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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

man kann gegen Amazon sagen, was man will, aber dessen Deutschland-Chef Ralf Kleber ist oft ein Freund klarer Worte. Online-Händler wie Amazon standen im vergangenen Jahr wegen der Vernichtung von Retouren am Pranger. Amazon würde gern sein Programm “FBA Donations” in Deutschland einführen. Dabei können kleinere Händler ihre Retouren an gemeinnützige Organisationen spenden. Allein die deutsche Steuergesetzgebung macht das unmöglich. Oder wie Kleber es auf den Punkt bringt: “Produkte zu spenden ist teurer, als sie zu entsorgen – und das können sich viele kleine Unternehmen nicht leisten”. Das stimmt dann doch etwas nachdenklich.

Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht

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Unsere News des Tages:

Beeline gibt Filialen auf, Douglas sieht sich als Online-Händler

Das Schmuckunternehmen Beeline zieht sich aus dem stationären Handel zurück. Das Unternehmen, das in Deutschland in erster Linie mit seinen Marken Six und Tosh bekannt ist, hat seine 74 Geschäfte an die australische Handelskette Lovisa verkauft. Diese wird die Stores unter eigenen Namen weiterführen. Beeline, das vor 30 Jahren gegründet wurde, will sich in Zukunft auf den Online-Handel und sein Kerngeschäft fokussieren. In diesem Concessions-Modell betreut Beeline Verkaufsflächen bei anderen Händlern. Dazu gehören u. a. Rossmann und C&A.

Deutschland soll von den kommenden Filialschließungen der Kette Douglas tendenziell weniger betroffen sein als Südeuropa. Aber für Chefin Tina Müller ist auch klar, dass es für den “stationären Handel kein Zurück zum Vor-Lockdown-Niveau gibt”. Und so überprüft die Kette aktuell sein Netz von 2.400 Standorten. Im Hintergrundgespräch verrät Müller auch, dass Douglas in absehbarer Zeit mehr Umsätze online als in den Filialen erzielen werde. Deswegen sehe sich das Unternehmen auch als Online-Händler mit einem funktionierenden Filialnetz. Alle Prozesse sollen stärker auf das Digitalgeschäft ausgerichtet werden.

Gorillas rüstet sich für Start in Hamburg und München, Geox-Umsatz schrumpft

Einfach Lebensmittel per App bestellen und binnen weniger Minuten nach Hause geliefert bekommen. Das ist der Ansatz von Gorillas. Ein Beispiel für “Sofort-Lieferdienste”. Egal, ob die bestellten Produkte nun binnen 10 Minuten (wie es einmal vollmundig in der Werbung hieß), oder auch erst binnen 30 Minuten kommen. Im Vergleich zu den etablierten Angeboten wie Amazon Fresh, Rewe oder Picnic sind die Dienste blitzschnell. Wie Jochen Krisch herausgefunden hat, rüstet sich Gorillas nun bereits für den Start in Hamburg und München.

Der Schuhanbieter Geox kämpft weiter mit rückläufigen Erlösen. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33,2 Prozent auf 429,8 Mio. Euro. Das Unternehmen macht die Auswirkungen der Pandemie dafür verantwortlich. Wie bei anderen Modeunternehmen auch, sorgt das Onlinegeschäft für einen kleinen Lichtblick. Dessen Erlöse wuchsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent. Allerdings gibt sich das Unternehmen für das vierte Quartal wenig optimistisch. Aufgrund der aktuellen Schutzvorschriften muss Geox nach eigenen Angaben 35 Prozent seiner Filialen bis Ende November schließen.

Amazon liefert in die Garage, Albert Heijn baut Lieferservice aus

Bisher konnten sich US-Kunden in 50 Städten von Amazon in die heimische Garage beliefern lassen. Der Service wird auf 4.000 Städte ausgeweitet, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Die Garagenlieferung ist das Überbleibsel von “Amazon Key”, das 2017 vorgestellt wurde. Die Idee bestand darin, dass die Lieferanten direkten Zugriff zur Wohnung erhielten, um die Bestellungen dort abzustellen. Dies kam aber bei den Kunden nicht wie erwartet an. So fokussiert sich Amazon jetzt auf die Zustellung in der Garage.

Die niederländische Kette Albert Heijn hat vor einigen Wochen einen neuen Lieferservice gestartet, der sich an kleinere Haushalte wendet. Bei “Albert Heijn Compact” können die Kunden über die gleichnamige App aus einem Angebot von 5.000 Artikeln wählen. Mindestbestellwert sind 35 Euro. Das ist niedriger als beim regulären Lieferangebot. Nach Haarlem weitet die Kette den Service jetzt auf Nimwegen aus.

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