Liebe Leserinnen und Leser,
 

wer sich am  Sonnabend zufällig im Berliner Bezirk Tiergarten verirrte, den stellte die Stadt vor ein Rätsel. Tausende Menschen bevölkerten die Strecke zwischen dem Brandenburger Tor und der Goldelse, um ... ja, warum eigentlich? Die Stimmung war wie bei einem Helene-Fischer-Konzert. Nur ein Blick auf die mitgebrachten Transparente verriet, worum es den Menschen ging. Einträchtig demonstrierten Rechte und Linke, Merkel-Hasser, Hippies und besorgte Bürger gegen die Corona-Schutzmaßnahmen von Bund und Ländern. Eine Maske trug kaum einer, weshalb die Polizei die Veranstaltung nach anderthalb Stunden abbrach. Alexander Marguier über eine Begegnung der dritten Art. 
 

Die politische Sommerpause ging am Sonntag in Berlin mit einem Paukenschlag zu Ende. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) verkündete ihren sofortigen Rücktritt. Die  im rot-rot-grünen Senat umstrittene Politikerin  begründete ihren Schritt damit, dass sie ihre Einkünfte aus drei Aufsichts- und Verwaltungsratsmandaten in landeseigenen Unternehmen nicht versteuert hatte. Rainer Balcerowiak schreibt, warum der Immobilienverband Deutschland (IVD) über den Rücktritt der „Bauverhinderungssenatorin" nicht traurig ist und es ihre eigene Fraktion schwer haben dürfte, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. 
 

Will er nun Kanzler, oder will er nicht? Markus Söder wird zwar nicht müde zu versichern, dass sein Platz in Bayern sei. Doch so langsam kauft ihm das keiner mehr ab. Längst hat er die politische Bühne Berlins zu seinem Balzplatz gemacht. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass er demonstriert, dass er der richtige Mann ist, um dem Rest der Republik seinen Kurs in der Coronapolitik vorzugeben.

Ich wünsche Ihnen eine fantastische Woche. 
 

Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur

 

 

 
 
 
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Bayern oder Berlin?
Die nervige Koketterie des Markus Söder 
VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
 
Wenn Markus Söder es ernst damit meint, dass sein Platz in Bayern sei, sollte er sich auch so verhalten. Er hat aber längst die politische Bühne Berlins zu seinem Balzplatz gemacht und präsentiert sich kanzleresk. Das wirkt kokett und am Ende verlogen.
 
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Rücktritt von Katrin Lompscher
Das jähe Ende einer „Bauverhinderungssenatorin“
VON RAINER BALCEROWIAK
 
Der Rücktritt von Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher stellt die Linke vor ein Problem. Ihr Ressort gilt als Schlüsselressort, doch als Vorkämpferin für den Mietendeckel hinterlässt Lompscher vermintes Terrain. Wer will sie ein Jahr vor den Neuwahlen beerben?
 
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/kultur/antisemitismus-offener-brief-wolfgang-benz-israelkritik
Antisemitismusdebatte
Die Gesellschaft des Spektakels
VON FRANK MÃœLLER-ROSENTRITT
 
Mehr als 60 Wissenschaftler und Kulturschaffende aus Deutschland und Israel haben in einem offenen Brief an Angela Merkel auf eine missbräuchliche Verwendung des Begriffes Antisemitismus hingewiesen. Der Brief löste eine Kontroverse aus. Eine Entgegnung von Frank Müller-Rosentritt.
 
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Armin Laschet und der CDU-Vorsitz
Maß und Mitte oder Mittelmaß?
VON MORITZ KÃœPPER
 
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet will CDU-Vorsitzender werden – und auch noch mehr. Aber in der Corona-Krise agierte er ungeschickt, hinzu kam der Virus-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies. Ist die Sache für ihn gelaufen?
 
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verfilmung-berlin-alexanderplatz-maultaschen-moral-alfred-doeblin-burhan-qurbani
Neuverfilmung von „Berlin Alexanderplatz“
Maultaschen und Moral
VON DIETER OSSWALD
 
Mit seinem dritten Spielfilm stemmt Burhan Qurbani Alfred Döblins Romanklassiker „Berlin Alexanderplatz“. Der Clou: Er verlegt den Stoff in das Berlin des Jahres 2020. Herausgekommen ist ein wuchtiges Lehrstück über das Fressen und die Moral.
 
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islam-tuerkei-pakistan-tunesien-reislamisierung-politik-regierung-saekularisierung
Islam und Politik
Die Reislamisierung von unten
EIN GASTBEITRAG VON MICHAEL KREUTZ
 
In der islamischen Welt kam der Fortschritt meist von oben, der Widerstand dagegen von unten. Dass die Religion von der Politik korrumpiert wurde, ist ein Mythos.
 
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Präsidentin der Salzburger Festspiele
„Wir wollen das Epizentrum des Besonderen bleiben“
INTERVIEW MIT HELGA RABL-STADLER
 
Die Salzburger Festspiele gibt es seit 100 Jahren. Mit dem Jubiläum wollte Helga Rabl-Stadler als Präsidentin aufhören. Dann kam die Corona-Pandemie. In Salzburg wird im Sommer trotzdem gespielt. Ein Gespräch über die Kraft der Kunst und Live-Genuss in Gemeinschaft.
 
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Anti-Corona-Demo in Berlin
Wut-Bürger und Alt-Hippies
VON ALEXANDER MARGUIER
 
In Berlin kam es an diesem Samstag zu einer großen Protestkundgebung gegen die Corona-Restriktionen. Das Publikum war zwar bunt gemischt, aber vereint im Zorn auf die Regierung. Masken- und Abstandspflicht wurden ignoriert, die Polizei brach die Veranstaltung schließlich ab. Eindrücke eines bizarren Nachmittags.
 
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