BdB: Finanzwirtschaft durch bessere Rahmenbedingungen stärken | Der Bankenverband (BdB) hat heute ein Positionspapier mit seinen politischen Forderungen an die nächste Bundesregierung vorgestellt. Diese müsse durch bessere Rahmenbedingungen für die Finanzwirtschaft die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärken, hieß es. Denn während die Wirtschaft und hier vor allem die Exporteure von Erfolg zu Erfolg eilten, falle Deutschland im Finanzbereich international zurück, kritisierte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Vor allem dürften die Institute gegenüber den globalen Konkurrenten nicht durch hausgemachte Hindernisse benachteiligt werden. "Es ist zum Beispiel ein steuersystematischer Skandal, dass in Deutschland die Bankenabgabe, die eindeutig eine Betriebsausgabe ist, steuerlich nicht abgezogen werden darf", betonte Kemmer. Dadurch gebe es allein für die privaten Banken in Deutschland eine ungerechtfertigte und zusätzliche Steuerlast von etwa 400 Millionen Euro im Jahr. Kemmer forderte zudem, die Abgeltungssteuer unverändert beizubehalten. Andreas Krautscheid, Mitglied der BdB-Hauptgeschäftsführung, sprach sich für einen stärkeren Fokus der Regulierung auf die Digitalisierung aus. "Das heißt, derjenige, der die Gesetze macht, muss digital denken und handeln", sagte er. "Die deutschen Banken müssen sich frühzeitig auf künftige Konkurrenten wie Facebook, Apple, Google, Alibaba oder Amazon einstellen können und dürfen." | Studie: Deutsche würden Nicht-Banken Datenzugriff erlauben | Mehr als zwei Drittel der Deutschen sind bereit, Nicht-Banken Zugriff auf ihre Kontodaten zu gestatten. Das ergab eine heute veröffentlichte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Unter den jungen Bankkunden sagten dies sogar 86 Prozent. Von 2018 an sind Banken durch die europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 gezwungen, mittels einer digitalen Schnittstelle die Datenübermittlung an Nicht-Banken zu ermöglichen. "Bankkunden wollen das Beste aus beiden Welten – die Sicherheit einer Bank und die Innovationskraft eines Fintechs", sagte Peter Kleinschmidt, Partner bei PwC Deutschland. Er gehe davon aus, dass es Kreditinstitute, die nicht beides leisten können, künftig auf dem Markt schwer haben werden. Für die Umfrage wurden 1.000 Bundesbürger von 18 Jahren an befragt. | Umfrage: Auch Firmenkundengeschäft wird digital | Bei einer Umfrage unter 50 Top-Entscheidern aus dem Vertrieb deutscher Banken haben sich 80 Prozent dafür ausgesprochen, sich künftig im Corporate Banking stärker auf ausgewählte Kundensegmente zu fokussieren. Zwei Drittel planen, ihr Produkt- und Leistungsportfolio zu reduzieren, da ein kompletter Transfer in die digitale Welt zu teuer sei, hieß es in einer heute veröffentlichten Umfrage des Beratungsunternehmens Horváth & Partners. "Gleichzeitig sind sich die Banken angesichts des Margendrucks bei Krediten und des Wettbewerbs durch Nichtbankenanbieter bewusst, dass die Zeit mehr als reif ist für eine zielgerichtete, integrierte Digitalisierungsstrategie, um Kosten zu senken und zugleich neue Ertragsquellen zu erschließen", sagte Marcus Niebudek, Projektmanager bei Horváth & Partners. | Kreditbanken profitieren vom guten Konsumklima | Die deutschen Kreditbanken haben das Volumen ihrer Finanzierungen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 30,5 Milliarden Euro gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das ein Plus von 10,7 Prozent. "Das Konsumklima ist weiterhin positiv, und die Unternehmen investieren wieder in Ausrüstungen", sagte Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, heute bei der Vorstellung der Zahlen. Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt fördere den privaten Konsum und auch die Finanzierungsneigung. "Aufgrund der guten Rückzahlungsmoral der Verbraucher liegt das Risiko auf historisch niedrigem Niveau", betonte Wacket. | DekaBank steigert Vertrieb um 40 Prozent | Die DekaBank hat im ersten Halbjahr 2017 gut 12,6 Milliarden Euro an frischem Geld bei Investoren eingesammelt. Wie das Geldhaus heute mitteilte, war das ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Trotz der erfreulichen Vertriebsentwicklung und den günstigen Rahmenbedingungen zeigen die höheren Regulatorikkosten und die Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes ihre Spuren", sagte Vorstandschef Michael Rüdiger. Deshalb rechnet er für dieses Jahr mit einem wirtschaftlichen Ergebnis auf dem Vorjahresniveau in Höhe von etwa 415,1 Millionen Euro. | Helaba mit Gewinnrückgang | Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Vorsteuergewinn in Höhe von 238 Millionen Euro verbucht. Das ist ein Minus von 14,7 Prozent. Wie die Helaba heute mitteilte, waren dafür Bewertungs- und Wechselkurseffekte der Hauptgrund. Vorstandschef Herbert Hans Grüntker erwartet für das Gesamtjahr aufgrund der Niedrigzinsen weiterhin einen "spürbaren Ergebnisrückgang", der aber wohl nicht so stark ausfallen wird wie ursprünglich befürchtet. | Britische Finanzbranche fordert Handelspakt |
Die Londoner City will laut eines Medienberichts erreichen, dass es nach dem Brexit einen Handelspakt mit der Europäischen Union (EU) gibt, der den gegenseitigen Zugang von Finanzfirmen zu den jeweiligen Märkten ermöglicht. Entsprechende Forderungen enthält ein Papier der Finanzbranche, das im September an die britische Regierung übergeben werden soll. |
Scope erwartet keinen harten Brexit |
Die in Berlin ansässige Rating-Agentur Scope rechnet mit einem weichen Brexit. Dabei würde das Vereinigte Königreich den Zugang zum EU-Binnenmarkt ganz oder teilweise behalten und von Übergangsregelungen profitieren, hieß es in einem heute veröffentlichten Kommentar. Als zweitwahrscheinlichste Lösung nannte Scope einen Breversal, eine Absage des Austritts. |
Brexit: Amsterdam wird für Handelshäuser attraktiv |
Handelshäuser zieht es aufgrund des Brexit verstärkt in die niederländische Metropole Amsterdam. Laut eines Medienberichts von heute gibt es dort bereits die größte Zahl an Firmen, die in Europa Eigenhandel betreiben. Auch das pragmatische Vorgehen der dortigen Aufsichtsbehörden wurde als Grund für die Neuansiedlung genannt. | Droht in den USA eine neue Finanzkrise? |
Die hohe Verschuldung der Amerikaner birgt laut eines Medienberichts von heute die Gefahr einer neuen Finanzkrise. Vor allem Studenten- und Autokredite sind in der Vergangenheit besonders stark gestiegen. Aber auch die Verbindlichkeiten der Menschen gegenüber Kreditkartenfirmen sei bedenklich, hieß es. | Cohn oder Yellen – wen macht Trump zum Fed-Chef? | Kurz vor Beginn des heutigen Treffens der Notenbanker in Jackson Hole hat es erneut Spekulationen gegeben, wer nach dem Ende der Amtszeit von Janet Yellen im Februar 2018 die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) führen wird. "Eine der größten Sorgen an den Märkten ist, wen Trump für den Vorsitz der Fed aussucht", sagte Analyst Stephen Gallagher von der französischen Großbank Société Générale. Außer Janet Yellen ist nach wie vor Gary Cohn, Trumps Wirtschaftsberater, im Gespräch. Laut Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank könnte die Wahl Cohns den Dollar belasten. "Ich gebe zu, als gelernter Volkswirt habe ich ein Vorurteil gegenüber Nicht-Ökonomen an der Spitze einer wichtigen Zentralbank." Cohn hatte vor dem Regierungsamt für Goldman Sachs gearbeitet. | Krautscheid: Bankenverband wird Fintech-Unternehmen aufnehmen | Der Bankenverband wird demnächst auch Fintech-Unternehmen zu seinen Mitgliedern zählen. Das sagte heute Andreas Krautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung. "Das wird eine zweistellige Zahl sein", betonte er. "Wir sind sehr happy über diesen Prozess." Es handele sich für die Banken "um eine Kulturänderung und eine Arbeitsänderung, die unglaublich spannend ist". | Oehler: Banken müssen Risikomanagement stärken | Der Bamberger Finanzprofessor Andreas Oehler hat heute die Banken für ihren Umgang mit der Finanzkrise kritisiert. "Die Lehre daraus wäre, sich stärker mit professionellem Risikomanagement zu beschäftigen. Das Eigengeschäft der Banken ist nach wie vor nicht mit genügend Eigenkapital unterlegt. Die Banken spielen nach wie vor mit fremdem Geld, und das ist gefährlich. In dem Moment, wo sie mit eigenem Geld spielen müssten, lohnt das nicht mehr", sagte er in einem heute veröffentlichten Interview. | #Kemmer: Neue Bundesregierung muss gesetzliche Digitalisierungsbremsen lösen – #Bankenverband zu #btw17 bit.ly/2w79i2T /alt | Tulpenfieber – die Mutter aller Spekulationsblasen | Einfache Leute trugen ihr Geld an die Börse, die Kurse stiegen immer weiter, dann kam der Crash. Millionenwerte wurden vernichtet. Was nach den Erfahrungen von Anlegern des Neuen Markts vor gut 16 Jahren klingt, ereignete sich bereits zwischen 1636 und 1637. Damals herrschte in den Niederlanden die sogenannte Tulpenmanie. Einzelne Blumenzwiebeln wurden in der Spitze bis zu einem Preis von 10.000 Gulden gehandelt – bei einem Durchschnittseinkommen von 150 Gulden im Jahr. Über die Mutter aller Spekulationsblasen wurde jetzt ein Film gedreht: "Tulpenfieber" kommt in die Kinos. Was zu der Blase führte, lesen Sie hier: | In Jackson Hole, Wyoming, USA, beginnt der zweite Tag des Treffens der Notenbanker. Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), und Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), sprechen zu den Teilnehmern. In Wiesbaden veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum zweiten Quartal dieses Jahres. Das Ifo Institut gibt die Daten seines Geschäftsklimaindex bekannt. | Was bei Aufschieberitis hilft | Jeder zweite Deutsche neigt dazu, wichtige Aufgaben auf die lange Bank zu schieben. Da wird lieber das Bad geputzt als die Steuererklärung gemacht. Mancher hängt stundenlang vor dem Fernseher, statt die wichtige Präsentation vorzubereiten. Aufschieberitis ist ein weitverbreitetes Phänomen. Doch sie kann Karriere und Gesundheit gefährden. Eine Abhilfe: Teilen Sie komplexe Aufgaben in kleine Teilaufgaben auf. Was sonst noch gegen Prokrastination hilft, lesen Sie hier: | |
|