Bewertungen von Aktien kriegen Realitätscheck
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Monitor
Liebe Leserin, lieber Leser, 
 
unsere zweiwöchentliche Publikation "Monitor" gibt Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
 
In der aktuellen Ausgabe beschäftigen wir uns mit der durch den Realzins getriebenen Bewertungskorrektur von US-Aktien.
 
Aktueller Marktkommentar
Der schnelle und starke Anstieg der US-Zinsen hat nun doch Spuren bei den Aktienmärkten hinterlassen. Anlagen mit einer langen Duration, wie beispielsweise Tech-Aktien, litten im August überproportional. Die starke Bewertungsausweitung, die wir dieses Jahr bei den Aktienindizes gesehen haben, lässt sich so nicht mehr fortsetzen – vor allem vor dem Hintergrund, dass die langfristigen Zinsen gestiegen sind und somit Anleihen an relativer Attraktivität hinzugewonnen haben. Da der Abverkauf bei Aktien bis dato geordnet ablief und die Volatilität kaum gestiegen ist, haben systematische Strategien Aktien bisher nur leicht reduziert. Sie haben jedoch ihre Short-Positionierung bei Anleihen weiter ausgebaut, was den Anstieg bei den Renditen noch mal verstärkt hat. Diese Positionierung scheint nun anfällig zu sein. Sollten also die Zinsen fallen, z.B. wegen Rezessionssorgen oder Disinflation, dürften die Systematiker diesen Trend noch mal deutlich verstärken – ähnlich wie im März dieses Jahres als die US-Regionalbankenkrise hochkochte.
 
Kurzfristiger Ausblick
Nach der Jackson-Hole-Sitzung am letzten Freitag schauen die Märkte gespannt auf die Zentralbanksitzungen im September. Die EZB tagt bereits Mitte des Monats am 14. September, die US-Fed und Bank of England folgen am 20. und 21. September. Am 4. September sind die US-Börsen geschlossen (Labour Day). Die kommenden Wochen sind alle Augen auf die August-Inflationsdaten, die US-Arbeitsmarktdaten und die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) gerichtet. Am Dienstag wird das US-Verbrauchervertrauen (Aug.) publiziert. Die vorläufigen Inflationsdaten für Deutschland (Aug.) sowie das Wirtschaftsvertrauen für die Eurozone (Aug.), die Veränderung der außerlandwirtschaftlichen Beschäftigung (ADP) und die Q2-BIP-Zahlen der USA werden am Mittwoch veröffentlicht. Die Inflationsdaten und PMIs (Aug.) für die Eurozone folgen zusammen mit den PMIs (Aug) für China und dem Privateinkommen und -ausgaben (Jul.) für die USA am Donnerstag. Die US-Arbeitsmarktdaten (Aug.) werden am Freitag publiziert.
 
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