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BfN Pressemitteilung
Bonn, 17. November 2016: Zukunftsorientierter Naturschutz, der lokal
handelt, aber global denkt, setzt sich zunehmend mit der Rolle der
Religionen auseinander, die diese im Angesicht der ökologischen Krise der
Welt einnehmen. Religionen vermitteln den Wert der Vielfalt des Lebens,
wie das Studium der Heiligen Schriften zeigt. Vor diesem Hintergrund legt
die Universität Bonn mit dem BfN-Skript "Pflanzen der Heiligen Bücher
Bibel und Koran" einen eindrucksvoll illustrierten Band vor.
"Es ist bemerkenswert, wie die Autoren und die Autorin einen direkten
Bezug zur Alltagserfahrung der Menschen herstellen", kommentiert Prof.
Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) die
Veröffentlichung "Viele der beschriebenen Pflanzen in den heiligen
Schriften oder ihrer Produkte begegnen uns täglich, etwa das Ãl des
Olivenbaumes oder Kleidungsstücke aus Leinfasern. Die Darstellung der
Pflanzen im ethischen Kontext der Religionen kann eine wertebasierte
Auseinandersetzung mit der eigenen Mensch-Natur-Beziehung anregen, die
ich für ein wesentliches Element zur Förderung einer naturverträglicheren
Gesellschaftsentwicklung ansehe", erklärt die BfN-Präsidentin. "Den
Autoren und der Autorin gelingt es in hervorragender Weise, durch die
Bezeichnung von Schlüsselwörtern und Pflanzennamen in arabischer,
hebräischer und deutscher Sprache einen interreligiösen und
interkulturellen Dialog fest in die Struktur des Skriptes zu verankern,
der in dieser Form einmalig ist."
Die Veröffentlichung fügt sich in die weiter gefassten Arbeiten des BfN
im interreligiösen Kontext ein, die auf einem breiten
naturschutzpolitischen Rückhalt fuÃen: Schon in der 2007 von der
Bundesregierung verabschiedeten Nationalen Strategie zur biologischen
Vielfalt werden Kirchen als potenzielle Partner für den Schutz der Natur
ausdrücklich genannt. Damit sind nicht nur die etablierten Kirchen in
Deutschland gemeint, auch die Beteiligung anderer Religionsgemeinschaften
wird angeregt. In diesem Zusammenhang wird auch die Teilhabe und
Mitwirkung von Migranten und Migrantinnen mit ihren entsprechenden
religiösen Hintergründen an Innovationen, Wissen und dem Dialog zur
Erhaltung der biologischen Vielfalt gefördert.
Das Bundesamt für Naturschutz hat den Grundstein für entsprechende
Aktivitäten bereits im Jahr 2015 mit der Durchführung des ersten
interreligiösen Dialogforums gelegt, bei dem Vertreterinnen und Vertreter
von neun Religionsgemeinschaften, bundesweite Naturschutzeinrichtungen,
staatliche Stellen und Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft
anwesend waren. Dabei wurde eine "Gemeinsame Erklärung" mit konkreten
Anregungen für die weitere Zusammenarbeit verabschiedet. Die vereinbarten
Punkte der Erklärung wurden in Folge vom Bundesumweltministerium
aufgegriffen und in der Naturschutz-Offensive 2020 unter den
vordringlichen MaÃnahmen aufgenommen.
Die konkrete Fortsetzung des Dialogprozesses mit dem Ziel der Umsetzung
der vereinbarten gemeinsamen Erklärung hat jetzt begonnen. In diesem
Prozess wird dem BfN-Skript "Pflanzen der Heiligen Bücher Bibel und
Koran" eine wichtige Rolle zukommen. Denn bei den umweltpädagogischen
MaÃnahmen werden die geplanten interreligiösen Teams, die aus zwei bis
drei entsprechend qualifizierten Persönlichkeiten aus verschiedenen
Religionsgemeinschaften und dem Naturschutz bestehen werden, insbesondere
in Schulen und Religionsgemeinden über die gesamtgesellschaftliche
Aufgabe des Schutzes der biologischen Vielfalt informieren.
Die Autoren und die Autorin des Bandes kommen von der Universität Bonn:
Professor Dr. Wilhelm Barthlott war langjähriger Institutsdirektor und
Direktor der Botanischen Gärten, Dr. Mohammad Daud Rafiqpoor ist Geograph
und Jasmin Obholzer ist Biologin. Das Skript enthält neben einem
BfN-Beitrag auch Gastbeiträge von der führenden
Koranpflanzen-Spezialistin Fatima Al-Khulaifi (Quatar) und dem weltweit
anerkannten Bibel- und Koranpflanzen-Forscher Prof. Lytton J. Musselman
(USA).
Bezug
Die Publikation erscheint als BfN-Skript Nr. 448 und steht unter der
Internetadresse http://www.bfn.de/religionen_und_natur.htmlzum
barrierefreien elektronischen Abruf bereit.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/0401_pm.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=5948
Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse/Ãffentlichkeitsarbeit
KonstantinstraÃe 110
53179 Bonn
Fon: 0228/8491 - 4444
Fax: 0228/8491 - 1039
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