RZ_Newsletter_Bankenbrief_NEU

Zur Online-Version

Bankenbrief

Wichtiges vom 20. September 2024

Logo

 

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Verdi kritisiert mögliche Commerzbank-Übernahme
  • Immobilienpreise stabilisieren sich 
  • Bank of Japan lässt Leitzins unverändert
  • Lindner will Vorsorgedepot fördern
  THEMA DES TAGES  

Verdi: Bund darf Commerzbank-Übernahme nicht zulassen

Die Gewerkschaft Verdi und der Gesamtbetriebsrat der Commerzbank haben den Bund aufgefordert, keine Übernahme des Frankfurter Geldhauses durch die italienische Großbank Unicredit zuzulassen. Die Bundesregierung müsse sich für eine starke, unabhängige Commerzbank einsetzen, erklärten die Arbeitnehmervertreter heute. "Der Bund darf keine weiteren Anteile an der Commerzbank abgeben, sondern muss sich klar für den Erhalt der Commerzbank als eigenständiges Institut positionieren, auch und gerade im Interesse der deutschen Wirtschaft", sagte Verdi-Chef Frank Werneke. Sollte ein Deal mit der Unicredit zustande kommen, könnten zwei Drittel der Arbeitsplätze wegfallen, sagte der Vorsitzende des Commerzbank-Gesamtbetriebsrats, Uwe Tschäge, in einem Interview. Die Bundesregierung könne eine solche Übernahme verhindern. Der stellvertretende Commerzbank-Aufsichtsratschef forderte, der Bund dürfe keine übereilten Entscheidungen beim Verkauf weiterer Commerzbank-Aktien treffen.

Test

Betriebsversammlungen im Oktober und November

Ende Juni zählte die Commerzbank nach eigenen Angaben weltweit rund 38.700 Vollzeitstellen, davon mehr als 25.000 in Deutschland. Unicredit hatte vergangene Woche bekanntgegeben, 9 Prozent an der Commerzbank erworben zu haben. Die Hälfte der Anteile kaufte sie dabei vom Bund. Ein öffentliches Übernahmeangebot für die Commerzbank schloss Unicredit-Chef Andrea Orcel derweil aus. Medienberichten zufolge will das Bundesfinanzministerium die Lage nun sondieren. Beim möglichen Verkauf weiterer Commerzbank-Aktien gilt eine Sperrfrist bis Anfang Dezember. Der Bund hält noch 12 Prozent an dem Frankfurt Institut. Nach Angaben von Tschäge wollen die Betriebsräte im Oktober und November Betriebsversammlungen zu dem Thema abhalten. Zwischen Betriebsrat und Politikern habe es bisher noch keinen direkten Austausch in der Sache gegeben, hieß es. (Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow)

[zeit.de]
[bloomberg.com]
[reuters.com]
[derstandard.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Immobilienpreise steigen erstmals seit zwei Jahren

Test

Erstmals seit zwei Jahren haben sich Häuser und Wohnungen in Deutschland wieder verteuert. Nach historischen Einbrüchen im vergangenen Jahr stabilisieren sich die Preise, wie aus heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Demnach verbilligten sich im zweiten Quartal Wohnimmobilien zwar im Schnitt noch um 2,6 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum. Zum Vorquartal stiegen die Preise indes um 1,3 Prozent. Gemessen am ersten Quartal gab es der Statistik zufolge nur noch bei Wohnungen in dünn besiedelten Regionen auf dem Land Preisrückgänge. Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich dagegen im Schnitt in allen Regionstypen zum Vorquartal. (Foto: picture alliance/dpa/Benedikt Spether)

Vontobel baut Deutschland-Geschäft aus

Die Schweizer Bank Vontobel übernimmt das Kundenbuch der IHAG Privatbank. Wie Medien heute berichteten, soll die Transaktion die Position des Instituts in der Schweiz, Deutschland und Österreich stärken. Die IHAG wird eigenen Angaben zufolge nach dem Vollzug der Transaktion und anschließender Lizenzrückgabe ihre Geschäftstätigkeit mittelfristig einstellen. Die IHAG Privatbank verwalte mehr als 3 Milliarden Franken (3,1 Milliarden Euro) an Kundengeldern. Die Transaktion dürfte vom ersten Tag an einen positiven Einfluss auf den Reingewinn der Vontobel-Gruppe haben, hieß es. Sie soll spätestens im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen und aus dem bestehenden Kapital von Vontobel finanziert werden. (Foto: picture alliance/dpa/epa Keystone Balzarini)

test

RBI verkauft Belarus-Tochter

Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) beendet ihr Engagement in Belarus. Das Geldhaus habe eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Anteils von 87,74 Prozent an der Priorbank JSC und deren Tochtergesellschaften an Soven 1 Holding Limited aus den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichnet, teilte die Bank heute mit. Die Transaktion solle im vierten Quartal abgeschlossen werden. In diesem Zusammenhang werde mit negativen Effekten auf das Konzernergebnis Euro gerechnet.

Sinkende Zinsen machen Gold so teuer wie nie

Die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in den USA hat dem Goldpreis deutliche Kursgewinne beschert. Das Edelmetall verteuerte sich heute an der Londoner Börse zeitweise um mehr als 1 Prozent auf bis zu 2.612,70 US-Dollar (2.341 EUR) je Feinunze. Wie Medien berichteten, legte der Goldpreis seit Jahresbeginn bereits um gut 25 Prozent zu. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte am Mittwochabend erstmals seit 2020 ihren Schlüsselsatz um einen halben Punkt auf eine Spanne von 4,75 bis 5 Prozent gesenkt und weitere Zinsschritte signalisiert.

Japans Notenbank lässt Leitzins unverändert

Die japanische Notenbank hat ihre jüngsten Zinserhöhungen nicht fortgesetzt und ihre Geldpolitik unverändert belassen. Der Leitzins bleibt bei 0,25 Prozent, wie die Bank of Japan (BoJ) heute in Tokio mitteilte. Japans Notenbankpräsident Kazuo Ueda erklärte, dass der Leitzins wieder angehoben werde, wenn die weitere Entwicklung der Wirtschaft und der Inflation mit den Prognosen übereinstimme. Nach Angaben der BoJ besteht nach wie vor eine große Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Konjunktur und Inflation. Zwar habe sich die japanische Wirtschaft zuletzt moderat erholt, sie zeige aber weiterhin in einigen Bereichen "eine gewisse Schwäche". Zudem seien die Inflationserwartungen zuletzt gestiegen.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief
 

Lindner will privates Vorsorgedepot fördern

Bundesfinanzminister Christian Lindner (Foto) will ein geplantes privates Altersvorsorgedepot mit bis zu 600 Euro pro Jahr fördern. Man stärke die private Altersvorsorge durch ein neues, auch mit Aktien befüllbares Depot, das steuerlich gefördert werde, sagte Lindner in einem heute veröffentlichten Interview. "Die Menschen können in Wertpapiere ihrer Wahl investieren. Der Staat fördert jeden angelegten Euro mit 20 Cent bis zu einer Größenordnung von 3.000 Euro im Jahr", erläuterte Lindner. Maximal könnten Sparer also 600 Euro vom Staat zusätzlich für ihre Altersvorsorge erhalten. Zudem stellte der Minister in Aussicht, dass die Erträge im Depot steuerfrei bleiben sollen. "So kann der Zinseszins-Effekt über Jahrzehnte voll wirken. Erst bei der Auszahlung im Alter wird wie bei der gesetzlichen Rente Steuer fällig." (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler)

EZB-Vize de Guindos: Für nächste Zinsschritte alle Optionen offen

test

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos (Foto) für ihre nächsten Zinsschritte alle Möglichkeiten offen. In einem heute veröffentlichten Interview verwies de Guindos darauf, dass der Notenbank im Dezember mehr Informationen und neue Projektionen vorliegen würden. Die September-Daten zur Inflation sähen aufgrund von Basiseffekten sehr positiv aus, sagte de Guindos. Aber die Inflation werde im Schlussquartal des Jahres wieder steigen. Dies seien Faktoren, die die EZB in Betracht ziehen müsse. "Aber, und ich wiederhole: wir halten uns alle Optionen offen", unterstrich der EZB-Vize. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert)

 

Von der Leyen will neue EU-Milliardenhilfen für Ukraine

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will der Ukraine gegen Widerstand aus Ungarn neue EU-Finanzhilfen in Höhe von bis zu 35 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das kündigte sie heute während eines Besuchs beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew an. Das Geld soll Teil des von der G7-Gruppe geplanten Unterstützungspakets werden, das insgesamt bis zu 50 Milliarden US-Dollar (44,8 Milliarden Euro) umfassen soll.

Thanheiser verlässt die LzO Anfang 2026

Der Vorstandsvorsitzende der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), Michael Thanheiser, wird das Institut zum 31. Januar 2026 auf eigenen Wunsch verlassen und nach 43 Berufsjahren in den Ruhestand treten. Thanheiser habe den Verwaltungsrat der Sparkasse darum gebeten, seinen dann auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, teilte die LzO heute mit. Zu seiner Nachfolgerin hätten die LzO-Gremien die stellvertretende Vorsitzende des Vorstands, Tanja-Vera Asmussen, ernannt.

 

  POSTS DES TAGES  

Deutsche Bundesbank

"Unser Ziel ist es, Europas Zahlungsverkehr fit für die Zukunft zu machen", sagt Vorstand Burkhard Balz in seiner Rede beim InnovationsDay des Bundesverbands für Alternative Investments (BAI). Weiteres, u.a. zum digitalen Euro, lesen Sie hier

 

Europäische Zentralbank

Banks are becoming ever more dependent on data, IT platforms and third-party providers, says Supervisory Board member Elizabeth McCaul. To keep the banking sector safe and sound in the face of these trends, we need to equip supervisors with the right tools and skills. To this end, continuous investment in technology is key to address emerging risks and shape the future of banking supervision. Read the speech.

  WAS bis Montag WICHTIG WIRD  

Am Sonntag finden in Brandenburg Landtagswahlen statt. – In New York sollen vor Beginn der 79. Generaldebatte der Vollversammlung der Vereinten Nationen (24. bis 20.9.) die Staats- und Regierungschefs bei einem Zukunftsgipfel (22. bis 23.9.) einen Zukunftspakt absegnen – dieses Dokument soll nach dem Willen von UN-Generalsekretär António Guterres einen Reformprozess in der Weltorganisation vorantreiben.

  NACHSCHLAG  

So gelingt der Einstieg in den neuen Job

Wer den Job wechselt, sollte sich einen guten Übergangsplan überlegen. Die ersten Tage seien keine Karenzzeit, mahnt Beraterin Sabine Gromer. Im Gegenteil: "Tag eins ist der Tag der Tage." Wer gleich zu Beginn unstrukturiert wirke, habe es schwer, diesen schlechten Eindruck bei Vorgesetzten und Kollegen zu revidieren. Um sich gut auf den Wechsel vorzubereiten, rät die Expertin, nach Möglichkeit mit den eigenen Vorgängern zu sprechen. Zudem sollten Sie auf die aktuelle Berichterstattung über den neuen Arbeitgeber, dessen Finanzergebnisse, aber auch Bewertungen auf Ranking-Plattformen achten. Weitere Tipps für einen gelungenen Jobeinstieg lesen Sie hier: