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Liebe/r Leser/in,

auch diese Woche haben wir wieder spannende Nachrichten aus Medizin, Wissenschaft und Natur für Sie gesammelt. Wir berichten, was Weichmacher in Kunststoffen so gefährlich macht, wie sich mehr Menschen zur Krebsvorsorge motivieren lassen, warum eine Giraffe Schiff fährt und welches Essen Ihrem Darmmikrobiom guttut.

Eine spannende Woche wünscht Ihnen

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

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Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Fatale Weichmacher

Ob in Lebensmittelverpackungen, Zahnfüllungen oder Trinkflaschen – die in vielen Alltagsprodukten enthaltenen Weichmacher schädigen die Signalübertragung der Nervenzellen im Gehirn. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität Bayreuth. Die Forscher untersuchten, wie die beiden häufig verwendeten Weichmachersubstanzen Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) auf das Gehirn von Goldfischen wirken. Waren die Nervenzellen regelmäßig einer geringen Menge Weichmacher ausgesetzt, kam es zu einer dauerhaften Schädigung des zentralen Nervensystems. Sowohl die Reizleitung innerhalb der Zelle als auch die Signalübertragung zwischen Zellen waren beeinträchtigt. „Die an Fischgehirnen gewonnenen Erkenntnisse rechtfertigen die Einschätzung, dass BPA und BPS das Gehirn erwachsener Menschen ebenfalls in gravierender Weise schädigen können“, sagt Peter Machnik, Hauptautor der Studie. Daher sei es dringend geboten, dass Wissenschaft und Industrie Weichmacher entwickeln, die gesundheitlich unbedenklich sind.

 

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Foto der Woche: Schifffahrt mit Giraffe

Giraffen sind schlechte Schwimmer, daher entschieden sich kenianische Naturschützer für diese Rettungsaktion per Boot. Mit einem Lastkahn transportierten sie eine vom Aussterben bedrohte Rothschildgiraffe von der Insel Longicharo im Baringosee (doppelt so groß wie der Chiemsee) zu einem Schutzgebiet auf dem Festland. Seit Monaten andauernde Regenfälle lassen den Wasserpegel des Sees immer weiter steigen, eine Bedrohung für Menschen und Tiere in der Region.

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2. Bakterien züchten im eigenen Bauch

Wer sich gut ernährt, züchtet eine fürsorgliche Bakterienkultur in seinem Darm. Das belegen Mediziner um den Groninger Gastroenterologen Rinse Weersma in einer aktuellen Studie. Die oft als Mikrobiom bezeichnete Lebensgemeinschaft in den Verdauungsorganen verändert sich deutlich in Abhängigkeit von den Essgewohnheiten. Weersma und Kollegen ließen 1425 Probanden Fragebögen zu ihrer Ernährung ausfüllen und analysierten deren Stuhlproben. Dabei zeigten sich in 38 Fällen signifikante Zusammenhänge zwischen Input und Output. Personen, die viel an tierischen Proteinen, hoch verarbeitete und stark zuckerhaltige Lebensmittel sowie hochprozentigen Alkohol zu sich nahmen, wiesen mehr Bakterien auf, die im Körper Entzündungen fördern. Wer pflanzlicher Kost, Nüssen und auch Fisch den Vorzug gab, erzielte offenbar einen gegenteiligen, vor Entzündungen schützenden Effekt. Kaffee und Pommes frites erhielten eher schlechte Noten, Brot, Buttermilch und Joghurt hingegen gute. Die Arbeit ist in der Fachzeitschrift "Gut" („Bauch“; Kurzfassung hier) erschienen.

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3. Krebsvorsorge per Post

Tests auf verborgenes Blut im Stuhl sind zentraler Bestandteil der Darmkrebsvorsorge. Doch nur zehn Prozent aller Männer und 20 Prozent aller Frauen in Deutschland nehmen das Angebot wahr. Das liegt auch am umständlichen Prozedere hierzulande. Der Test muss in der Arztpraxis abgeholt, zu Hause durchgeführt und wieder in der Praxis abgegeben werden. Wie es einfacher und effektiver geht, zeigt nun eine Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), die das Vorgehen in mehreren europäischen Ländern verglich. Am erfolgreichsten war es, den Berechtigten den Test einfach per Post ins Haus zu schicken. Damit ließ sich die Teilnahmerate um bis zu 20 Prozentpunkte steigern. Eine Vorankündigung der Zusendung verbesserte die Teilnahmerate um weitere 3 bis 11 Prozentpunkte, ein Erinnerungsschreiben per Brief oder E-Mail um 9 bis 16 Prozentpunkte. „Mit diesen relativ einfachen Maßnahmen, die viele unserer europäischen Nachbarländer längst umgesetzt haben, könnten wir deutlich mehr Menschen motivieren, sich an der Darmkrebsfrüherkennung zu beteiligen“, resümiert Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des DKFZ.

 

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