TikTok-Kauf zusammen

Der ehemalige US-Finanzminister Steven Mnuchin (Foto) organisiert eine Investorengruppe für den Kauf von TikTok. Die Kurzvideo-App müsse einem US-amerikanischen Unternehmen gehören, sagte Mnuchin gestern in einem Interview. Allerdings dürfe TikTok auch nicht unter Kontrolle der großen US-Tech-Konzerne geraten, weil das wettbewerbsrechtlich problematisch sein könne. TikTok müsse vielmehr ein echter Konkurrent für sie bleiben. Im US-Kongress ist gerade ein Gesetzentwurf auf dem Weg, der zur Verbannung von TikTok aus US-amerikanischen App-Stores führen könnte, wenn die App im Besitz des Bytedance-Konzerns bleibt. Bytedance wird in den USA als chinesisches Unternehmen gesehen, die Firma selbst kontert dies mit dem Hinweis, sie sei zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren und der Firmensitz liege auf den Cayman-Inseln in der Karibik. (Foto: picture alliance/dpa/AP/Evan Vucci)

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Mettenheimer gibt Aufsichtsratsposten bei Grenke ab

Konstantin Mettenheimer, seit Juli 2021 Mitglied des Aufsichtsrates beim Finanzdienstleister und Leasing-Spezialisten Grenke und seit Mai 2023 dessen stellvertretender Vorsitzender, tritt bei der Aufsichtsratswahl bei der Hauptversammlung im April nicht erneut an. Das Unternehmen habe sich in den vergangenen drei Jahren in den Bereichen Governance, Compliance und Digitalisierung erfolgreich neu aufgestellt und sei auf dem besten Weg zurück zu einer nachhaltigen Ertragssteigerung, erklärte Mettenheimer heute. "Ich sehe die entscheidenden Aufgaben, an denen ich mitwirken durfte, damit als erledigt an." Der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Rönnberg ergänzte, nach überwundener Short-Seller-Attacke und Corona-Delle habe Grenke die Weichen für ein profitables Wachstum gestellt.

Warmt wird Finanz- und Risikovorstand der dwp bank

Der Aufsichtsrat der Deutschen Wertpapier Service Bank (dwp bank) hat Thorsten Warmt als neuen Vorstand für das Finanz- und Risikomanagement der Bank berufen. Warmt folge zum 1. Oktober 2024 auf Martin Zoller, der seinen Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängert habe und zum 30. September 2024 ausscheiden werde, teilte das Institut der Sparkassen und Genossenschaftsbanken heute mit. Den Angaben zufolge hatte Warmt zuletzt bei HSBC Deutschland mehrere Führungspositionen inne. Seit 2019 war er Mitglied der Geschäftsführung der HSBC Internationale Kapitalanlagegesellschaft sowie zuvor Chief Operating Officer (COO) von HSBC Deutschland. Anfang März hatte die dwp bank mitgeteilt, dass ihr Vorstandschef Heiko Beck sowie ihr Finanz- und Risikovorstand Zoller ihre Posten niederlegen würden. Zuvor war es bei dem Institut zu einer millionenschweren Handelspanne gekommen. 

FCA-Chef offen für Einführung von Kontogebühren

Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) wird nach den Worten ihres Chefs Nikhil Rathi einem Ende des kostenlosen "free-if-in-credit"-Bankmodells in Großbritannien "nicht im Wege stehen". Die Aufsichtsbehörde werde Banken nicht daran hindern, von ihren Kunden Gebühren für die Kontoführung zu verlangen, sagte der FCA-Chef gestern. Derzeit zahlen die meisten Sparer keine Gebühren für die Führung einfacher Bankkonten im Vereinigten Königreich. Für bestimmte Konten werden allerdings Gebühren erhoben. Infolge des Kostenanstiegs aufgrund regulatorischer Änderungen haben einige Banken nun damit begonnen, ihre Geschäftsmodelle zu ändern. Rathi betonte: "Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir uns nicht in den Weg stellen werden, wenn Geschäftsmodelle als Reaktion auf den Wettbewerb und einen sich verändernden Markt geändert werden müssen." Die FCA halte aber an ihren Regeln zur Verbraucherschutzpflicht fest.

 
  POSTS DES TAGES  

Deutsche Bundesbank

Die Inflationserwartungen der Privatpersonen sind deutlich gesunken und liegen im Februar im Mittel 3,6 Prozent unter dem Vormonatswert (4,1 Prozent). Der Anteil derer, die sinkende Raten erwarteten, erhöhte sich um 4 Prozentpunkte auf 27 Prozent.

 

Bank for International Settlements

Non-bank lenders, including Fintechs and BigTechs, are subject to a patchwork of regulatory approaches, and authorities can benefit from developing a holistic, multifaceted approach to their oversight.

  WAS bis Montag WICHTIG WIRD  

Bis Sonntag finden in Russland sogenannte Präsidentenwahlen statt. – In Frankfurt veranstaltet das Handelsblatt eine Tagung zum Thema Bankenaufsicht (bis 19.3.), zu der die seit Januar amtierende Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Claudia Buch, der Chef der europäischen Bankenaufsicht EBA, José Manuel Campa, sowie der Exekutivdirektor der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Raimund Röseler, erwartet werden. – Zudem startet in der Mainmetropole die dritte Runde der Tarifverhandlungen für etwa 12.000 Postbank-Beschäftigte. – In Luxemburg veröffentlicht Eurostat Daten zur Inflation im Februar 2024.

  NACHSCHLAG  

Guthaben auf Schlafkonto zahlt sich aus

Wer sich tagsüber schlapp und unkonzentriert fühlt, schläft zu wenig. Nicht nur das: Schlafmangel kann auch dazu führen, dass Sie weniger kreativ sind, sich Neues kaum merken können, sich nur schwer erinnern können, schlechter kommunizieren und schneller krank werden. Kurz: Nach 17 Stunden ohne Schlaf handeln wir wie Menschen mit 0,5 Promille Alkohol im Blut. Um schneller ein- und durchzuschlafen empfiehlt Neurobiologe Peter Spork, Büro und Wohnung mit dimmbaren Leuchtmitteln auszustatten, die sich auch in der Lichtfarbe verändern lassen. Essen Sie Kohlenhydrate in Nudeln und Brot lieber tagsüber und lesen Sie vorm Ins-Bett-Gehen bei geringer Beleuchtung ein Buch. Welche besonderen Vorteile eine Schlafkur bringt, lesen Sie hier: