Na? Beobachtest du auch so gerne Vögel? Mit dem Fernglas frühmorgens durch Wald und Wiese zu streifen mag auf einige skurril wirken, doch wenn zwei Vogelbeobachter sich finden, sind sie meist auf Anhieb spannend füreinander, wie eine neue Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum zeigt. Demnach ist das Interesse von Fremden aneinander deutlich größer, wenn sie die Vorliebe für etwas Außergewöhnliches teilen, also etwa Vögel beobachten oder in Verkleidung einkaufen gehen. Diese Verbindung ist stärker als eine gemeinsame Abneigung oder die gemeinsame Neigung zu etwas weit Weitverbreitetem – in Deutschland zum Beispiel Urlaub in der Sonne.
Ein Team um den Psychologen Hans Alves befragte Probandinnen und Probanden zunächst online nach Vorlieben und Abneigungen und führte sie im Anschluss zusammen, um zu beobachten, wer sich sympathisch ist. Hier bestätigte sich, dass selbst Gemeinsamkeiten wie derselbe Geburtstag verbinden können. Dass gemeinsame außergewöhnliche Vorlieben noch größere Sympathien hervorrufen, erklärt Alves so: „Gerade bei seltenen Einstellungen oder Vorlieben ist das Bedürfnis nach Bestätigung besonders groß. Jemand, der sie teilt, zeigt uns, dass wir nicht allein sind, dass wir nicht sogar verrückt sind.“
Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit
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