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Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 25.04.2024 | Regen, 2 bis 10°C. | ||
+ Berlin kauft 4500 Wohnungen von Vonovia + Rahmengesetz ohne Sinn: Was will der Senat jetzt eigentlich noch vergesellschaften? + Kultursenator Chialo will Gedenkort an den Kolonialismus in Berlin + |
von Christian Latz |
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Guten Morgen, Berlin kauft knapp 4500 Wohnungen. Wie im Checkpoint schon am Montag berichtet, schlägt das Land beim Immobilienkonzern Vonovia zu. Der Großteil, der nun in Hand der landeseigenen Gewobag befindlichen Einheiten liegt im Bezirk Lichtenberg und stammt aus DDR-Zeiten. Allerdings gilt für den 700 Millionen Euro teuren Ankauf, was der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) selbst dem Vergesellschaftungs-Volksentscheid immer vorgeworfen hatte: Insgesamt steht dadurch in Berlin nicht eine Wohnung mehr. Immerhin sicherte sich das Land bei dem Deal auch noch einige Parkplatzflächen in Lichtenberg und freie Grundstücke in Buch mit Platz für zusammen wohl 1700 neue Wohnungen. Jetzt muss man sie halt bauen. Wegner selbst räumte erst am Mittwochabend bei einer Veranstaltung des „Hauptstadtboard“ ein: „Ich habe leider den Baum in Berlin noch nicht gefunden, den ich schütteln muss, dass fertige Wohnungen herunterfallen.“ | |||
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Beim selben Termin räumte Wegner am Mittwochabend auch gleich die Enteignungen von Wohnungen in Berlin unter seiner Amtsführung endgültig ab (CP von gestern). Wer beobachtet hat, wie der schwarz-rote Senat bislang alles unternommen hat, um das dafür angedachte Vergesellschaftungsrahmengesetz zu verzögern, wird davon nicht überrascht sein. Die Kritik der Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ fiel am Mittwoch trotzdem deutlich aus: Das Handeln des Senats zeige, „mit welcher Dreistigkeit Wegner die Berliner*innen an der Nase herumführen will“, erklärte Sprecher Justus Henze. Das sei „Demokratiefeindlichkeit in Basta-Manier“. Eigentlich könnte der Senat jetzt mit dem Schauspiel aufhören, man arbeite ernsthaft an einem Vergesellschaftungsrahmengesetz (nach einem Jahr haben die Fachverwaltungen angeblich noch nicht einmal klären können, welche Fragen man in einem noch unbedingt zu beauftragenden Rechtsgutachten überhaupt geklärt haben will). Wegner erklärte gestern jedoch, dass die Arbeit am Gesetz weitergehe. Nur was will dieser Senat noch vergesellschaften? Wohnungen sind ausgeschlossen. Wasserbetriebe, Fernwärme, Strom- und Gasnetz wurden oder werden rekommunalisiert. So richtig wusste auf der Pressekonferenz dann auch Kai Wegner nicht weiter. Die Frage danach ließ er unbeantwortet. Müssen am Ende also doch Wohnungen vergesellschaftet werden? Stimmen Sie ab! | |||
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Die Briefe mit den Betriebskostenabrechnungen haben viele Mieter der landeseigenen Wohnungsgesellschaften zuletzt wohl nur widerwillig geöffnet. Mit rund 140.000 der Schreiben haben die sechs Unternehmen Nachzahlungsforderungen an die Bewohner verschickt. Die meisten Nachforderungen gab es von der Howoge (36.198), Gewobag (29.818) sowie Stadt und Land (29.391), wie eine parlamentarische Anfrage von Niklas Schenker (Linke) zeigt. Oft geht es um richtig viel Geld. Allein die Gewobag hat 1846-mal Forderungen zur Nachzahlung von mehr als 1500 Euro gestellt. Insgesamt 220 landeseigene Mieter müssen mehr als 3500 Euro begleichen. Da kann man schon ins Schwitzen kommen, selbst wenn die Heizung aus ist. | |||
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Was Sie heute im Checkpoint als Abonnent bekommen: + Warum das Behörden-Ping-Pong in Berlin bald wirklich(!) ein Ende haben soll. + Auf welchen Hauptstraßen in Tempelhof-Schöneberg jetzt Tempo 50 kommt – und wo doch Tempo 30 bleibt. + Warum am Hauptbahnhof gerade erst aufgestellte Fahrradbügel wieder abgebaut wurden und für neues Rad-Chaos sorgen. + Was 20 Berliner Abgeordnete auf Ausschussreise in Athen machen. + Wieso der Senat so kurz vor der Fußball-EM noch keinen Veranstalter für Fantreffpunkte in Berlin gefunden hat. + Unsere Verlosung für 2x2 kulinarische Päckchen im Prater Garten in Prenzlauer Berg. + Und diesen Text von Anna Thewalt und Daniel Böldt, die geschaut haben, wo und womit der schwarz-rote Senat im ersten Jahr besonders überrascht hat. Testen Sie die Checkpoint-Vollversion jetzt sechs Wochen lang für nur 1 € und erhalten Sie alle Tagesspiegel Plus-Artikel dazu. Außerdem im Paket enthalten: Alle zwölf Bezirks-Newsletter in der Vollversion. Unterstützen Sie unseren Journalismus mit hohem Anspruch und viel Humor. Damit wir auch morgen noch unabhängig arbeiten können. | |||
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