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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 13.11.2023 | Überwiegend bewölkt und regnerisch bei frischen 7°C. | ||
+ Zahl der psychischen Leiden in Berlin drastisch gestiegen + Private Falschparker-Anzeigen werden von der Polizei meist ignoriert + Immer weniger Kontrollen auf bekannter Raserstrecke in der Berliner City + |
von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, ob es der Zustand der Welt im Allgemeinen oder die Härten Berlins im Besonderen sind, die vielen Menschen zu schaffen machen, sagt die neue Statistik der Gesundheitsverwaltung nicht. Was sie aber sagt: Die Zahl der Berliner:innen mit akuten psychischen Leiden ist drastisch gestiegen. Die Fallzahlen der Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten wuchsen binnen fünf Jahren um 44 Prozent, bei Erwachsenen um 25 Prozent. Rechnerisch ist die Seele der Hauptstadt mit Versorgungsgraden 117 (Reinickendorf) bis 317 (Charlottenburg-Wilmersdorf) zwar in guten Händen, aber praktisch sind Termine auch in dringenden Fällen schwer zu bekommen und die stationären Psychiatrien in Kliniken meist voll belegt. Wie viele Betroffene sich an die zur dritten Säule im Gesundheitswesen erklärten, aber notorisch dünn besetzten sozialpsychiatrischen Dienste der Bezirksämter wenden, weiß der Senat mangels Daten gar nicht. | |||
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Auch Privatpersonen können Verkehrsordnungswidrigkeiten wie Falschparken bei der Polizei anzeigen. Sie können es aber auch lassen, wie ein Blick in die Statistik zeigt. Die wird neuerdings nicht mehr online veröffentlicht. Das Polizeipräsidium begründet die neue Intransparenz mit der „Überarbeitung und Neugestaltung des Internetauftritts der Bußgeldstelle“ sowie mit viel Arbeit für wenige Klicks. Auf CP-Anfrage gab’s die Zahlen fürs laufende Jahr. Demnach gingen im Schnitt rund 2900 Meldungen pro Monat ein, davon 2800 per Mail. Während die Bußgeldstelle aus diesen Hinweisen im Januar und Februar jeweils rund 700 Anzeigen fertigte, waren es im März noch 132 und seit April nur rund 30 im Monat. Die monatlich etwa 100 Meldungen auf Papier landen sogar fast komplett im Mülleimer (z.B. September: 109 Meldungen, eine Anzeige). Die Polizei erklärt die lausigen Quoten mit Arbeitsaufwand und fehlenden Infos in den Meldungen sowie „möglichen Verjährungsfristen“. Die allerdings bekannt sind und folglich beachtet werden könnten, wenn man wollte. | |||
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Die Straße des 17. Juni ist als Raserstrecke aktenkundig: In den vergangenen fünf Jahren erwischte die Polizei dort mehrere Zehntausend Schnellfahrer und maß Rekordwerte zwischen 97 und 154 km/h bei erlaubten 50. Klingt, als müsste die Überwachung weiter verstärkt werden – aber das Gegenteil passiert: Die Zahl der Tempokontrollen sank von 157 im Jahr 2018 auf nur noch 45 im vergangenen Jahr, teilte die Verkehrsverwaltung auf Anfrage von Jian Omar (Grüne) mit. Der hatte sich auch nach den spärlichen Querungsmöglichkeiten zwischen Yitzhak-Rabin-Straße und Großem Stern erkundigt, die sowohl für die Fußgängerströme als auch für Lastenräder und Fahrräder mit Anhänger zu knapp bemessen sind. „Die Querungsstellen weisen Breiten auf, die Rad- und Fußverkehr grundsätzlich nur begrenzt aufnehmen können“, bestätigt die Verwaltung. Aber: „Daraus folgende Problemlagen sind dem Senat bislang nicht bekannt.“ Durch die Windschutzscheibe fallen sie auch wenig auf. | |||
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Die allherbstliche Pilgersaison für Berliner Naturfreunde geht zu Ende, denn in diesen Tagen dürften die meisten Kraniche ihr märkisches Mekka – die Felder und Teiche um Linum im Ruppiner Land – südwestwärts verlassen. Mit bis zu 51.000 Exemplaren wurden in dieser Saison weniger gezählt als in vergangenen Jahren; 2021 waren es sogar doppelt so viele. Sind die sogenannten Glücksvögel angesichts der Weltlage weitergezogen in ein erfreulicheres Paralleluniversum? Berlins Wildtiergott Derk Ehlert sieht keinen Grund zur Sorge. Zum einen seien die wöchentlichen Zählungen auch wetterabhängige Momentaufnahmen, zum anderen sei mit der wiedervernässten Diepholzer Moorniederung in Niedersachsen eine attraktive Konkurrenz auf dem Weg in die spanischen Winterquartiere entstanden. In Brandenburg gebe es mehrere hundert Kranich-Brutpaare, in Berlin rund ein Dutzend. „Insofern sind wir gut aufgestellt“, auch wenn die Bestände insgesamt nicht mehr wachsen. Für die Natur ist dieser Herbst bisher ein einziger Glücksfall. Dass dank ausgebliebener Stürme und Fröste noch so viel Laub an den Bäumen hänge, tue deren Fitness gut. Vor wenigen Tagen hat das Jahr bereits sein statistisches Regensoll von knapp 600 Litern pro Quadratmeter erfüllt – als erstes seit 2017. Nachdem es im Oktober sogar doppelt so viel geregnet hat wie üblich, ist zumindest die obere Bodenschicht gut durchnässt wie seit Jahren nicht. Wer je vorhatte, einen Baum zu pflanzen, sollte es jetzt tun. Sträucher gehen auch. | |||
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