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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 13.08.2024 | sonnig bei max. 30°C. | ||
+ Berliner Polizei befürwortet Messerverbotszonen „grundsätzlich“ + Görli-Zaun verzögert sich weiter + Diese Schätze finden sich auf Berlins Straßen + |
von Ann-Kathrin Hipp und Jessica Gummersbach |
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Guten Morgen, dieses Urlaubsfoto hat uns Lars Klingbeil zugeschickt, allerdings nicht der SPD-Parteichef, sondern ein Namensvetter aus Pankow. Der schreibt: „Wegen der 9 Zeitzonen dazwischen wird hier in der Inselwelt der Kanadischen Sunshine Coast (British Columbia) der ‚druckfrische‘ Checkpoint zur erbaulichen Abendlektüre vor dem Schlafengehen.“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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Wer am Morgen des 13. August 1961 den Tagesspiegel las, erfuhr, dass „die jungen Berliner heiratsfreudiger denn je“ sind, die „Fichtel und Sachs AG“ einen vollautomatischen Mopedmotor auf den Markt bringt, „der dem Fahrer das Kuppeln und Schalten abnimmt“ und die Bundesbahn für ihre Pünktlichkeit die Note „Sehr gut“ verdient. Artikel informierten darüber, dass die am Vortag aus Potsdam kommenden, „im ersten West-Berliner Bahnhof Wannsee einlaufenden S-Bahn-Züge nur schwach besetzt waren“, dass es auf dem schwedischen Flugplatz Mitlanda „beinahe zu einem Zusammenstoß zwischen einem Elch und einem Flugzeug gekommen wäre“ und dass der Ballonsatellit „Echo I“ (dessen Hülle halb so dünn ist wie Zigarettenpapier) die Erde bisher fast 4500-mal „umflogen und dabei rund 221 Millionen Kilometer zurückgelegt hat“. Was an diesem Tag nicht in den Zeitungen stand: In der Nacht zu Sonntag hatte SED-Mann Walter Ulbricht den Befehl zur Abriegelung der Berliner Sektorengrenze gegeben und damit, das hat die Geschichte gezeigt, Deutschland für mehr als 40 Jahre geteilt. Noch am Abend des 13. August richtete Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt das Wort an seine „Landsleute in der Zone“: „Lassen Sie sich nicht fortreißen, so stark und berechtigt die Erbitterung auch sein mag. Ergeben Sie sich nicht der Verzweiflung. Noch ist nicht aller Tage Abend. Die Mächte der Finsternis werden nicht siegen.“ Am heutigen Dienstag, genau 63 Jahre später, erklärt sein Nachfolger Kai Wegner: „Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verschafft der Symbolhaftigkeit der Berliner Mauer seit mehr als zwei Jahren leider wieder eine neue Aktualität. Am heutigen Tag sind wir auch in Gedanken bei all den ukrainischen Frauen und Männern, die ihr Land und ihre Freiheit verteidigen. Möge auch ihr Kampf gegen das Unrecht erfolgreich sein.“ Unseren Checkpoint-Soundtrack überlassen wir an diesem historischen Tag Marius Müller-Westernhagen. Da reicht ein Wort wie ein Lied: Freiheit. | |||
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Die Zahl der Messerangriffe bewegt sich der Berliner Polizei zufolge auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Dennoch zählte Berlin am vergangenen Wochenende drei innerhalb von 24 Stunden. Ein 34-Jähriger, der am Hals verletzt wurde, ist mittlerweile seinen Verletzungen erlegen. Während Innenministerin Nancy Faeser u.a. den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum einschränken will, kündigt Schwarz-Rot die Einführung von „Messerverbotszonen“ an (in denen die Polizei anlasslos kontrollieren darf). Polizei und Innenverwaltung sind dazu bereits im Austausch, das „Allgemeine Sicherheits- und Ordnungsgesetz“ soll entsprechend novelliert werden. „Es gibt keinen Ort in Berlin, den ich ausschließen würde“, sagt Burkhard Dregger, innenpolitischer Sprecher der CDU. Sein SPD-Pendant Martin Matz gibt zu bedenken: „Wir müssen dann auch die entsprechenden Kontrollen durchführen, sonst sind es Witzzonen.“ Dazu nochmal die Zahl der polizeilichen Überstunden (Stichtag 31.01.24): 2.388.972. Die Polizei Berlin selbst befürwortet das Instrument Messerverbotszonen „grundsätzlich“. Sie senkten „das allgemeine Risiko“ („Bei Kontrollen würden Messer durch die Polizei beschlagnahmt werden, die dann bei einem Streit oder einer körperlichen Auseinandersetzung eben nicht mehr ‚gezückt‘ werden können“), umfassten Messertypen, die „aktuell gesetzlich nicht verboten sind“ und könnten temporär auch bei Großereignissen wie der Europameisterschaft helfen. „Die Befugnisse der Polizei können hierdurch durchaus sinnvoll erweitert werden“, heißt es auf Checkpoint-Anfrage. Sprecherin Valeska Jakubowski sagt allerdings auch: Noch könne man keine „Aussagen zur konkreten Umsetzung sowie dem damit einhergehenden Kräfteeinsatz treffen“. Und da liegt Burkhard Dregger auf eine Art richtig: Es gibt „keinen deutlichen örtlichen Brennpunkt für Messerdelikte“. Vielmehr seien „derartige Delikte über die gesamte Stadt verteilt“. | |||
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Apropos über die gesamte Stadt verteilt: Bereits in der vergangenen Woche ging’s hier um Müll, jetzt haben wir es auch schwarz auf weiß: Berlin wird tatsächlich dreckiger. Die Berliner Stadtreinigung bestätigt auf Checkpoint-Anfrage, dass das sogenannte „Littering“, also das unachtsame Wegwerfen von Müll, in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen hat. Wie oft Strafen verhängt wurden, ist allerdings nicht klar. Eine stichprobenartige Umfrage unter den Bezirken zeigt: Das Wegwerfen von Kleinabfällen wird von den Ordnungsämtern nicht gesondert erfasst, eine differenzierte Auswertung gebe die vom Land Berlin zur Verfügung gestellte Software nicht her. Vielleicht wird’s Zeit für ein Update? | |||
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Vom Update zum Upgrade: Für schlappe 8,25 Euro im Monat erhalten Sie aktuell unser T+Abo (Checkpoint-Vollversion und alle Bezirksnewsletter inklusive). Darin heute: + Bau oder Nicht-Bau? Warum es noch immer keinen Zaun um den Görlitzer Park gibt. + Müll, Müll, Sondermüll? Diese Schätze finden sich auf Berlins Straßen. + Checkpoint-Bucket-List: Diesen Berlin-Tipp empfiehlt Sternekoch Tim Raue. + Damit es 2028 in Los Angeles besser läuft: Hier bekommt Berlin neue Kunstrasenplätze. + „Typisch Deutsch“ – diese olympischen Disziplinen empfehlen Checkpoint-Leser dem ehemaligen Olympiasieger Jens Lehmann. + Außerdem verlosen wir 5 x 2 Karten für die „Young Euro Classic“. Zum Rundum-Sorglos-Paket (aka Abo) geht’s hier. | |||
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