13. Juni 2025 Bankenbrief â Weniger neue Insolvenzen | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie diese Themen im Bankenbrief: ⢠Erster Rückgang von Firmeninsolvenzen seit mehr als zwei Jahren ⢠Eskalation im Nahen Osten â Dax rutscht ab ⢠Französische BPCE übernimmt Novo Banco ⢠Trump droht Fed mit "ZwangsmaÃnahmen" Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
THEMA DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Bernd WeiÃbrod |
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Weniger neue Insolvenzen angemeldet Der erste Rückgang von Firmeninsolvenzen in Deutschland seit mehr als zwei Jahren macht Hoffnung, dass die Pleitewelle gebrochen ist. Dennoch erwarten Experten im Gesamtjahr einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, wurden im Mai 0,7 Prozent weniger Regelinsolvenzen beantragt als ein Jahr zuvor. In den beiden Vormonaten hatte die Zuwachsrate im einstelligen Bereich gelegen. Ein rückläufiger Trend bei den Firmenpleiten lieà sich auch in der jüngsten monatlichen Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ablesen: Nachdem im April der höchste Wert seit 20 Jahren erreicht worden war, ging die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im Mai deutlich zurück. 1.478 Firmenpleiten waren den IWH-Daten zufolge 9 Prozent weniger als im Vormonat, aber 17 Prozent mehr als im Mai 2024. "Die Frühindikatoren lassen auch für Juni leicht sinkende Insolvenzzahlen erwarten", prognostizierte der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller. Anstieg im Gesamtjahr erwartet Für das Gesamtjahr rechnen Auskunfteien mit mehr Firmenpleiten als 2024. Im vergangenen Jahr kam es den amtlichen Zahlen zufolge mit 21.812 Fällen zu einem neuen Höchststand seit 2015. Der Anstieg war erwartet worden, nachdem die staatliche Unterstützung aus der Corona-Pandemie ausgelaufen war. Zudem belasteten hohe Energiepreise, viel Bürokratie und politische Unsicherheit die Unternehmen. Für das erste Quartal 2025 meldeten die Amtsgerichte 5.891 beantragte Unternehmensinsolvenzen und damit 13,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Forderungen der Gläubiger summierten sich auf rund 19,9 Milliarden Euro nach 11,3 Milliarden Euro im Jahresanfangsquartal 2024. handelsblatt.com boersen-zeitung.de â bezahlpflichtig zeit.de
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MELDUNGEN DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Arne Dedert |
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Eskalation im Nahen Osten â Dax rutscht ab, Ãlpreis steigt deutlich Nach dem Angriff Israels auf den Iran ist der deutsche Leitindex Dax heute mit deutlichen Kursverlusten in den Handel gestartet und rutschte am Morgen zeitweise um 1,5 Prozent auf 23.411 Punkte ab. Unterdessen legten Währungen, die als sicherer Hafen gelten, wie der Schweizer Franken und der japanische Yen deutlich zu. Auch der US-Dollar war gefragt. Dagegen fiel der Euro zeitweise um 0,6 Prozent auf 1,1534 Dollar. Zudem griffen Investoren verstärkt bei Bundesanleihen zu. Die Kurse der zehnjährigen Titel stiegen, während die Renditen bis auf 2,422 Prozent (Schlusskurs vom Vortag: 2,479 Prozent) auf den niedrigsten Stand seit über drei Monaten sanken. Am Ãlmarkt stieg die Sorge vor Versorgungsengpässen durch kriegsbedingte Sperrungen von Schifffahrtsrouten für die weltweite Ãlversorgung. Der Preis für das US-Ãl WTI kletterte zeitweise um 14,1 Prozent auf 77,62 US-Dollar je Fass und erreichte damit den höchsten Stand seit Ende Januar. deutschlandfunk.de apnews.com
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| | Quelle: picture alliance/dpa/abaca/Niviere David/ |
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Französische Bankengruppe BPCE kauft Novo Banco Die französische Banken- und Versicherungsgruppe BPCE (Banque Populaire â Caisse d'Ãpargne) will 75 Prozent der Anteile an der portugiesischen Privatbank Novo Banco von der Private-Equity-Gesellschaft Lone Star Funds übernehmen. Dazu sei ein Memorandum of Understanding unterzeichnet worden, teilte BPCE heute mit. Die Transaktion belaufe sich auf einen Barbetrag von rund 6,4 Milliarden Euro für 100 Prozent der Aktien und sei die gröÃte grenzüberschreitende Ãbernahme in der Eurozone seit mehr als zehn Jahren. Die Ãbernahme trage zur Weiterentwicklung und Diversifizierung von BPCE in Frankreich, Europa und der Welt bei. Nach Abschluss der Transaktion würde Portugal zum zweitgröÃten inländischen Einzelhandelsmarkt der Gruppe werden. Novo Banco verfügt über 1,7 Millionen Privatkunden und verwaltet einen Kreditbestand von 17 Milliarden Euro bei Firmenkunden. Das Institut mit seinen gut 4.200 Beschäftigen führt in Portugal 290 Filialen. Die restlichen 25 Prozent an Novo Banco verbleiben beim portugiesischen Staat und einem Banken-Rettungsfonds. Das Institut war aus der Banco Espirito Santo (BES) hervorgegangen, die in der Finanzkrise in die Schieflage geraten war. handelsblatt.com ft.com â bezahlpflichtig
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| Inflation in Deutschland bleibt knapp über der 2-Prozent-Marke Eine Entlastung bei den Energiepreisen hat die Teuerung in Deutschland im Mai in Grenzen gehalten. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Mai wie bereits im April um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise im Mai um 0,1 Prozent. "Die Inflationsrate hat sich stabilisiert, vor allem wegen der weiterhin fallenden Energiepreise", sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. Dagegen bliebt die Teuerung bei Dienstleistungen überdurchschnittlich hoch. Dort lagen die Preise im Mai um 3,4 Prozent über dem Vorjahr. tagesspiegel.de
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| DIW erhöht Konjunkturprognose â Risiken bleiben Nach den gestern verkündeten Prognoseerhöhungen mehrerer Top-Ãkonomen sieht auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die deutsche Konjunktur wieder auf Wachstumskurs. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr um 0,3 Prozent und im kommenden Jahr um 1,7 Prozent zulegen, prognostizierte das DIW heute. Zuvor hatte das Institut mit einem Wachstum von 0,1 und 1,1 Prozent gerechnet. "Der überraschend schwungvolle Jahresauftakt dürfte uns vor einem weiteren Jahr der Stagnation bewahren", sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. Auftrieb verliehen der deutschen Konjunktur im ersten Quartal etwa ein anziehender privater Konsum und Vorzieheffekte bei den Exporten aufgrund der anstehenden US-Zölle. handelsblatt.com
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KÃPFE DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/XinHua/Ting Shen |
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Trump erwägt "ZwangsmaÃnahmen" gegen Fed-Zinsentscheidungen US-Präsident Donald Trump hat den Zinskurs des US-Notenbankchefs Jerome Powell (Foto) erneut kritisiert und angedeutet, Zinssenkungen mit nicht näher benannten ZwangsmaÃnahmen erzwingen zu wollen. Powell sei ein "Hohlkopf", sagte Trump gestern im WeiÃen Haus. Es sei in Ordnung, wenn Powell den Leitzins hochhalte oder erhöhe, wenn die Inflationsrate steigen würde. Dies sei aber nicht der Fall und er müsse vielleicht "etwas erzwingen", sagte Trump ohne Details zu nennen. Er werde den Chef der Federal Reserve (Fed) nicht entlassen, versicherte Trump zudem. Trotz der wiederholten Rufe aus dem WeiÃen Haus nach einer Zinssenkung belieà die Fed zuletzt den US-Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Notenbank will Powell zufolge zunächst mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die Politikwende unter Trump auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken wird. Der nächste US-Zinsentscheid steht am kommenden Mittwoch an. faz.net manager-magazin.de ft.com â bezahlpflichtig
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| | Quelle: picture alliance/dpa/KEYSTONE/Michael Buholzer |
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BlackRock-CEO Larry Fink bleibt an Bord Der Chef des US-Vermögensverwalters Larry Fink (Foto) hat Spekulationen über seinen möglichen Abgang widersprochen. Er habe nicht vor, den Vermögensverwalter in nächster Zeit zu verlassen, sagte Fink gestern. BlackRock verfüge über ein starkes Führungsteam, obwohl einige der leitenden Angestellten das Unternehmen zuletzt verlassen hätten. Die jüngste Welle von Abgängen in der Führungsetage hatte Spekulationen über einen möglichen Nachfolger von Fink entfacht. Fink betonte nun, es sei für ihn und Präsident Robert Kapito oberste Priorität, die nächste Generation von Führungskräften für BlackRock aufzubauen. reuters.com
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| Neuer Firmenkundenchef bei Schweizer Migros Bank Die Züricher Migros Bank hat Stephan Hässig zum neuen Leiter des Firmenkundengeschäfts berufen. Wie die Bank heute mitteilte, folgt Hässig im September auf Olivier Häner, der die Leitung des Bereichs im Februar interimistisch übernommen hatte. Im Januar hatte der langjährige Firmenkundenchef Bernd Geisenberger sein Amt niedergelegt, um sich beruflich neu zu orientieren. Hässig war zuvor rund 20 Jahre bei der Schweizer GroÃbank UBS in der Beratung von Firmenkunden, institutionellen Kunden und vermögenden Privatkunden tätig gewesen. finews.ch investrends.ch
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WAS DIE NÃCHSTEN TAGE WICHTIG WIRD | | Am Sonntag beginnt im kanadischen Kananaskis ein G7-Gipfel unter dem Vorsitz von Kanadas Premierminister Mark Carney (bis 17.6.). Themen des Treffens der G7-Nationen Deutschland, Frankreich, GroÃbritannien, Italien, USA, Japan und Kanada dürften unter anderem die Zoll- und Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump sowie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sein. Bundeskanzler Friedrich Merz wird zu Beginn eine Rede halten. â Am Montag findet der "Frankfurt Euro Finance Summit: Eine Equity Story für Deutschland" in der Mainmetropole statt. |
NACHSCHLAG | | Studie: Chefinnen werden deutlich kritischer bewertet als Chefs Die Bewertung weiblicher CEOs ist häufig deutlich kritischer als die ihrer männlichen Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Personalberatung Russell Reynolds Associates, die knapp 20.000 Medienartikel von Analysten, Aufsichtsratsmitgliedern und Aktionären über rund 750 CEOs der gröÃten börsennotierten Unternehmen in Europa, GroÃbritannien und den USA ausgewertet hat. Demnach werden Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer im Job als "zu ehrgeizig" beschrieben. Genauso häufig werden ihnen zu geringe Ambitionen nachgesagt. Mehr dazu lesen Sie hier: wiwo.de
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