| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Aufschwung bei Immobilienkrediten
- Berliner Sparkasse mit Gewinnplus
- Bedarf an Büroflächen sinkt
- Bankenverband warnt vor Lücken in Finanzbildung
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| Neugeschäft mit Immobilienkrediten kommt wieder in Schwung Verbraucher in Deutschland haben im Juli so viele Immobilienkredite nachgefragt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Wie eine heute veröffentlichte Auswertung der Analysefirma Barkow Consulting ergab, lag das Volumen neu vergebener Hypothekarkredite im Juli bei 19,5 Milliarden Euro und damit nicht nur deutlich über dem Vormonatswert von 16,3 Milliarden Euro, sondern auch auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrage das Wachstum nun 26 Prozent, nach 17 Prozent im Juni. Anscheinend hätten steigende Mieten und ein zuletzt wieder gesunkenes Zinsniveau den eingebrochenen Markt für Baufinanzierungen belebt, erklärte Geschäftsführer Peter Barkow: "Der Aufschwung ist da." | |
Erholung von tiefer Krise Im bisherigen Jahresverlauf liege das Neugeschäft mit 112 Milliarden Euro bereits knapp ein Fünftel (18 Prozent) über dem Vorjahreswert. Bei den Bauzinsen lägen die Konditionen für 10-jährige Kredite derzeit wieder unter 3,5 Prozent nach Höchstständen von 4,2 Prozent im vierten Quartal 2023, ergänzte Barkow. Im vergangenen Jahr war das Neugeschäft der Banken mit Baufinanzierungen nach Daten von Barkow Consulting auf 161 Milliarden Euro eingebrochen – 37 Prozent weniger als 2022. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hatte zuletzt ebenfalls ein anziehendes Kreditgeschäft festgestellt. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weissbrod) | |
Wirtschaftskriminalität: Täter kommen häufig aus der eigenen Firma | Jeder zweite Fall von Betrug und Veruntreuung in deutschen Unternehmen ist auf kriminelles Verhalten eigener Mitarbeiter zurückzuführen. Das geht aus heute veröffentlichten Daten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Der Verband hat rund 4.400 Schadensfälle aus der sogenannten Vertrauensschadenversicherung der Jahre 2022/23 ausgewertet, die zu versicherten Schäden von etwa 450 Millionen Euro führten. Demnach richten kriminelle Angestellte sogar höhere Schäden an als externe Täter: "Im Schnitt bringen kriminelle Mitarbeiter ihre Arbeitgeber um rund 125.000 Euro, bevor sie auffliegen", sagte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach (Foto). Externe Kriminelle kämen im Schnitt auf 80.000 Euro. (Foto: GDV) |
| | Berliner Sparkasse steigert Gewinn und stärkt Reserven |
Die Berliner Sparkasse hat trotz der Konjunkturschwäche und geopolitischer Unsicherheiten im ersten Halbjahr 2024 ihr Ergebnis vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 178 Millionen Euro gesteigert. Wie die nach Kunden größte deutsche Sparkasse heute mitteilte, wurden die Reserven um weitere 120 Millionen Euro gestärkt. Die Risikovorsorge sank auf 44 (Vorjahr: 51) Millionen Euro. Bei den Erwartungen für das Gesamtjahr bleibe die Sparkasse trotz leicht verbesserter Aussichten für die Berliner Wirtschaft vorsichtig, hieß es. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Bänsch) | | | | Ifo: Homeoffice lässt Nachfrage nach Büroflächen weiter sinken Infolge des anhaltenden Trends zum regelmäßigen Homeoffice verkleinern Unternehmen zunehmend ihre Büroflächen. 6,2 Prozent taten dies bereits, wie das Münchner Ifo Institut für Wirtschaftsforschung heute mitteilte. Weitere 8,3 Prozent planten dies in den kommenden fünf Jahren. "Besonders stark zeigt sich dieser Trend bei Dienstleistern und Großunternehmen, die den Großteil der Büroflächen nutzen", erläuterte Ifo-Experte Simon Krause. "Jedes vierte dieser Unternehmen hat seine Büroflächen verkleinert oder plant es." Die Homeoffice-Quote in Deutschland liegt seit knapp zwei Jahren stabil bei einem Viertel der Beschäftigten und zwei Drittel der Unternehmen. "Basierend auf unseren Studien erwarten wir, dass langfristig die Nachfrage nach Büroflächen wegen Homeoffice um etwa 12 Prozent sinken wird", prognostizierte Krause. | | Firmenmanager skeptisch gegenüber KI-Vorgaben der EU In deutschen Unternehmen herrscht Skepsis angesichts der neuen EU-Verordnung zur künstlichen Intelligenz (KI). Wie eine Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte bei 500 Managern ergab, sehen 52 Prozent ihre Innovationsmöglichkeiten dadurch eingeschränkt, knapp 19 Prozent erwarten eine Stärkung. "Die teils wohl bewusst unklaren Regelungen des AI Act machen eine Auslegung tatsächlich nicht immer leicht", sagt Deloitte-Partner Till Contzen. Erst ein Viertel der Firmen habe sich auf die Umsetzung vorbereitet. Es drohe eine Situation vergleichbar mit der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018. | | Bankenverband warnt vor rückläufigem Interesse an Finanz- und Wirtschaftsthemen Der Bankenverband hat vor den Risiken wachsender Lücken der Bundesbürger in der Finanzbildung gewarnt. Wie der Verband heute mitteilte, ergab eine im Frühjahr erhobene repräsentative Umfrage, dass sich ein Großteil der Befragten nicht ausreichend mit den eigenen Finanzen beschäftige und wichtige Begriffe nicht verstehe. Entsprechend unsicher seien viele, wenn es um Finanzangelegenheiten gehe. Die Wissenslücken verdeutlichten, wie dringend eine bessere Finanzbildung in Deutschland benötigt werde, um den Herausforderungen der modernen Welt zu begegnen, hieß es. Lediglich jeder Zehnte gebe an, sich für Finanz- und Wirtschaftsthemen "sehr stark" zu interessieren. Noch alarmierender sei, dass das Interesse gegenüber 2022 (41 Prozent) deutlich gesunken sei. Zugleich sprach sich eine deutliche Mehrheit der Befragten für mehr Wirtschafts- und Finanzbildung in den Schulen aus: Rund drei Viertel (74 Prozent) befürworteten dies, mehr als zwei Drittel (69 Prozent) unterstützten die Forderung nach einem eigenen Schulfach, das Wirtschafts- und Finanzwissen vermittelt. Die Politik solle die Ansätze, die es für eine umfassendere und zugänglichere Finanzbildung gebe, entschieden vorantreiben. Finanzbildung sei keine Option, sondern eine Notwendigkeit, hieß es. | |
| | | | OeNB-Chef bringt digitalen Wegweiser für Finanzentscheidungen an den Start Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann (Foto), hat die Bedeutung der Finanzbildung für die Bürger unterstrichen. "Finanzbildung ist der Schlüssel zu einer sicheren finanziellen Zukunft", betonte Holzmann heute zum Start eines digitalen Finanzbildungsportals der OeNB und des österreichischen Bundesministeriums für Finanzen (BMF). Das sogenannte "Finanznavi" sei ein Meilenstein, wenn es darum gehe, das Finanzwissen der Menschen in Österreich zu stärken und auszubauen. (Foto: OeNB) | | Schwedischer Zentralbankchef zuversichtlich für Zinssenkung | Die schwedische Nationalbank Sveriges Riksbank dürfte nach Angaben ihres Gouverneurs Erik Thedéen (Foto) ihren Leitzins womöglich noch vor Jahresende unter 3 Prozent senken. Dies bekräftigte der Notenbankchef heute in Stockholm. Die Wirtschaft des Landes trete auf der Stelle und die Zentralbank sei zunehmend zuversichtlich, dass die Inflation in der Nähe ihres Ziels bleiben werde, erläuterte Thedéen. "Wenn sich die Prognosen bewahrheiten, können wir zuversichtlicher sein, und dann wird es stärkere Argumente für etwas mehr als zwei Kürzungen geben", betonte er. (Foto: Sveriges Riksbank) |
| | | KfW-Chefökonomin: Deutschland hinkt bei digitalen Technologien hinterher Die Bundesrepublik hinkt nach Einschätzung der Chefökonomin der staatlichen Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib, in der Erforschung und Nutzung digitaler Technologien im internationalen Vergleich deutlich hinterher. "Deutschland wird einen langen Atem brauchen, um bei der Erforschung und Nutzung digitaler Technologien zu den führenden Ländern aufzuschließen", mahnte Köhler-Geib heute anlässlich der Präsentation einer KfW-Studie zu diesem Thema in Frankfurt. Die Studie stellte einen Rückstand etwa bei wissenschaftlichen Publikationen und Patentanmeldungen zu digitalen Technologien sowie bei IT-Investitionen von Unternehmen fest. Bei einem Misslingen der digitalen Transformation drohten erhebliche Wohlstandsverluste, hieß es. Nötig sei ein Gegensteuern durch Politik und Unternehmen. | | |
Patrick Montagner joins us this month as ECB representative to the Supervisory Board. We look forward to working closely together over the next five years to keep the banking sector banks safe. Welcome, Patrick! Learn more about Patrick here. | | Nachdem das Ranking zum Bildungsmonitor 2024 bereits für zahlreiche Schlagzeilen sorgte, gibt die INSM nun die vollständige Studie heraus. |
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In Frankfurt hält Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing die Eröffnungsrede beim "Banken-Gipfel 2024" des Handelsblatts (bis 5.9.). – In Berlin präsentiert der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) Ergebnisse einer Unternehmerbefragung zum Thema "Exportnation in der Krise? Die Zukunft des deutschen Außenhandels". – In Berlin stellt die Stiftung Marktwirtschaft ihre Generationenbilanz für Deutschland mit Analysen zur Entwicklung der Staatsfinanzen vor. | Umfrage: Die meisten Berufstätigen wollen weniger arbeiten Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland will einer Umfrage zufolge weniger arbeiten. Für mehr Urlaubstage wären 34 Prozent der Befragten sogar bereit, weniger Geld zu bekommen, wie eine Umfrage im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing ergab. Bei bestimmten finanziellen Anreizen wie Bonuszahlungen, Prämien, einem höheren Gehalt oder zusätzlichen Urlaubstagen, könnten sich einige Befragte allerdings auch vorstellen, zusätzliche Stunden zu leisten. Mehr Ergebnisse der Umfrage lesen Sie hier: | | |