Zur Webansicht alt_text alt_text alt_text alt_text alt_text
alt_text

Liebe/r Leser/in,

in dieser Woche berichten wir über eine neue Therapie bei chronischen Entzündungen, wie der Lockdown Kindern und Jugendlichen schadet, warum chinesische Investoren Unternehmen hemmen und über eine neue Art von Mikroben.

Eine spannende Woche wünscht Ihnen

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

alt_text

1. Hoffnung bei chronischer Darmentzündung

Bauchkrämpfe, Durchfall, Schmerzen adé – viele Darmpatienten können jetzt auf Heilung hoffen. Am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) in Erlangen wurde der weltweit erste Patient mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa einer neuen Therapie unterzogen. Bei solchen Autoimmunerkrankungen werden die entzündungshemmenden und entzündungsfördernden Zellen im Darm aus dem Gleichgewicht gebracht. Dadurch reagiert die körpereigene Abwehr über, sodass die Entzündungen nicht mehr abklingen können. Die neue Therapie soll das Gleichgewicht im Darm wiederherstellen, indem spezielle regulatorische T-Helferzellen (Treg) die entzündete Darmschleimhaut zum Abheilen bringen. Treg können die Aktivierung des Immunsystems in gewissen Situationen unterdrücken und verhindern dadurch Entzündungsreaktionen. Die Zellen wurden mittels Zelltrennung aus dem Blut des Patienten gewonnen, anschließend vermehrt und per Infusion wieder verabreicht. In anderen Bereichen hat sich diese Methode bereits bewährt: „Weltweit wurden bisher rund 160 Patientenfälle veröffentlicht, die eine ähnliche Infusion mit regulatorischen T-Zellen erhalten haben. Der Einsatz bei Colitis ulcerosa wurde bislang noch nicht erprobt“, erklärt Markus Neurath, Leiter der Treg-Studie. Ob die T-Zellen tatsächlich über das Blut in den Darm des Patienten einwandern und dort die Entzündung hemmen, wird sich in der nächsten Studienphase zeigen. Schlägt die Behandlung an, bedeutet das eine starke Verbesserung der Lebensqualität für Patienten mit chronischen Darmentzündungen.

alt_text

Foto der Woche: Heiße Mikroben

In heißen Quellen entdeckten Forscher der University of Texas in Austin eine bislang unbekannte Art von Mikroben. Die sogenannten Brockarchaeota bauen abgestorbene Pflanzenteile unter anaeroben Bedingungen ab, ohne dabei das Treibhausgas Methan freizusetzen. Damit könnten sie eine wichtige Rolle für den Kohlenstoffkreislauf spielen, berichten Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“.

alt_text

2. Chinesische Investoren verringern Rentabilität

Deutsche Unternehmen sind bei chinesischen Investoren sehr gefragt. Vor allem solche aus den Bereichen Medizintechnik, Robotik und Informationstechnik stehen auf der Wunschliste ganz oben. Nach der Übernahme sinkt jedoch oft die Rentabilität der Unternehmen, wie eine Studie der WHU - Otto Beisheim School of Management zeigt. Die Forscher untersuchten dazu die Geschäftsentwicklung von 63 Firmen, die zwischen 2008 und 2016 durch chinesische Käufer übernommen wurden. Durchschnittlich sank deren Rendite bis 2021 um zwei Prozentpunkte. Dafür gebe es mehrere Gründe, schreiben die Studienautoren: Wie das Beispiel Kuka zeigt, kommen die chinesischen Investoren oft aus einer anderen Branche und haben keine Erfahrung im spezifischen Geschäftsfeld des erworbenen Unternehmens. Führen sie es dann auf der Grundlage ihrer eigenen Kenntnisse und Erfahrungen, sind sie nicht in der Lage, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Investoren seien nach einer Übernahme in Deutschland auch mit völlig anderen Geschäftsgewohnheiten, Geschäftspraktiken und institutionellen Rahmenbedingungen konfrontiert. Dazu käme es durch unterschiedliche Managementstile oft zu Missverständnissen und gegenseitigem Misstrauen.

 

alt_text

3. Bewegungsmangel im Lockdown

Nur durchschnittlich 75 Minuten pro Tag bewegten sich Kinder und Jugendliche im zweiten Lockdown seit Dezember 2020. Das ist deutlich weniger als noch im Frühjahr vergangenen Jahres, als sich die Befragten zwischen vier und 17 Jahren insgesamt noch rund 166 Minuten pro Tag bewegt hatten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Während die Aktivitäten deutlich abnahmen, erhöhte sich die Zeit, die Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit vor dem Bildschirm verbrachten um 28 Minuten auf nun 222 Minuten am Tag. Das hat dramatische Folgen berichtet Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) am KIT: „Durch die höhere Inaktivität gab fast die Hälfte der Befragten nach eigener Einschätzung an, dass ihre Fitness stark gesunken sei. Bei knapp 30 Prozent sei das Gewicht gestiegen“. Mehr zu den Folgen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des FOCUS.

alt_text

Hier geht es zum FOCUS-Magazin

Ganz einfach als PDF herunterladen oder in der App auf Ihrem Tablet oder Smartphone lesen.

alt_text
https://mailings.focus-magazin.de/go/8dy7e7ptumjxazbr1585vp0zmhdmsy4axyzw4wso4691/33