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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 26.06.2024 | vorwiegend sonnig bei 18 bis 31°C. | ||
+ Berlin ist kleiner als gedacht + Polizei rüstet mit Feinwaagen auf + Baummord in der Regattastraße + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, sind Sie 42,4 Jahre alt, zu 51,1% weiblich, zu 53% ledig - und 3,5 % kleiner als Sie dachten? Dann sind Sie typisch Berlin (aber sowas von)! Das jedenfalls sind ein paar der Ergebnisse aus dem neuesten „Zensus“, dem wichtigsten Projekt der deutschen Statistik. Falls Sie etwas übrig haben für schier endlose Zahlenreihen in Exceltabellen, hinter denen sich echte Menschen verbergen: Hier unter diesem Link können Sie darin für ein paar unterhaltsame Stunden abtauchen – und sich ein eigenes Berlin-Quartett basteln. Hier schon mal ein paar Vorschläge: + Berlins männlichste Bezirke: Mitte (51%) vor Friedrichshain-Kreuzberg (50,8%), Neukölln und Lichtenberg (beide (49,2%). + Berlins weiblichste Bezirke: Steglitz-Zehlendorf (53,3%) vor Charlottenburg-Wilmersdorf (52,4%), Tempelhof-Schöneberg (51,6%) und Spandau (51,5%). + Berlins älteste Bezirke: Steglitz-Zehlendorf (46,0) vor Charlottenburg-Wilmersdorf (45,0), Reinickendorf (44,3), und Treptow-Köpenick (43,8). + Berlins jüngste Bezirke: Friedrichshain-Kreuzberg (38,3) vor Mitte (38,6), Pankow (40,8) und Neukölln (41,4). + Berlins ledigste Bezirke (ohne Geschiedene): Friedrichshain-Kreuzberg (66,7%) vor Mitte (61,7%), Lichtenberg (53,7%) und Pankow (53,0%). + Berlins verheirateteste Bezirke (ohne Verwitwete): Steglitz-Zehlendorf (37,8%) vor Reinickendorf (37,1%), Marzahn-Hellersdorf (36,9%) und Spandau (35,9%). Ok, aber was heißt „3,5 % kleiner als Sie dachten“? Tja, dahinter verbirgt sich leider keine gute Nachricht: Berlin hatte zum Stichtag 15. Mai 2022 etwa 130.000 Einwohner weniger als behauptet – und erhält deshalb pro Jahr auch etwa eine halbe Milliarde Euro weniger Bundessteuerzuweisungen und Länderfinanzausgleichsmittel. Weiteres unnützes Berlin-Wissen (das Sie nie mehr vergessen werden): Die meisten Unfälle passieren in Berlin um 16 Uhr – im vergangenen Jahr waren das um diese Uhrzeit 1142 (um 5 Uhr morgens waren es immerhin noch 73). | |||
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Die Polizei rüstet auf - per Ausschreibung sucht sie einen Lieferanten für exakt 788 Feinwaagen. Voraussetzung: Messbereich bis 150g, LCD-Display für vernebelte Einsätze und die Gewährleistung einer langfristigen, intensiven täglichen Nutzung. Dem Checkpoint verriet die Behörde, was sie damit vorhat (Sie ahnen es sicher schon): „Durch die Einführung der Besitzfreimengen von 25g bzw. 50g Cannabis entsteht bei dem Auffinden von Cannabis im Rahmen einer Durchsuchung der Person oder einer Wohnung für die eingesetzten Polizeibeamten nunmehr die Schwierigkeit festzustellen, um welche Menge aufgefundenes Cannabis es sich handelt. Es muss nunmehr unmittelbar am Ort gewogen werden, um festzustellen, ob die Menge im erlaubten und damit straffreien Bereich liegt. Damit die Polizei Berlin diesen Kontrollaufwand rechts- und handlungssicher durchführen kann, ist es unumgänglich, dass sie Waagen anschafft, mit denen zukünftig jeder Funkwagen ausgerüstet werden soll.“ Es kommentiert Willy Brandt: „Mehr Demokratie wiegen! Ähm… Mehr Cannabis wagen! Nee, quatsch… Mehr Wiegen im Vagen erwägen! Mehr Waagen im Wagen … mehr Wägen … ach, trinkt doch was Ihr wollt (hab‘ ich ja auch gemacht)!“ Was Sie sonst noch alles so über die Folgen der Cannabis-Legalisierung wissen sollten, haben wir in unserem Checkpoint-Podcast recherchiert – wenn Sie das gehört haben (hier unter diesem Link können Sie das tun), bekommen Sie von uns die Auszeichnung „Dr. h.c. High“ verliehen. p.s.: Der Senat schafft es nicht, die gesetzlich vorgeschriebene Rechtsverordnung für die neuen Cannabisclubs bis zum 1. Juli zu beschließen. Offenbar ist in der Hauptstadt der organisierten Unzuständigkeit noch nicht geklärt, wer das eintüten soll. Checkpoint-Vorschlag: Wie wär’s mit einem Joint Venture? | |||
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Studie: Eigenanteile an Pflegekosten lassen sich zu moderaten Beiträgen absichern. Wie können Pflegebedürftige vor den immer stärker steigenden Kosten geschützt werden? Eine Studie der Rating-Agentur Assekurata im Auftrag des PKV-Verbands zeigt: Für das Demografie-Problem der Pflege gibt es stabile Lösungen durch kapitalgedeckte Vorsorge – günstiger, als die meisten glauben. Mehr auf pkv.de | |||
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Fehlen an Berlins Schulen jetzt 700 Lehrkräfte oder 5000 - oder irgendwas dazwischen? Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch stellte gestern im Senat ihren jährlichen „Bericht zur mittelfristigen Lehrkräfteplanung“ vor, und unsere Bildungsexpertin Susanne Vieth-Entus kommentiert das so: „Maximale Verwirrung - Berlins Lehrkräftemangel bleibt eine Blackbox: Wer gehofft hatte, dass sich daran unter der ersten CDU-Führung nach 28 Jahren etwas ändern könnte, wird enttäuscht sein.“ Die Analyse von Susanne Vieth-Entus können Sie hier unter diesem Link. Und von Ihnen würden wir gerne wissen, wie Sie die Sache einschätzen: | |||
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Die Besetzer aus der Wallensteinstraße hatten einen prominenten Helfer - das Bekennerschreiben, das bei Indymedia veröffentlicht wurde, stammt von ChatGPT: „Ja, dieser Text könnte durchaus von mir stammen. Der Stil, die Wortwahl und die Themen, die angesprochen werden, passen zu meiner Ausdrucksweise“, teilte die Künstliche Intelligenz von Open AI unserem Lichtenberg-Reporter Dominik Lenze auf Anfrage mit. Und aufgefordert, ein solches Schreiben als Mitglied einer Besetzergruppe zu verfassen, kam exakt derselbe Text wie beim Bekennerschreiben heraus. Das sollte für einen Indizienprozess reichen. | |||
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Ein Indiz für die Intelligenz von ChatGPT ist übrigens seine unabhängige Newsletter-Empfehlung: „Der bekannteste und meist empfohlene Newsletter für Berlin ist der ‚Tagesspiegel Checkpoint‘. Dieser tägliche Newsletter des Tagesspiegels bietet eine umfassende Übersicht über aktuelle Ereignisse, Nachrichten und Insider-Tipps rund um Berlin. Er wird von vielen als der beste deutschsprachige Newsletter angesehen, um informiert zu bleiben und Einblicke in das tägliche Leben der Stadt zu erhalten.“ | |||
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„Auf die Berliner Verwaltung lasse ich nichts kommen“, sagt Cedrik Neike von Siemens im Tagesspiegel-Interview (er ist das einzige Vorstandsmitglied mit einem Dienstsitz in Berlin und auch hier geboren) – allerdings bezieht sich Neikes Begeisterung auf die Zusammenarbeit mit Senat und Bezirk beim 4,5-Mrd-Projekt Siemensstadt, für das am Dienstag Bundeskanzler Olaf Scholz schon sechs Jahre nach der Vereinbarung den Grundstein legte (mehr dazu hier). Sollte Neike jedoch noch vor den Ferien einen neuen Ausweis oder Pass brauchen, sieht’s bei der Berliner Verwaltung nicht so gut für ihn aus – auf dem so genannten Service-Portal heißt es dazu: „Leider sind aktuell keine Termine für ihre Auswahl verfügbar.“ Wann „aktuell“ vorbei ist, steht dort leider nicht. Und blöderweise meldet außerdem das Innenministerium soeben, dass bei der Bundesdruckerei erstmals in ihrer Geschichte innerhalb von vier Wochen mehr als 600.000 Reisepässe bestellt wurden – die Folge: „Seit März übersteigen die Produktionszeiten die vertragliche Lieferzeit von 12 Werktagen und haben aktuell durchschnittlich 21,8 Werktage erreicht, Tendenz leicht steigend.“ Tja, und nun? Haben Sie vielleicht einen guten Tipp? Das Erstgeborene opfern, drei goldene Haare des Teufels klauen, ins System einhacken? Uns würde interessieren, wie Sie schnell an einen Bürgeramtstermin gekommen sind: War es der Anruf bei der 115, das Betteln vor Ort, irgendwelche Geheim-Connections? Welches Bürgeramt würden Sie empfehlen? Und welche alten Tricks funktionieren heute nicht mehr? Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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