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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 18.09.2023 | locker bewölkt bei 17 bis 29°C. | ||
+ Klimaproteste in Berlin: 14 Aktivisten nach Farbattacke auf Brandenburger Tor festgenommen + Verdeckte Messungen: Etwa jeder zweite Berliner Autofahrer ist zu schnell unterwegs + O’zapft is – auch in Berlin: Viele Prominente beim Fassanstich im Hofbräuhaus am Alexanderplatz + |
von Margarethe Gallersdörfer |
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Guten Morgen, die neue Woche und ein weiterer herrlicher Spätsommertag in Berlin beginnen! Bis zu 28 Grad warm soll es werden – nur zwischen 18 und 20 Uhr ist Regen angekündigt. Sonnig geht es auch die nächsten Tage weiter. Falls Sie als Berliner:in jegliche Selbstachtung verloren haben, können Sie das gute Wetter fürs Oktoberfest nutzen. Dieser kleine Albtraum sucht den Alexanderplatz hartnäckig jedes Jahr zur gleichen Zeit heim wie der große die Theresienwiese. Zum Anzapfen stiegen aus der Zeitmaschine: Axel Schulz, Kader Loth und Giulia Siegel. Prost, aber schnell. | |||
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Soweit zum heiteren Teil! Die Klimaaktivist:innen von Letzte Generation haben am Sonntag das Brandenburger Tor mit oranger Farbe beschmiert – und dem nicht-strafbaren Protest von Fridays For Future am Freitag die Show gestohlen. 14 Festnahmen gab es, und auf der politischen Ebene seltene Einigkeit in den Reaktionen. Verrückterweise finden es in Berlin alle scheiße, wenn das Wahrzeichen beschmiert wird. Aber darum geht’s ja anscheinend. Die Farbe soll abwaschbar, wegen der großen Hitze aber auch schon gut mit dem Sandstein verbacken sein. Ob das Zeug wirklich rückstandslos entfernt werden kann, muss sich noch rausstellen – der Spaß könnte laut einem Morgenpost-Kollegen aber eine fünfstellige Summe kosten und bis zum nächsten Wochenende dauern. Dann laufen schon die erfolgreichen Berlin-Marathon-Sportler:innen durch das Tor über die Ziellinie – und bis dahin noch viel Wasser die Spree runter. Für Berliner Autofahrer:innen könnte es eine lange Woche werden: Die Letzte Generation plant konzentrierte Blockade-Aktionen in der Hauptstadt, um die Bundesregierung zu zwingen, entschiedener gegen den Klimawandel vorzugehen. Was Sie brauchen, ist unser Newsblog. Da halten wir Sie nicht nur über alle Klimaprotest-News auf dem Laufenden – Sie erfahren auch, dass das Brandenburger Tor schon ganz andere Dinge ausgehalten hat. In ihrem Verhältnis zur Polizei fährt Letzte Generation derzeit eine interessante Strategie: Umarmung. Darüber sprechen Ann-Kathrin Hipp, Lorenz Maroldt und Anke Myrrhe in der neuen Ausgabe des Checkpoint-Podcasts „Berliner und Pfannkuchen“ – auch mit Polizeivertretern. | |||
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Hup hup! Jede:r zweite Autofahrer:in in Berlin ist zu schnell unterwegs – vielleicht eine interessante Information für die Berliner Gewerkschaft der Polizei, deren Gedanken stark um die Zusatzarbeit zu kreisen scheinen, die die Letzte Generation den Beamten bereitet. Wie viele Einsätze werden wohl täglich von Berliner Bleifüßen und den Konsequenzen verursacht? Vielleicht möchte ja auch die CDU-Fraktion mal was dazu sagen, die am Freitag den „Krieg gegen das Auto“ für beendet erklärte – stilsicher illustriert mit einem Foto der Kreuzung in Berlin, an der die meisten Menschen bei Unfällen verletzt werden. Dahinter steckt eine potenzielle Kehrtwende in Berlins Verkehrspolitik, wie Ihnen mein Kollege Christian Latz erklärt. Eine Kehrtwende, die wohl auch in Blut bezahlt wird. | |||
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Es ist aber auch sehr dumm, dass Kinder sich ständig von Autos anfahren lassen … Könnte man denken, wenn man Berliner Polizeimeldungen liest. Da radelt ein Elfjähriger am Sonnabendnachmittag in Marienfelde VOR EINEM PARKEINGANG – aber laut Polizei „unvermittelt“ – vom Gehsteig auf die Straße, wird von einem fast 90-jährigen Autofahrer „erfasst“ (wir sagen: angefahren) und schwer an Kopf und Bein verletzt. Eine zweite Meldung aus der vergangenen Woche genießen Sie bitte in voller Länge: „Gestern Vormittag kam es zu einem Verkehrsunfall in Friedrichshain, bei dem sich ein Kleinkind Verletzungen zuzog. Der Dreijährige soll gegen 9.30 Uhr unvermittelt hinter einem haltenden Linienbus auf die Fahrbahn der Straße Alt-Stralau gerannt sein. Eine 45-jährige Autofahrerin, die die Straße in Richtung Elsenbrücke befuhr, hat zwar nach bisherigen Erkenntnissen die Höchstgeschwindigkeit eingehalten, konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig bremsen.“ Na, wenn sie die Höchstgeschwindigkeit eingehalten hat! Da sind wir kulant in der Autostadt Berlin. Kulanter als die Straßenverkehrsordnung: „An Omnibussen des Linienverkehrs, an Straßenbahnen und an gekennzeichneten Schulbussen (…) darf, auch im Gegenverkehr, nur vorsichtig vorbeigefahren werden.“ Huuup … | |||
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You had one job: Ein Bahnhofs-Hublift am Hauptbahnhof versagte am letzten Dienstag an der Aufgabe, die Twitter-Userin Zauberbaerin samt Elektrorollstuhl in einen Zug zu heben. „Mit Quietschen und Knarzen teilte uns der Lift mit, dass er nicht weiter hochfahren will“, schrieb ihr Mann auf Twitter. Sehr schade, das. Die Dinger sind brandneu. Die Lösung? „Da musste dann einer der letzten alten Herkules-Lifte extra geholt werden.“ Der Geschäftsführer der neuen Herstellerfirma Liftwerk, René Bartsch, geht von einem falsch eingestellten Überdruckventil beim Lift aus. Die neuen Lifte seien aber keinesfalls Schrott: „Ich kann versichern, dass das gesamte hydraulische System des Liftwerk-Liftes praktisch identisch mit dem hydraulischen System des Herkules-Liftes ist.“ Die Bahn bedauert den Vorfall und will die Funktionalität „bei weiteren Einsätzen“ prüfen. Dann hebt die Laune sich hoffentlich wieder. Sonst kommt es noch zum Hub-Hub-Hubschraubereinsatz. | |||
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