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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 03.03.2025 | teils bewölkt bei bis zu 9°C. | ||
+ Das empfehlen Kai Wegner und Raed Saleh CDU und SPD im Bund + „Krank Berlin“: So realistisch ist die neue Drama-Serie + Berliner Stimmungsbild: Werden Autofahrer diskriminiert? + |
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von Ann-Kathrin Hipp und Sönke Matschurek |
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Guten Morgen, Ich bin ein Berliner. Mit diesem Satz sendete der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy im Kalten Krieg vor dem Schöneberger Rathaus ein zentrales (& umjubeltes) Signal an die BRD und stärkte damit maßgeblich den Westen und das transatlantische Bündnis. Heute, mehr als 60 Jahre später, ordnet Donald Trump die Welt aus dem Oval Office heraus neu. „Amerika hat die Fronten gewechselt“, analysiert der deutsch-amerikanische Politikwissenschaftler Karl Kaiser (T+). Und was macht Berlin? | |||
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Wohlwissend, dass Deutschland schnell eine neue Regierung braucht, sondieren SPD und CDU diese Woche weiter. Wie man die beiden Parteien zusammenführt, haben in der Vergangenheit u.a. CDU-Chef Kai Wegner und SPD-Fraktionschef Raed Saleh vorgemacht. Irgendwelche Tipps? „Es braucht einen langen Atem, Hartnäckigkeit und viel Geduld“, sagt Saleh auf Checkpoint-Anfrage. „Man darf der CDU nichts schenken.“ Und zur Regierungsarbeit: „Hinter verschlossenen Türen darf es ordentlich scheppern. Das muss es sogar. Aber nach außen hin darf man die Menschen nicht durch unnötigen Streit verwirren.“ Kai Wegner ergänzt: „Man muss auch gönnen können.“ Aber was, wenn die koalitionsinterne Ruhe das größte Plus bleibt? „Nach mehr als eineinhalb Jahren im Amt gibt es nur wenige Vorhaben, die Schwarz-Rot in Berlin umgesetzt hat“, analysiert Kollege Christian Latz (T+). „Auch für die restliche Legislaturperiode stehen außer der Verwaltungsreform und der weiteren Konsolidierung der Landesfinanzen keine großen Vorhaben mehr auf dem Zettel.“ | |||
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Na, da bleiben wir doch zumindest mal kurz bei diesem Zettel. Flattert ja schließlich schon eine ganze Weile rum. Bereits am 20. März 1993 berichtete Tagesspiegel-Redakteur Ulrich Zawatka-Gerlach vor der schwarz-roten Koalitionsrunde über ein revolutionäres Vorhaben: Doppelaufgaben zwischen Senat und Bezirken sollten abgeschafft und Zuständigkeiten klar geregelt werden. Mehr als 30 Jahre später könnte es nun also endlich so weit sein! „Ein langer, nicht ganz einfacher, aber spannender Prozess geht jetzt wirklich in die Endphase“, sagt Berlins Regierender. „Anfang April wollen wir das Ganze in den Senat einbringen. Ich würd's begrüßen, wenn wir vor der Sommerpause dann auch den Beschluss hätten.“ Wie sang schon Katja Ebstein: Wunder gibt es immer wieder. Heute oder morgen (oder vor der Sommerpause) können sie geschehn. | |||
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Ein Drama: Auf Apple TV+ läuft dieser Tage die neue Serie „Krank Berlin“ an. Patienten randalieren im „Höllenkrankenhaus der Haupstadt“ (Spiegel), der Chirurg operiert zugedröhnt, „alle Gesichter sind übermüdet und überfordert“ (FAZ). Eine „Milieustudie aus dem Fegefeuer des Gesundheitssystems“, lobt die SZ. „Es gibt keine Ruhepausen, weder für das chronisch unterbesetzte Personal, noch für die Zuschauer“, schreibt der Tagesspiegel. Der „Versuch war, so realistisch wie möglich zu sein“, sagt Hauptdarsteller Slavko Popadić im FluxFM-Interview. Und? Ist das gelungen? „Ob unsere Chirurgen Drogen nehmen, weiß ich nicht“, sagt Krankenpfleger Lukas Wiedmann vom Urban-Krankenhaus (der auch in der Berliner Krankenhausbewegung organisiert ist) dem Checkpoint. Doch chronische Unterbesetzung, täglichen Gewalterfahrungen und das „Dauerfeuer“ in der Notaufnahme seien real.Daran werde wohl auch die Serie nix ändern: „Wir arbeiten im Missstand.“ | |||
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Apropos Missstand: Werden Autofahrer in Berlin diskriminiert? Das haben wir am Samstag im Checkpoint gefragt. Rund 3.800 Menschen haben abgestimmt. 39 Prozent sagen „Ja, man schämt sich fast für den Führerschein“, 56 Prozent „Nein, die haben überall Vorrang“. Zu letzteren dürfte Checkpoint-Leserin Barbara W. gehören, die am Samstag folgendes erlebte: „Als meine Tochter und ich die Saalestraße überqueren wollten (zugegeben nicht im günstigsten Moment) und auf dem Mittelstreifen verharren mussten, weil von rechts Verkehr kam, fuhr uns ein von links kommender PKW gezielt an, nachdem er zunächst gehupt hatte (wir konnten aber ja nirgendwo hin). Es war ein langsames an uns heran rollen, daher wurden wir nicht verletzt (meine Tochter hat ein leicht aufgeschürftes Knie, weil sie kurz zu Boden ging und mir fuhr er in die rechte Ferse), aber der Schock sitzt natürlich tief. (…) Ja, ich habe ein gewisses Risiko in Kauf genommen, als ich die Straße trotz Verkehr überquerte. Ich sollte aber davon ausgehen können, dass ein Auto, das mich sieht, nicht bewusst auf mich fährt.“ Ihre Analyse: Die „autofokussierte Verkehrspolitik“ der vergangenen Jahre habe dazu beigetragen, dass Autofahrer sich zunehmend im Recht sehen – selbst dann, wenn andere gefährdet werden. | |||
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Kontrastprogramm: Oh, wie schön ist... Tirana! Albanien ist in diesem Jahr Partnerland der Tourismus-Messe ITB (Start morgen!). Albaniens Botschafterin Adia Sakiqi schwärmt auf Checkpoint-Anfrage vom Öl jahrtausendalter Olivenbäume, schneebedeckten Berggipfeln und dem Türkisblau der Adria im „besonderen südlichen Licht“. Zum Wegträumen! Einen Happen Heimat findet Sakiqi in Berlin bislang im einzigen albanischen Restaurant „Kolonja“ in Schöneberg. Auf die Frage, was Berlin von Albanien lernen könne, sagt uns Betreiber Ergist Pelo: „Gastfreundschaft, Toleranz und Gemeinschaftssinn sind in unserer Kultur zentral.“ Und ergänzt: „Das Wetter!“ Bei 300 Sonnentagen erblasst sicherlich so mancher Berliner vor Neid. | |||
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Wir unterbrechen für eine ganz andere, wichtige Durchsage an alle Berliner: Pünktlich zur Fastnacht (Karneval und Fasching mitgemeint) gibt’s uns wieder in allerlei Variationen. „Dubai-Berliner“ liegen demnach 2025 voll im Trend. Aber auch Mett-Berliner („Der Geschmack ist gar nicht mal so schlimm wie erwartet“), Schickimicki-Berliner („In jedem Fall ein Hingucker in der Verkaufstheke“) und Döner-Berliner (in der ersten Woche wurden offenbar 450 pro Tag verkauft) sind in diesen Wochen im Westen des Landes zu finden. Die gute Nachricht: Noch ist das Original nicht tot! Den Badischen Neuesten Nachrichten zufolge soll in der badischen Bäckerei Visel weiterhinder „klassische Berliner“ am besten laufen. Darauf einen Pfannkuchen! | |||
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Wo heute in Berlin die beste (kölsche) Karnevals-Party steigt und warum sich ein Ausflug in die rheinische Subkultur durchaus lohnt, lesen Sie heute in der Checkpoint-Vollversion. Darin erfahren Sie außerdem 1) was Berlin von Albanien lernen kann und 2) was der Berliner Senat zur Bekämpfung des Crack-Konsums plant. Gewinnen können Sie in dieser Woche als Abonnent: + 4 Karten für eine Lesung der Kinderbuchautorin Ute Krause (15.3.) in Bad Saarow, + 2x2 Karten für die Buchpremiere „Good Girl“ von Aria Aber im Pfefferberg Theater (6.3.), + 2x2 Karten für die 100. Vorstellung von „It's Britney, Bitch“ am Berliner Ensemble (9.3.), + 2 signierte Comics „Super-GAU“ von Bea Davies (mit Lesung am 6.3.), + 2x2 Karten für „VARIETÉ GAGA – The Crazy Berlin Show“ im Wintergarten (8.3.). Aktuell lesen Sie den Tagesspiegel 2 Monate für nur 2 Euro (Bezirksnewsletter und Checkpoint-Vollversion inklusive!). Zum Knallerangebot bitte hier entlang. | |||
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