24. Februar 2025 Bankenbrief â Wirtschaft dringt auf rasche Regierungsbildung | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie diese Themen im Bankenbrief: ⢠Wirtschaft will "schnelle Klarheit" in Berlin ⢠EU-Kommission will Lieferkettenvorgaben lockern ⢠Bundesbank sieht Hoffnungsschimmer für Konjunktur ⢠Sewing: Deutschland muss Führungsrolle in Europa übernehmen Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
THEMA DES TAGES |
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Wirtschaft dringt auf rasche Regierungsbildung in Berlin Die deutsche Wirtschaft hat nach der Bundestagswahl eine rasche Regierungsbildung gefordert. "Angesichts der fortdauernden Rezession drängt die Zeit", sagte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian. Die Betriebe hofften auf "schnelle Klarheit". Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), betonte: "Es ist keine Zeit zum Taktieren." Nun sollte schnellstmöglich eine stabile und tragfähige Regierung auf den Weg gebracht werden, die Deutschland wirtschaftliche Stärke und Selbstbewusstsein zurückgebe. Bankenverbandschef Christian Sewing mahnte: "Deutschland braucht jetzt eine handlungsfähige und handlungswillige Regierung â und zwar schnell." Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, unterstrich ebenfalls, Deutschland brauche "schnellstmöglich eine stabile Regierung, die die Herausforderungen entschieden, geschlossen und strategisch angeht". Verbände fordern Bürokratieabbau und steuerliche Entlastung Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) pocht auf Tempo bei der Bildung einer neuen Regierung. Alle Verbände fordern die künftige Bundesregierung auf, Bürokratie abzubauen. ZDH-Präsident Dittrich ergänzte zudem "bezahlbare Energie, eine gezielte Fachkräftesicherung und ein wirtschaftsfreundliches Steuer- und Abgabensystem". VDA-Chefin Müller sagte, die Unternehmen könnten "die hohen Energiepreise, die überbordende Bürokratie sowie die Steuern und Abgaben in aktueller Form nicht mehr tragen". Es brauche MaÃnahmen, "die kurz-, mittel- und langfristig Entlastung versprechen". BDI-Chef Peter Leibinger sagte: "Der Entscheidungs- und Handlungsstau in vielen für die Wirtschaft existenziellen Fragen wie etwa des Bürokratierückbaus, staatlichen Investitionen, der Energieversorgung und der Sicherheitspolitik gehört dringend aufgelöst." Je länger die Unsicherheit andauere, desto mehr zögerten Unternehmen und Verbraucher mit Investitionen und Käufen, die Wirtschaft stagniere und das Land werde geschwächt. reuters.com bloomberg.com handelsblatt.com
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Bundesbank sieht schwache Hoffnungsschimmer für Konjunktur Die neue Bundesregierung startet nach Einschätzung der Bundesbank in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld. Zwar deute einiges darauf hin, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal dieses Jahres geringfügig wachsen könnte, hieà es in dem heute veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank für Februar. In der Grundtendenz bleibe die deutsche Wirtschaft allerdings nach wie vor in einer Stagnation gefangen. Ein Grund für die leicht positive Erwartung zum Jahresbeginn sei die zuletzt etwas stärkere Nachfrage nach Industrieprodukten und Bauleistungen. Auch der private Konsum könnte dank gestiegener Löhne etwas anziehen, hieà es. boersennews.de
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| Inflationsrate im Euroraum steigt den vierten Monat in Folge Die Inflation in der Eurozone ist im Januar den vierten Monat in Folge gestiegen. Die Verbraucherpreise legten um 2,5 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, wie Eurostat heute in Luxemburg mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Verbraucherpreise im Januar um 0,3 Prozent. Grund für die höhere Jahresinflationsrate war ein deutlicher Anstieg der Energiepreise. Im Dezember hatten diese nur leicht zugelegt. Zudem erhöhten sich die Preise im Dienstleistungssektor erneut deutlich. Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel lag unverändert bei 2,7 Prozent. boerse.de
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| Ifo-Index stagniert Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Februar unverändert auf dem Januar-Wert von 85,2 Zählern geblieben. Wie das Münchner Ifo Institut heute mitteilte, beurteilten die Firmen ihre Geschäftslage zwar skeptischer als zuletzt. Ihre Aussichten für die kommenden Monate beurteilten die Befragten aber etwas optimistischer. "Die deutsche Wirtschaft wartet ab ", erläuterte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Im Schlussquartal 2024 war die deutsche Wirtschaft geschrumpft. Für 2025 wird den Angaben zufolge allenfalls ein leichtes Wachstum erwartet, nach zwei Rezessionsjahren in Folge. Allerdings dürften US-Strafzölle auf Importe aus Europa Deutschland spürbar schaden und das Wirtschaftswachstum bremsen, hieà es. spiegel.de
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KÃPFE DES TAGES |
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Sewing: Deutschland muss Führungsrolle in Europa übernehmen Bankenverbandschef Christian Sewing (Foto) hat sich angesichts der wachsenden geopolitischen Unsicherheiten für eine starke Führungsrolle Deutschlands innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft ausgesprochen. Deutschland müsse in Europa eine Führungsrolle übernehmen und das gemeinsame Europa voranbringen, mahnte der Deutsche-Bank-Chef nach der Bundestagswahl. "Gerade in diesen unruhigen Zeiten braucht Europa ein starkes Deutschland, das bereit ist, Verantwortung zu übernehmen", unterstrich Sewing. Die Wirtschaft brauche dringend einen Neustart mit grundlegenden Reformen. "Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit müssen im Mittelpunkt der nächsten Legislaturperiode stehen, damit Deutschland für Unternehmen wie für Investoren ein attraktiver Standort bleibt", ergänzte der Manager. handelsblatt.com finanzbusiness.de â bezahlpflichtig
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EZB-Ratsmitglied Wunsch warnt vor exzessivem Zinssenkungskurs Pierre Wunsch (Foto), Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), hat vor den Risiken weiterer Zinsschritte gewarnt. Die Zentralbank laufe Gefahr, "schlafwandlerisch" in exzessive Zinssenkungen zu verfallen und müsse bereit sein, bald damit aufzuhören, mahnte der Notenbanker in heute veröffentlichten Interviews. Der belgische Zentralbankgouverneur betonte: "Wenn die Daten eine neue Zinssenkung rechtfertigen, werden wir sie vornehmen. Wenn nicht, müssen wir vielleicht eine Pause einlegen." Zur Debatte, ob die Zinssätze nach einer weiteren Senkung weiterhin die Aktivität dämpfen und die Inflation abkühlen, sagte Wunsch, dies sei "überhaupt nicht klar". finanznachrichten.de ft.com â bezahlpflichtig
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|  | Quelle: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld |
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Kukies: Kurzfristige Reform der Schuldenbremse "unrealistisch" Bundesfinanzminister Jörg Kukies (Foto) hält eine Reform der Schuldenbremse noch vor der Konstituierung des neuen Bundestages für "unrealistisch". In einem heute veröffentlichten Interview sagte Kukies, für ein solches Manöver gebe es zu wenig Zeit. "Aus meiner Sicht wäre es auch ein fragwürdiges politisches Signal, wenn man jetzt noch mit einer alten Mehrheit Verfassungsänderungen machen würde", fügte er hinzu. Die Entscheidung liege aber letztlich beim Parlament. Die Bundesbank schrieb in ihrem Monatsbericht für Februar, bindende Fiskalregeln wie die Schuldenbremse leisteten einen sehr wichtigen Beitrag, um solide Staatsfinanzen abzusichern. Grundsätzlich sei es jedoch gut vertretbar, "bei einer niedrigen staatlichen Schuldenquote den Kreditrahmen der Schuldenbremse auch an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen". n-tv.de tradingview.com
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| Deutsche Pfandbriefbank holt Risikochef von Deutscher Bank Der bisherige Deutsche-Bank-Manager Jörn Joseph wird vom 1. Juni an neuer Chief Risk Officer (CRO) der Deutschen Pfandbriefbank (pbb). Wie der Finanzierer von Gewerbeimmobilien heute in Garching bei München mitteilte, verlässt Risikochef Andreas Schenk die Pfandbriefbank im gegenseitigen Einvernehmen. Joseph ist derzeit als Risikochef bei der deutschen Privatkundensparte der Deutschen Bank tätig. boerse.de
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WAS MORGEN WICHTIG WIRD |
| In Frankfurt legt die Bundesbank ihre Geschäftsergebnisse für 2024 vor. â Das genossenschaftliche Zentralinstitut DZ Bank und der Onlinebroker Flatexdegiro veröffentlichen ebenfalls ihre Jahreszahlen. â In Wiesbaden präsentiert das Statistische Bundesamt Details zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 4. Quartal und zur Maastricht-Defizitquote für 2024. â In London hält EZB-Direktorin Isabel Schnabel eine Rede bei einer Konferenz der Bank of England (BoE). |
NACHSCHLAG |
| Tipps für schwierige Aussprachen im Job Viele Beschäftigte zögern, schwierige Themen wie eine Gehaltsverhandlung oder eine Konfliktsituation im Team anzusprechen. Wer dies tue, riskiere, die eigene Position oder eine bestehende berufliche Beziehung zu gefährden, erläutert Kommunikationstrainerin Imke Leith. Wer sich diesen Themen stellt, kann aber auch an Selbstbewusstsein und Souveränität gewinnen. "Statt bei Unsicherheit den Kopf in den Sand zu stecken, lohnt es sich, die eigenen Ãngste bewusst zu hinterfragen", empfiehlt Leith. Viele Befürchtungen lieÃen sich bereits im Vorfeld zerstreuen. Weitere Tipps zu schwierigen Aussprachen lesen Sie hier: rp-online.de
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