10. Juni 2025 Bankenbrief â Regierung setzt auf eigenständige Commerzbank | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie diese Themen im Bankenbrief: ⢠Merz: UniCredit-Vorgehen bei Commerzbank "nicht akzeptabel" ⢠Tausende Verdachtsfälle auf Geldwäsche mit Kryptowährungen ⢠OeNB: NPL-Quote 2024 deutlich gestiegen ⢠Villeroy de Galhau: EZB agiert so flexibel wie nötig Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
THEMA DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Michael Kappeler |
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Merz nennt Vorgehen von UniCredit bei Commerzbank "nicht akzeptabel" Bundeskanzler Friedrich Merz (Foto) lehnt eine Ãbernahme der Commerzbank durch die italienische GroÃbank UniCredit ab. Die Bundesregierung setze auf eine starke und eigenständige Commerzbank, betonte Merz heutigen Medienberichten zufolge in einem Brief an den Betriebsrat der Bank. "Ich teile die Ansicht des Bundesministers der Finanzen, dass ein unabgestimmtes und unfreundliches Vorgehen wie das der UniCredit Group nicht akzeptabel ist." Dies gelte insbesondere für ein systemrelevantes Institut wie die Commerzbank, die für die Finanzierung des Mittelstands in Deutschland von groÃer Bedeutung sei. "Das erfreuliche Ergebnis der Commerzbank AG für das erste Quartal 2025 spricht für eine erfolgreiche Entwicklung der Bank", ergänzte Merz. Betriebsrat: Bundesregierung stärkt uns den Rücken Bundesfinanzminister Lars Klingbeil sprach in Berlin von einem wichtigen politischen Signal und einem klaren Zeichen an die Commerzbank-Beschäftigten. Der Betriebsrat der Commerzbank bedankte sich für die Unterstützung der Regierung. "Die Positionierung der Bundesregierung stärkt uns den Rücken in unserer Entschlossenheit, eine feindliche Ãbernahme durch die UniCredit Group zu verhindern", hieà es. UniCredit kontrolliert inzwischen 28 Prozent der Anteile bei der Commerzbank. Das Mailänder Geldhaus will Deutschlands zweitgröÃte börsennotierte Bank mit der eigenen Münchner Tochter HypoVereinsbank (HVB) zusammenbringen, stöÃt dabei aber auf Widerstand. Der Bund, der die Commerzbank während der globalen Finanzkrise gestützt hatte, hält noch einen Anteil von 12 Prozent an der Bank. sueddeutsche.de reuters.com handelsblatt.com faz.net
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MELDUNGEN DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Lando Hass |
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Studie: Neobroker mischen den Wertpapierhandel bei Banken auf Online-Banken und Neobroker haben einer Studie zufolge den Marktanteil privater Banken und Finanzdienstleister im Wertpapierhandel, gemessen an der Zahl der Depots, deutlich ausgebaut. Wie Medien heute unter Verweis auf eine Studie der Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) berichteten, stieg dieser von 2004 bis Ende 2024 von 35 Prozent auf 59 Prozent. Die Angaben basieren auf Bundesbank-Daten. Der Marktanteil von Sparkassen und Landesbanken â die meisten Wertpapierdepots im öffentlich-rechtlichen Sektor werden durch die DekaBank geführt â fiel in dem Zeitraum von 26 Prozent auf gut 21 Prozent. Bei den Volksbanken sank er von 36 Prozent auf knapp 20 Prozent. handelsblatt.com
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| | Quelle: picture alliance/dpa/Fernando Gutierrez-Juarez |
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Geldwäsche mit Kryptowährungen: Tausende Verdachtsfälle Cyberdevisen wie Bitcoin oder Ethereum spielen in der Arbeit der Anti-Geldwäsche-Behörde FIU weiterhin eine groÃe Rolle. Im vergangenen Jahr gingen rund 8.700 Verdachtsmeldungen mit Bezug zu sogenannten Kryptowerten bei der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (Financial Intelligence Unit â FIU) ein. Ihr Anteil am Gesamtaufkommen sei mit 3,3 Prozent aller Verdachtsmeldungen auf einen neuen Höchstwert gestiegen, teilte die Behörde heute in Köln mit. "Digitale Transaktionen sind längst kein Randphänomen mehr, sondern häufig der Ausgangspunkt komplexer Ermittlungsansätze", erklärte FIU-Leiter Daniel Thelesklaf. cash-online.de
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| | Quelle: picture alliance/dpa/Oliver Berg |
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OeNB: NPL-Quote 2024 deutlich gestiegen Nach Einschätzung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) haben sich die Risiken für heimische Banken im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung weiter verschärft. 2024 habe es im Land einen der stärksten Anstiege notleidender Kredite (Non-Performing Loans â NPL) im europäischen Vergleich gegeben, hieà es im heute veröffentlichten Finanzmarktstabilitätsbericht der Notenbank. Die NPL-Quote habe sich zum Jahresende auf 3 Prozent erhöht â ein Anstieg, der vor allem auf Kreditausfälle in den Branchen Immobilien, Bau, Industrie und Handel zurückzuführen sei. Besonders betroffen waren kleinere, regional tätige Institute mit starker Inlandsfokussierung. onvista.de
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| GroÃbritannien lanciert Handelssystem für Aktien von Privatunternehmen Die britische Finanzaufsicht (FCA) will zur Stärkung der heimischen Kapitalmärkte in diesem Jahr ein neues Handelssystem für Aktien an privat gehaltenen Unternehmen einführen. Wie die FCA heute mitteilte, soll ein sogenanntes Private Intermittent Securities and Capital Exchange System (PISCES) zunächst über eine Sandbox getestet und bis 2030 dann endgültig etabliert werden. Der Zugang zu der Plattform werde auf institutionelle Anleger, vermögende Privatpersonen, erfahrene Anleger und Mitarbeiter der teilnehmenden Unternehmen begrenzt. Die Privatunternehmen können die Unter- und Obergrenze der Aktienkurse festlegen und mitbestimmen, wer ihre Titel kaufen kann. reuters.com financialreporter.co.uk
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KÃPFE DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Stephanie Lecocq |
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Finnlands Notenbankchef Rehn: EZB sollte bei Inflation vorsichtig bleiben Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Ansicht von Finnlands Notenbankchef Olli Rehn (Foto) trotz der niedrigen Inflation auf der Hut bleiben. Die Notenbank sollte Risiken im Auge behalten, wie etwa eine Teuerungsrate von weit unter der EZB-Zielmarke von 2 Prozent, sagte Rehn in Helsinki. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Inflationserwartungen fest um unser Ziel herum zu verankern." tradingview.com
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| EZB-Ratsmitglied Villeroy de Galhau: EZB wird so flexibel wie nötig vorgehen Die EZB ist nach Einschätzung von Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau angesichts der derzeit hohen Unsicherheit bereit, flexibel auf aktuelle Wirtschaftsdaten zu reagieren. "Seit vergangenem Donnerstag befinden wir uns in der günstigen '2 und 2'-Zone, mit einer Inflationsprognose von 2 Prozent in diesem Jahr â was unser Ziel ist â und einem Leitzins von 2 Prozent", sagte Villeroy de Galhau heute in Paris. "Aber in einem so unsicheren Umfeld bedeutet diese günstige Zone keine bequeme Zone oder eine statische Zone: Wir werden pragmatisch und datenorientiert bleiben und so flexibel wie nötig." wort.lu
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| US-Handelsminister: Verhandlungen mit China laufen gut Die Gespräche zwischen den USA und China zur Entschärfung des Handelsstreits kommen nach Angaben von US-Handelsminister Howard Lutnick voran. "Sie laufen gut", sagte Lutnick heute in London. Gestern hatten die Verhandlungen hochrangiger Vertreter beider Seiten sieben Stunden gedauert. Bei den Gesprächen geht es vor allem um Exportkontrollen und die Lieferung Seltener Erden. reuters.com
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WAS MORGEN WICHTIG WIRD | | In Frankfurt lädt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) zu einer Veranstaltung unter dem Titel "Für eine effizientere Bankenaufsicht: Klare Spielregeln für SSM und ESAs". â In Berlin stellt das Branchenversorgungswerk MetallRente seine Studie 2025 "Jugend, Vorsorge, Finanzen" vor. â Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) legt eine Analyse zur digitalen Sicherheit der deutschen Wirtschaft angesichts globaler Krisen vor. â In Warschau stellt Polens Regierungschef Donald Tusk im Parlament die Vertrauensfrage. â In Washington veröffentlicht die US-Statistikbehörde Daten zur Inflationsrate im Mai. |
NACHSCHLAG | | Kleine Pausen wirken Wunder Sind Sie völlig ausgelaugt und haben kaum Zeit zur Erholung? Führungskräftetrainerin Astrid Klink verrät, wie Sie mit einfachen Kniffen Ihren Akku dauerhaft aufladen können. Körper und Geist benötigten alle 90 Minuten eine Pause von zwei bis fünf Minuten. Wenn Sie viel am Schreibtisch sitzen, können Sie kurz aufstehen und Schultern, Nacken oder Arme bewegen, Kniebeugen machen oder ein paar tiefe Atemzüge am offenen Fenster nehmen. Längere Pausen zwischen den Mahlzeiten seien ebenfalls wichtig, um den Körper zu entlasten. Weitere Tipps dazu lesen Sie hier: impulse.de
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