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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 30.09.2024 | Überwiegend bewölkt bei bis zu 16°C. | ||
+ Äthiopien dominiert im Berlin-Marathon + Kitastreik – aufgeschoben, nicht aufgehoben + Randale in Kreuzberg + Eheringe verzweifelt gesucht + Weltrekord-Obstsalat wird verteilt + |
von Margarethe Gallersdörfer |
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Guten Morgen, es war ein großes Wochenende für Berlins äthiopische Community! Den 50. Berlin-Marathon gewann Landsmann Milkesa Mengesha – nach einem Laufkrimi, den Ihnen Kollege Martin Einsiedler hier schildert. Die Siegerzeit des 24-Jährigen: 2:03:17 Stunden. Unter den Frauen holte den ersten Platz Tigist Ketema, 26 Jahre und ebenfalls Äthiopierin, weit vor ihren Konkurrentinnen mit einer Zeit von 2:16:42 Stunden. Auch auf den Folgeplätzen war Äthiopien in beiden Fällen dicht vertreten. Team Checkpoint sagt እንኳን ደስ አላችሁ (inikwani desi ālachihu) – herzlichen Glückwunsch! (Das war: Amharisch.) Die schönsten Bilder vom Rennen gibt’s hier. Mächtig stolz auf sich waren am Sonntag auch die Veranstalter: Mit 54.280 Finisher:innen (also Menschen, die sich über die Ziellinie geschleppt haben) haben sie laut eigenen Angaben offiziell den größten Marathon der Welt geschmissen. Einen Misserfolg zu vermelden hatte nur einer: Regiermeister Kai Wegner schaffte es erst zum symbolischen roten Startknopf, als das Signal schon ertönt war. Der Mann weiß einfach: Wenn alles rundliefe, wär’s nicht Berlin. | |||
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Extrem unrund beginnt die neue Woche für Verdi: Heute hätte mit einem unbefristeten Kitastreik, wie es ihn in Berlin seit Jahrzehnten nicht gegeben hat, eine eindrückliche Machtdemonstration für die Gewerkschaft beginnen sollen. Stattdessen schnöde Gerichtstermine: Das Arbeitsgericht Berlin hat am Freitag einem Antrag der Finanzverwaltung auf einstweilige Verfügung gegen den Streik stattgegeben. Dagegen will Verdi nun Rechtsmittel vor der nächsten Instanz einlegen, doch das dauert. „Auch am Dienstag wird definitiv nicht gestreikt“, sagte ein Sprecher der Kollegin Madlen Haarbach. Auch weil Donnerstag Feiertag ist, gehen wir momentan davon aus, dass ein Streik frühestens nächste Woche beginnen könnte. Sollte das Landesarbeitsgericht ihn überhaupt genehmigen. Am Freitag haben wir Sie abstimmen lassen: Stehen Sie hinter den Erzieherinnen oder handelt Verdi verantwortungslos? Von knapp 2400 Checkpoint-Leser:innen stimmten 75 Prozent eher oder entschlossen gegen den Streik, 20 eher oder ganz dafür. Fünf Prozent waren unentschlossen. | |||
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Gefährliche Trödelei: Zur Prävention von Femiziden und Bekämpfung von Partnerschaftsgewalt ist es wichtig, dass alle beteiligten Stellen – Polizei, Justiz, Beratungsstellen, gegebenenfalls Jugendamt – sich miteinander austauschen. Sogenannte Fallkonferenzen, wie Rheinland-Pfalz sie schon vor rund zehn Jahren eingeführt hat, helfen dabei enorm. Berlin hat die rechtlichen Voraussetzungen für ihre Durchführung vor zwei Jahren geschaffen, kommt aber leider seitdem nicht in die Puschen, wie Kollegin Anna Thewalt recherchiert hat. Ein angeblicher Grund, Sie ahnen es: datenschutzrechtliche Bedenken – obwohl eigentlich sowieso vorgesehen ist, dass Opfer ihr Einverständnis geben müssen. Irgendwann nächstes Jahr will Schwarz-Rot sich dann mal darum kümmern, eine Rechtsgrundlage für die Datenübermittlung zu schaffen. Ist ja nicht so, als ginge es um Leben und… ach so, doch! „Dass es nur schleppend vorangeht, könnte auch daran liegen, dass sich mal wieder keiner federführend verantwortlich fühlt“, kommentiert die Kollegin. „Die oberste Handlungsmaxime: Gefahrenabwehr in akuter Notsituation. Wer sich davon leiten lässt, kann auch den Spielraum von Datenschutzregeln sinnvoll nutzen.“ Und so Menschenleben retten. | |||
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Eheringe gesucht: Wer weiß etwas über den Verbleib eines Päckchens, das vergangenen Dienstag vor einer Wohnungstür in der Haarlemer Straße 72 (Neukölln) verschwunden ist? Unsere Leser Julia und Stefan sind verzweifelt: Sie haben vor Kurzem geheiratet und mussten ihre Ringe noch mal ändern lassen. Doch nach ihrer Rückreise zum jungen Ehepaar sind sie leider weg. Der Materialwert liege nur bei ein paar hundert Euro, schreibt uns Julia, doch der emotionale sei enorm: Der Goldschmuck enthalte die eingeschmolzenen Eheringe ihrer eigenen Eltern und Holz von einem Baum aus Stefans Kindheit. „Neben der ganzen Arbeit und Ideen, die in den Ring eingeflossen sind, sind wir auch emotional am Boden zerstört, unsere Ehe damit zu beginnen, unsere Ringe verloren zu haben und weiterhin ohne diese unseren Alltag zu bestreiten“, schreibt Julia. Der Finderlohn beträgt 300 Euro. Haben Sie die Ringe oder können sachdienliche Hinweise geben? checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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Wir bleiben in Neukölln: Die Kneipe Bajszel ist in der Nacht zu Sonntag zum Ziel eines möglicherweise israelfeindlichen Brandanschlags geworden; außerdem wurden Türschlösser zugeklebt. Passiert ist zu Glück nicht viel. Trotzdem: „Wir sehen das als Mordversuch“, sagte eine Betreiberin meiner Kollegin Madlen Haarbach – ein weiterer Betreiber sei zu dem Zeitpunkt noch in der Kneipe gewesen. Außerdem befinden die Räumlichkeiten in einem Wohnhaus. Das Bajszel richtet öfter Veranstaltungen zum Thema Antisemitismus aus und wurde in der vergangenen Woche quasi täglich beschmiert, mit Farbe und antiisraelischen und hamasverherrlichenden Parolen. Für gestern Abend war eine Solidaritätskundgebung vor der Kneipe angemeldet. Schon im Mai waren an der Kneipe rote Hamas-Dreiecke angebracht worden. Damals sagten die Betreiber:innen: „Unsere Meinung zu dem, was in Israel und Gaza passiert, sollte eigentlich egal sein. Es geht um das, was auf Berlins Straßen passiert – und hier werden die Räume für jüdische Menschen gerade immer kleiner.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. | |||
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Wir haben Ihnen noch so viel mehr zu erzählen – in der Checkpoint-Vollversion! Hier kommt unser Angebot: Ein Jahr die Vollversion, alle Plus-Artikel auf Tagesspiegel.de und alle Bezirks-Newsletter für nur 8,25 EUR pro Monat. Sie sparen mehr als 45 Prozent und unterstützen Journalismus für Berlin – und damit die Demokratie! Ist echt so. In der Vollversion können Sie unter anderem täglich Tickets und andere Gewinne ergattern. Diese Woche verlosen wir: + Kinotickets für den Wiedervereinungs-Klassiker „Good bye, Lenin!“ + die Stadtrundfahrt „Berlin Grenzenlos“ mit der historischen S-Bahn zum Tag der Deutschen Einheit + 2x2 Tickets für den Teufelsberg (Eintritt zum Gelände inkl. Führung durch die neue Ausstellung) + 2x2 Karten für das Beats & Bones Podcast-Festival im Museum für Naturkunde Berlin Was Sie tun müssen, um zu gewinnen, erfahren Sie in der Vollversion. Mein Checkpoint-Lesetipp heute ist eine Herkunftsforschung, die mich sehr gerührt hat: Der Vater meines Kollegen Hans-Hermann Kotte wurde in der Nazizeit adoptiert. Die Suche nach seinen leiblichen Großeltern verlief nicht vollständig erfolgreich, doch er hat sehr Interessantes über das Adoptionswesen im sogenannten Dritten Reich herausgefunden – und einiges über das kurze und wahrscheinlich harte Leben seiner Großmutter, die sechs Tage nach der Geburt ihres Jungen starb. Lohnt sich sehr! Ist das was für Sie? Dann geht’s hier zu unserem Angebot. | |||
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