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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 30.11.2023 | Sonne bei trockenen -1°C. | ||
+ Viel zu milder Herbst endet für manche Berliner mit Ausrutscher + Angeblicher Bedarf für Magnetbahn „kommt aus der politischen Landschaft“ + Fast die Hälfte der Berliner Verkehrstoten in diesem Jahr waren Senioren + |
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von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, Der Herbst ist auch nicht mehr, was er mal war, wie ein Blick aufs Berliner Winterwunderland erweist. Meteorologisch endet er morgen – laut Deutschem Wetterdienst als einer der wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn mit einer Berliner Durchschnittstemperatur von 12,1 statt der langjährig gemittelten 9,5 Grad. Das Glatteis unter dem Schnee lassen solche Betrachtungen völlig kalt; die Rettungsstelle im Unfallkrankenhaus Marzahn berichtete auf CP-Anfrage von zwar nicht dramatischem, aber doch spürbar erhöhtem Andrang von Menschen mit typischen Sturzverletzungen: Handgelenk, Hinterkopf, Hüfte sowie schmerzhaftem „Umknicktrauma“. Dazu „ein paar Fahrradfahrer, die es hingehauen hat“. Was auch daran liegen dürfte, dass viele Radwege selbst an Hauptstraßen weder am ersten noch am zweiten Tag des Schneefalls geräumt waren. | |||
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Wir alle sollten bei diesem Wetter ein Auge für die haben, die nicht freiwillig draußen sind. Deshalb hier die wichtigsten Tipps der Kältehilfe und Nummern zum Ausschneiden oder Screenshotten: Wer obdachlose Menschen sieht, die augenscheinlich unter der Kälte leiden, soll sie laut Kältehilfe höflich fragen, ob sie Hilfe brauchen – und danach entscheiden, was den meisten Sinn hat. Die Hilfe-Hotline für Obdachlose und Helfer: 0157 8059 7870 (Mo-Fr 9 bis 17 Uhr). Das Telefon der Kältehilfe: 030 3439 7140 (tgl. 19 bis 23 Uhr). Der Kältebus der Stadtmission: 030 690 333 690 (tgl. 20 bis 02 Uhr). Der Wärmebus des DRK: 030 600 300 1010 (tgl. 18 bis 24 Uhr). Der Karuna-Obdachlosenbus: 0157 8660 5080 (Mo-Fr 8 bis 16 Uhr). Listen von Notübernachtungen und Essensausgaben finden sich online auf kaeltehilfe-berlin.de. Wenn Menschen hilflos wirken oder nicht ansprechbar sind, ist ein Notruf unter 110 oder 112 angebracht. | |||
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Die hochfliegenden Magnetbahnpläne der CDU-Fraktion sind zwar von Fachleuten umgehend geerdet worden, aber nicht nur die Verkehrsverwaltung hält sie weiter in der Schwebe: „Es gibt eine kleine Projektgruppe, angesiedelt beim VBB, zu der Vertreter der Senatskanzlei, unserer Verwaltung sowie der BVG gehören“, heißt es auf Checkpoint-Anfrage. Der Verkehrsverbund bestätigt, „dass man sich (unregelmäßig) trifft, diskutiert und erörtert“. Man begrüße, dass das Thema „an den richtigen Stellen seinen Platz gefunden hat“, denn eine Magnetschwebebahn könne „alle schon vorhandenen Mobilitätsangebote optimal unterstützen und ergänzen“. Zur Frage, ob die von CDU-Fraktionschef Dirk Stettner ventilierte Idee mit der Verkehrsverwaltung abgestimmt war, teilt Manja Schreiners Pressestelle mit: „Es gibt grundsätzlich einen guten Austausch zwischen der Senatorin und der Fraktion. Besonders, wenn es um innovative Ideen für die Stadt geht.“ Und, damit keine Missverständnisse aufkommen: „Die Magnetschwebebahn ist eine solche.“ Im parlamentarischen Verkehrsausschuss antwortete Schreiner gestern auf die Frage nach dem verkehrlichen Bedarf: „Der Bedarf ist aus der politischen Landschaft formuliert worden.“ | |||
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Mit einer Mahnwache ist am Sonntag eines 80-jährigen Fußgängers gedacht worden, der der zehnte Verkehrstote auf der Landsberger Allee binnen vier Jahren war. Keine andere Berliner Straße hat eine so katastrophale Unfallbilanz. Nach dem Tod der elfjährigen Louisa im April 2022 hatte die BVV Marzahn-Hellersdorf den Senat per Dinglichem Antrag aufgefordert, das Limit aller 60er-Strecken im Bezirk auf 50 km/h zu senken, auch auf der Landsberger. Die Verkehrsverwaltung kündigte damals an, die 60er-Schilder zwischen Arendsweg und Rhinstraße abzuschrauben und dasselbe für die Strecke zwischen Rhinstraße und Allee der Kosmonauten zu prüfen. Eineinhalb Jahre später heißt es jetzt auf Anfrage von Kristian Ronneburg (Linke), dass auf dem einen Abschnitt „voraussichtlich im Frühjahr 2024“ die Ampeln für Tempo 50 umprogrammiert und das Limit gesenkt würden. Für den anderen Abschnitt „werden die erforderlichen Anpassungen gegenwärtig noch vorbereitet“. | |||
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Am Mittwoch meldete die Polizei schon wieder einen tödlich Verunglückten. Der 82-jährige Radfahrer war am Montagmittag in Heiligensee von einem Auto gerammt worden, als er vom Radweg auf die Fahrbahn wechselte. Der (nicht benutzungspflichtige) Radweg an der Unfallstelle ist ein handtuchbreiter Witz aus dem vergangenen Jahrhundert und die Fahrbahn relativ schmal. Trotzdem gilt dort Tempo 50, woran sich vorerst nichts ändern dürfte, nachdem der Bundesrat am Freitag die von mehr als 1000 Kommunen (einschließlich Berlin) geforderte Novelle des Straßenverkehrsgesetzes abgelehnt hat. Ein Indiz dafür, dass das Tempo des Berliner Stadtverkehrs für Senioren oft zu hoch ist, liefert die Unfallbilanz der Polizei fürs laufende Jahr: 15 der bisher 32 Verkehrstoten waren mindestens 65 Jahre alt. | |||
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Zwei Wochen ist es her, dass der auf Klartext spezialisierte Unfallforscher Siegfried Brockmann ratlos klang angesichts der von ihm präsentierten Studie zur dramatisch gestiegenen Aggression im Straßenverkehr: Ein „Brainstorming aller Akteure“ forderte er vage und merkte an, dass keine der vielen Kampagnen für mehr Rücksicht je evaluiert worden sei. Die Berliner Verkehrsverwaltung hat daraufhin eine Kampagne für mehr Rücksicht gestartet (zu deren Auftakt sie ausdrücklich auf Brockmanns Studie verwies). „Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Hinweisen, die Spaß machen, soll ein Bewusstsein gegen Aggressionen und Ruppigkeit auf Berlins Straßen erreicht werden“, lautet der Plan. Das Budget für die Spots in Radio, Online- und sozialen Medien liegt bei 78.000 Euro, hieß es auf Checkpoint-Anfrage. Nach dem Jahreswechsel sollen eine Plakatkampagne und Infostände folgen. | |||
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