Gartenbrief vom 13.07.2024 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Beerenernte im Juli
Lieber John Welche Beeren kann man im Juli ernten? Bei der Beantwortung dieser Frage geht es einem fast wie im richtigen Leben: Der Juli ist ein eigenartiger Zwischenmonat, es ist zwar Hochsommer, die Mitte des Jahres ist erreicht, die längsten sonnigen, ja heissen Tage sind endlich da, und trotzdem ist niemand hier.
Das Leben verlangsamt sich, sehr viele Nachbarn, Freunde, Arbeitskolleginnen sind in den Ferien, und der Rest freut sich über die plötzliche Ruhe, die abnehmenden Telefonate – und vielleicht auch über die Zeit im Garten. Aber was sollen wir im Garten tun, wir können ja unmöglich einfach untätig herumsitzen? (Ich weiss, ich rate in meinen Gartenbriefen gerne und wiederholt zum Müssiggang im Garten, aber ich weiss auch, dass dieser Ratschlag bei den Gärtnerinnen und Gärtnern eher selten auf fruchtbaren Boden fällt…) Damit wären wir glücklich zurück bei unserem eigentlichen Thema: Welche Beeren sind im Juli zu ernten?
Achtung Unterbrecherwerbung: Nur diese Woche: alle Heidelbeeren und Johannisbeeren mit -10% FERIEN-RABATT! Was ist mit den Beerensträuchern, können sie uns wenigstens mit ihren reifen Beeren helfen, einen weiteren Grund zu finden, im Juli auf die Ferien zu verzichten und den Garten zu geniessen?
Die Antwort auf diese Frage findest du im ersten Artikel des Gartenbrief (weiter unten), in dem ich einen kurzen theoretischen und längeren praktischen Rundblick auf im Juli reif werdende Beerensorten werfe. Theoretisch? Na ja, ich kann halt einfach nicht anders und versuche zu erklären, warum auch bei den Beeren teilweise im Juli Ferienzeit herrscht. Aber glücklicherweise finde ich dann doch ein paar wertvolle Ausnahmen, die die eher beerenarme Regel bestätigen.
Dennoch ist der Juli ein guter Pflanzmonat: Du hast Zeit oder mindestens etwas mehr Ruhe, in der Baumschule haben wir schon wieder neues, frisches Pflanzmaterial, das nur drauf wartet, die jungdynamischen Wurzeln schnellstmöglich in die sommerwarme Gartenerde auszusenden. Wer jetzt pflanzt, hat die besten Aussichten, bereits im nächsten Jahr, nach 12 Monaten eine grosse Ernte einzufahren.
Herzliche Grüsse Markus Kobelt |
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Beerenernte im Juli Der Juli als »Wasserscheide« der Beerenpflanzenwelt – schon abgeerntet oder noch nicht ganz reif…
Wenn wir versuchsweise die Welt der Strauchbeeren von ganz hoch oben, im Überblick betrachten, so können wir mit etwas Glück und vor allem mit etwas Abstraktion zwei verschiedene Gruppen unterscheiden: erstens die Frühlingsblüher und die zweitens die Direktblüher oder Sommerblüher.
 Bild: Wer zuletzt kommt... gilt für einige Strauchbeeren bereits im Juli, aber nicht nur wegen der zeitigen Reife. Die Vögel sind oft einfach schneller, deshalb unser Tipp: rechtzeitig Vogelschutznetze anbringen!
Die Frühlingsblüher blühen – na wann denn? – im Frühling, die Blütenanlagen dafür sind aber schon im Vorjahr entstanden. Die Pflanze hält die Blütenanlagen, die in manchen Fällen schon im Sommer des vergangenen Jahrs ausdifferenziert wurden, im Herbst und Winter mit Hemmstoffen ruhig, um eine vorzeitige und letztlich unproduktive Blüte im Herbst des laufenden Jahres zu verhindern. Im Winter dann werden die Hemmstoffe dank der Kälte abgebaut und mit den wärmer werdenden Temperaturen im Frühling nehmen die Blütenanlagen ihren Lauf, sie falten sich aus, werden hoffentlich befruchtet und entwickeln die Früchte, die wir anstreben, und die Samen, die die Pflanze zum Überleben braucht.
Die Sommerblüher sind mutiger, ja vielleicht auch frecher. Sie trauen sich sehr viel zu und wagen es, im gleichen Jahr Triebe, Blüten und Früchte zu entwickeln. So früh wie möglich, bei genügend gutem Wetter und bei einer bestimmten Pflanzenentwicklung werden die Blütenknospen differenziert und die Blüten, später dann auch die Samen und Früchte entstehen noch im gleichen Jahr. Diese Strategie wählen vor allem Arten und Sortentypen, die aus wärmeren Regionen stammen – und in ihrer Geschichte über Hunderttausende von Jahren gelernt haben, dass ihre Chancen gutstehen, im gleichen Jahr am diesjährigen Holz Blüten auszubilden und Früchte ausreifen zu lassen
Sture Frühlingsblüher (z.B. alle Johannisbeeren) dagegen entstammen meistens Regionen mit einer kürzeren Vegetationsperiode – hier ist es aus Sicht der Pflanze sinnvoll, die wertvollen Blüten-Ressourcen über den Winter sicher zu verstecken, so dass sie dann im Folgejahr für die Samen- und Fruchtproduktion zur Verfügung stehen.
In der Folge dieser Logik (zu der es wie fast immer in der Natur auch genügend Gegenbeispiele gibt) reifen Frühlingsblüher meist früh. Die Blütenanlagen sind ja schon fixfertig angelegt und die Pflanze möchte ihr Überleben, das ja an den reifen Samen liegt, so schnell wie möglich sicherstellen. Viele Frühlingsblüher sind also im Juli schon überreif oder ganz und gar abgeerntet. Und die Sommerblüher und Direktträger? Sie brauchen naturgemäss mehr Zeit, um Früchte auszubilden, da sie alle ‘Arbeit’ in eine Vegetationsperiode pressen: Triebwachstum, Blütendifferenzierung, Blütenausbildung, Fruchtwachstum und Fruchtreife, dazu die Samenreife. Also tragen viele Sommerblüher (z.B. die meisten Herbsthimbeeren und auch Herbstbrombeeren) im Juli noch kaum Früchte, von einigen Ausnahmen abgesehen. Allerdings gibt es wie immer in der Natur auch Ausnahmen, die diese Regeln bestätigen. Und genau um diese geht es, wenn wir Früchte und Beerensorten suchen, die im Juli, in diesem Übergangsmonat der Natur reif werden – nach dem Einschnitt des längsten Tages.
Beerenernte im Juli: Johannisbeeren
Im Beerengarten sind die Johannisbeeren die Frühlingsblüher par excellence. Sie blühen früh, schnell nach Vegetationsbeginn, und möchten ihre Früchtchen und Sämchen schnell ins Trockene bringen. Das gilt auch für die verwandten Ribes-Arten wie die Stachelbeeren. Umso mehr stechen einige Sorten hervor, die dann doch erst im Juli reif werden. Bei den roten Johannisbeeren sind das Ribest® 'Sonette' und Ribest® 'Violette'. Diese beiden Sorten haben auch die Fähigkeit, ihre Früchte sehr lange reif am Stauch zu halten. Und in der Regel lohnt sich das Zuwarten auch, weil die Früchte dann immer milder und auch süsser werden.
Bild: Ribest® 'Sonette' wird im Juli reif.
Bei den Schwarzen Johannisbeeren ist die Zeit der Frucht-Pracht auch schon weitgehend vorbei. Durch die Einzüchtung von russischem und ukrainischem Genmaterial ist bei den Schwarzen Johannisbeeren von Lubera, bei den Cassissima® Sorten die Ausrichtung auf früh reifend & grossfruchtig & hohe Zuckerwerte noch eindeutiger geworden. Einzig die Sorte Cassissima® 'Late Night'® schiebt die schwarze Pracht bis in den Juli. Sie hat auch andere Vorfahren als alle unseren anderen Sorten. Im Gegensatz zu 'Black Marble'® und Little 'Black Giant'®, die alle schon im Juni reifen, bildet Late Night® relativ lange Trauben mit nur mittelgrossen Beeren aus und der Säureanteil ist deutlich akzentuierter als bei den frühen Sorten, dafür die Brixwerte tiefer (12-14 Brix vs bis zu 20 Brix bei den grossfrüchtigen Sorten wie Black Marble). Dennoch hat Late Night® im Garten ihren Platz: Dank ihrer Säure und vor allem dank des akzentuierten Cassisgeschmacks eignet sie sich diese Sorte besonders gut zu Mischkonfitüren und Mischsäften mit anderen Früchten. Das Cassisaroma mit fast beliebigen anderen Früchten zu kombinieren führt fast immer – auch bei sehr exotischen Kombinationen – zu spannenden Resultaten. Die Geniesser der neuen Kreationen stellen zwar sofort den exotischen Geschmack fest, können aber meist nicht genau sagen, woher der Eindruck stammt.
Bild: Cassissima 'Black Marble'® treibt die Suche nach Grossfrüchtigkeit bei Schwarzen Johannisbeeren auf ein neues Level…
Himbeeren, die im Juli reifen
Bei den Himbeeren entsprechen die sogenannten Herbsthimbeeren genau der obigen, zunächst theoretisch gehaltenen Beschreibung der Sommerblüher und Direktträger: Sie haben die Fähigkeit, alles im gleichen Jahr zu ‘erledigen’, vom Triebwachstum bis zur reifen Frucht. Dies ist zumindest in gemässigten Klimazonen mit einem deutlichen Wintereinschnitt ein ziemliches Wunder der Natur, ein Rennen gegen die Zeit und die Jahreszeiten, da ja Früchte und Samen noch reif werden müssen. Lange Zeit, weit bis ins 20. Jahrhundert hinein, blieben Himbeer-Sorten mit diesen Eigenschaften eher unbeachtet, weil sie einfach zu spät reif wurden und weil ein zu grosser Anteil der Herbsternte gar nicht mehr reif wurde. Durch kontinuierliche Züchtung und mit der Einzüchtung von frühreifenden Rubusarten ist es jedoch gelungen, den Reifezeitpunkt immer mehr nach vorne zu schieben. Der Durchbruch kam dann in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts mit der Sorte 'Autumn Bliss'. Unsere Sorte 'Autumn First'® ist eine Tochter von 'Autumn Bliss', verbessert sie in fast allen Eigenschaften, nur gelang es uns mit dieser Sorte (noch) nicht, den Beginn der Zeit der Reife und Ernte in den Juli hinein vorzuziehen. Also ist auch bei Autumn First und bei den meisten anderen Herbsthimbeersorten nichts mit der Ernte im Juli…
Bild: 'Autumn First'® ist eine in vielen Belangen verbesserte Tochter von Autumn Bliss.
Dieses Kriterium – Ernte im Juli – erfüllen allerdings perfekt unsere kompakt wachsenden Lowberry® Himbeeren wie 'Little Sweet Sister'® und 'Good as Gold'®, deren Reife regelmässig bereits im Juli einsetzt. Und das ist auch leicht erklärbar, wenn man sich die Architektur dieser Sorten ansieht: Durch ihren kompakten Wuchs (dank etwas kürzerer Internodien) haben sie ihr Saisonziel schneller erreicht und bilden dann an den Triebspitzen Blüten aus – die Grundlage der frühen Ernte. Und umgekehrt verhindert die frühe Blüten- und Fruchtentwicklung mit ihrem massiven Energiebedarf ein weiteres Wachstum. Dieser ineinandergreifende Regelmechanismus Kompakter Wuchs – frühe Blütenbildung – Wachstumshemmung führt dann zur grundsätzlich bei Herbsthimbeeren unüblichen frühen Reifezeit im Juli.
Bild: Himbeere 'Little Sweet Sister'® wächst sehr kompakt und wird nur bis 80 cm hoch.
Umgekehrt können die spätreifenden Sommerhimbeeren (Frühlingsblüher, die an den letztjährigen Trieben fruchten) bis in den Juli hinein reifen und so mithelfen, die Himbeerlücke im Juli zu schliessen. Unsere neue, hocharomatische Sommerhimbeer-Sorte 'Summer Chef'® ist das beste und vor allem am besten schmeckende Beispiel dafür!
Bild: 'Summer Chef'® ist hocharomatisch, ein Leckerbissen…
Brombeeren im Juli – die Reife beginnt
Brombeeren sind in der Entwicklung deutlich langsamer als die eng verwandten und der gleichen Art angehörigen Himbeeren. Sie brauchen mehr Zeit für die Blütenbildung, und auch die Zeit von der Blüte bis zur reifen Frucht dauert deutlich länger als bei den Himbeeren. Bis vor kurzem begann daher die Brombeerreifezeit so richtig erst im August: Sorten wie 'Navaho® Original' und Loch Ness haben im Juli in den meisten Jahren noch nicht allzu viel zu bieten – ausser, dass die Früchte massenhaft grün und leicht rötlich werdend am Strauch hängen und sich fast zu weigern scheinen, reif zu werden. Der Grund dafür ist leicht erklärt: Vor allem in Regionen mit sehr hohen Sommertemperaturen ist es im Juli häufig zu warm, bei Temperaturen über 30°C beginnt die Pflanze in den Überlebensmechanismus zu wechseln, sie schützt sich gegen die Hitze, stoppt ihr Wachstum. Trotz der Wärme und gerade wegen ihr geht dann auch die Reife kaum mehr vorwärts…
Auch hier aber beginnt die Beerenzüchtung von Lubera Abhilfe zu schaffen und neue Sorten zu kreieren, die regelmässig ihren Erntehöhepunkt im Juli haben. Unser erstes Beispiel ist sicher 'Navaho® Bigandearly'®, aber in der Züchtungspipeline stecken für die nächsten Jahre diverse Sorten, die den Juli für die schwarzen Riesenbeeren erobern werden – und den Zuhause-Gebliebenen helfen, noch mehr Gründe für den Ferienstreik im Juli zu finden. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute hängt so nah…
Bild: 'Navaho® Bigandearly'® ist die erste Brombeere, die schon im Sommer reift!
Heidelbeeren – die frühen grossfrüchtigen Kulturheidelbeeren
Die die grossfrüchtigen Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum) beginnen im Juli erst zögerlich reif zu werden. Sie stammen aus dem Nordosten der USA, aus den Küstengebieten, und tun sich mit sehr hohen Sommertemperaturen auch eher schwer. Deshalb ist bei uns in der Baumschule sowohl in der Schweiz als auch in Norddeutschland das Hauptwachstum der Sträucher erst im August und September.
Bild: Die beste frühe Sorte unter den Kulturheidelbeeren heisst 'Duke'.
Die beste frühe Sorte ist weiterhin 'Duke', die noch aus der Pionierzeit der Heidelbeerzüchtung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt. Und auch für die frühe Reife von 'Duke' gibt es einen Grund: 'Duke' hat einen relativ hohen Anteil von Vaccinium angustifolium in ihren Genen – gerade zur Anfangszeit der Heidelbeerzüchtung wurden nämlich häufig Sorten von Vaccinium corymbosum mit Vaccinium angustifolium gekreuzt. Vaccinium angustifolium stammt noch weiter aus dem Norden Nordamerikas. Von ihrer Herkunft hat die Art auch die Fähigkeit, früher zu starten und schneller Früchte zu produzieren, was sich auch in der frühen Reife von 'Duke' zeigt. Übrigens ist die im Juli reifende 'Duke' dank der guten Abhärtung des Holzes im Herbst auch die beste Heidelbeersorte für Höhenlagen (wenn es auch nicht mehr ganz für die Ernte im Juli reicht…). Auch mittefrühe Sorten wie 'Blueroma'® können erste reife Früchte schon im Juli ausbilden. Es lohnt sich also auf jeden Fall, die süssen Blauen im Hochsommer regelmässig mit einem Besuch zu beehren und die Erstlingsfrüchte einzeln rauszupicken, abzuernten und gleich stante pede zu geniessen. Das Gros der Heidelbeeren folgt später, aber die Erstlingsfrüchte stillen schon mal die erste Lust auf den blau-süssen Genuss.
Bild: Die Heidelbeere 'Blueroma'® liefert ab Ende Juli hohe Erträge.
Wann pflanzen, um schon im nächsten Sommer zu ernten?
Grundsätzlich ist der Juli ein guter Pflanzmonat. Meist wird diese Tatsache etwas unterschätzt, weil Frühling und Herbst im Vordergrund stehen. Aber warum – um Gottes Willen – soll ich dann im heissesten Monat des Jahres pflanzen? Dafür gibt es mindestens 3 gute Gründe:
- Du hast Zeit, ev. bist du eben gerade nicht in den Ferien, aber die Geschäftigkeit nimmt in der Ferienzeit doch allgemein ab. Also Zeit zum Pflanzen und dann, schon nach einem Jahr: Zeit zum Geniessen, wenn die ersten Früchte reif werden.
- Der Boden ist warm, viele Schadorganismen, vor allem die gefürchtete Wurzelfäule Phytophthora der Himbeeren ist im Hochsommer inaktiv, sie liebt es feucht und kühl. Die frischen Wurzeln der neugepflanzten Beerensträucher haben ganz einfach Freude und Lust, aber auch Druck, in den neuen Gartenboden vorzustossen. Schliesslich brauchen Pflanzen unbedingt Wasser. Gerade deshalb ist gut, frisch im Sommer gepflanzte Beerensträucher zwar nach dem Pflanzen gehörig anzugiessen, aber nachher sollte man sich schnell zurückhalten. Die Pflanze und ihre aktivsten, sensibelsten und intelligentesten Organe, die Wurzen, sollen ja einen Grund haben, zu arbeiten…
- Bei sehr vielen Arten haben die Baumschulen im Juli die ersten neuen Pflanzen verfügbar. Die sind zwar häufig etwas kleiner als die Frühjahrspflanzen, aber sie haben eben jetzt ihren besten Lauf, und sie bringen diesen Schwung auch in ihre neue Heimat, in Deinen Garten mit!
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Langblühende Stauden Langblühende Stauden sind eine Bereicherung für deinen Hausgarten, da sie über Monate hinweg für Farbe und Leben sorgen. Die winterharten Dauerblüher sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern bieten auch Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge. Mit langblühenden Stauden hast du den gesamten Sommer über eine blühende Oase. Wenn du langblühende Stauden kaufen möchtest, findest du im Lubera®-Shop eine große Auswahl.
Die meisten Stauden blühen über einen Zeitraum von drei bis fünf Wochen. Langblühende Stauden dagegen bieten eine kontinuierliche Blütenpracht über zwei oder drei Monate hinweg. Diese Pflanzen bieten bestäubenden Insekten eine sichere Nahrungsquelle über einen ungewöhnlich langen Zeitraum. Die Langlebigkeit von Stauden bedeutet weniger Arbeit und Kosten für dich, als etwa ein einjähriger Sommerflor, da sie Jahr für Jahr wieder austreiben. Zudem ist der Pflegeaufwand gering. Das sind gute Gründe, warum du langblühende Stauden kaufen solltest.
Bei der Auswahl von langblühenden Stauden für deinen Garten ist es wichtig, die Bedingungen deines Standorts zu berücksichtigen. Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Lichtverhältnisse und Klima spielen eine wesentliche Rolle. Für jeden Standort gibt es passende Stauden. Die Dauerblüher unter den Stauden bevorzugen jedoch in der Regel sonnige, warme Plätze.
Sonne und Wärme liebend sind die folgenden Dauerblüher im Staudenbeet. Im Frühling blüht die Silbrige Berg-Kamille (Anthemis marschalliana). Ihr Gelb leuchtet von Mai bis Juli im Staudengarten. Besonders gut gedeiht sie auf kalkhaltigen, durchlässigen Lehmböden. Im Mai, etwa zeitgleich, startet auch der Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum). Er öffnet seine Blüten zwischen Mai und August.
Bild: Der Blut-Storchenschnabel wächst kompakt, ist sehr gesund und hat echte Dauerblüher-Qualitäten.
Eine sehr bekannte langblühende Staude ist die Katzenminze (Nepeta). Sie blüht von Mai bis September und duftet dabei. Besonders ausdauernd blühende Sorten sind Katzenminze (Nepeta x fassenii) 'Six Hills Giant’ und ‘Walkers Low’. Diese Katzenminze blüht nicht nur den ganzen Sommer, sondern auch besonders üppig: die Garten-Katzenminze (Nepeta racemosa) 'Grog'.
Bild: Katzenminzen sind extrem pflegeleicht und langlebig. Hier die Sorte 'Six Hills Giant’.
Eine andere recht langblühende Staude, in ähnlich schönem Blauton, ist die Banater Kugeldistel, auch Balkan-Garten-Kugeldistel genannt (Echinops bannaticus). Empfehlungen für imposante Blütenkugeln von Sommer bis Herbst sind die Sorten ‘Taplow Blue’ und ‘Blue Glow’.
Bild: Blütenkugeln à gogo holt man sich mit den freakigen Kugeldisteln, hier Echinops 'Taplow Blue', in den Staudengarten.
Ebenfalls sehr lange – von Juni bis September – blühen Nachtkerzen (Oenothera sp.) im sonnigen Beet, insbesondere Oenothera tetragona 'Erica Robin'. Am gleichen Standort fühlt sich die feigenblättrige Stockrose (Alcea ficifolia) wohl, und wird hier bis zu stolzen 2 Meter hoch. Ihre grossen Blüten öffnen sich während des Sommers fortwährend und sorgen von Juli bis September für eine imposante Blütenpracht im Beet.
Die Gartenformen der Kokardenblume (Gaillardia) und die Sonnenhüte der Gattungen Rudbeckia und Echinacea bereichern ebenfalls mit langer Blütezeit die sonnige Rabatte. Sie zeigen von Juni bis September ihre warmen Farben.
Bild: Gaillardia 'Kobold' - Kokardenblume sind sehr bienenfreundlich und gut winterhart.
Unübertrefflich sind die Sonnenbräute (Helenium), wenn es um lange Blütezeiten geht. Kaum eine Staude ist ein derartiger Dauerblüher. Besonders zuverlässig und langlebig sind die gelben Sorten. Unsere Empfehlung für alle, die eine langlebige und langblühende Stauden suchen, sind die unübertrefflichen Sorten ‘El Dorado’ und ‘Goldrausch’.
 Bild: Sonnenbräute (Helenium) sind eine Bereicherung für jedes sonnige Staudenbeet.
Langanhaltende Blütenpracht in fantastischen Blautönen findest du auch bei den Steppen- oder Gartensalbeis. Der Sommer-Garten-Salbei 'Caradonna' hat eine besonders lange Blütezeit an hochwachsenden Blütenstielen mit purpurnen Blüten.
Die Zwergglockenblume (Campanula cochleariifolia) mag kalkhaltige, trockene, durchlässige Böden in voller Sonne. Am passenden Standort blüht der 10 cm hohe Bodendecker von Juni bis August. Die Silberdistel (Carlina acaulis) leistet ihr gern Gesellschaft. Diese Staude wird 15 cm hoch und blüht von Juli bis September. Weitere Dauerblüher (Juni bis August) für kalkhaltige Böden sind die Spornblume (Centranthus ruber) und das Sonnenröschen (Helianthemum x hybridum).
Bild: Hängepolster-Glockenblume (Campanula pocharskyana)
Etwas feuchter und nährstoffreicher möchten es die Stern-Polster-Glockenblume (Campanula garganica) und die Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana). Die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) wird etwa 80 cm hoch und bevorzugt kalkhaltige, humose Böden.
Auf nährstoffreichen, frischen Böden in der Sonne blühen die Sommermargerite (Chrysanthemum maximum) und das Sonnenauge (Heliopsis scabra) von Juli bis September. Das Mädchenauge (Coreopsis lanceolata) blüht von Juni bis August.
 Bild: Eine besonders hübsche, gefülltblühende Sommer-Margerite ist die Sorte 'Christine Hagmann'
Auf sandigen, trockenen Böden fühlt sich die Grasnelken (Armeria maritima) wohl. Sie blühen von Mai bis September. Es gibt verschiedene Sorten in Weiß, Rosa und Rot. Sie lässt sich gut mit dem Ochsenauge (Buphthalmum solicifolium) kombinieren, das von Juni bis September gelb blüht. Zu den bekanntesten langblühenden Stauden für trockene, kalkarme Böden gehört die Heidenelke (Dianthus deltoides) ihre Blütezeit reicht von Juni bis August.

Bild: Grasnelken (Armeria) sind ausgesprochen pflegeleicht und sehr hübsch!
An lichtschattigen Standorten auf humosen, durchlässigen Böden fühlt sich das Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) wohl. Es breitet seine hellblauen Blüten von April bis Juni zwischen lichten Sträuchern und unter Bäumen aus.
An Gehölzsäumen findet die Berg-Flockenblume (Centaurea montana) einen passenden Lebensraum. Sie blüht von Mai bis August.

Bild: Die Berg-Flockenblume (Centaurea montana) hat eine faszinierende Blütenarchitektur.
Beachtenswert sind langblühende Stauden mit gefüllten Blüten. Ihre auffälligen Blüten haben nicht nur den Vorteil der grösseren Fernwirkung. Sie blühen auch länger als die ungefüllt blühenden Verwandten. Schöne Beispiele: Die gefüllt blühende Teppichkamille (Chamaemelum nobile) 'Plena', und die gefüllte Sommer-Garten-Margerite (Leucanthemum x superbum) ‘Christine Hagemann’, die beide von Juni bis August blühen.
Fast alle langblühenden Stauden blühen noch länger, wenn die Blüten vor der Samenbildung entfernt werden.
Remontierende Stauden blühen ein zweites Mal
Die Fähigkeit mancher Stauden, nach der Hauptblüte in der ersten Jahreshälfte ein zweites Mal im Spätsommer oder Herbst zu blühen, nennen wir Remontieren. Manche der remontierenden Stauden schaffen das ohne unser Zutun. Bei den meisten dieser wiederholt blühenden Stauden muss man ein wenig nachhelfen, und sie direkt nach der ersten Blüte bodennah zurückschneiden. Die Pflanzen treiben dann erneut wieder aus. Neben neuen Blättern bilden sie dann auch erneut ihre schönen Blüten.
Echte Dauerblüher: Diese Stauden remontieren
Bekannt für ihre Fähigkeit, ohne Rückschnitt ein zweites Mal zu blühen, sind besondere Sorten der Bart-Iris, auch Schwertlilien genannt. Die Schwertlilien-Sorten Iris barbata-elatior 'Lovely Again’ und Iris x barbata - elatior ‘Lugano' zeigen im frühen Herbst einen weiteren Blütenflor. Dazu brauchen die abgeblühten Blütenstängel lediglich im Frühjahr nach der Blüte an der Basis abgeschnitten werden.
Stauden, die nach einem Rückschnitt remontieren
Wer dauerblühende Stauden sucht, greift auch zu denen, die nach einem Rückschnitt wiederholt blühen können. Dazu werden die verwelkenden Blütenstiele und das Laub nach der ersten Blüte zurückgeschnitten. Bis Spätsommer bilden diese remontierenden Stauden erneut Laub und Blüten. Bekannte Beispiele für remontierende Stauden sind der Rittersporn (Delphinium), Schafgarben (Achillea), Sterndolden (Astrantia), Flammenblumen (Phlox) und Storchschnabel (Geranium).
Bild: Die Schafgarbe Achillea 'Terracotta' macht ihrem Namen alle Ehre
Eine Empfehlung unter den remontierenden Ritterspornen sind die Sorten Delphinium x Belladonna 'Atlantis' und Delphinium x elatum 'Augenweide', ‘Ouvertüre’ und 'Blue Lace’. Deren erste Blühperiode liegt im Frühsommer. Wenn du die Pflanze nach der Blüte eine gute Handbreit über dem Boden zurückschneidest, bildet sie einige neue Blätter und einen zweiten Blütenflor im September. Storchschnabel-Sorten mit guter Fähigkeit zu Remontieren sind Storchschnabel (Geranium x magnificum) 'Ernst Pagels' und Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium endressii) 'Rosenlicht'.
Die Storchschnabel-Hybride ‘Rozanne’ (Geranium) blüht ohnehin wiederholt, neigt aber im Jahreslauf dazu, niedrige Nachbarstauden zu überwuchern. In der zweiten Jahreshälfte verliert zudem das Laub ein wenig an Attraktivität. Auch hier ist ein Rückschnitt nach dem Abklingen des ersten Blütenflors eine gute Lösung für die dauerblühende Staude. Sie treibt frisch wieder aus und zeigt schon bald neue Blüten.
Bild: Geranium ‘Rozanne’ ist ein extremer Dauerblüher, er schafft es oft bis in den November hinein!
Sehr beliebt seit vielen Jahrzehnten, auch wegen ihres fantastischen Duftes, sind die Flammenblumen (Phlox sp.). Schneide die Staude zurück, solange sie im Hochsommer noch blühen, und gerade erst zu welken beginnen - auch wenn es schwerfällt. Sind bereits alle Blüten verwelkt, hat der Phlox bereits Energie in die Samenbildung investiert, und damit weniger Energie für die erneute Blütenbildung. Damit verkürzt sich zwar die Phlox-Blütezeit im Sommer um wenige Tage. Du wirst dafür aber mit einer erneuten Blüte ab Spätsommer belohnt. Sehr gut auf den Rückschnitt reagiert Phlox paniculata Flame-Serie 'Blue Flame’.
Bild: Flammenblumen sind klassische Bauerngarten-Stauden, sie duften traumhaft!
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Der Zusammenhang von Wetter und Pflanzenkrankheiten Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Wetter und Pflanzenkrankheiten? In deinem Garten hast du sicherlich schon beobachtet, wie unterschiedlich sich die Pflanzen von Jahr zu Jahr entwickeln können. Mal gedeihen sie prächtig, mal kämpfen sie – ja richtig, die Pflanzen – mit Krankheiten. Dieses Phänomen hat oft mit einem Faktor zu tun, den wir nicht kontrollieren können, aber verstehen lernen sollten: dem Wetter. In diesem Artikel erfährst du, wie Temperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit die Gesundheit deiner Pflanzen beeinflussen und wie du dieses Wissen nutzen kannst, um Krankheiten vorzubeugen.
Was löst eigentlich Pflanzenkrankheiten aus?
Wie wir Menschen können auch Pflanzen an zahlreichen Krankheiten leiden, und die Krankheitserreger sind oft ähnlich wie bei uns. Sie zu kennen und zu wissen, wie sie funktionieren, hilft es die Krankheiten an Pflanzen im Garten und auf dem Balkon zu vermeiden.
1. Pilze
Pilze sind die häufigsten Erreger von Pflanzenkrankheiten. Sie sind für zahlreiche Krankheiten verantwortlich und oft zu sehen. Typische Beispiele sind:
• Echter Mehltau (Erysiphales)
• Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum)
• Grauschimmel (Botrytis cinerea)
2. Bakterien
Bakterielle Infektionen sind weniger häufig als Pilzinfektionen, können aber sehr schädlich sein. Das Problem bei Bakterien ist, dass diese oft lange im Boden überdauern können und sich die meisten Pflanzen kaum mehr nach einer Infektion erholen.
Beispiele:
• Feuerbrand (Erwinia amylovora)
• Bakterielle Blattfleckenkrankheit (Xanthomonas-Arten)
• Schleimfluss (Pseudomonas syringae)
3. Viren
Viren sind mikroskopisch klein und werden oft durch Insekten übertragen. Im Gegensatz zu Menschen haben Pflanzen kein Immunsystem. Das heisst, dass eine Pflanze, welche einmal ein Virus eingefangen hat, fast nie wieder gesund wird.
Beispiele:
• Tabakmosaikvirus (TMV)
• Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
• Gurkenmosaikvirus (CMV)
4. Oomyceten (Eipilze)
Früher wurden diese Organismen zu den Pilzen gezählt, jetzt werden sie als eigene Gruppe klassifiziert. Einige der ärgsten Pflanzenkrankheiten werden von ihnen verursacht.
Beispiele:
• Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans)
• Pythium-Arten (verursachen oft Wurzelfäule)
• Falscher Mehltau (z.B. Plasmopara viticola)
5. Phytoplasmen
Zellwandlose Bakterien, die im Phloem (der Siebteil der Leitbündel) der Pflanzen leben. Sie sind eher selten und verhalten sich ähnlich wie Viren, da sie auch über Schadinsekten übertragen werden können.
Beispiele:
• Apfeltriebsucht
• Vergilbungskrankheiten bei verschiedenen Pflanzen
Grundlagen: Wie das Wetter Pflanzen und Krankheiten beeinflusst
Bevor wir uns den spezifischen Krankheiten widmen, sollten wir uns kurz überlegen, wie die wichtigsten Wetterfaktoren auf Pflanzen wirken:
- Temperatur: Beeinflusst das Wachstum und die Stoffwechselprozesse der Pflanzen. Grundsätzlich gilt: Je wärmer, desto schneller wächst die Pflanze. Zumindest bis zu einer Optimal-Temperatur, welche je nach Pflanze meist zwischen 10 °C und 30 °C liegt.
- Niederschlag: Versorgt Pflanzen mit lebenswichtigem Wasser, kann aber auch Probleme verursachen, zum Beispiel wenn Staunässe im Boden vorliegt. In diesem Fall ist der Boden voll Wasser und die Wurzeln können nicht mehr atmen. Sie ertrinken im wahrsten Sinne des Wortes.
Und wie wirken diese Wetterfaktoren auf Pilz oder Bakterienkrankheiten?
Temperatur
Wie Pflanzen, haben auch Krankheitserreger eine Idealtemperatur, bei der sie besonders gut wachsen, sich vermehren oder Pflanzen infizieren können. Ist es zu kalt oder zu warm, dann wachsen meist auch Pilze und Bakterien kaum oder zumindest langsam. Die genauen Idealtemperaturen hängen auch hier jeweils vom Erreger ab und können im Einzelfall höher oder tiefer liegen.
Luftfeuchte
Viele Krankheitserreger brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, damit ihre Vermehrungssporen auf der Blattoberfläche keimen und Pflanzen infizieren können. Wie im Wald nach einem feuchten Sommer viele Pilze sprießen, so gibt es meist auch viele Pilzerkrankungen auf Pflanzen nach einem feucht-warmen Wetter. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen, besonders die so genannten »Schönwetterpilze«.
Welche Pflanzenkrankheiten treten bei warmem und trockenem Wetter auf?
1. Echter Mehltau
- Erscheinungsbild: weißer, pudriger Belag auf Blättern und Stängeln
- betroffen: viele Pflanzen, besonders Rosen, Gurken, Zucchini, Weinreben
- warum: Sporen verbreiten sich leicht in trockener Luft; Tau oder leichter Regen nachts fördert die Entwicklung
Bild: Echter Mehltau an Gurkenblatt
2. Verticillium-Welke
- Erscheinungsbild: welken und Vergilben der Blätter, oft einseitig am Trieb
- betroffen: viele Pflanzen, besonders Tomaten, Kartoffeln, Auberginen
- warum: Stress durch Trockenheit macht Pflanzen anfälliger; Pilz dringt über Wurzeln ein
3. Fusarium-Welke
- Erscheinungsbild: ähnlich Verticillium, oft mit Verfärbung der Leitbahnen
- betroffen: viele Pflanzen, besonders Tomaten, Melonen, Kürbisse
- warum: warme Bodentemperaturen fördern die Entwicklung; Trockenstress begünstigt Infektion
4. Blattbräune der Kirsche
- Erscheinungsbild: braune Flecken auf Blättern, vorzeitiger Blattfall
- betroffen: Kirschen, manchmal andere Steinobstarten
- warum: Infektionen erfolgen oft im Frühjahr, Symptome zeigen sich bei Trockenstress im Sommer
5. Schrotschusskrankheit
- Erscheinungsbild: kleine, runde Löcher in Blättern, als wären sie von Schrot getroffen
- betroffen: Steinobst, besonders Kirschen und Pflaumen, Rosen
- warum: Infektionen im Frühjahr, Symptome verstärken sich bei Trockenstress
Welche Pflanzenkrankheiten treten bei feucht-warmem Wetter auf?
1. Kraut- und Braunfäule
Erreger: Phytophthora infestans
Betroffen: Tomaten, Kartoffeln
Symptome: Braune Flecken auf Blättern, Stängeln und Früchten
Optimale Bedingungen: Temperaturen zwischen 15–25 °C, nasse Blätter
Bild: Krautfäule an Kartoffelstauden
2. Falscher Mehltau
Erreger: Verschiedene Oomyceten (z.B. Plasmopara viticola bei Wein)
Betroffen: Gurken, Salat, Weinreben, Zwiebeln
Symptome: Gelbe Flecken auf Blattoberseiten, weißlich-grauer Belag auf Unterseiten
Optimale Bedingungen: Temperaturen um 20 °C, hohe Luftfeuchtigkeit
Bild: Falscher Mehltau an Rosenblatt
3. Feuerbrand
Erreger: Erwinia amylovora (Bakterium)
Betroffen: Apfel, Birne, Quitte, Weißdorn
Symptome: Verdorrte Triebspitzen, "Hirtenstab"-Krümmung
Optimale Bedingungen: Temperaturen 21°C bis 28 °C, hohe Luftfeuchtigkeit
4. Grauschimmel (Botrytis)
Erreger: Botrytis cinerea
Betroffen: Viele Pflanzen, besonders Erdbeeren, Weintrauben, Tomaten
Symptome: Grauer, pelziger Schimmel auf Blättern, Blüten und Früchten
Optimale Bedingungen: Temperaturen zwischen 15–25°C, hohe Luftfeuchtigkeit
Bild: Graufäule kann an allen Pflanzenteilen überhand nehmen. Fast schon Voraussetzung: schlechte Witterung!
5. Alternaria (Dürrfleckenkrankheit)
Erreger: Alternaria-Arten
Betroffen: Tomaten, Kartoffeln, Kohl
Symptome: Dunkelbraune, konzentrische Flecken auf Blättern
Optimale Bedingungen: Temperaturen über 25 °C, hohe Luftfeuchtigkeit
Welche Pflanzenkrankheiten treten bei feucht-kaltem Wetter auf?
1. Schneeschimmel
Erreger: Microdochium nivale
Betroffen: Rasen
Symptome: Rosa bis weiße Flecken im Rasen, besonders nach Schneeschmelze
Optimale Bedingungen: Temperaturen um 0 °C, hohe Feuchtigkeit
2. Wurzelfäule
Erreger: Verschiedene Pilze (z.B. Pythium, Phytophthora)
Betroffen: Viele Pflanzen, besonders Jungpflanzen
Symptome: Welken, Verfärbung der Wurzeln, Absterben der Pflanze
Optimale Bedingungen: Kühle Temperaturen, wassergesättigter Boden
3. Apfelschorf
Erreger: Venturia inaequalis
Betroffen: Apfelbäume
Symptome: dunkle Flecken auf Blättern und Früchten
optimale Bedingungen: Temperaturen zwischen 0–26 °C, längere Blattnässeperioden
Bild: Der Apfelschorf kann bei starkem Befallsdruck sogar die Früchte massiv schädigen.
4. Kohlhernie
Erreger: Plasmodiophora brassicae
Betroffen: Kohlarten
Symptome: Verdickungen und Wucherungen an den Wurzeln
optimale Bedingungen: kühle Temperaturen (unter 15°C), feuchte Böden
5. Grauschimmel (Botrytis)
Erreger: Botrytis cinerea
Betroffen: viele Pflanzen, besonders anfällig sind geschwächte oder verletzte Pflanzen
Symptome: grauer, pelziger Schimmel auf Blättern, Blüten und Früchten
optimale Bedingungen: Temperaturen zwischen 2–25 °C, hohe Luftfeuchtigkeit
Bild: bei nasskaltem Wetter kann die Graufäule (Botrytis) auch frischen Basilikum in kurzer Zeit zunichte machen.
Praktische Anwendung des Wetterwissens
Was bringt es mir nun zu wissen, welches Wetter bestimmte Krankheiten bei meinen Blumen und Beeren hervorrufen kann? Eine ganze Menge. Dank diesem Wissen, wissen wir einerseits, mit was für Krankheiten wir besonders rechnen müssen und wann wir diese bekämpfen sollten. Konkret heißt das:
Beobachten das Wetter: Nutzen Wettervorhersagen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und passen deine Gartenpflege an.
Was kann ich machen um den Einfluss des Wetters auf Krankheiten zu minimieren?
- Wähle resistente Sorten: Wenn du dich jedes Jahr mit Kraut und Braunfäule bei Tomaten und Kartoffeln herumschlägst, dann entscheide dich dafür resistente Sorten anzubauen. Bei den Tomaten, haben wir extra das sehr resistente OpenSky® Tomatensortiment gezüchtet, dass du keine Angst mehr vor diesen üblem Krankheiten haben musst. Bei den Kartoffeln gibt es die Revoluzzer® Sorten, welche auch im total verregneten Jahren noch bis im Herbst grün und gesund bleiben.
- Praktizieren Fruchtfolge und Mischkultur: Wechsel jährlich die Standorte anfälliger einjähriger Pflanzen und baue keine großen Monokulturen an. Somit können sich Krankheitserreger viel schlechter verbreiten.
- Verbessere deinen Boden: Wenn du einen zu Staunässe neigenden Boden hast, dann kannst du ihn durch die Beigabe von Sand meist besser drainierend machen. Ehr trockene Böden können durch größere Mengen an Kompost viel mehr Wasser halten.
- Früherkennung: Reagiere sobald du Krankheitssymptome an deinem Pflanzen siehst. Meist reicht es bereits die ersten kranken Blätter direkt zu entfernen und im Müll zu entsorgen. Ältere und kranke Blätter sollten dabei nicht in den Kompost sondern entweder Verbrannt oder über den Hausmüll entsorgt werden um eine Neuinfektion zu vermeiden.
- Stärkung der Pflanzen durch ausgewogene Düngung: Unterernährte Pflanzen sind meist schwächer und anfälliger, aber auch eine zu starke Stickstoffdüngung kann zum Problem werden: Pflanzen bilden dann nämlich große und weiche Blätter aus, welche besonders einfach von Krankheitserregern infiziert werden können.
Was tun um Krankheiten bei trockenem Wetter zu vermeiden?
Um Krankheiten, welche durch warmes und trockenes Wetter hervorgerufen werden zu vermeiden, gibt es einiges, was man hier machen kann.
• Regelmäßiges Wässern am Boden (nicht über die Blätter):
Durch eine ausreichende Wasserversorgung schützt du deine Gewächse vor Trockenstress. Meist ist es hilfreich den Boden rund um deine Pflanze nicht allzu oft, aber dafür sehr ausgiebig zu wässern. Dabei sollte nicht über die Blätter gegossen werden, da dies Pilzkrankheiten und Blattverbrennungen begünstigen könnte.
• Mulchen zur Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit
Ein offener Boden im Sommer erhitzt sich viel stärker und trocknet schneller aus als ein gemulchter Boden. Als Mulchmaterial kann alles Mögliche von Rasenschnitt bis hin zu Kompost verwendet werden. Achtung: Mulch im feuchten Frühjahr kann Schnecken und gewisse Wurzelkrankheiten begünstigen.

Was tun um Krankheiten bei feuchtem Wetter zu vermeiden?
Die meisten Pflanzenkrankheiten treten bei nassem und regnerischem Wetter auf. Man kann zwar den Regen nicht abstellen, aber dennoch vorbeugen.
• Verbesserung der Luftzirkulation:
Wie bei der nassen Wäsche, so gilt auch bei Pflanzen. Je besser die Luft zirkuliert, desto schneller sind die Blätter trocken und desto weniger Zeit haben Pilzsporen um zu keimen. Um die Luftzirkulation zu fördern, sollten Pflanzen genügend Abstand haben, in die Sonne und nicht im Schatten gepflanzt sein und alte Blätter entfernt sein. Bei Bäumen trägt auch der richtige Schnitt, welcher zu einer offenen Krone führt, zur guten Luftzirkulation bei.
• Gute Drainage im Boden:
Vermeide Staunasse Böden. Sorge bei Topfpflanzen für ein gute Drainage, damit überflüssiges Wasser abfließen kann.
Feuchtigkeit und Pilzkrankheiten
Viele Pflanzenkrankheiten gedeihen besonders gut bei feuchten Bedingungen. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Kraut- und Braunfäule:
Fallstudie: Kraut- und Braunfäule an Tomaten und Kartoffeln
In einem verregneten Sommer beobachtest du vielleicht braune Flecken auf den Blättern deiner Tomaten und Kartoffeln, die sich schnell ausbreiten. Dies sind typische Symptome der Kraut- und Braunfäule.
Die Pilzerkrankung Phytophthora infestans verursacht Infektionen bei Tomaten. Die Sporen verbreiten sich über Wind oder Regen. Unter feuchten Bedingungen keimen sie zu Zoosporen, die die Blätter infizieren. Symptome sind olive-bräunliche Flecken auf der Oberseite und weißlicher Sporenrasen auf der Unterseite der Blätter. Erkrankte Stängel zeigen dunkle Längsstreifen. Im Sommer werden auch die Tomatenfrüchte befallen, die dann braun und ungenießbar werden.

• Wetterbedingungen: Feucht und warm (optimale Temperatur: 18–23 °C)
• Warum? Der Erreger benötigt Feuchtigkeit zur Vermehrung und Verbreitung.
Prävention:
- Pflanzen mit ausreichendem Abstand setzen für gute Luftzirkulation
- resistente Sorten pflanzen > Freiland-Tomaten von Lubera
- morgens gießen, damit Blätter bis zum Abend abtrocknen
In trockenen Jahren ist das Risiko deutlich geringer, da dem Pilz die nötige Feuchtigkeit zur Keimung der Sporen fehlt.
Trockenheit und spezielle Pilzkrankheiten
Interessanterweise gibt es auch Pilzkrankheiten, die trockene Bedingungen bevorzugen. Diese werden oft als »Schönwetterpilze« bezeichnet.
Fallstudie: Echter Mehltau
Der Echte Mehltau ist ein klassischer Schönwetterpilz, der oft Rosen, Gurken oder Zucchini befällt. In Wirklichkeit handelt es sich hierbei um eine ganze Gruppe verwandter Erreger. Er gehört zu den Schlauchpilzen und benötigt im Gegensatz zu vielen anderen Pilzarten keine tropfende Nässe zur Ausbreitung. Die ersten Sporen (Konidien) werden im Frühjahr durch Wind oder Spritzwasser verbreitet und keimen auf den Blättern zu einem Pilzgeflecht aus.
Bild: Echter Mehltau an Ahorn
Der Pilz keimt meist bei Temperaturen von über 15 Grad Celsius. Wechselnde Feuchtigkeit und Trockenheit unterstützen die Entwicklung des Erregers. Meist tritt der Echte Mehltau während Schönwetterperioden und trockenwarmen Sommermonaten, oft auch im Gewächshaus, auf. Tau am Morgen oder Abend und feuchte Blätter begünstigen den Pilz. Er hinterlässt einen mehligen, weißlichen Belag auf Blättern, Trieben und Früchten.
- Wetterbedingungen: warme, trockene Tage und kühle, feuchte Nächte
- warum? Der Pilz verbreitet sich durch Sporen, die bei Trockenheit leicht durch die Luft fliegen
Prävention:
- regelmäßiges Wässern am Boden (nicht über die Blätter)
- Mulchen, um Bodenfeuchte zu erhalten
- anfällige Pflanzen an schattigen Stellen platzieren
Pflanzenprobleme, welche durchs Wetter ausgelöst werden
Während das Wetter einen wichtigen Einfluss auf viele Krankheiten nimmt, sind es am Ende doch Bakterien, Pilze oder Viren, welche den Schaden verursachen. Jedoch kommt es auch vor, dass Pflanzen krank aussehen und kein Schaderreger, sondern nur das Wetter dafür verantwortlich war.
1. Temperaturextreme
Fast keine Pflanze mag extreme Temperaturen. Diese können der Pflanze schaden und man kann die Symptome leicht mit Krankheitssymptomen verwechseln.
Ein typisches Beispiel ist Frost, bei empfindlichen Pflanzen, oder als Spätfrost im Frühjahr kann es zu Blattschäden, zum Absterben von Triebspitzen und zum Abfall von Blüten oder Fruchtansätzen kommen.
Besonders in heißen Sommern und bei Wassermangel treten gerne Hitzeschäden auf. Verbrennungen an Blättern und Früchten und Welke Triebe sind hier zu beachten.
2. Wassermanagement
Viele Gärtner kennen die Symptome von Trockenheit: Die Pflanzen welke, es kommt zu einem vorzeitiger Blattfall (besonders bei älteren Blättern), Früchte bleiben klein, wachsen deformiert oder fallen frühzeitig ab.
Zuviel Wasser führt schnell zur Staunässe. Hier fehlt den Wurzeln der Lebenswichtige Sauerstoff zum Atmen. Folge sind Wurzelfäule (man sieht dies als schwarze, faulig riechende Wurzeln bei Topfpflanzen) oder Chlorose (Gelbfärbung der Blätter).
3. Nährstoffmangel/-überschuss
Das Wetter hat auch einen Einfluss auf die Nährstoffaufnahme von Pflanzen: Starkregen kann Nährstoffe auswaschen und Trockenheit behindert Nährstoffaufnahme. Bei kaltem nassem schwerem Boden ist die Eisenaufnahme von Pflanzen oft gehemmt. Bei empfindlichen Pflanzen wie Rosen kommt es dann zu Eisenmangel, welcher sich als Chlorose zwischen den Blattadern bemerkbar macht. Hier kann man entweder mit Eisenchelatdünger nachhelfen. Oder aber einfach auf besseres trockenes und warmes Wetter warten, dann verschwinden die Symptome meist von selbst.
4. Lichtverhältnisse
Licht gehört auch zum Wetter und ist lebensnotwendig für die Photosynthese der Pflanzen. Ein Lichtmangel, zum Beispiel bei Pflanzen im Winter in der Wohnung kann zu Vergeilung (übermäßiges Längenwachstum) und sehr hellen chlorotischen Blättern und Trieben führen. Die Pflanzen lechzen nach Licht. In diesem Fall kann es helfen, die Gewächse entweder heller zu stellen, eine Pflanzenlampe sich anzuschaffen oder aber überwinterungspflanzen eher kühl zu stellen, so dass ihr Stoffwechsel herunterfährt.
Zu starke Sonneneinstrahlung kann auch zu Problemen führen. Wenn man zum Beispiel Pflanzen aus dem (Gewächs-)Haus direkt in die pralle Sonne stellt, so können sie wie wir auch einen Sonnenbrand bekommen. Folge sind Blattverbrennungen. Hier empfiehlt es sich die Pflanzen langsam abzuhärten und Stück für Stück an die Sonne zu gewöhnen.
Im Hochsommer bei großer Hitze und Sonneneinstrahlung können manche Früchte sogar regelrecht gebraten werden. So sieht man zum Beispiel manchmal bei Brombeeren weisse Flecken auf der Sonnenseite der Früchte. Hier hilft es die Pflanzen ausgiebig zu Wässern und gegebenenfalls lieber im Halbschatten zu pflanzen.
5. Temperaturwechsel
Besonders im Winter gibt es teils schnelle Temperaturveränderungen, welche Pflanzen zu schaffen machen. Während es draußen - 10 °C kalt ist, kann die Wintersonne die dunkle Rinde eines Baumes schnell auf über 20 °C erwärmen. Durch die Temperaturdifferenz entstehen Frostspannungen und Risse im Holz und der Rinde. Um dem Vorzubeugen, kann man Baumstämme im Winter entweder mit einer Stroh- oder Bastmatte umwickeln oder sie kalken. Die weiße Farbe des Kalks reflektiert die Sonne und verhindert so das übermäßige Aufwärmen der Rinde.
Jedoch sollte man beachten: Viele dieser Faktoren können sich gegenseitig beeinflussen und verstärken. Zudem können sie Pflanzen für biotische Krankheitserreger, also beispielsweise Pilze oder Bakterien anfälliger machen.
Wetter und Pflanzenkrankheiten: Jeder Garten und jede Pflanze ist anders
Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Wetter und Pflanzenkrankheiten ermöglicht es dir proaktiv zu handeln und die Gesundheit deiner Pflanzen zu fördern. Denken aber daran: Jeder Garten ist einzigartig, und mit der Zeit wirst du auch ein Gespür dafür entwickeln, wie deine Pflanzen auf verschiedene Wetterbedingungen reagieren. Bleib einfach neugierig, beobachten deinen Garten, die Kräuter, Bäume und Sträucher genau und nutze das gewonnen Wissen, um deinen Garten widerstandsfähiger und gesünder zu machen.
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Kompostbeet anlegen leicht gemacht Ein Kompostbeet anlegen ist einfach und fast überall möglich. Das Kompostbeet ist eine nachhaltige und bodenschonende Methode des Gärtnerns, bei der der gewachsene Boden in seiner Struktur erhalten bleibt, weil du ihn nicht umgräbst und das Bodenleben ungestört bleibt.
Zusammenfassung Kompostbeet anlegen
- Ein Kompostbeet wird auf einer Lage Pappe auf gewachsenen Boden angelegt, ohne dass dieser umgegraben wird.
- Wähle eine geeignete Gartenfläche oder ein Stück kurzgemähten Rasen, auf dem du dein Kompostbeet anlegen möchtest.
- Lege die Fläche mit Pappe aus und bringe darauf eine mindestens 15 cm dicke Schicht Kompost aus.
- Das Gemüse und die Sommerblumen wachsen direkt im Kompost.
Kompostbeet anlegen: Die Vorteile
Du kannst überall ein Kompostbeet anlegen, ohne den Boden an der Stelle vorher von Unkraut zu befreien, eine Grasnarbe zu entfernen oder ihn durch Umgraben oder einarbeiten von Sand, Ton, Gesteinsmehl oder Kompost fruchtbarer zu machen. Durch den Kompost an der Oberfläche bringen die Pflanzenwurzeln und die Bodenlebewesen Humus in den Boden und die Bodenfruchtbarkeit steigt von allein. Die natürliche Bodenstruktur bleibt erhalten. Das Kompostbeet wird auch No-Dig-Beet (Nicht-Graben-Beet) genannt.
Tipps zur Planung von Kompostbeeten
Damit du deine Kompostbeete gut bearbeiten kannst, ohne in die Flächen treten zu müssen, kannst du die Beete von Anfang an in einer passenden Breite anlegen. Flächen mit einer Breite von 120 cm und 40 bis 50 cm breiten Wegen dazwischen lassen sich von den Seiten aus gut bearbeiten. Zwischen den Flächen bringst du 10 bis 15 cm hoch Rindenmulch als Wegdecke aus. Alternativ kannst du das Beet auch flächig anlegen und Wege aus Brettern oder Mulch über das Beet führen. Bei dieser Variante benötigst du aber mehr Kompost. Bei der Neuanlage reicht ein Kubikmeter Kompost für eine Fläche von etwa 6 Quadratmetern. Zum Auffüllen benötigst du bei dieser Beetgröße in jedem Frühjahr jeweils 120 bis 300 Liter Fertigkompost.
So geht es: Kompostbeet anlegen
Wenn du ein Kompostbeet anlegen möchtest, beginne am besten im Herbst oder im frühen Frühjahr. Wähle ein ebenes Beet oder ein Stück kurz gemähten Rasen an einer sonnigen Stelle aus. Du musst kein Unkraut entfernen und auch keine Grassoden abstechen. Lege die Fläche einfach, lückenlos und lichtdicht mit unbedruckter Pappe aus. Verwende mehrere Schichten, die sich 10 bis 15 cm überlappen, damit der Bewuchs nicht von unten durchdringt. Besonders, wenn du Probleme mit Quecke oder Giersch hast, solltest du lieber nicht an Pappe sparen. Du kannst gebrauchte Versandkartons verwenden, wenn du Klebebänder und Etiketten abziehst. Wenn du das Beet mit einer Rasenkante aus Metall, Stämmen, Steinen oder einer anderen Einfassung umgibst, hast du es beim Befüllen leichter und verhinderst gleichzeitig das Einwachsen von Gräsern von den Seiten.

Auf die Pappe bringst du eine mindestens 15 cm dicke Schicht reifen Kompost aus. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Laub beschattet die Erde, verhindert Austrocknung und hemmt Unkräuter. Lass das Kompostbeet nach der Anlage einige Wochen ruhen. In der Zeit beginnt die Pappe im Untergrund zu verrotten und der Kompost setzt sich etwas. Wenn der Kompost in sich zusammengesackt ist, bringst du vor der Pflanzung eine weitere Schicht aus, um das Beet aufzufüllen. Durch das Regelmäßige Ausbringen von Kompost auf der Fläche erhältst du ganz ohne weiteren Dünger einen fruchtbaren Gartenboden.

Ein Kompostbeet bepflanzen
Im Kompostbeet kannst du Gemüse und Sommerblumen aussäen oder pflanzen. Für Sträucher, Obstbäume und Stauden ist die Kompostschicht als Wurzelraum zu dünn. Im ersten Jahr stellt die Pappe noch eine schwer durchdringbare Barriere dar, weshalb am Anfang nur flach wurzelnde Arten gedeihen. Schon ab dem zweiten Jahr ist aber der Anbau von Möhren, Rote Bete und anderem Wurzelgemüse möglich. Auf dem nährstoffreichen Kompostbeet gedeihen sogar Starkzehrer wie Kohl und Kartoffeln ohne Probleme. Im Laufe der Zeit löst sich die Pappe auf und der Kompost gelangt in tiefere Bodenschichten. Dann ist auch das Setzen von mehrjährigen Pflanzen möglich.

Die Pflege des Kompostbeets
Bringe regelmäßig 2 bis 5 cm neuen Kompost auf dem Beet aus und mulche die Fläche mit Laub, Rasenschnitt oder Stroh, um den Nährstoffentzug und das Zusammensinken des Komposts auszugleichen. Wie jedes andere Beet musst du auch das Kompostbeet bei anhaltender Trockenheit wässern. Um den fruchtbaren Boden von Unkraut freizuhalten, musst du regelmäßig jäten.
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