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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 17.01.2024 | Bedeckt um den Nullpunkt. | ||
+ Berlin trauert um Hertha-Präsident Kay Bernstein + Absatz um 30 bis 40 Prozent geringer: Berliner Brauerei Lemke merkt den Dry January + Kinder-BVV: Schultoiletten „unzumutbar“ + |
von Daniel Böldt und Lotte Buschenhagen |
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Guten Morgen, das Berliner Olympiastadion leuchtete gestern Abend in Blau und Weiß. Anlass war kein sportlicher, sondern ein zutiefst tragischer: Kay Bernstein, Präsident des Fußballklubs Hertha BSC, verstarb am Dienstag plötzlich und unerwartet. Ein Schock für Fans, Spieler und Vereinsmitarbeiter. Von Freunden, Verwandten und seiner Familie ganz zu schweigen. Bernstein, über dessen Werdegang vom Ultra in der Fankurve bis zum Präsidenten so viel geschrieben wurde, schaffte es in seiner nur anderthalb Jahre währenden Amtszeit, Hertha BSC wieder Leben einzuhauchen. Er begann einen Klub zu formen, mit dem sich die Fans wieder identifizieren konnten – was vielen in einer durch und durch kommerzialisierten Fußballwelt immer schwerer fiel. Nicht alles gelang Bernstein in seinem Amt, aber viele spürten, dass da ein Antrieb war, den man nicht vortäuschen kann. Bernstein blieb auch als Präsident der, der er vorher war. Ein Fußball-Fan. Ein Hertha-Fan. Dass das oft raue Fußballgeschäft in der Lage ist, in so einem Moment innezuhalten, zeigten insbesondere zwei der zahlreichen Statements gestern. „Die furchtbare Nachricht von seinem Tod war auch für uns Unioner ein Schock, und wir teilen den Schmerz und die Trauer der Hertha-Familie“, sagte Dirk Zingler, Präsident des Stadtrivalen 1. FC Union. Und der FC Schalke 04, dessen Fans den Anhängern von Hertha BSC in tiefer Feindschaft verbunden sind, teilte mit: „Diese Nachricht lässt uns schockiert zurück. Unser Beileid und Mitgefühl gilt der Familie Bernstein, den Freunden und Hertha BSC.“ Bernstein wurde 43 Jahre alt. Möge er in Frieden ruhen. | |||
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Wir versuchen uns an einem Themenwechsel: In einem Ranking der Verbraucherkanzlei „Goldenstein Rechtsanwälte“ landet Berlin in Sachen Blitzer-Dichte auf Platz 29 von 40 geprüften Städten. Heißt konkret: 5,6 Blitzer pro 1000 Hektar Straßenfläche. Zum Vergleich: Bei Spitzenreiter Freiburg liegt der Wert bei 35,4 Blitzern. Betrachtet man nur die mobilen und teilstationären Blitzer, die Ortskundige noch überraschen und daher laut Kanzlei „gefährlicher für Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind“ seien, klettert Berlin auf Platz 14. Einen Geheimtipp haben die Rechtsanwälte auch: „Städteübergreifend gilt natürlich: Wer sich stets an die vorgeschriebenen Regeln hält, wird auch nicht geblitzt.“ Wer sich dadurch in seiner Freiheit™ eingeschränkt sieht, könne „vor jeder Fahrt mit Hilfe von Blitzer-Apps prüfen, wo gerade Messgeräte aufgestellt wurden“. Aber Vorsicht: Die Nutzung der Apps „während der Fahrt“ ist verboten. Könnte sein, dass sie dann (rein zufällig) einen Anwalt brauchen. | |||
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Auch wichtig im Straßenverkehr: Nüchternheit. Glaubt man den Instagram- und TikTok-Feeds dann verzichtet halb Berlin, ach was, halb Deutschland derzeit aber ohnehin aktiv auf Alkohol. Nur: Stimmt das überhaupt? Wir haben nachgefragt bei einer Institution, die es wissen muss: der Berliner Brauerei Lemke. „Gegenüber Dezember ist der Bierabsatz in der Regel um 30 bis 40 % geringer“, schreibt Brauerei-Sprecherin Anika Stockmann auf Checkpoint-Anfrage. Beim alkoholfreien Bier sieht’s genau andersherum aus: „In der ersten Januarhälfte verzeichnen wir ein deutliches Plus von 20 bis 25 % beim Absatz der alkoholfreien Sorten gegenüber dem Monat Dezember.“ Merke: Soziale Medien trügen nicht immer. | |||
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The kids are alright – auch wenn ihre Anliegen deprimieren: Die Kinder-BVV Lichtenberg hat im Dezember Wünsche an den Weihnachtsmann … pardon, an den Bezirk abgegeben. Ganz oben auf der Liste: + „Zu wenig Platz in den Klassenräumen, auf den Schulhöfen und in den Turnhallen sowie zu wenig Personal“ + „Schulspeisung schmeckt nicht“ + „zu wenig Zeit zum Essen“ + „kein Nachschlag“ + „Toiletten in den meisten Schulen unsauber, defekt, beschmiert, verstopft oder einfach nur unzumutbar!“ Die betreffenden Stadträtinnen wollen jetzt an die Arbeit gehen und den Kindern im Juni Ergebnisse vorstellen. Kommt auf Wiedervorlage. | |||
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Und noch ein kurzer Blick in die Berliner Landespolitik: Die Integrationsbeauftragte des schwarz-roten Senats, Katarina Niewiedzial, bezeichnete „die rechtsextremen Pläne zur Deportation von Menschen“ gestern als einen „Schock“ und forderte die Berlinerinnen und Berliner dazu auf, „zu den Demos gegen Rechts“ zu gehen. Währenddessen schrieb der CDU-Abgeordnete Kurt Wansner auf Facebook: „Es war schon faszinierend, wie gestern in Leipzig, der Hauptstadt der linksradikalen Schlägertruppen, demonstriert wurde. Es zeigt aber auch ganz deutlich, wie diese abgewirtschaftete Bundesregierung zusammen mit ihren linksradikalen Kampfverbänden gegen die arbeitende Bevölkerung mobil macht.“ Zur Einordnung: Bei der Demo in Leipzig demonstrierten am Montag, wie zuvor in zahlreichen anderen Städten, Tausende Menschen gegen Faschismus und Rechtsextremismus. Organisiert wurde die Demo unter anderem von der Leipziger SPD-Politikerin Irena Rudolph-Kokot. Für Wansner zur Erinnerung: Das ist die Partei, mit der er in Berlin regiert. | |||
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