Barbershops boomen, sie gehören längst in fast allen Großstädten zum Stadtbild. Experten schätzen, dass es mittlerweile mehr als 2500 von ihnen gibt. 2015, sagt Micha Birkhofer, Geschäftsführer des Onlineshops „Nassrasur“, seien es nur 250 gewesen. Einer der Gründe für den Boom der Barbershops ist die Zuwanderung aus der arabischen Welt. Viele Friseure aus Ländern wie Syrien machten sich schnell selbstständig. Konkurrenz belebt das Geschäft, besagt der Volksmund. Und mit ihren Barbershops machen arabischstämmige Kleinunternehmer dem heimischen Friseurhandwerk tatsächlich ordentlich Konkurrenz. Das Problem: Staatliche Kontrollen offenbarten zuletzt hygienische Mängel und illegale Beschäftigung in der Branche. Stefan Laurin war beim Barbier in Bochum – und hat über seinen Besuch und die Branche einen lesenswerten Text geschrieben. Eine Folge des Zuzugs, der auch für das Friseurhandwerk folgen hat, sind die jüngsten Wahlergebnisse im Osten der Republik. Ist das Wahlverhalten wirklich bloß eine Reaktion auf bestehende Zustände, wie Politologen behaupten? Oder verweist es auf tiefergehende strukturelle, familiäre und historische Kontinuitäten? Dominik Pietzcker über die jüngsten Erfolge der AfD und mit einigen Bemerkungen zur Kontinuität politischer Dispositionen. Nicht nur die AfD ist derzeit überaus erfolgreich. Auch die Wagenknecht-Partei, offiziell noch kein Jahr alt, konnte bei den Wählern zuletzt ordentlich punkten. In einem offenen Brief an den Vorstand der sächsischen CDU, also unter anderem an MP Michael Kretschmer, warnen ehemalige Parteigrößen vor einer Koalition mit dem BSW. Im Interview erklärt der Mitinitiator Arnold Vaatz, warum die von Sahra Wagenknecht ausgehende Gefahr unterschätzt wird und was ihre wahren politischen Absichten sind. Die Krise des größten deutschen Automobilkonzerns ist eng mit einer Politik verwoben, die im Zeichen der Transformation die Wirtschaft zum staatlichen Erfüllungsgehilfen machen will. Dazu passen auch die euphemistischen Rufe nach neuen Staatsschulden. Mein Kollege Ferdinand Knauß über die Volkswagenkrise als Menetekel falscher Politik. Derweil will Wirtschaftsminister Robert Habeck mit staatlichen Subventionen den deutschen Unternehmen die Investitionsverweigerung austreiben. Die Worte „Deutschland“ und „Fonds“ zur Bezeichnung dieses Instruments sollen nur verschleiern, dass damit die Schuldenbremse umgangen werden soll, schreibt Thomas Mayer. Seinen Beitrag lesen Sie hier. Blick ins Ausland: Bei Japans Unterhauswahl am Sonntag hat die langjährige konservative Regierung ihre Mehrheit verloren. Das Ergebnis könnte das Land nahezu unregierbar machen – und verpasst der einst übermächtigen Liberaldemokratischen Partei einen schmerzhaften Denkzettel. Asien-Korrespondent Felix Lill über unruhige Zeiten in Japan. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |