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+ Flughafenchef Lütke Daldrup fehlt für den Bund „jedes Verständnis“ + So bereiten sich Berliner Gastronomen auf die Wiedereröffnung vor + Wechsel an der Spitze des Kammergerichts +
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Wochenende Kurzstrecke
 
  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 09.05.2020 | Ideales zu-Hause-bleib-Wetter bei sonnigen 23°C, morgen sind Schauer möglich bei 21°C.  
  + Flughafenchef Lütke Daldrup fehlt für den Bund „jedes Verständnis“ + So bereiten sich Berliner Gastronomen auf die Wiedereröffnung vor + Wechsel an der Spitze des Kammergerichts +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

Corona bestimmt auch heute die Schlagzeilen des Tages:

„Merkels Obergrenze wird zum Problem“

„Schlachthöfe entwickeln sich zu neuen Corona-Hotspots“

„Erste Kreise müssen Lockerungen zurücknehmen“

„Die verflixte 50“

„Gesundheitsämter: Obergrenze zu hoch“

„Ärzteverband: Das ist nicht zu schaffen“

„Gesundheitssenatorin rechnet mit zweiter Infektionswelle“

„So wackelig ist Berlins neue Freiheit“

Aber auch:

„Eine Stadt macht sich locker“

Auf den Straßen und in den Parks der Berliner Innenstadt drängte sich gestern bei bestem Wetter die neue Lockerheit tatsächlich auf (und auch der harte Kontrast zu den Schlagzeilen von oben): Es wurde gemeinsam geniest und genossen – und es war der mit Abstand körperkontaktreichste Tag seit Beginn der Krise. Und viele Experten warnen: Das ist zu früh.

Was genau von heute an erlaubt ist und was nicht, und was in der nächsten oder übernächsten Woche gilt, das weiß nach den vielen Änderungen allerdings auch kaum jemand sicher zu sagen. Hier deshalb nochmal eine kompakte Übersicht.

Mehr Corona-Nachrichten gibt’s heute im Telegramm (Checkpoint-Vollversion).
 
     
 
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  Genau heute vor acht Jahren, am 9. Mai 2012, gab es ebenfalls ein herausragendes Thema, das die Schlagzeilen bestimmte – auch hier schauen wir zur Feier des Tages mal rein:

Berlin fällt aus allen Wolken

„Fehler im System“

„Stadt mit Bodenhaftung“

„In der Warteschleife“

„Bruchlandung“

„Am Ende muss einer fliegen“

„Der Schlussverkauf in Tegel ist abgesagt“

Ihr Abflug verspätet sich

„Bei den Bürgern hebt der Ärger ab

„In der Wartschleife

„Projekt der Bruchpiloten“

„Bruchlandung für die Glaubwürdigkeit“

„Berlin kriegt keinen Tüv“

Berlin kriegt keinen hoch

Sie ahnen es schon – damals wurde mal wieder die Eröffnung des BER abgesagt, kurz vor der großen Sause, die für den 3. Juni geplant war (wir zählen seitdem in unserem Count up die Tage). Für die Freunde der „Floskelwolke“ ein, nun ja: gefundenes Fressen (sorry).  

Unsere Aufgabe für Sie: Ordnen Sie die Schlagzeilen folgenden Zeitungen zu: Tagesspiegel, Morgenpost, Berliner Zeitung, B.Z., Kurier, taz, Süddeutsche Zeitung…

nanu, fehlt da nicht was? Richtig: die FAZ. Das Hausblatt der gepflegten Nüchternheit stellte in aller Sachlichkeit fest: „Eröffnung von Schönefeld um Monate verschoben“. Um Monate! So einfach retteten sich die Kollegen in den prognostizistischen Olymp, denn sie hatten recht: Ende Oktober 2020 werden es genau 101 Monate sein.
 
     
 
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  Laut einer aktuellen Direktive von Flughafenfertigsteller Engelbert Lütke Daldrup „werden die BER-Witze jetzt langweilig“. Ok, bleiben wir also ernst – und hören mal rein, was ELD am Dienstag beim Capital-Club-Video-Frühstück dazu sagte, dass der Bund sein neues Regierungsterminal am BER verschmäht (seit 18 Monaten fertig): „Da muss ich sagen, da fehlt mir langsam jedes Verständnis.“ Und wir müssen sagen: Uns schon lange.

Das Regierungsterminal ist zehnmal größer und leistungsfähiger als das in Tegel, mit großen Warte- und Konferenzbereichen, einem Raum für Pressekonferenzen und Übernachtungsmöglichkeiten. Aber der Bund begann gerade erst behäbig mit der Möblierung – und hat jetzt ein Problem damit, der temporären Schließung von TXL zuzustimmen. Nochmal ELD: „Man merkt so ein bisschen die Absicht, dass man auf gar keinen Fall vor Oktober Tegel verlassen möchte, weil Tegel doch so praktisch ist.“ Dabei ist Tegelpraktisch erledigt – im Juni dürfte Schluss sein, wegen der Corona-Flaute.
 
     
 
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  Ebenfalls im Mai vor acht Jahren: ELD’s Vor-Vor-Vorgänger Rainer Schwarz tönt im Mitgliederheft des „Capital Club“ (S. 24): „Klar ist: Am 3. Juni 2012 werden wir mit dem BER den modernsten Flughafen Europas eröffnen.“ Tja… Heute ist der BER leider nicht mehr modern, aber dafür geht er als „Vintage“ durch – Berlin classic eben.

Am 15. Januar hatten wir Sie hier gefragt: „Klappt es mit der Eröffnung des BER am 31. Oktober 2020?“ Das Ergebnis: 53% ja, 38% nein, 9% weder – noch (oder sowohl als auch). Inzwischen ist viel passiert: Eine Brandschutzübung mit 20.000 Komparsen musste wegen Corona abgesagt werden, aber der TÜV gab alle technischen Anlagen frei, und der Flughafenchef sagt: „Der BER ist fertig.“ Da wirken nur 53% Optimisten dann doch ein bisschen wenig. Also fragen wir nochmal, damit auch Sie, die Sie noch zweifelten, sich im letzten Moment auf die richtige Seite retten können:
 
     
 
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  Umfrage zur BER-Eröffnung  
   
     
 
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  Außerdem heute in der Checkpoint-Vollversion (zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht’s hier):

+ Vor dem Liga-Start: Wo es zum Geistspielbetrieb für Hertha eng werden dürfte (darauf ein Corona)

+ „It will be too soon“: Ein Union-Star rechnet in der BBC mit dem DFL-Management ab

+ Anstand durch Abstand: Welche Art von Torjubel jetzt noch erlaubt ist

+ Heute in einer anderen Welt: Was Sie alles hätten erleben können (jedenfalls in Berlin)

+ „Locke down“: Seit Montag haben die Friseure wieder auf, soweit alles klar. Aber schaffen Sie es auch, unser haariges Wochenendrätsel zu lösen?

+ „Echte Katastrophe“: Was IHK-Chefin Beatrice Kramm in einem Brief an den Senat fordert, um die Wirtschaft zu retten

+ Wechsel an der Spitze des Kammergerichts: Wer jetzt geht – und warum

+ Einer nach dem anderen: Wie Michael Müller einen diplomatischen Fauxpas korrigierte

+ Durchgecheckt: Im Interview gibt’s heute ein musikalisches Intro zur dritten Ausgabe unseres neuen Podcast „Eine Runde Berlin“ von Ann-Kathrin Hipp: Matthias Rohde von der Band „Von Wegen Lisbeth“ spricht übers Verliebtsein und das Schreiben von Coronasongs, erzählt, wie er mit sechs Jahren als Küken verkleidet von seiner Schwester politisiert wurde – und was er als Regierender Bürgermeister als erstes machen würde. Die ganze Folge gibt’s auf Tagesspiegel.de, Spotify und Apple Podcasts.
 
     
 
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