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+ „Kein anderer Flughafen kann das“: Krisenmanagement am BER + Leben im Film: Wie Mieter zur Kulisse werden + „Wie bei den Bundesjugendspielen“: Die Partei sammelt für Wahlwiederholung +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 12.10.2021 | Wolkig bei max. 12°C.  
  + „Kein anderer Flughafen kann das“: Krisenmanagement am BER + Leben im Film: Wie Mieter zur Kulisse werden + „Wie bei den Bundesjugendspielen“: Die Partei sammelt für Wahlwiederholung +  
Anke Myrrhe
von Anke Myrrhe
 
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  Guten Morgen,

was kommt bei Ihnen heute Morgen auf den Tisch? Brutale Offenheit? Alle Defizite? Ehrliches Toastbrot? Oder wollen Sie dazu zum jetzigen Zeitpunkt lieber gar nichts sagen? Abwarten, wie die Verhandlungen laufen, und am Ende zu wenig Salz im Rührei beklagen? Hauptsache, die Tischmanieren stimmen.

Bei der CDU soll jetzt jedenfalls alles auf den Tisch, „man kann nach so einem Ergebnis nicht zur Tagesordnung übergehen“, sagte Generalsekretär Paul Ziemiak (nicht Armin Laschet) gestern und kündigte die Neuwahl des gesamten Vorstands an (nicht Armin Laschet). An der Front des Konrad-Adenauer-Hauses hängt ein Riesenposter: „Jetzt Mitglied werden.“ Die werden entscheidend gebraucht.
 
     
 
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  Schonungslose Analyse kündigte auch Flughafensprecher Hannes Hönemann gestern Abend an, nachdem der BER mal wieder international in die Schlagzeilen geraten war (und das ist meist kein gutes Zeichen). „Wir gehen davon aus, dass alle die Zeichen der Zeit erkannt haben“, sagte Hönemann dem Checkpoint. „Das wird so nicht mehr vorkommen.“

Was vorgekommen ist: Stundenlanges Warten, volle Abflughalle mit Superspreading-Ambiente, Chaos an Check-In und Sicherheitskontrollen, verpasste Flüge, schlechte Laune. Und am Abend noch mal das Gleiche für Ankömmlinge: „Am Samstagabend, 23.10 Uhr, kamen wir mit einer EasyJet-Maschine aus Korfu an“, schreibt uns eine Leserin. Freundliche Ansage des Flugkapitäns, verzweifelte Suche nach Team, Teppen & Bussen, die das Aussteigen ermöglichen sollten. Ausstieg 35 Minuten nach Ankunft, doch der Zeitdruck war übereilt: „Die Halle, in die wir kamen, hatte etwas die Atmosphäre eines Wartesaals, Menschen, die sich in Schlafposition auf dem Fußboden ausgestreckt hatten, Familien mit Kindern, Kleingepäck um sich herum und so weiter ...“ Es ging das Gerücht um, dass einige Passagiere schon zwei Stunden auf ihr Gepäck warteten. „Eine einzige Ansage: Die Gepäckausgabe verzögere sich.“ Noch ein Gerücht: Es gebe lediglich zwei Menschen, die etwa fünf Großflugzeuge auszuladen hätten. „Um 1.56 Uhr große Überraschung: Das Korfu-Gepäckband rollte an.“ Ruckelnd, wie ein BER-Start in die Herbstferien.

Flughafen-Sprecher Hannes Hönemann bestätigt diese Schilderung im Wesentlichen und spricht von „extremen Schwierigkeiten“. Also: Was ist passiert? Eine Mischung, sagt Hönemann, aus Personalmangel, Kurzarbeit, Mehraufwand durch Corona-Regeln. „Die Prozesse dauern deutlich länger.“ Laut Verdi haben zudem vier von zehn Beschäftigten in der Pandemie die Branche gewechselt. Als Reaktion würden nun nicht nur Bodendienstleister und Airlines noch mal nachsteuern, sondern auch der Flughafen selbst, sagt Hönemann: „So wie wir es 2019 in Tegel gemacht haben.“ Prozesse unterstützen, eigene Leute einsetzen, Mitarbeiter aus der Kurzarbeit holen, mehr Puffer einplanen. „Wir haben alle gemeinsam ein Interesse daran, dass das nicht noch einmal passiert.“

Doch über all dem steht die Frage: Kommen jetzt, bei der ersten Belastungsprobe seit der Eröffnung (67.000 Passagiere am Samstag), nicht die ohnehin bekannten Probleme zutage? Ist dieser Flughafen zu klein für diese Stadt? „Nein“, sagt Hönemann und hat noch eine überraschende Erkenntnis dabei: Eigentlich sei das, was man immer kritisiert habe – zu viele Schalter, zu wenige Self-Check-In-Bereiche – in der Pandemie ein Glücksfall. „Man könnte sogar sagen: Dieser Flughafen ist auf eine solche Situation vorbereitet wie kein anderer“, sagt Hönemann. Nun gut: Warten wir auf die nächste Ankunft. Denn die, die weggekommen sind, kommen ganz bestimmt wieder (es sei denn, sie suchen sich eine Stadt mit einem funktionierenden Flughafen).

Apropos andere Stadt: Laut Morgenpost sollen Passagiere nun 240 Minuten vor Abflug zum Flughafen kommen. Zitiert wird eine Mail der Lufthansa an die Passagiere der Verbindung Berlin–Frankfurt/Main. Moment mal: 240 Minuten? Das sind, ohne Anreise und Flugzeit, vier Stunden glatt. Mit dem Zug (Sprinter) ist man in 3:52 Stunden vom Hauptbahnhof in Frankfurt. Vielleicht steckt hinter all dem auch ein großer, genialer Plan. (Weitere geniale Lösungsansätze hat Naomi Fearn im Comic, für Abonnenten.)
 
     
 
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Was mit kleinen Veränderungen bewegt werden kann, ist wirklich nicht von Pappe. Wenn Papier und Pappe ausschließlich in der blauen Tonne landen, bekommen wir sie zu 100 % zurück – fast wie neu. Und alte Bäume müssen nicht die Zeche zahlen.
Mehr dazu.
 
 
 
 
  Weniger genial ist die Tatsache, dass diese Stadt langsam zur Filmkulisse verkommt: Wenn Chia-Chi-Chi den Charme ersetzt und Klingelschilder reihenweise nur noch aus Nummern bestehen – Parlez-vous Berlinois? Moi non plus!

In einer echten Filmkulisse wohnen Mieterinnen und Mieter in der Schwedter Straße Ecke Kastanienallee (nicht ohne Grund auch Castingallee genannt) seit Jahren. Von „inszeniertem Horror“ berichtet uns ein Anwohner, er müsse die Rollläden herunterlassen, um sich zu schützen vor dem, was „seit Wochen akustisch und optisch auf mich eindringt“. Auf einem Aushang ärgerten sich die Betroffenen kürzlich halböffentlich, Auszüge:

„Leider haben wir als Mieter:innen keine Handhabe gegen eine Hausverwaltung, die unseren Wohnbereich aus Profitgründen an Filmproduktionsfirmen vermietet“, hieß es da. „Unser Eingangsbereich sieht unmöglich aus. Unsere Mülleimer stehen seit Wochen auf offener Straße. Unser Hauseingang ist euer Raucherbereich, das Trottoir sieht aus wie eine Müllhalde, unsere Hausnummer wird tagelang überklebt (Paketservice kann nicht zustellen), uns wird oft der Zugang zu Haus wegen aktuellen Dreharbeiten nicht gewehrt, der Strom wird ohne Ankündigung abgestellt. ... Zahlreiche Menschen rennen laut im Haus herum, Fenster sind stetig offen und Kabel/Stromkästen liegen überall herum und sind massive Stolperfallen. Das ... Ironische an diesem gesamten Unterfangen ist, dass euer Film genau den Umstand kritisch beleuchten soll, dem ihr uns in eurer Rücksichtslosigkeit aussetzt. Nämlich die vorbehaltlose Kapitalisierung von Wohneigentum zu Renditezwecken. ... Schaut euch mal um: von den 26 Wohneinheiten eurer Kulisse sind nur noch 11 bewohnt. Der Rest steht dauerhaft leer – bereit für euch. Nicht für Menschen, die hier leben wollen und sich aktiv für den Erhalt dieses Ortes einsetzen.“

Der Aushang wurde inzwischen entfernt, der Ärger der Mieter aber bleibt. Etwa fünf bis sechs Drehs pro Jahr mit wechselnden Produktionsfirmen seien das, erzählen zwei von ihnen vor Ort, die aus Angst vor der Hausverwaltung lieber anonym bleiben möchten. Die war gestern ebenso wenig erreichbar wie die Produktionsfirma. Die aktuellen Dreharbeiten dauerten bereits drei Wochen, sagen die Mieter, fünf weitere sollen folgen. Zwar würden die Arbeiten von der Hausverwaltung per Mail angekündigt und nach Beschwerden auch eine kleine Entschädigung gezahlt. Doch das reicht nicht, sagen die Mieter. Die Hausverwaltung unterlasse zudem notwendige Reparaturen – vermutlich für die Authentizität der Kulisse. „Eine systematische Zermürbung der Bewohner.“

Und worum geht es im Film? „Aufgrund eines nicht erklärten Vorfalls außerhalb eines Berliner Hofes sperrt die Polizei die Hofzugänge, es kommt zum Ausnahmezustand. Die Verunsicherung unter den Bewohnern befeuert allmählich Ängste. Argwohn und Panik greifen um sich, Vorurteile spalten die Gemüter...“ Wer will da noch zwischen Wirklichkeit und Realität unterscheiden?
 
     
 
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Ferdinand Hodlers (1853-1918) ausdrucksstarke Figurenbilder, Berglandschaften und Porträts sind Ikonen der Moderne. Bereits zu Lebzeiten fand sein Werk international große Beachtung. Kaum bekannt ist, dass Hodlers Weg zum Ruhm über Berlin führte. Die Ausstellung (10.9.21-17.1.22) zeichnet erstmals den Erfolg des Schweizer Malers an der Spree nach.
 
 
 
 
  Dabei ist die ganz reale Realität doch manchmal unglaublicher als jede Fiktion, wie uns der Wahltag vorgeführt hat. Besonders viele Pannen gab es in Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und in Pankow. Doch auch dort sind sich alle Beteiligten einig: Eine Wiederholung der Wahl ist nicht nötig. Zu diesem Ergebnis kamen die Bezirkswahlausschüsse gestern. In Pankow sagte Bezirkswahlleiterin Christine Ruflett, sie habe keinen Hinweis gefunden, „dass ein Wahlvorstand gesagt hätte: „Stimmzettel aus. Gehen sie nach Haus.“ Allerdings geht aus einer Liste für die Mitglieder des Kreiswahlausschusses, die dem Checkpoint vorliegt, hervor, dass dies sehr wohl der Fall war, und zwar nicht zu knapp (wie die Wahlzettel):

++ In Wahllokal 112 konnten 37 Personen aufgrund fehlender Stimmzettel keine BVV wählen.
++ In Wahllokal 123 konnten 30 Wählende den Volksentscheid nicht abstimmen.
++ In Wahllokal 200 konnten 68 Personen die AGH-Erst- und Zweistimme nicht abstimmen.
++ In Wahllokal 207 konnten 70 Personen nicht wählen, „Wahlart unbekannt“.
++ In Wahllokal 211 fehlten ab 17 Uhr AGH-Stimmzettel, Erst- und Zweitstimme. „Bis Ende der Wahl konnten keine AGH Erst- und Zweitstimmen abgegeben werden. Wählende mussten nach Hause geschickt werden.“
++ In Wahllokal 413 fehlten die AGH-Erststimmen ab 17.45 Uhr, „15 Wählende haben AGH Erst nicht wählen können“.
++ In Wahllokal 619 fehlten ab 16.15 Uhr die Stimmzettel zur Bundestagswahl, „Wähler wurden gebeten bei Wahlwiederaufnahme wiederzukommen“.

Ob sie das getan haben, ist nicht bekannt. Und das sind nur die Wahllokale, in denen die Missstände ordentlich dokumentiert wurden, in vielen weiteren der 916 Wahllokale in Pankow sind zwar fehlende Stimmzettel notiert, aber nicht die Zahl der Betroffenen. Wie sagt man so schön: Jede Stimme zählt.

Übrigens hatten allein in Pankow 60 Wahllokale noch bis 19 Uhr geöffnet, 36 bis 19.30, 15 noch bis 20 Uhr. Und mit Abstand gewonnen hat Wahllokal 815, in dem bis 20.56 noch gewählt wurde. Da war fast die Elefantenrunde schon durch.

Kein Wunder, dass da so mancher keine Lust mehr hatte: Wahllokal 817, 19:12 Uhr: „Wahlvorsteher verlässt wortlos das Wahllokal.“
 
     
 
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  Lust auf Beschwerde hat derweil „Die Partei“ – und hat deshalb eine Unterschriftenaktion zur Wahlwiederholung gestartet. Auf der Website chaoswahl.berlin sammeln Martin Sonneborn & Co. nun Erfahrungsberichte: „Da keine der Berliner Parteien bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, tun wir das. Wir haben einen Anwalt beauftragt, Wahlprüfungsbeschwerde einzulegen und die Wahl wiederholen zu lassen.“ Eine Beschwerde müsse Substanz haben, „deshalb wollen wir so viele Erfahrungsberichte wie möglich sammeln“. Auf der Website können die direkt eingegeben werden, „nach dem Ausfüllen wird ein Dokument generiert, dass Sie bitte ausdrucken und unterschrieben per Post an uns senden, faxen oder persönlich in der Geschäftsstelle der PARTEI, Kopischstraße 10 in 10965 Kreuzberg, vorbeibringen können.“ Kein Witz. „Auf Wunsch erhalten Sie eine von Martin Sonneborn unterschriebene Teilnahmeurkunde „Demokratieretter“ (wie bei den Bundesjugendspielen).“ Wir verleihen die Ehrenurkunde schon mal an Wahllokal 815, Pankow.  
     
 
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Berlin wächst nicht mehr. Zwischen 2019 und 2020 sind nur 467 Einwohner dazugekommen, und das ist allein den Außenbezirken zu verdanken: Nur Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick, Spandau, Pankow sind gewachsen. Der Rest schrumpft sich zusammen (Q: Anfrage Stefan Förster, FDP). Oder die Neuankömmlinge warten immer noch auf einen Termin beim Bürgeramt.
 
     
 
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Woanders wächst es gigantisch. Brandenburg wird langsam zum Musk Have für Batteriebetriebenes: Die Firma Rock Tech Lithium investiert in Guben 470 Millionen Euro in eine Fabrik für Lithiumhydroxid – das braucht man zum Beispiel, damit dem Tesla nicht der Akku ausgeht.
 
     
 
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Apropos spitze: +++ Eilmeldung 22:41 +++ DFB-Team qualifiziert sich als erste Mannschaft weltweit für WM 2022. (Mit einem gigantischen 4:0 gegen Nordmazedonien.)
 
     
 
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Apropos Fußballwissen: Wir wissen jetzt, dass Kevin Kühnert lieber zu Tennis Borussia ins Mommsenstadion geht als zu Hertha und Union. Das hat der frischgewählte SPD-Bundestagsabgeordnete aus Tempelhof kürzlich in Gregor Gysis Gesprächsreihe „Miss-Verstehen Sie mich richtig“ in der Distel erzählt – und sich dabei gleich um Kopf und Stadion geredet. „Berlin wäre so eine optimale Stadt, um einen richtig kantigen Fußball-Verein zu haben, der das Image dieser Stadt und seine Vielfältigkeit aufgreift, wo der Verein irgendwie rough ist, dieses internationale und weltläufige und diese Mischung aus allen möglichen Kulturen der Welt zum Ausdruck bringt“, sinnierte Kühnert, Hundeblick: „Aber Berlin hat halt leider Hertha BSC, was leider genau das Gegenteil von dem ist, was Berlin ist. Und so sitzen sie da traurig in ihrer viel zu großen Schüssel und spielen vor 35.000 Leuten und wollen, dass die Stadt ihnen für teuer Geld ein Stadion hinbaut, damit det mal voll ist bei normalem Spielbetrieb ...“ Die Hertha-Fans fühlen sich mal wieder missverstanden: Denn Geld will der Verein nicht, ein neues Stadion aber schon – und ein bisschen Liebe.
 
     
 
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Ein bisschen Liebe wünschen sich auch FDP und Linke von SPD und Grünen – doch es ist wie auf dem Platz: Es kann nur eine geben. Zumindest soll die Berliner Finalistin Ende der Woche feststehen – vielleicht aber auch nicht. Und Sie wissen ja: Je länger das Vorspiel, desto ... ach, lassen wir das.
 
     
 
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Lassen sollte vielleicht auch Robert Drewnicki seine Sondierungs-Einwürfe von der Seitenlinie, gestern meldete sich Michael Müllers Chefstratege mal wieder via Twitter: „Ach Gottchen, jetzt kommen die SPD-Unterstützer einer Berliner Ampel mit Marx und Ideologie helfen nicht bei Klimawandel und Wohnungsneubau. Neo-Liberalismus ist aber nun auch eher problemverstärkend. Und 54% der Wähler*innen haben im linken Berlin Rot-Grün-Rot gewählt. #R2Gwirkt

Der Chef der Senatskanzlei (selbe Partei, selber Chef), Christian Gaebler, wies seinen eigenen Mitarbeiter öffentlich zurecht: „Ich glaube, alle wären gut beraten, mal einfach die Sondierungsgespräche, für die es ja einen klaren Auftrag der Gremien gab, abzuwarten und die Ergebnisse dann gemeinsam zu bewerten. Weiß nicht, warum so viele jetzt schon ihre Schlussfolgerungen aus laufenden Gesprächen ziehen.“ Ihre Schlussfolgerungen müssen Sie daraus jetzt selbst ziehen.
 
     
 
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Apropos Schlussfolgerungen: Die Pandemie ist übrigens noch nicht vorbei. Auf den Berliner Intensivstationen liegen sehr viele Menschen, die dort nicht liegen müssten. „Es hilft niemandem, wenn wir es verschweigen“, sagt ein Berliner Intensivarzt. Ihre Schlussfolgerungen müssen Sie auch hier bitte selbst ziehen.
 
     
 
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Die richtigen Schlussfolgerungen haben viele Menschen aus einem Spendenaufruf für afghanische Ortskräfte in Berlin gezogen: Aufgerufen hatte der Verein Nachbarschafft e. V., die Resonanz war unerwartet groß: „Unerwartet wurde neben zahlreichen gebrauchten Telefonen und rund 100 Taschen und Koffern auch ausreichend Geld gespendet, so dass in den letzten Wochen für 136 evakuierte Kinder allerlei Spielzeug, Bälle, Malbücher, Stifte, Dreiräder, Schulrucksäcke und sogar einige Buggys für Frauen mit kleinen Kindern gekauft und den Unterkünften übergeben werden konnten.“ Amazon Deutschland spendete 300 Handys und 5000 Euro. Es ist nicht alles schlecht.
 
     
 
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Prof. Christof von Kalle/BIH, Prof. Isabelle Bekeredjian-Ding/Paul-Ehrlich-Institut, Prof. Veronika von Messling/Federal Ministry of Education and Research,
Dr. Michael May/Bristol Myers Squibb,
November 4th 2021, 4 p.m. - 5:30 p.m.
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Zitat
 
 
 
 
 
„Meine Damen und Herren, es tut uns echt leid, aber der Flughafen BER hat die Passagiere falsch gezählt und nun sind hier offenbar zwei Menschen zu viel an Bord. Wir können da nichts für. Tut uns leid.“

Durchsage, gehört auf dem BER-Rollfeld nach 80 Minuten Wartezeit vom Pianisten-Passagier Igor Levit.

 
 
 
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@Philip_Meinhold

„+++ Durchbruch bei Ampel-Sondierungen in Berlin: BER wird mit Wohnungen bebaut +++“
 
 
 
 
 
 
 
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Stadtleben
 
 
Herzhaft und süß – Einst bekannt als The Bread Station schipperte die dänische Bäckerei von Kopenhagen nach Berlin. Seit zwei Jahren lässt sich die heutige Brødstätte neben dem Kreuzberger Planufer auch in Prenzlauer Berg ausfindig machen. Ausgewählte helle, fluffige oder körnige Brotsorten aus bäuerlichen Grundprodukten und kleine Teilchen wie z.B. Zimtschnecken, Brioches, Pains au chocolate oder Mandelcroissants füllen den Magen mit einem Stück Skandinavien: Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa/So 8-16 Uhr, Planufer 92d in Kreuzberg und Christinenstraße 19a in Prenzlauer Berg.

Von Malereien des 18. Jahrhunderts bis zu futuristischen Performances: Das ganze Stadtleben gibt's mit dem Tagesspiegel-Plus-Abo.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – Prof. Dr. Peter Godefroid (75), „mit herzlichen Grüßen von Ex-KollegInnen an FU, IBM, FHO und FHW“ / Sophie von Kessel (53), Schauspielerin / Antje Merten (36), Schulleiterin Teltow-Grundschule und Exil-Weißenburgerin – „Glückwunsch, dein Manolo“ / Heide Pfarr (77), Rechtswissenschaftlerin und Politikerin (SPD)
 
 
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Gestorben – Hartwig Kastner, * 24. Mai 1951 / Thomas Reck, * 15. Oktober 1964 / Herwig F. Schirmer, * 10. Oktober 1938
 
 
Stolperstein – Hildegard Rosenthal (geb. Laubhardt, 1896) wuchs in Bunzlau in Schlesien auf.1942 tauchte sie gemeinsam mit ihrem Mann Friedrich Rosenthal (Jg. 1896) unter, sie wechselten mehrfach ihr Versteck. Im März 1943 wurde das Ehepaar ausfindig gemacht, woraufhin sich Friedrich Rosenthal bei der Festnahme am 12. April 1943 das Leben nahm. Hildegard Rosenthal wurde erst ins Ghetto Theresienstadt verschleppt und heute vor 77 Jahren nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde sie vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet. Im Dol 67a in Dahlem erinnern zwei Stolpersteine an das Ehepaar Rosenthal.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Und wieder einmal dreht sich am Ende des Tages (oder des Morgens) alles ums Humboldt Forum, jetzt ist auch FAZ-Kollege Claudius Seidel mal vorbeifahren, und fand es (glauben wir zumindest), so mittel:

„Es ist, wenn es ums Humboldt-Forum geht, um das Gebäude und die Ausstellungen darin, enorm viel von der Herkunft die Rede: von den Herkunftskulturen, die man verstehen und respektieren lernen soll, von den Herkunftsnationen, denen die ganzen Schätze womöglich gehören – aber wenn man sich dem Schlossnachbau vom Lustgarten her nähert und dann die Replik des Schlüterhofs betritt: Dann kann man nur schwer den Verdacht verdrängen, dass eine der fremdesten und am wenigsten verstandenen Herkunftskulturen hier die des preußischen Barocks ist, jene Gesellschaft also, deren Herrscher um das Jahr 1700 herum über genügend Macht und Reichtum verfügten, diesen riesigen Kasten in die noch relativ kleine kurfürstliche Residenzstadt zu stellen, raumgreifend zwischen Spree und Kupfergraben, wo vorher nur ein Renaissanceschloss von moderater Größe stand.“

Das war der erste Satz des Textes, und ja: Das war ein Satz. Aber keine Sorge, es kommen noch viele weitere (die wir nur nicht verstehen), zum Beispiel der hier:

„Draußen, die Häuserzeile am Ufer gegenüber: viereckiger, scharfkantiger und ein bisschen uncharmanter Neorazionalismo, der typisch ist für Berlin. Drinnen, in der Eingangshalle, der gleiche Stil, nur etwas düsterer. Es ist, als wäre Berlin von Berlin nur durch eine dünne Wand aus Barock getrennt.“

Oder wie es Gunnar Schupelius heute in der BZ formuliert: „Das Stadtschloss ist außen gelungen, aber innen ein Reinfall.“ Geht doch. Und wenn Berlin 32 Jahre nach dem Mauerfall nur noch durch Barockwände von Berlin getrennt ist, können wir damit auch ganz gut leben.
 
     
 
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Zusammengefügt hat das Ganze hier heute Cristina Marina (Produktion), Matthieu Praun hat alle Mauern überwunden(Recherche) und Sophie Rosenfeld die Häppchen angereicht (Stadtleben). Morgen vereint hier Ann-Kathrin Hipp wieder alles, was Sie wissen müssen.

Bis bald!
 
 
Unterschrift Anke Myrrhe
 
 
Ihre Anke Myrrhe
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Redaktion: Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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