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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 08.08.2024 | Locker bewölkt bis bedeckt bei 23°C. | ||
+ Unterbeschäftigte Radwegplaner + Zugeparkte Tram + Kastrierte Katzen + Abenteuerliche S-Bahn-Geschichten + |
von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, Checkpoint-Leser Alex Engel schickt morgendliche Grüße aus dem US-Bundesstaat Hawaii „🌺 Sehnsuchtsort mit Aloha“. Ganze 11.762 km sind es von der hawaiianischen Hauptstadt Honolulu bis nach Berlin. | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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Leichte Kost täte gut in diesen Tagen, aber der Nachrichtenlage ist leider nicht danach. Ein Berliner Palliativarzt soll binnen sechs Wochen vier Patientinnen getötet und in ihren Wohnungen in Neukölln und Treptow Feuer gelegt haben, um die Taten zu verdecken. Am Dienstag wurde der Mann, der für einen Pflegedienst gearbeitet hat, verhaftet. Wie und warum er die zwischen 72 und 94 Jahre alten Frauen getötet hat, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft bisher nicht mit. | |||
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Am Samstag zieht die Hanfparade unter dem Motto „Legalisierung, aber richtig!“ durch Berlin, wo das Verwaltungsmotto eher „…aber langsam!“ lautet: Während die Aufgabenverteilung in allen anderen Bundesländern geregelt ist, gibt es hier immer noch keine Zuständigkeitsverordnung für Cannabis. Die Gesundheitsverwaltung informiert auf CP-Anfrage, dass die Verordnung zurzeit „für das Mitzeichnungsverfahren mit den thematisch betroffenen Senatsverwaltungen“ vorbereitet werde. Danach geht sie nacheinander in den Senat, den Rat der Bürgermeister und schließlich zur Kenntnisnahme ans Abgeordnetenhaus. Wann sie in Kraft tritt, könne aktuell nicht gesagt werden. Der Termin dürfte jedenfalls näher an der Weissagung der Cree („Erst wenn der letzte Joint geraucht ist…“) liegen als an Schabowski („sofort, unverzüglich“). Die praktischen Folgen für die Anbauvereine beschreibt Julian von „Berlin Blatt & Blüte“ so: „Wir haben etwa 200 Mitglieder, Räume, Töpfe und eine programmierbare Beleuchtung und Bewässerung. Jeder Monat, in dem wir Miete für Räumlichkeiten zahlen müssen, die wir noch nicht nutzen dürfen, ist eine starke Belastung.“ In Absprache mit anderen Berliner Anbauvereinen wolle man eine Untätigkeitsklage vorbereiten, sollten ihre Anträge nicht binnen drei Monaten bearbeitet werden. „Es ist doch peinlich, dass es jedes andere Bundesland schafft, die Gesetzesänderung umzusetzen, nur die Hauptstadt nicht.“ P.S. Für weitere Fragen zu Berlins „High Society“ empfiehlt sich unser CP-Podcast „Weed und Wissen“ – hier entlang! | |||
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Was macht eigentlich das Personal der InfraVelo, nachdem die Verkehrsverwaltung es für angemessen befunden hat, neun von zehn geplanten Radschnellverbindungen vorerst nicht zu bauen und sieben nicht einmal mehr zu planen? Droht Kurzarbeit, wenn von 100 km nur 14 übrig bleiben? „Da das Aufgabenspektrum der GB infravelo weit über die Radschnellverbindungen hinaus geht, ist aktuell keine Kürzung bzw. Reduzierung des vorhandenen Personals vorgesehen“, schreibt die Verkehrsverwaltung auf CP-Anfrage und liefert vorsorglich die hauseigene Sprachregelung zu der Malaise mit: Demnach „gibt es für die Radschnellverbindungen bisher zwar unterschiedliche Planungsstände, aber keine Streichungen“. Die Haushaltslage verlange Priorisierungen – auch „einzelfallbezogen hinsichtlich der Frage, was überhaupt und unter welchen Voraussetzungen realistisch umsetzbar ist“. Alle Planungen könnten später fortgesetzt werden. Und Geld sei auch nicht futsch, weil Aufträge jeweils nur für anstehende Teilleistungen wie die Vorplanung vergeben würden. Für morgen Nachmittag rufen mehrere Verbände zu Protestfahrten auf, bei denen gegen den Stopp und für die Einhaltung des Mobilitätsgesetzes demonstriert werden soll. | |||
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Das Mobilitätsgesetz verlangt auch den Umbau von jährlich mindestens 30 besonders unfallträchtigen Kreuzungen. Antje Kapek (Grüne) hat nach dem Stand der Dinge gefragt; die Antwort der Verkehrsverwaltung liegt dem CP vorab vor. Demnach waren es im vergangenen Jahr nur sieben Knoten, an denen zumeist zusätzliche Abbiegeampeln installiert wurden. Dass es so zäh vorangeht, erklärt der Senat auch mit der zunehmend knappen Kapazität der Baufirmen. Für fast die Hälfte der 30 notorisch unfallträchtigsten Brennpunkte hat er allerdings bisher gar keine Entschärfung geplant. „Dabei liegen sinnvolle Maßnahmen auf der Hand“, kommentiert Kapek. „Bauliche Umgestaltungen wie getrennte Fuß- und Radwege, Gehwegvorstreckungen, Mittelinseln oder Tempokissen, kluge Ampelschaltungen und Geschwindigkeitsreduktion.“ | |||
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Nächste Woche soll es richtig heiß werden in Berlin. Dienstag dürfte der heißeste Tag des Jahres werden; die Nächte davor und danach werden tropisch warm, also ungesund. Da startet man morgens schon gerädert – und ist durch und durch gar(stig), wenn man in der prallen Sonne auf Bus oder Bahn warten muss. Tagesspiegel-Leserin Astrid W. berichtet, wie sich mehrere Menschen im spärlichen Schatten einer Haltestellensäule drängten und fordert, dass auch dieser Teil des Nahverkehrs für den Klimawandel gerüstet werden müsse – etwa durch Wartehäuschen, die Schatten spenden. Die BVG verweist auf CP-Anfrage darauf, dass an stärker frequentierten Haltestellen mit ausreichend Platz längst Wartehallen stehen (in denen sich aber erfahrungsgemäß die Hitze erst recht staut) und das künftige Modell nicht nur bewährten Schatten spende, sondern dank Gründach auch dem Mikroklima helfe. Nach CP-Informationen gibt es auch Überlegungen für modulare Modelle, die als Schattenspender taugen würden. Alles andere, was außer Säule und Häuschen noch an Haltestellen steht (oder fehlt), ist ohnehin nicht Sache der BVG, sondern von Land und Bezirken. | |||
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Post von Anwalt Christian Schertz – im Auftrag von Feuerwehrchef Karsten Homrighausen. Es geht um die Besuche des Landesbranddirektors bei drei Spielen der Fußball-EM im Olympiastadion (CP von Montag). Bei einem Vorrundenspiel und beim Viertelfinale war er dienstlich zu Repräsentation und Austausch mit Verantwortungsträgern, zum Finale ging er dann privat. Aber: Bei allen drei Terminen war er als „Behördenleiter vom Dienst“ in Rufbereitschaft. Fußball-EM und immer das Auge auf dem Diensthandy? Ja, denn das „unterstreicht die Verantwortung des Landesbranddirektors insbesondere an den genannten Spieltagen“, sagte ein Sprecher. Doch bei Mathe mit dem Checkpoint soll etwas schiefgegangen sein. Wir errechneten, Homrighausen hätte mit der Rufbereitschaft mindestens 7,5 Stunden zusätzlich auf seinem ohnehin üppigen Mehrarbeitskonto. Unwahr, schreibt Anwalt Schertz. Seine Kanzlei vertrete Homrighausen „persönlich“. Und der habe „nur Freizeitausgleich in Höhe von 1/8 der geleisteten Rufbereitschaftszeit“ und „unter einer Stunde“ für die drei Spiele. Wir blättern noch mal in der Behördenantwort der Feuerwehr: An den drei Spieltagen war der Chef „laut Dienstplan als Behördenleiter vom Dienst eingeteilt“. Es „handelt es sich um eine 24/7-Funktion der täglichen Gefahrenabwehr“, und zwar „in Rufbereitschaft“. Hat der Checkpoint doch richtig gerechnet? Für einen Rufdienst an einem normalen Arbeitstag werden Homrighausen etwa 1,5 Stunden dafür angerechnet, an freien Wochenendtagen 3 Stunden. Macht für die drei Spieltage 1,5 Stunden (Di., 25.6.) plus 3 (Sa., 6.7) plus 3 (So., 14.7.) also 7,5 Stunden. Aber am 6.7. war er ja dienstlich im Stadion, dann kämen wir auf 6 Stunden Mehrarbeit. Versüßt mit Fußball. | |||
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Mit Tagesspiegel Plus erfahren Sie als Abonnent der CP-Vollversion heute außerdem: + An welchen Stellen die Straßenbahn besonders oft von Falschparkern blockiert wird. + Wie Baustelleninfos in die Verkehrsmeldungen kommen und warum das auch mal schiefgeht. + Wie viele Handpumpen zur Wasserversorgung im Notfall in Berlin stehen und wie viele davon funktionieren. + Die Bucket-List: Wie sich ein sommerlicher Spaziergang durch Berlins Südosten mit einem Bad kombinieren lässt. Im Stadtleben können Sie eines von fünf Exemplaren der Neuausgabe des Kultbuches „Street Art in Berlin“, gewinnen. Außerdem haben Sie Zugriff auf hunderte exklusive Artikel, von denen ich Ihnen meinen aktuellsten ans Herz legen darf: Zwei Brandermittler des Landeskriminalamtes haben mir bei einem Einsatz gezeigt, wie sie in ausgebrannten Trümmern nach Spuren von Brandstiftung und technischen Defekten suchen – und warum sie mit Elektrogeräten generell vorsichtig sind. Wäre schön, wenn Sie unseren Journalismus unterstützen! | |||
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