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Bankenbrief

Wichtiges vom 22. Mai 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Privatbanken fordern mehr Europa und weniger Bürokratie
  • Millionenstrafe gegen Citigroup 
  • US-Investmentgesellschaft übernimmt Inter Mailand
  • Britischer Premier kündigt Wahlen in zweitem Halbjahr an
  THEMA DES TAGES  

Privatbanken fordern mehr Europa und weniger Bürokratie

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat sich für ein offenes und demokratisches Europa ausgesprochen. Dies sei unerlässlich für den Zusammenhalt der europäischen Staatengemeinschaft und deren Wettbewerbsfähigkeit in der Welt, betonte der BdB-Hausgeschäftsführer Heiner Herkenhoff (Foto) heute in Brüssel. Die Herausforderungen der digitalen und grünen Transformation seien enorm. Ein wirtschaftlich starkes, strategisch unabhängiges Europa brauche dafür leistungsfähige Banken und Kapitalmärkte. Die Themen Bankenregulierung, Kapitalmärkte, Verbraucherschutz, Sustainable Finance und Digitalisierung sollten daher zentrale Handlungsfelder der kommenden EU-Kommission sein.

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Finanzmarktregulierung zukunftsfit machen

"Wir setzen auf innovative Ideen und eine smarte Regulierungsagenda, die Europas Stärken und Wettbewerbsfähigkeit fördert", betonte Herkenhoff. Die Kapitalmarktunion stehe endlich weit oben auf der europäischen Agenda, dort sei bald mit Fortschritten wie mit einer Revitalisierung des Verbriefungsmarktes und einer Stärkung des EU-Clearingmarktes zu rechnen. Die EU-Finanzmarktaufsicht ESMA forderte heute ebenfalls mehr Machtbefugnisse, um die EU-Kapitalmarktunion voranzubringen. Die in Paris ansässige Behörde veröffentlichte dazu ein Positionspapier, in dem sie 20 Empfehlungen für die Ländergemeinschaft aufstellte, wie aus ihrer Sicht Fortschritte hin zu einem einheitlichen Kapitalmarkt erzielt werden können. Dazu gehört unter anderem, der Aufsicht die Zuständigkeit einzuräumen, grenzüberschreitende Geschäfte bei Börsen und von Kryptofirmen zu überwachen. Herkenhoff ergänzte, die Voraussetzung für eine leistungsfähige europäische Bankenlandschaft sei auch eine zukunftsfähige Regulierung. Der aktuelle EU-Rechtsrahmen sei allerdings noch zu komplex. "Es wird Zeit, dass die EU ihre Krisenperspektive nach 15 Jahren endlich verlässt", mahnte Herkenhoff. Darüber hinaus werde es für die europäische Souveränität und Resilienz im digitalen Bereich entscheidend sein, innovative Ökosysteme zu schaffen – etwa beim digitalen Euro. (Foto: picture alliance/dpa/BdB)

[finanzen.net]
[finanznachrichten.de]

[bankenverband.de – Position]

[tradingview.com]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Britische Aufsicht verhängt Millionenstrafe gegen Citigroup

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Die US-Großbank Citigroup muss wegen irrtümlicher Aktienverkäufe in Großbritannien eine Millionenstrafe zahlen. Ein Eingabefehler eines Aktienhändlers ("Fat-Finger-Fehler") hatte im Jahr 2022 zu einem ungewollten Verkauf von Papieren im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar (1,3 Milliarden Euro) geführt. Dies hätten die Systeme und internen Kontrollen der Bank nicht verhindert, teilte die britische Finanzmarktaufsicht FCA heute mit. "Einige Primärkontrollen fehlten oder waren mangelhaft." Die Geldstrafe der Citigroup beläuft sich den Angaben zufolge auf gut 61,6 Millionen britische Pfund (72 Millionen Euro). Der Fehler löste im Börsenindex OMX Stockholm 30 einen Ausverkauf aus und verursachte Chaos an Börsen von Paris bis Warschau. Berichten zufolge wurde dabei zeitweise ein Börsenwert von etwa 300 Milliarden Euro vernichtet. (Foto: picture alliance/dpa/Justin Lane)

Bundesbank: Konjunktur dürfte allmählich etwas Fahrt aufnehmen

Die Konjunkturaussichten für Deutschland hellen sich nach Einschätzung der Bundesbank allmählich auf. Nach dem leichten Plus zu Beginn des laufenden Jahres dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2024 erneut etwas ansteigen, hieß es in dem heute veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. "Insgesamt nimmt die Konjunktur in der Grundtendenz wohl allmählich etwas Fahrt auf". Positive Impulse erwartet die Bundesbank von den Dienstleistern und dem Privatkonsum. Die Inflationsrate dürfte nach Einschätzung der Notenbank im Mai wieder steigen und "könnte in den nächsten Monaten um ein etwas höheres Niveau schwanken". (Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte)

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OLB mit Ergebnisrückgang zum Jahresauftakt

Die Oldenburgische Landesbank (OLB) hat im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang ihres Vorsteuerergebnisses auf 70,8 Millionen Euro von 83,6 Millionen Euro verbucht. Ohne Aufwendungen für die Degussa-Bank-Übernahme habe das Ergebnis 74,1 Millionen Euro (Vorjahr: 85 Millionen Euro) betragen, teilte die Bank heute in Oldenburg mit. Zu dem Rückgang beigetragen habe unter anderem eine auf 18,5 Millionen Euro (2,9 Millionen Euro) erhöhte Risikovorsorge. Vorstandschef Stefan Barth sprach von einem soliden Quartalsergebnis und einem guten Jahresstart. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern belief sich auf 13,5 Prozent (16,1 Prozent), die Cost-Income-Ratio auf 40,1 Prozent (36,8 Prozent).  

US-Investmentgesellschaft übernimmt Inter Mailand

Die US-amerikanische Investmentgesellschaft Oaktree ist neuer Eigentümer des italienischen Fußball-Traditionsclubs Inter Mailand. Das Oaktree Capital Management übernimmt mit sofortiger Wirkung die Eigentümerschaft, nachdem der bisherige Besitzer die Frist für die Rückzahlung von Schulden in Höhe von fast 400 Millionen Euro nicht einhalten konnte, wie mehrere Medien heute berichteten. Oaktree-Geschäftsführer Alejandro Cano versicherte, die Eigentümerschaft sei auf die langfristige Zukunft des Clubs ausgerichtet: "Als neue Eigentümer sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft, der Geschichte und dem Erbe von Inter Mailand bewusst."

Erste Krypto-ETPs in Großbritannien

In Großbritannien gehen einem Medienbericht zufolge kommende Woche die ersten börsengehandelten Kryptowährungsprodukte (ETPs) an den Start. Die Anbieter WisdomTree und 21Shares hätten von der britischen Finanzaufsicht FCA grünes Licht erhalten, um ETPs, die in "physische" Spot-Bitcoin und Ether investierten, am 28. Mai an der Londoner Börse zu notieren, wurde heute berichtet. Sie seien institutionellen Investoren vorbehalten. Nach Ansicht der FCA eignen sich Krypto-Derivate aufgrund der von ihnen ausgehenden Risiken nicht für Privatanleger.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief
 

Nagel: Auf Juni-Zinssenkung müssen nicht weitere Lockerungen folgen

Auf eine mögliche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni müssen nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Joachim Nagel (Foto) nicht unweigerlich weitere Lockerungsschritte folgen. Eine Senkung im Juni sei plausibel, sollten die Daten und Prognosen die jüngsten Einschätzungen der Währungshüter bestätigen, sagte Nagel in gestern veröffentlichten Interviews. "Doch selbst bei einer ersten Senkung im Juni bedeutet das nicht, dass wir die Zinsen in den darauffolgenden Sitzungen weiter senken werden", ergänzte der Bundesbankpräsident. "Wir sind nicht auf Autopilot." (Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka)

Britischer Premier kündigt Wahlen in zweitem Halbjahr an

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Der britische Premierminister Rishi Sunak (Foto) hat den deutlichen Rückgang der Inflation in Großbritannien als "wichtigen Moment für die Wirtschaft" bezeichnet. Wie das Statistikamt ONS heute in London mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise in Großbritannien im April auf Jahressicht nur noch um 2,3 Prozent, nach einem Zuwachs um 3,2 Prozent im Vormonat. Sinkende Gas- und Strompreise drückten die Teuerungsrate auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren. Zudem kündigte Sunak an, dass in der zweiten Jahreshälfte in Großbritannien ein neues Parlament gewählt werden soll. Ein konkretes Datum nannte der Premier bislang nicht. (Foto: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld)

 

Berichte: FDIC-Chef gibt Posten ab

Die US-amerikanische Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), die dort auch die Bankenaufsicht stellt, steht Medienberichten zufolge vor einem Chefwechsel. Wie heute berichtet wurde, will der Leiter der Behörde, Martin Gruenberg, offenbar zurücktreten. Den Berichten zufolge soll es während Gruenbergs Amtszeit bei der Behörde zu Fällen von Belästigung und Diskriminierung gekommen sein. "In Anbetracht der jüngsten Ereignisse bin ich bereit, von meinen Aufgaben zurückzutreten, sobald ein Nachfolger feststeht", erklärte Gruenberg, der seit 2005 bei der Bankenaufsicht tätig ist.

 

  POSTS DES TAGES  

European Central Bank

Have you seen our proposals? ESMA makes 20 recommendations for more effective and attractive capital markets in the EU. Focus on 3 dimensions: citizens, companies and EU regulatory and supervisory framework.

 

Christine Lagarde

Europe is confronted with new challenges stemming from geopolitical fragmentation, slowing productivity growth and climate change. A genuine capital markets union is needed, as I told ESMA today at an event to release their report.

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum findet in Berlin ein Staatsakt statt, bei dem unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede halten wird. Ferner richtet die Bundesregierung für alle Bürgerinnen und Bürger ein Demokratiefest (bis 26. Mai) aus. – In Stresa am italienischen Lago Maggiore kommen die G7-Finanzminister (bis 25. Mai) zu Beratungen zusammen. – In Berlin veröffentlicht die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) ihre Konjunkturumfrage für den Frühsommer 2024.

  NACHSCHLAG  

Tipps zum Datenschutz bei Mitarbeiterfotos 

Unternehmen verwenden Fotos ihrer Mitarbeitenden gerne zu Werbe- oder Imagezwecken auf ihrer Website, Social Media oder in Marketing-Broschüren. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten, denn ein möglicher Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) kann teuer werden. Demnach benötigen Arbeitgeber für die Publikation von Mitarbeiterfotos grundsätzlich deren Einwilligung. Welche Punkte Sie beachten sollten, damit diese auch datenschutzkonform ist, lesen Sie hier: