Meldungen Deutsche Finanzbranche will nachhaltiger anlegen 16 Banken und Akteure des deutschen Finanzsektors wollen dem Klimaschutz bei Krediten und Anlagen mehr Gewicht geben. Sie unterzeichneten eine Selbstverpflichtung, ihre Kredit- und Investmentportfolien im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Laut der heute in Frankfurt vorgestellten Erklärung verpflichten sich die Unterzeichner, "durch die Finanzierung der Transformation hin zu einer emissionsarmen und klimaresilienten Wirtschaft und Gesellschaft, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen und das 1,5-Grad-Ziel anzustreben". Unterstützt wird die Initiative unter anderen von der Deutschen Bank und der Commerzbank, der Direktbank ING Deutschland sowie der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Institute wollen bis Ende 2022 Methoden zur Messung der Klimaauswirkungen ihrer Kredit- und Investmentbestände entwickeln und einführen sowie jährlich über Fortschritte berichten. Bundesbank treibt digitale Finanzinnovationen für Zentralbanken voran Die Deutsche Bundesbank wird ein Knotenpunkt für gemeinsame digitale Finanzinnovationen der Zentralbanken aus aller Welt. Zusammen mit der französischen Notenbank baut sie ein Innovationszentrum an den Standorten Frankfurt und Paris auf, wie die Bundesbank heute mitteilte. Die beiden Notenbanken gehören damit für das Eurosystem zum globalen Netzwerk "BIZ Innovation Hub" der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). In ihrem heute veröffentlichten Jahresbericht warnte die BIZ zudem vor einem anstehenden langwierigen Weg aus der Corona-Rezession. Außerdem rechnet die Dachorganisation mit einem starken Anstieg der Verschuldung und mit einer Pleitewelle, weil zahlreiche Firmen ihre Verluste aus der Hochphase der Corona-Krise nicht wieder wettmachen könnten. Berichte: Außerordentliche AR-Sitzung der Commerzbank abgesagt Eine für Morgen anberaumte außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates der Commerzbank zu möglichen weiteren Stellenstreichungen und Filialschließungen wurde Medienberichten zufolge kurzfristig abgesagt. Wie mehrere Medien heute unter Berufung auf Finanzkreise berichteten, gibt es bislang keinen neuen Termin. Den Informationen zufolge beanstandeten die Arbeitnehmervertreter in dem Kontrollgremium, dass das Management dem Aufsichtsrat wichtige Unterlagen nicht rechtzeitig vorgelegt habe. Zugleich sei bekannt geworden, dass der US-Finanzinvestor Cerberus und der Bund als Großaktionäre in die Überarbeitung der Strategie eingebunden worden seien. Daher sei die Verlegung der Sitzung beantragt worden. Eine Sprecherin der Commerzbank erklärte, derzeit würden verschiedene Optionen und Szenarien diskutiert. Noch seien keine Entscheidungen getroffen worden. Die Bank will ihre Pläne spätestens mit den Zahlen zum zweiten Quartal Anfang August präsentieren. Corona-Krise bremst IPOs in Europa Infolge der Corona-Krise wagen weniger Firmen den Sprung auf das Börsenparkett. Weltweit ging die Zahl der Börsengänge am Aktienmarkt im zweiten Quartal um 39 Prozent auf 186 zurück, das Emissionsvolumen schrumpfte um 32 Prozent auf 41,1 Milliarden Dollar (36,6 Milliarden Euro), wie eine heute veröffentliche Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY ergab. Besonders stark war der Rückgang in Europa: Hier brach das Emissionsvolumen um 55 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) ein, während die Zahl der Transaktionen um 60 Prozent auf 22 fiel. Der größte Börsengang weltweit war die Erstnotiz des chinesischen Online-Händlers JD.com, der 3,9 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) einbrachte. In Deutschland gaben mit dem Datenbankanbieter Exasol und der Pharmafirma Pharma SGP zwei Firmen ihr Börsendebüt. Studie: Jeder zweite Finanzdienstleister öffnet sich für Dritte Die Hälfte der Banken und Versicherer in Deutschland will sich weiter für Partner öffnen und in offene Programmierschnittstellen (API) für Drittunternehmen investieren. Einer Studie von Sopra Steria über API-Banking zufolge wollen 72 Prozent der Institute dadurch interne Prozesse vereinfachen, automatisieren und Kosten sparen. Ein Drittel der befragten Finanzdienstleister berichtete von Effizienzproblemen im IT-Betrieb, jeder vierte Entscheider von ineffizienten Abläufen im normalen Tagesgeschäft. In der Öffnung ihrer IT-Systeme und API-Schnittstellen sieht ein Großteil der Manager die Chance, die Entwicklungszeit für neue Anwendungen und Kosten wesentlich zu verkürzen. Inflation im Euroraum legt im Juni zu Die Inflation in der Eurozone ist im Juni leicht angestiegen, allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Wie Eurostat heute mitteilte, lagen die Verbraucherpreise 0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Vormonat hatte der Anstieg 0,1 Prozent betragen. Im Monatsvergleich erhöhte sich das Preisniveau wie im Jahresvergleich um 0,3 Prozent. Entscheidend für den Preisanstieg waren die Energiepreise. Johnson verspricht Konjunkturpaket für Großbritannien Der britische Premierminister Boris Johnson hat heute ein milliardenschweres Konjunkturpaket angekündigt, um die von der Corona-Pandemie geschwächte Wirtschaft in Schwung zu bringen. Kurzfristig will die Regierung demnach 5 Milliarden Pfund (5,5 Milliarden Euro) in den Bau und die Sanierung von Krankenhäusern, Straßen und Schulen stecken, wie Johnson in Dudley sagte. In den kommenden acht Jahren sollen 12 Milliarden Pfund (13,1 Milliarden Euro) in die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum fließen. Nach Angaben des nationalen Statistikbüros ONS sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf der Insel im ersten Quartal verglichen zum Vorquartal um 2,2 Prozent. Wells Fargo will Dividende kappen Die US-Großbank Wells Fargo plant eine Dividendenkürzung für das dritte Quartal 2020. Zu diesem Schluss sei die Bank nach den Ergebnissen der Stresstests durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gekommen, teilte das Geldhaus gestern Abend nach US-Börsenschluss mit. Bislang hatte die Bank eine Quartalsdividende von 0,51 US-Dollar (0,45 Euro) pro Aktie vorgesehen. |