+ Brandenburg bereitet sich auf Hochwasser vor + Berlin saniert Erinnerung an den Mauerfall + Schulen versorgen ihre Kinder selbst mit Essen + Cyberangriff auf das Archiv der DDR-Opposition + U-Bahn in der Dauerkrise +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 17.09.2024 | sonnig bei 14 bis 25°C.  
  + Brandenburg bereitet sich auf Hochwasser vor + Berlin saniert Erinnerung an den Mauerfall + Schulen versorgen ihre Kinder selbst mit Essen + Cyberangriff auf das Archiv der DDR-Opposition + U-Bahn in der Dauerkrise +  
Robert Ide
von Robert Ide
 
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  Guten Morgen,

herbstlich Willkommen an einem Tag, an dem der Spätsommer am Himmel noch einmal sein freundliches Gesicht zeigt. Doch der Sonnenschein trügt: Das Wasser, das die Wolken in rauen Mengen aus dem vom Klimawandel überhitzten Mittelmeer an die Hochgebirge Mitteleuropas getragen haben und das sich seit Tagen zu heftigen Wassermassen zusammenregnet, lässt nun die Pegelstände in den Alpen und auch in Ostdeutschland massiv steigen. Insbesondere an der Elbe, deren Fluten in Dresden noch die zusammengebrochene Carolabrücke mitreißen könnten, und an der Oder werden heftige Wassermassen im Verlauf der Woche erwartet. Auch die Lausitzer Neiße, die Schwarze Elster und die Spree sind betroffen. In Brandenburg ist man bereits im Krisenmodus. „Wir hoffen das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nach einem Krisentreffen mit den Rettungsbehörden.

Alle möglichen Szenarien kalkuliert auch der Landkreis Märkisch-Oderland östlich von Berlin durch. „Am Wochenende erwarten wir die höchsten Pegelstände“, sagt Johanna Seelig vom Katastrophenschutz des Landkreises am Checkpoint-Telefon. „Wenn Deiche überspült werden und das Wasser ins Oderbruch fließt, könnte es Evakuierungen geben.“ Bereits jetzt seien im benachbarten Polen die Pegelstände höher als beim großen Oder-Hochwasser 1997. Seit dieser Katastrophe haben beide Länder massiv in den Hochwasserschutz investiert, etwa durch Regenauffangbecken, modernisierte Deiche und Ableitungssysteme. In den nächsten Tagen sollen dennoch Hilfspunkte und ein regelmäßiger Wachdienst entlang der sensiblen Deiche eingerichtet werden. Laut Angaben der Landesregierung liegen in Brandenburg 2,6 Millionen Sandsäcke zum Einsatz bereit.

In Berlin immerhin werden kaum höhere Pegelstände der Spree erwartet. In Spremberg wurden zwar vorsorglich schon Brücken über den Fluss gesperrt. Doch bevor das Wasser flussabwärts die Hauptstadt überschwemmen kann, wird es schon im Spreewald verteilt und durch Talsperren aufgehalten. Zudem sei die verstärkte Flutung des künstlichen Ostsees in Cottbus eingeleitet worden. „Für Berlin gibt keinen Grund zur Besorgnis“, sagt Wasserschutzexperte Benjamin Creutzfeldt von der Umweltverwaltung dem Checkpoint.

Sandige Böden, kaum Erhebungen sowie ein weitverzweigtes Wassersystem rund um und in Berlin bremsen das Wasser. „Genau deshalb ist ja zum Beispiel auch der Teltowkanal angelegt worden“, sagt Creutzfeld. Während in süddeutschen Städten der Pegel gerade in kurzer Zeit um mehrere Meter steigt, ist bei einem Hochwasser in Berlin höchstens mit einem Unterschied von 20 bis 30 Zentimetern zu rechnen. Dies könnte aber auch zu Überschwemmungen führen, da etwa die Siedlungen am Kanalsystem Klein-Venedig in Spandau nah am Wasser gebaut seien.

Das letzte Hochwasser nach Berlin kam auch nicht aus dem Süden, sondern aus dem nördlichen Barnim; das dicht zugebaute, kleine Flüsschen Panke verwandelte sich 2012 in einen reißenden Fluss und verursachte Millionenschäden. Auch Starkregen kann zu Überflutungen führen, etwa an der Friedenauer Senke, erklärt Wasserexperte Creutzfeld mit Blick auf Berlins Überschwemmungsgebiete (Karte hier). Angesichts der spätsommerlichen Wetterprognosen ist davon aber nicht auszugehen. In den nächsten Tagen scheint in Berlin zum Glück die Sonne.
 
     
 
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  Meine Daten gehören mir. Was selbstverständlich sein sollte, ist wegen undurchsichtiger Regeln selten gut ersichtlich. Offensichtliche Verstöße verfolgt Berlins Datenschutzbeauftragte Meike Kamp, die heute den Jahresbericht ihrer Behörde vorstellt. Schwerpunkt des 174 Seiten umfassenden Dokuments, das dem Checkpoint vorab exklusiv vorliegt, sind neben einer datenschutzkonformen Digitalisierung der Verwaltung einige heftige Verstöße gegen den Schutz geschützter Informationen, die mit Bußgeldern belegt worden sind.

So wurde gegen eine Bank ein Bußgeld von 300.000 Euro verhängt, weil sie die automatisierte Ablehnung seines Kreditkartenantrags gegenüber den betroffenen Kunden nicht nachvollziehbar begründen konnte. Ein Unternehmen aus dem Kulturbereich wurde mit einer Buße von 215.000 Euro belegt, weil es unzulässigerweise „Informationen über den Gesundheitszustand von Beschäftigten sowie deren Interesse an der Gründung eines Betriebsrates dokumentiert“ hatte – so sollten offenbar „Kündigungen von Beschäftigten vorbereitet werden, die sich in Probezeit befanden“. Ein Bußgeld von 4000 Euro musste eine Firma zahlen, die drei Praktikantinnen und Praktikanten an ihren Arbeitsplätzen durch in Steckdosen versteckte Videokameras überwacht hatte, ohne dass die Betroffenen dies wussten.

Zudem wurden laut Datenschutzbericht 35 Verfahren gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte eingeleitet, die in der amtlichen Polizei-Datenbank aus privaten Interessen recherchiert hatten. Dabei wurden 32 Bußgelder verhängt, der Bericht listet dazu unter anderem folgende Fälle auf:

• Eine Polizeibeamtin fragte aus privatem Interesse Daten ihres Ex-Manns ab;

• Ein Polizeibeamter fragte als Geschädigter eines mutmaßlichen Wohnungseinbruchs den dazugehörigen Ermittlungsvorgang aus privatem Interesse ab;

• Ein Polizeibeamter schrieb eine Bürgerin über sein privates Mobiltelefon für einen Flirtversuch an, deren Nummer er im Rahmen eines Polizeieinsatzes dienstlich erhalten hatte.

Daten sollen frei sein, gerade im freizügigen Berlin. Daten zum Daten sind aber immer Privatsache.
 
     
 
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Mehr Infos auf berlinerwasser.de
 
 
 
 
 
  Nicht mehr in Erinnerungen suchen kann derzeit auch das größte Archiv der DDR-Opposition. „Wir möchten Sie darüber informieren, dass die Robert-Havemann-Gesellschaft Opfer eines Cyberangriffs wurde“, schreibt der Verein in einer aktuellen Mail an all seine Kontakte. Demnach sei es durch den Vorfall Ende August „vermutlich zum Abfluss personenbezogener Daten gekommen“. Nach Aussage von Mitarbeitern der in der früheren Stasi-Zentrale in Lichtenberg ansässigen Gesellschaft liegt die digitale Infrastruktur des Archivs nun brach; in der Datenbank mit 10.000 Fotos von oppositionellen Aktionen in der DDR kann derzeit nicht gesucht werden.

„Wir können von Glück sagen, dass der Trojaner offenbar an unseren riesigen Datenmengen verzweifelt ist und dass wir von allen Dokumenten Sicherungskopien haben“, erzählt Stephan Stach, Geschäftsführer der Havemann-Gesellschaft, am Checkpoint-Telefon. Zu den bis zu zehn Terrabyte Daten gehören neben Fotos und eingescannten Dokumenten sowie Akten über die DDR-Opposition auch Nachlässe bedeutender ehemaliger Widerständiger wie Bärbel Bohley und Jürgen Fuchs.

„Wir müssen nun unsere digitale Infrastruktur ganz neu aufbauen“, berichtet Stach. Danach solle die Firewall rund um die Uhr gut funktionieren und bei Angriffen sofort reagieren. Bisher habe dieser Ausbau nicht im Fokus gestanden, da das Archiv viele Jahre lang nur projektweise gefördert worden und das digitale Archiv dabei Stück für Stück gewachsen sei. „Ich kann nach unserer Erfahrung nur allen raten, sich gleich ganz abzusichern und hier nicht zu sparen“, sagt Stach.

Und, fühlen Sie sich auch ertappt?
 
     
 
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  Opinary: Fühlen Sie sich digital genug abgesichert?  
   
     
 
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  Wir kommen zur neuen Rubrik: Gute Meldungen im Schlechten. Lassen Sie es sich schmecken!

Der zum Schuljahresstart heillos überforderte Schulcaterer „40 Seconds“ gibt zwar nicht den Löffel, aber die Hälfte seiner Aufträge ab. Vielerorts hatte die Firma, die auf einen Schlag mehr als 100 Schulen beliefern wollte, das Mittagessen für Kinder nur verspätet, ungenießbar oder gar nicht ausgeben können. „Wir möchten bei den Schülern, Eltern und Lehrern um Entschuldigung bitten“, sagt nun Geschäftsführer Thorsten Schermall.

Mit Pankow und Treptow-Köpenick hat er sich bereits auf Auflösungsverträge geeinigt, die Bezirke schreiben die Aufträge für die betroffenen Schulen neu aus. In der Übergangszeit gibt es in Treptow-Köpenick laut Bezirksamt bereits ab heute „Interimslösungen“, in Pankow muss für sechs Schulen ein neuer Mittagessen-Lieferant gefunden werden. Diese Woche sollen sich die Schulen am besten noch selbst versorgen, sagt Bezirksstadtrat Jörn Pasternack (CDU), „da dies mehrheitlich gewünscht war“. Beim Kartoffelschälen lernen Berlins Kinder gleich noch was fürs Leben.
 
     
 
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  Die Krise beim Schulessen, die auch durch eine verspätete Auftragsvergabe ausgelöst worden sein soll, hat harte soziale Folgen, wie Stephan Witzke zu berichten weiß. Der 45-Jährige leitet die Lisa-Tetzner-Schule in Neukölln und ist Vorsitzender des Verbands Berliner Grundschulleitungen. Im Checkpoint-Interview mit meiner Kollegin Margarethe Gallersdörfer berichtet er über die Wärme, die ein warmes Essen für Kinder gibt.

Herr Witzke, auch Ihre Schülerinnen und Schüler sind von den Mangelleistungen des Schulcaterers „40 Seconds“ betroffen. An einem Tag wurde wegen einer Küchenschließung an mindestens 80 Schulen gar kein Essen geliefert. Wie sind Sie mit der Situation umgegangen?

Wir haben zusammen mit einer anderen Neuköllner Schule deren Kontakt zum Kaufland in der Nähe genutzt und haben Verpflegung für 400 Kinder geholt, auch mithilfe der Mitarbeiter dort. Es wurden für uns Börek, Brezeln, Geflügelwürstchen, Kartoffel- und Nudelsalat zusammengestellt, welche wir innerhalb von zwei Stunden abholen konnten.

Den Schulen wird in dieser Situation gesagt, sie sollen die Kosten vorstrecken, der Caterer erstattet das dann. Wie viel haben Sie ausgegeben?

Das hätte für den einen Tag ungefähr 2000 Euro gekostet – veranschlagt haben wir 5 Euro pro Portion, Kaufland hat uns aber nur 1 Euro, also insgesamt rund 400 Euro berechnet. Ich habe jetzt bis zum Dezember noch knapp 8000 Euro übrig im Schulbudget – Papier, Bücher, alles ist teurer geworden. Insofern fand ich diese Idee des Schulträgers erst einigermaßen absurd. Mittlerweile hat das Schulamt mir aber persönlich zugesichert, dass wir auf den Kosten nicht sitzen bleiben. An den Schulbudgets ist schon genug gekürzt und einbehalten worden.

Warum ist es so wichtig, dass das Mittagessen an einer Schule wie Ihrer nicht einfach ausfällt?

Wir sind als Schule ein Ort der Grundversorgung, das schließt Essen mit ein. 80 Prozent unserer Kinder beziehen Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket, kommen also aus armen Familien. Die kommen morgens mit einer leeren oder überschaubar gefüllten Brotdose in die Schule, oder manchmal kriegen sie fünf Euro in die Hand gedrückt und holen sich damit beim Discounter um die Ecke eine Tüte Chips. Wenn dann noch das gewohnte Mittagessen ausfällt, ist das schon sehr gravierend. An manchen Tagen gab es Kinder, die gesagt haben: „Ich hab‘ so einen Hunger.“ Und das ist einfach furchtbar.

Was haben Sie dann gemacht?

Wir haben mit Frischkäse auf Knäckebrot und dem Handobst, das manchmal immerhin geliefert wurde, irgendwie versucht, uns über den Tag zu retten. Wir hatten auch Glück, dass es meistens noch recht warm war – da ist der Hunger ja etwas geringer ausgeprägt, und die Kinder wollen eh lieber draußen spielen als in die Mensa zu gehen. Wir haben natürlich darum gebeten, dass die Eltern mehr einpacken, aber das gelingt nicht allen.
 
     
 
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Im heutigen Newsletter würden Sie dann noch dazubekommen:

- Die Mauer ist weg: Die Erinnerungstafeln an den Mauerfall am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße sind verschwunden. Die Gedenkstätte verrät, warum das Hoffnung macht.

- Die U-Bahn ist weg: Die Krise bei der U-Bahn macht auch immer mehr Fahrerinnen und Fahrern zu schaffen. Wie krank sie wirklich sind, zeigt unsere Zeichnerin Naomi Fearn in ihrem Comic.

- Die Karten sind noch nicht weg: Gibt es einen Satz, der Ihr Leben verändert hat? In dem Buch „Sie stehen nicht auf der Liste“ sind 24 solcher Sätze und die Geschichten dahinter zusammengetragen. Der Band wird am Freitag im Pfefferberg-Theater in Prenzlauer Berg vorgestellt, wir verlosen Tickets.

- Mein Checkpoint-Lesetipp für Sie dreht sich heute wieder um die Liebe. Durch einen Zufall erfährt Karla, dass ihr Freund auch mit Leonie zusammen ist. Die Frauen freunden sich an – und finden noch mehr über Julians Doppelleben heraus. Die aktuelle Liebeskolumne „Ins Herz“, diesmal von Jana Weiss, lesen Sie hier.
 
     
 
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Weiter geht’s mit der unbeliebten Rubrik: Berlin – die vielleicht einmal funktionierende Stadt.

Die BVG wird immer taktloser. Zusätzlich aus dem Takt gebracht von Krankmeldungen der sowieso zu wenigen Mitarbeitenden, kommen Berlins verschlissene U-Bahnen auf manchen Linien zuweilen nur noch alle 20 bis 30 Minuten. Allein am Sonntag fielen 69 Züge aus. Endstation Dauerkrise. Und an der Bahnsteigkante summen wir den Hit „Warten“ aus dem legendären Berliner Musical „Linie 1“ mit:

„Warten – auf was denn schon?
Warten – auf irgendeine Explosion.
Warten – im versifften U-Bahn-Schacht.
Warten – während draußen supergeil die Sonne lacht.“
 
     
 
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Zurückbleiben muss Berlin auch auf der Dauersorgenstelle Verwaltungsreform. Nachdem die angestrebte schnelle Verfassungsänderung für klarere Verwaltungsrichtlinien in die Ferne eines digital buchbaren Bürgeramt-Termins gerückt ist, macht jetzt die SPD Druck auf den von ihr mitgewählten Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Der solle sich zunächst auf die Änderung des Landesorganisationsgesetzes konzentrieren, um Kompetenzen schneller zu entwirren. Der Ärger um das kostenlose Schulessen zeige, warum diese Reform so dringend sei. „Der Senat ist für die Vergaberichtlinien und die einheitliche Ausschreibung verantwortlich, die Bezirke haben die Caterer danach ausgewählt und am Ende will keiner verantwortlich sein“, sagen Berlins SPD-Chefs Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel. „Das ist es, was die Bürgerinnen und Bürger frustriert.“

Anmerkung der Redaktion: Die SPD ist seit der Wiedervereinigung ununterbrochen an Berlins Regierungen beteiligt.
 
     
 
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Und damit zur beliebten Rubrik: Berlin – die im Herzen liebenswerte Stadt.

Am Wochenende lacht die Sonne. Und auf der Havel gibt Sportpfarrer Bernhard Felmberg lächelnd den Segen. Der 59-Jährige, der sonst zu den Gottesdiensten im Olympiastadion bittet und als Militärbischof arbeitet, bietet den traditionellen Sportschiffer-Gottesdienst auf der Havel an. „Es ist der schönste Freiluftgottesdienst am und auf dem Wasser mit viel Tradition und Spaß“, erzählt Felmberg. „Angefangen hat alles vor über 40 Jahren zu West-Berliner Zeiten auf einem Boot an der Moorlake, dann sind wir rüber zur Heilandskirche in Sacrow gezogen.“ Wie Felmberg die frohe Botschaft übers Wasser bringen will, verrät heute unser Lokalreporter André Görke in seinem Kiez-Newsletter (kostenloses Abo hier). Pfarrmann, hol über!
 
     
 
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Sie hilft Menschen, die sich in ihrem Kiez nicht mehr zuhause fühlen. Sie hilft Menschen, die ihre Wohnung und ihre Heimat verloren haben. Und sie hilft Menschen, ihre eigenen Vorurteile zu hinterfragen über den heruntergekommenen Kiez am Kottbusser Tor. Neriman Kurt leitet das Stadtteilzentrum an der Oranienstraße und hat den Wandel Kreuzbergs seit mehr als 35 Jahren miterlebt (Porträt hier). Die Sozialarbeiterin sagt: „Auf der einen Seite gibt es dieses Schreckensbild mit Drogen, Obdachlosigkeit und Vermüllung. Auf der anderen Seite wird der Kiez vermarktet als Ort, wo absolute Narrenfreiheit herrscht.“ Die Interessen der Anwohnenden kommen in beiden Welten nicht mehr vor. Eines aber will die 60-Jährige bei allen Problemen immer beherzigt wissen: „den anderen Menschen als Menschen zu sehen“.
 
     
 
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Und nun noch die neue Rubrik: Wie wir Berlin und seine Umgebung besser verstehen lernen.

Lust auf einen Traumjob? Dann haben wir hier die passenden Firmen für Sie. Im Auftrag des Tagesspiegels hat das Sozialwissenschaftliche Institut Schad die „Besten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe 2024“ der Region ermittelt. Fast 700 Unternehmen nahmen an der Umfrage teil, bei denen die Firmen für ihre angebotenen Jobbedingungen bewertet wurden. Insgesamt wurden 110 Auszeichnungen im Bereich Ausbildungsbetriebe und 137 im Bereich Arbeitgeber vergeben. Die Betriebe bieten ihren Mitarbeitenden etwa einen zusätzlichen Monat bezahlter Elternzeit, Weiterbildungen oder auch Unternehmensanteile an.

Die Liste der besten Arbeitgeber finden Sie hier. Zu den besten Ausbildungsbetrieben bitte hier entlang. Das könnte sich bezahlt machen.
 
     
 
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Kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag wird das Rennen wieder knapper. In Umfragen kommt die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke wieder an die bisher führende AfD heran, die mit Hans-Christoph Berndt auf einen ausgewiesen rechtsextremen Spitzenkandidaten setzt. Wie sich die Stimmung im Land seit dem Mauerfall gewandelt hat, sehen Sie auf unserer interaktiven historischen Wahlkarteund zwar hier. Und wenn Sie wissen wollen, wie sich die Lage im Land jetzt weiterentwickelt, abonnieren Sie gerne unseren kostenlosen Newsletter „Im Osten“. Dieser betrachtet auch die weiterhin schwierige Regierungsbildung in Sachsen und Thüringen, berichtet über die aktuelle Hochwasserlage sowie die Stimmung der Zivilgesellschaft und liefert Ihnen in einem Extra-Newsletter am späten Sonntagabend alle Ergebnisse und erste Analysen. Zum Abo geht’s hier. Danke fürs Lesen, Ihr Interesse und das Nachdenken über unsere Demokratie!
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Man sollte niemals nie sagen.“

Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, verzichtete am Montagabend auf die Kanzlerkandidatur der CDU zugunsten von Friedrich Merz – ließ sich aber eine Tür nach Berlin für die fernere Zukunft offen.
 
 
 
 
 
 
 
 
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Kiekste
 
 
 
 
 
 
     
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Was tut Berlin zu dieser plötzlich so grauen Jahreszeit am besten? Richtig, die rosarote Brille! Die hier verdanken wir Leser Ulrich Ewald., der zur richtigen Zeit in Wilmersdorf war. Schönen Dank! Weitere stimmungsaufhellende Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
 
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – „Andreas Abel (69) – alles Gute zum Geburtstag wünscht Dir die Schwester 1“ / „Wir Tontänzer🎶 feiern heute unsere Pianistin Kathrin G. und freuen uns auf das Konzert am 21. September“ / „Wir gratulieren unserer Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und baldigen Ur-Großmutter Dorothea Hadamitzky herzlich zum 90. Geburtstag. Bleib weiterhin so fit an unserer Seite“ / „Für meinen Hans alles Liebe zum 81. und weiterhin beste Gesundheit und Elan für unsere gemeinsamen Jahre! ‚Es gibt Schlimmeres!‘ G.“ / „Unsere Mezzo-Sopranistin Marianne feiern die ‚Herzschrittmacher‘ heute mit dem Ständchen🎶 und freuen uns auf die gemeinsame Showtime im Dezember“ / „Klaus Schenkel (85), ehemaliger Europameister in der Olympiajolle und Commodore der Segler Vereinigung 03, Berlin. Es gratulieren Jutta u. Klaus und die ehemaligen Berliner O-Jollensegler aus den 60/70er-Jahren, die weiter ‚Gode Wind‘ wünschen.“
Nachträglich: „‚Sein Leben war Kampf‘-Buchautor und erfolgreicher Judoka der 60/70er-Jahre, HARALD FELSCH (82).  Alles Liebe zum Geburtstag und noch ein paar schöne gemeinsame Jahre im kleinen Paradies wünscht Dir von Herzen Deine Sigi“
 
 
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
 
 
Gestorben – Jörg Goldbeck, * 20. März 1942, verstorben am 8. September 2024 / Lothar Herbing, * 2. Februar 1937, verstorben am 4. September 2024 / Ruth Gertrud Mährlein (geb. Hasselfeldt), * 12. August 1922, verstorben am 9. September 2024
 
 
StolpersteinOskar Olschewski (* 1904) war verheiratet mit Selma Bergmann. In der Weimarer Republik gehörte der gelernte Maschinenschlosser dem Deutschen Metallarbeiterverband an. In den 1930er-Jahren arbeitete er im Heereszeugamt in Spandau. Er stand mit der kommunistischen Widerstandsgruppe, der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation, in Verbindung und wurde damit beauftragt, Waffen zu beschaffen. Nach einem konspirativen Treffen, das von einem Spitzel begleitet wurde, erfolgte die Verhaftung der meisten Beteiligten. So wurde auch Olschewski am 7. Juli 1944 verhaftet und angeklagt. Kurz vor Prozessbeginn fand ihn am 17. September 1944 ein Wärter erhängt in seiner Zelle. Die Mitangeklagten wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet. An Oskar Olschewski erinnert ein Stolperstein in der Dennewitzstraße 35 in Schöneberg.

Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Bevor wir hier einen Cut machen, greifen wir kurz zur Schere. Die neue Winterkollektion des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks ist da. Auch auf den Köpfen sind offenbar die 90er zurück. „Unsere Art Directors haben aufregende, voluminöse Styles kreiert, die die Sehnsucht nach Glamour widerspiegeln“, dichtet der Text Director. „Zeitgleich erinnern unangestrengte Looks an die Grunge-Ära und drücken damit den Wunsch nach Lässigkeit aus.“ Glamourös lässig – in Berlin ist das schon lange kein Widerspruch mehr. So haaren wir der Dinge.
 
     
 
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Mit mir Berlin den Kopf gewaschen haben heute Robert Kiesel und Isabella Klose (Recherche) sowie Antje Scherer (Stadtleben) und Lea-Marie Henn (Produktion). Morgen verpasst hier Stefan Jacobs der Stadt einen schönen Schnitt. Ich grüße Sie!
 
 
Unterschrift Robert Ide
 
 
Ihr Robert Ide
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Verantwortlich im Sinne von § 18 Abs. 2 MStV: Lorenz Maroldt
Redaktion: Ann-Kathrin Hipp, Nora Weiler
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